Samstag, 16. Februar 2008

Shibuya, Meiji, Shinjuku

Am Freitag, dem 15. Februar, sind wir mal wieder versammelterweise mit Toshi und Rio um die (Hoch)Häuser gezogen. Eigentlich sollten wir am Shibuya-Rathaus auch Yuuko treffen, hat aber leider nicht geklappt. Danach haben wir die berühmte Hundestatue gesehen. Das Hundi soll wohl nach dem Tod seines Herrchens treudoof lange auf diesen gewartet haben, bis es gestorben ist oder so. Seitdem gibt es am Shibuya-Bahnhof ein Denkmal, was gut ist, weil man sich ja sonst nirgendwo treffen kann. Andererseits treffen sich alle am Hund, von daher..



Am Hund ist auch die große Kreuzung, deren Ampelschaltungen so gestellt sind, dass entweder alle grün sind bzw. alle rot, was zur Folge hat, dass der halbe Bahnhof sich am Straßenrand sammelt, bis es grün (sorry, natürlich blau) wird und alle kreuz und quer drüberlaufen. Achja, die Ampeln. Ich hatte ja nun gedacht, dass die Ampeln wirklich rot, gelb, blau sind. Sind sie aber nicht, die Japaner haben nur dieses historische blau-grün-Unterscheidungsdefizit und sagen halt, dass die Ampel blau wird.



In Shibuya ist Tokyo endlich so, wie es sein sollte. So, wie ängstliche Touristen und noch ängstlichere Familienangehörige von Touristen sich das ganze Gewimmel vorstellen. Da gibt es die großen bunten Leuchtreklamen, da wird man von allen Ecken und Enden durch verschiedenartige Musik beleiert (auch wenn dafür ab und an ein Radio der Marke uralt herhalten muss, das vor'm Geschäft steht..O_o), da staunt man die hohen Gebäude hoch und kämmt sich die Haare in den Glasfassaden der teuer-teurer-am teuersten-Läden.
Dazwischen wuseln lauter Japaner (und vermehrt weiße Gesichter), die hier jetzt endlich auch ihre neuesten Designer-Haarwellen im Pudel-Partnerlook spazieren tragen oder im besten Winterwetter die Mode von morgen (heißt:vom Sommer) ausführen.
Doch all das hält sich an der Hauptstraße. Gelangt man ein paar Straßen weiter dahinter (so wie Anne und ich heute, auf der Suche nach einer Straße, die wir gestern gesehen hatten) so ist alles wieder im Normalstadtlook.




Folgt man der teuren Einkaufsmeile Omotesando gelangt man an die Ruheoase des Stadtteils, dem Meiji-Jingu. (Der nicht Jinja heißt, wie es alle anderen Schreine tun und von dem zumindest unsere Begleiter nicht wissen, warum das so ist.) Der Meiji Jingu ist vom Ersten Tor an von einem Park umgeben, so dass man dort wirklich etwas Ruhe hat. Am Schrein haben sich Toshi und Rio die Hände gewaschen, weil man das vor dem Beten tun soll. Wir haben die Hände auch gewaschen, das beten aber unterlassen. Es kommt einem halt doch irgendwie zu komisch vor, auch wenn die Japaner selbst nicht so den tief-religiösen Eindruck gemacht haben. Nicht wie Christen oder so. Ich verstehe das immer noch nicht, aber es hat eher was von "ich tue das, weil man das in Japan eben so macht" als gläubigem Eifer. Naja.





Anschließend sind wir noch durch Harajuku, wo die stylischen Läden und die abgedrehten Japaner zu finden sind. Aber wir haben es uns nur kurz angeschaut, weil Toshi (eigentlich schon seit dem Morgen^^) Hunger hatte und wir was zu Essen gesucht haben. Im Family Restaurant angekommen, sind alle (bis auf Rio und mich) irgendwie abgeknickt. Mechthild wegen ihres Jetlags (der an uns anderen eigentlich vorbei gegangen ist, zumindest wüsste ich nicht, dass ich ihn gehabt habe), Toshi hat eh den ganzen Tag komplett erledigt ausgesehen und Anne war ebenfalls irgendwie müde. Daher haben wir gegessen (Etwas koreanisches, was lecker war) und haben uns dann schnell noch zum Rathaus aufgemacht, um dann heimwärts zu wackeln.

(Aber sich über Japaner lustig machen, die in der U-Bahn grundsätzlich zu schlafen scheinen)

Das mit dem Rathaus ist schon lustig. Rathäuser haben altehrwürdig auszusehen und an einem Marktplatz zu stehen, möglichst so, dass jeder Touri sofort hinfindet. Das war hier natürlich nicht der Fall, allein schon deswegen, weil das mit alten Häusern hier so 'ne Sache ist und weil es einfach keine Mitte gibt. Also ist das Rathaus ein meterhohes topmodernes Gebäude, von dessen 40/50(?) Etage aus man prima die ganze Stadt erblicken kann. Naja, nicht die ganze. Tokyo ist eben doch verdammt groß...




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