Mittwoch, 27. Mai 2009

NDL, Oktoberfestund Kabuki

Update-time! Wird ja auch mal wieder Zeit..

Nach dem Fest musste dann am Sonntag, dem 17. Mai 2009 und am Montag natürlich gebüffelt werden, damit man nicht ganz vergisst, wie das geht. Am Dienstag war nämlich Speech dran, Thema: Der 1. Mai in DE. Spannend, spannend. Naja, nu isses vorbei. Faul wie ich war hab' ich die zeit am Dienstag genutzt, um den von Elisabeth in ihrem Blog so angepriesenen Film "Stolz und Vorurteil" zu sehen und weil's so filmisch gemütlich war, hab ich gleich noch "Sukiyaki Western D Jango" hinterher geschoben. ^^° Jaaa... "Stolz und Vorurteil" hatte ich schon als Buch gelesen, hamm'se gut umgesetzt, ich hab' viel gelacht. Der Samurai-Western danach war aber wirklich...O_o..

Im wilden wilden Westen erhebt sich die in chinesischer Architektur gebaute Westernstadt aus dem Dunst der Steppe, in der sich die 'Weißen' ( oder auch Genji - berühmte Samuraifamilie) und die 'Roten' (auch Heike genannt - berühmte Samuraifamilie, natürlich Todfeinde der Genji) bekriegen. Die sehen alle aus wie ein Mix aus Cowboy, Samurai und Punkmusiker und werden natürlich von dem einsamen Helden in schwarz rundgemacht, der im letzten Duell gegen den Obersamurai mit Schwert antanzen darf und dessen Schwert er mit seiner Pistole blockt, um aus dem anderen Ärmel ein Minipistölchen herauszuholen und den Samurai heldenhaft zur Strecke zu bringen... ist jedenfalls hübscher Quatsch gewesen. ^^°

Ja, dann hatten wir auch schon Mittwoch, an dem ich (fast) völlig umsonst in die NDL (National Diet Library) - sprich Nationalbibliothek - getigert bin. Ich musste natürlich den einzigen verdammten Tag im Monat erwischen, an dem die Bibliothek außer der Reihe geschlossen hatte. Pfff, hab' ich mir halt den Hie-Schrein angeschaut, der dort in der Nähe war. (Diese Karten, die überall aufgestellt sind, sind echt praktisch. ;D) Naja, da ich Fotos nicht eingeplant hatte, gibt's hier nur Handy-Aufnahmen.

Allerdings habe ich es endlich geschafft, die heiligen Hallen der KSB (Keio Business School) zu betreten. Was'n Teather! Dort dürfen nämlich nur die KBS-Leute rein, nicht etwa Normalstudenten, neeiiiin. Was tut man also? Man geht ins Medienzentrum um die Ecke, sagt dem Zuständigen, was man braucht, der schreibt's auf 'nen Zettel mit 'ner Unterschrift (bzw. Stempel natürlich) und dann dackelt man damit wieder zurück und - schwups - es öffnen sich die Türen. Voll sinnvoll, aber egal, ich hab' endlich die Kopien für meinen Prof. und brauchte nun nur noch den restlichen Kram aus der NDl, die dann am Donnerstag, dem 21. Mai 2009 wieder auf dem Plan stand.

Das dumme Ding hat erst ein nerviges System!!! O_o..Ich will da nüsch mehr hin. Erst darf man seine vollständigen Informationen präsentieren um eine Visitorkarte ausgestellt zu bekommen, die natürlich bei jeglichen Vorgängen voll elektronisch erfasst wird, so dass sie immer alles über dich wissen! Dann geht man zum PC, um im Online-Katalog Bücher zu bestellen (die Karte muss vorher natürlich an so'n magnetisches Teil gepinnt werden, damit das System weiß, wer die Bücher bestellt) und dann wartet man, bis die Kartennummer auf einer elektrischen Tafel angezeigt wird, woraufhin man zum Counter latscht um sein Buch abzuholen. Dann wartet man aufs nächste usw. Wär ja nicht so schlimm, wenn man die Bücher einfach nur lesen wöllte, aber ich bin ja zum Kopieren angestellt. Das darf man nicht selbst machen. Also logt man sich wieder ins System, druckt sich einen Druckschein aus, gibt an welche Seiten (max. 100 , nur 2/3 des Buches) man haben will und stellt sich am Kopiercompunter an, woraufhin man wartet, das man drankommt. Dann gibt man sein Buch ab und - wartet natürlich, bis auf einer elektronischen Tafel deine Nummer erscheint, die verkündet, das fertig kopiert wurde. Da man an jedem Counter nur 100 Seiten auf einmal kopieren darf, muss man also immer warten bis die mit dem einen durch sind, um sich erst anzustellen, um das zu bezahlen (ca. 20 ct pro Seite!!!) und dann stellt man sich an, um das nächste Buch abzugeben. O_o....ich hab jedenfalls geschlagene 4 Stunden nur damit zugebracht, mich von einem beim nächsten anzustellen und auf irgendwas zu warten. Und die ganzen Bücher konnt' ich nicht kopieren, weil die das im PC merken...Mist.

Am Abend folgte dann der obligatorische Filmabend, an dem wir die Filme für das Film-Seminar sehen. Diesmal war es "Hara-Kiri" und wie die Filme vorher gefiel er mir.

Freitag mussten dann wieder mal Kanji gekritzelt werden um am Samstag Zeit zu haben, sich mit Shun zur Konversation zu treffen und sich anschließend ungeplant zum Hibiya-Park schleifen lassen - Stichpunkt: Oktoberfest. Tjaa, würdet ihr nicht glauben, was? Aber bei uns ist es ja auch nicht im Oktober, also wat soll's, hat man sich wahrscheinlich gedacht, und ein wanderndes Oktoberfest auf die Beine gestellt.

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Stefan und ich (Bild von Stefan geklaut^^°) und das Fest

Das zieht von einer jap. Stadt zur nächsten um dann im September in Yokohama das "richtige" zu feiern. Naja, nun waren sie also in Tokyo und alle wollten hin, also bin ich, gelockt von der Aussicht auf eine leckere echte Bratwurst, mit. Achja...deutsche Wies'n-Preise und jap. Größen lautete das Motto - die Wurst 5.50 €. O_o...Nöööö. Zumal die Japaner das System von Bratwurst nicht begreifen - angewärmt trifft eher. Lustig war's trotzdem, weil ich Stefan und Lars aus Halle über den Weg gelaufen bin und sich außer meinem Wohnheim auch die Hälfte der anderen Keio-Wohnheim angesammelt hat.

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War schon alles soweit da: Die Bierzelte, die Bänke und Tische, die Band *würgs*...und die Maus. Was auch immer die dort verloren hatte. ^^°

Letztendlich sind Shawn (Singapur), James (USA) , Tino (DE) und ich nach Shibuya gestiefelt, um uns bei einer Pizza-Tabehoudai die Bäuche vollzuschlagen, was wir dann auch gemacht haben. Voll bis oben hin (Spitzenreiter james: 21 Stpck Pizza + Salat + Kartoffeln) sind wir dann gemütlich nach Hause gekugelt...

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James (USA), Shawn (Singapur), Timo (DE), *-*

Beim Essen hab' ich ein bisschen mehr über "die Neuen" erfahren. Da gibt es James, der Amerikaner mit Indianern und Italienern als Vorfahren, Timo von der Uni Aachen, Ronald aus Halle, der als Carstens Nachfolger gekommen ist und noch ein paar mehr. Ist schon lustig: Wenn man sich ihre Gruppe so ansieht (zur Erklärung: einige der "Neuen" von der 2. Etage in Shimoda haben sich zu einer ziemlich festen Gruppe zusammengetan), würde man denken, dass Shawn der Jüngste und irgendwie "harmloseste" ist. Ich meine, er ist ein ziemlicher Clown und halt Asiate- die sehen ja alle aus wie 19. Und wenn man Ronald daneben stellt (26, 2 Meter, gut gebauter Deutscher halt), würde man ja im Traum nicht glauben, dass Shawn den einfach mal so in den Staub werfen kann. Der Gute ist nämlich nicht 19 sondern 24, macht seit 6 Jahren Karate und hat gerade 2,5 Jahre Wehrdienst in Singapur hinter sich, welcher simulierte Jungle-Kämpfe und Urban-Fighting (also in der Stadt) einschließt. O_o...tjaja, so kann man sich irren.

Am Sonntag, dem 24. Mai 2009 war ich dann wieder mal bei Fucchi zu Hause und wir haben Mitsuzawa erkundet. Jap. Häuser von innen sehen genauso aus, wie man sie sich vorstellt, wenn man sie sich von außen anschaut: rel. klein, ein Mix aus jap. und westl. Elementen und vollgestellt bis oben hin. ;)


Montag war dann Kabuki dran! Kabuki ist eine der jap. Theaterfomen. Da Japaner traditionell den ganzen tag unterhalten werden wollen, wenn sie denn nun schon ins Theater spazieren, gibt es für Kabuki-Geher Tageskarten. Entsprechend darf man dann aber auch Essen und trinken und leise Reden. Für alle, die aber nicht so viel Zeit haben oder es schlicht und ergreifend nicht so lange aushalten, gibt es auch Karten pro Akt, die sind dann ziemlich billig (500 Yen) und genau richtig für Ausländer. Also haben wir (Mariko, Yael, Fred, James und Shawn) uns abends versammelt um das Stück "Lovebirds" zu sehen. Es gibt darum, dass zwei Samurai um eine Frau kämpfen und das in einem Sumo-Wettkampf entscheiden. Das wird natürlich lang und breit besungen. Der, der Verliert, schmiedet danach einen Plan um den anderen in den Wahnsinn zu treiben. Da gerade ein Entenpaar über den See schwimmt, tötet er den Erpel um Sake mit dessen Blut zu vermischen. Nun kommt die Ente ins Spiel und lamentiert ebenfalls lang und breit darüber, dass sie ihren Ehemann verloren hat. Allerdings hat der Sake bewirkt, dass der Gewinner nun vom Erpel-Geist besessen ist und die beiden besingen lang und breit, dass sie so glücklich sind, doch wieder zusammen zu sein. Dann folgt der Kampf zwischen Enten und Verlierer, der eigentlich in dem Tod der Enten endet, in diesem 1-Akt-Kabuki Stück aber nicht.
Die Story hab' ich natürlich allein vom zuschauen nicht verstanden, ich hatte einen Audio-Guide. Der hat auch erklärt, dass der Chorleiter (das Stück wird natürlich von Musik und Chor begleitet) ein sog. "Living national treasure" (Lebender Nationalschatz) ist. War also richtig prominent. Die beste Szene war, als die Enten ihr Kostüm änderten: Mitten auf der Bühne kamen Helfer, die irgendwas an dem Gewand lösten und ganz plötzlich hatten beide etwas anderes an. Das war cool! Ansonsten muss man schon sagen: 1. Akt zu sehen ist eine schöne Erfahrung, aber danach reicht es doch. ;)

Gestern, am Dienstag dann, hab ich nach dem Unterricht noch Yuichiro, Konversationspartner Nr. 2 getroffen. Wir haben uns über vieles unterhalten und ich wurde von den ersten Mücken dieses Jahres gepiekst.

Sonntag, 17. Mai 2009

Asakusa Sanja!

Achje, im letzten Post hat's mir ja mächtig die großen und kleinen und sowieso alle Buchstaben verdreht...^^° Sorry. Hab' jetzt ein Rechtsschreibprüfungs-Add-on für Firefoxi runtergeladen..hilft vielleicht etwas.


Am Mittwoch, dem 13. Mai 2009, hab' ich mir mal eine japanische Mittelschule von innen angesehen. Yuichi, ein Freund aus dem Kunstkurs im letzten Semester, hat mich gefragt, ob ich nicht Zeit und Lust hätte, seine Freunde bei einem Englisch-Projekt zu unterstützen. Es ging darum, mit Mittelschülern spielerisch Englisch zu üben, weil die Kinderchen natürlich kaum die Möglichkeit haben, Englisch auch mal anzuwenden.

Also bin ich 14.00 in Oshiage gewesen, wo ich mich mit den anderen getroffen habe. Mit dabei waren neben den Englisch-Seminar-Leuten auf Yoyo aus China und Mario aus Spanien, der übrigens auch Austauschstudent an der Keio ist und ziemlich weit rumzukommen scheint. Ich hab' ihn auf einen der Nomikai-Bilder in Stefans Blog entdeckt...Stichpunkt: Tokyo ist ein Dorf.

Japanische Mittelschulen sehen so aus wie alle anderen Schulen, die man so kennt. Es sieht wirklich so aus wie im Drama: schmaler Gang, Klassenzimmer eins nach dem anderen. Achja, ein Unterschied ist, dass Japaner generell Einzelsitzplätze haben, keine Doppelbänke, wie wir. Und der Raum, in dem wir waren, war technisch voll ausgerüstet. Japaner lernen ab der Mittelschule Englisch, was der 7. Klasse entspricht und arg spät ist. Dementsprechend wenig konnten unsere Schülerchen.

Achja, Japaner sind wirklich Japaner. In einer Schule wird einem das besonders klar. Ich hab' noch nie so schüchterne (dabei natürlich untereinander beständig kichernde), die Jungs vorschiebende Mädchen und so schüchterne Jungs gesehen. Das Verhalten war wirklich sehr typisch.

Die Aufgabe war, dass die Ausländer einen Tierlaut vorstellen sollten, und die Kinder mussten Fragen stellen a la "Wer bin ich?". Wenn sie glaubten, zu wissen, um welches Tier es sich handelt, sollten sie es mit Lego bauen. Da sind echte Kunstwerke draus geworden, besonders der Elefant war klasse.^^ schade, dass mein Bild leider so verdammt unscharf geworden ist.. ;_; Naja, jedenfalls waren die Sprech- und Verstehkünste der Kinder wirklich minimal.

Auf dem Nachhauseweg hab' ich leider Kopfschmerzen bekommen, die gar nicht wieder weg sollten und so hab' ich mich zur Fier des Tages gegen 22.00 Uhr ins Bett verkrümelt.

Dementsprechend wunderbar ging es mir dann am Donnerstag - ich habe lange nicht mehr so viel geschlafen. Und nachdem ich mich nach dem Unterricht an mein Buch machen konnte - die Keio-Bibliothek hat auch Fantasy-Bücher^^ - gab's wirklich nix zu meckern.

Am Freitag, dem 15. Mai, bin ich dann zu meiner Vorlesung zur Lit. des MA.s gestiefelt. Ödipus stand auf dem Plan, soweit ich das verstanden habe, um nachzuvollziehen, warum der Sohn im Hildebrant-Lied sterben musste und nicht der Vater. Hat was mit einem Tabu des Vatermordes zu tun, das wohl halt ganz ganz weit zurückgeht. So irgendwie hab' ich das verstanden. Jedenfalls haben wir einen Ausschnitt aus einer Theateraufführung gesehen. Das war schon irgendwie lustig: Die Schauspieler natürlich Japaner, in Gewänder gekleidet, die mich doch eher an Kimono denn Toga erinnern, die auf Japanisch Ödipus aufführen..^^

Danach hab' ich kurzerhand die Nibelungen und Kanji aussfallen lassen, um mit Yael, Sandra+Freund, Jolie und Sally nach Asakusa zu gehen, denn dort fand dieses Wochenende das Asakusa Sanja Matsuri statt.

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l.: Die große Laterne musste hochgeklappt werden, damit die Schreine durchs Tor getragen werden konnten.
r.: Asakusas Geschäfte


Das Kind sollt eindeutig einen Schwan darstellen. Der Hut endet in einem Schwanenkopf und auf dem Rücken hat sie eine Art Feder angebracht - Warum, weiß ich nicht.

Warum das alles veranstaltet wird, weiß ich gar nicht so richtig, im Mittelpunkt des Festes stehen jedenfalls die O-mikoshi, die Schreine für die Kami (Götter). Asakusa ist ein Stadtteil von Tokyo, welcher wie alle anderen auch wiederum in Unterstadtteile und Straßenzüge und schlussendlich Nachbarschaften gegliedert ist. Und jede dieser Nachbarschaften, die es sich leisten kann, hat irgendwo einen Schrein und einen tragbaren Schrein für irgendeinen Kami. Und zum Asakusa-Sanja wird dieser tragbare Schrein, in dem sich natürlich die Gottheit befindet, durch die Straßen des Viertels und zum Hauptschrein Asakusas, dem Sensouji (eigentlich Asakusa-Tempel, es handelt sich bloß um eine alternative Lesung der Kanji) getragen. Mit dem Ergebnis, dass am Freitag, Sa und Sonntag (laut Website) hunderte von Schreinen durch die Straßen getragen wurden, und das mussten wir uns natürlich anschauen!

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Touristen-Klimbim und Fächer-shop

Zur Feier des Tages gibt es natürlich wieder die üblichen Matsuri (Fest)-Fressbuden, die der Reihe nach durchprobiert werden mussten, sowie Umzüge von Geishas und Trommlern und was-weiß-ich nicht noch alles.

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Ein weißer Keks in Fischform, in dem Mochi und Kastado ('ne Art Creme) drin waren & wir haben zugeschaut, wie Baiser-ähnliche Teile gemacht wurden.

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Wir beim Essen: Yael, Sally, Jolie, ? & eine Taiko-Trommel

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Asakusas Straßen, rechts: Die Garagen, in denen die portablen Schreine normalerweise stehen, wurden festlich mit Lampions geschmückt und dienten den Trägern und Helfern an Erholungsstätten.

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Ein kleines Theater und ein Geschäft mit Fuurin (Windspiel)

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Die traditionelle Kleidung der Männer und der Frauen zu Festen.^^ Naja, es gab auch viele Männer, die lange oder kurze Hosen bzw. Leggings drunter hatten...oder halt nur die Unterwäsche..

Am Samstag war ich noch einmal da. Wir, Katrin, Nancy und ich, hatten echt Glück, weil wir gerade in der ersten Reihe landeten, als der Umzug am Tempel ankam. Außerdem standen wir ein Stück von einer Kurve, was uns interessante Einblicke in die Nöte eines O-Mikoshi-Trägers bescherte. Da der portable Schrein viele Glocken hat und diese klingen müssen, um von den Göttern gehört zu werden, tragen die Träger den Schrein nicht bloß, sondern sie müssen sich hüpfend auf und ab bewegen, um die Glocken eben zum klingen zu bringen. Nun ist so ein Schrein auf einem Stangengerüst angebracht: 3 längs und 3 quer. Es sind bestimmt bis zu 30 Mann unter so einem großen Schrein.

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Jede Nachbarschaft hat ein bisschen eine andere Farbe und andere Muster

Aber das ist nicht alles: Als erstes kommt ein Mann im Kimono, der eine Fahne aus gefalteten weißen Papierstreifen trägt. Seine Aufgabe ist es, das Tempo zu geben und anzuzeigen, wenn abgebogen werden muss. Dann kommt der Schrein. Aber vor den Trägern stehen an jeder Stande zwei Mann, die sich zum Schrein gerichtet (also rückwärts) bewegen und quasi als Bremsen funktionieren - sie müssen sich gegen die Stangen stemmen, wenn die Prozession langsamer werden soll. An den Seiten wird der Schrein von einer Menschenmenge begleitet, die zum einen Austauschträger sind, klatschend und rufend anfeuern und zum anderen den Schrein in die richtige Richtung dirigieren müssen. Die Träger selbst, eingequetscht wie manche da sind, laufen einfach nur blind. Und weil sie die ganze Zeit so hüpfen müssen, schwankten die großen Schreine schon mal gute 2 Meter nach links oder rechts, wenn die in der Kurve, an der wir standen, langsamer werden mussten oder gar anhalten sollten. Dann musste sich die ganze Begleitmannschaft gegen die Träger stemmen, um diese an ihrem Platz zu halten, bis der Weg wieder frei war.

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l.: die Kinderschreine durften abgestellt werden, wenn sie in der Kurve warten mussten.
r.: Die großen jedoch nicht deswegen müssen die Stopper den Schrein auf seinem Platz halten, während die Träger am Platz hüpfen, um die Glocken klingen zu lassen.

Man darf nicht vergessen, dass natürlich alles voller Stände und Menschen war, und jeder so nah am Schrein sein wollte wie möglich, so dass trotz der Absperrbänder der Polizisten immer wieder der Weg zugestopft war. So ein Schrein hat jedenfalls ganz schön Dynamik, denn einmal wollten die Träger gerade die Kurve nehmen, da stellten sie vorne wohl fest, dass noch kein Platz ist und plötzlich kam der Schrein in einem Schwung wieder zurück, dass alles Aufschrie, weil man Angst hatte musste, die Träger würden stürzen. (Abgesehen davon, dass die Leute an der Seite die Träger nur wenige Zentimeter vor meiner und Katrins Nase zurückdrängen konnten.) Der Schrein brauchte drei Anläufe, umk endlich die Kurve zu kriegen. ;) Richtig kuschlig wurde es auch immer dann, wenn erst kleine, von Kindern getragene Kinderschreine kamen, so dass alle Zuschauer wieder nach vorn drängten, dann aber ein großer Schrein mit viel Mannschaft, bei dem alle Zuschauer wieder zurückgedrängt wurden.

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Es wird oft gesagt, dass bei solchen Festen kaum noch junge Leute mitmachen würden, aber in letzter Zeit soll sich das geändert haben. Naja, Asakusa Sanja ist jedenfalls eines der größten Feste in Asakusa, so dass hier alte und junge Männer und Freuen beteiligt waren.

Jedenfalls konnte man den Schreinen gar nicht entkommen, als wir zu Katrin nach Hause wollten, mussten wir in allen Straßen irgendwelchen Schreinen hinterher schleichen, weil alles voll war.

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Trommler begleiten den Zug

Also abschließend kann ich nur sagen, dass es toll war, und das man auf den Fotos nicht wirklich sieht, wie sich die Männer und Frauen da an diesem Schrein 'nen Ast gehoben haben und die viel Energie in dem ganzen drin steckte.

Katrin's Zimmer. Das ist auch so eine hübsche Geschichte. Wenn ihr mal an früüüüüüüüher zurückdenkt - damals, als ihr noch Indianer gespielt habt - wolltet ihr da nicht schon immer Mal so eine kleine gemütliche Höhle oder so ein schnuckeliges kleines Baumhaus ganz für euch allein, indem alle euren zusammengesammelten Schätze gehortet werden konnten? Katrin hat jedenfalls genau das, für den superbilligen Preis von 300 € nochwas. Ja, das ist in Tokyo billige Miete.


Stellt euch ein Haus vor, in dem man erstmal eine 75 cam schmale hochgeht um in einem 75 cm schmalen Gang zu landen, an desen Seiten sich winzige Tprchen befinden, die in Pappwände eingelasen sind. Jetzt macht ihr so ein Tprchenauf und schaut in ein ca. 4 m2 kleines Zimmer - naja, richtig reinschauen könnt ihr nicht, denn a. ist es aufgrund Fenstermangels stockfinster, und b. befindet sich in Höhe eures Gesichts ein eingezogener Boden, zu dem einer Leiter zu eurer Rechten hochführt. Sprich: oben schläft man (diagonal schafft man's evtl. mit 1,70 oder so..), unten kann man zwar nicht gerade stehen, aber immerhin ohne Rückenkrümmung auf einem Stühlchen vor einem Tischchen (passt ein Laptop und ein A5 Heft daneben) sitzen.

Im Bild oben seht ihr: links das holzfarbene Etwas ist die Leiter, rechts der Türrahmen, dahinter sieht ein Stück vom Tisch. Das weiße oben ist der Futon, der ein bisschen überhängt und die Kleider sind an der Wand aufgehängt, da ist schon Schluss. Immerhin, der mensch kann 2 Schritte machen.



Dahinter ist noch "Platz", um irgendetwas mit seinen Klamotten zu veranstalten, die ja auch noch dahin müssen. Und voila, wenn ihr euch das alles vorstellt, seht ihr das größte Zimmer dieses Wohnheims vor euch, denn der ganze Rest hat wohl nur den Raum ohne den eingezogenen Boden - sprich: Wo die Klamotten hinkommen, weiß ich nicht, denn der Platz muss dann für den Futon draufgehen, bzw. noch besser nur den Boden, ohne das "Zimmer drunter", denn da ist bloß eine Wand. Sprich: Wenn man reinkommt hat man eine Wand mit einer Leiter vor sich, die auf den 1 m hohen Boden führen, wo man Platz für seinen Futon hat und noch ein kleines Absätzchen, wo irgendwie Sachen hinpassen sollen. Im Übrigen soll es in diesem Wohnheim Leute geben, die schon über ein halbes Jahr dort leben bzw. einen, der wohl nie aus seinem Zimmer kommt und ganztägig dort vor sich hinvegetiert.

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Nancy fotograhfiert Katrin beim Riesen-Hamburger-essen

Ich liebe Hiyoshi und Shimoda, kann ich da nur sagen. Achja, die Schätze sind deswegen aufgrund Platzmangels in der Küche verstaut. Diese sieht aus wie..hm..es als eine Sitzbank und die Tische und Stühle grenzen quasi den Raum ab, und dahinter beginnt die Garage oder so, jedenfalls ist alles bit Brettern, Kartons, alten Bildschirmen und vielem mehr zugekramst. Also wie gesagt, das sieht alles schrecklich gemütlich aus - wäre da nur nicht das Problem, dass es nicht das WE-Haus, sondern die permanente Bleibe sein soll und dass auch in der Küche bloß so eine Art Milchglas-Fenster gibt, die trotz strahlendem Sonnenschein kein Licht in die Bude lassen.


Nach einem kleinen Mittagessen/Kaffeetrinken haben wir uns noch eine kurze Ninja-Vorstellung angeschaut und dann bin ich müde nach Hause geschlichen.

Mittwoch, 13. Mai 2009

Golden Week (und ein bisschen drumherum)

Ok, Gedächtnis ankurbeln (= Schülerkalenderchen rausholen) und mal schauen, was ist denn so gewesen? So viel war zur Abwechslung gar nicht..

Mal ein Bild von der Baumallee in Hiyoshi

Am Donnerstag, dem 24. April, welcher wohl ein Freitag war, bin ich doch nicht gestorben. Ich war so vernünftig, mit doch mit der letzten Bahn nach Hause zu verziehen, nachdem ich wieder mit den Tanzzirkel-Leuten im Club war. Übrigens konnte der Barmann - wie heißt das? - Handlesen, ihr wisst schon. Ken war auch sehr beeindruckt und meinte, der Barmann hat seinen Charakter und so wirklich treffen beschrieben...könnte daran liegen, dass das Ergebnis u.A. "Hang zur Naivität, offen und leicht zu durchschauen" war. ^^ Meine Hand konnte der Barmann nicht lesen, meine Linien folgen nicht dem Handbuch. Bin halt besonders. *muhahaha* Aber er konnte sagen, dass meine Aura freundlich sei und dass ich wüsste, was ich will und am besten so weitermachen solle wie bisher. Na bitte, geht doch. ;) Ganz fürsorglich wurde ich im Übrigen beide Male von Sempai bis zur Bahnstation gebracht, weil man ja mitten in der Nacht in allein draußen rumlaufen soll. Naja, sind auch bloß min. 100 andere Japaner anwesend, die auch in die verdammte Bahn wollen. ;)

Am Samstag war dann richtig viel los: Angefangen mit Unterricht *schnarch*, gefolgt von einem Treffen mit meinem Konversationspartner Shun und anschließendem Treffen der Gasshuku-Leute in Shinjuku.

Yasu beim Shabu-Shabu

Achja, Shinjuku, Samstagabend, 18.00, Regen. Herrlich. Soll keiner behaupten, es gebe keine Wälder in Tokyo. Zunächst gab es da neben dem herkömmlichen zugewucherten Menschenwald den Schilderwald. Weil ja immer noch relativ Semesterbeginn war, mussten die neuen Clubmitglieder zu ihren jeweiligen Versammlungsorten, Sport- und Clubhallen etc. geleitet werden, dementsprechend standen überall Leute mit Schilderchen, auf denen der jeweilige Club- /Zirkelname verewigt wurde, damit die Leute sich auch finden. Kluge Kerlchen, das muss man sagen, ich z.B. bin nämlich 15 Min. durch die Gegen gestiefelt, um auf einem ca. 5x10 m großem Stück Bahnhof MEINE Leute zu finden. Aber zum Glück haben wir ja alle Handy. -_-° Mio hat jedenfalls fleißig versucht, mir Anweisungen ins Ohr zu brüllen, aber in all dem Gewusel hab' ich kein Wort verstanden. Als wir uns dann endlich alle hatten, ging es zum Shabu-Shabu. Dazu mussten wir uns durch den Regenschirmwald quälen. Ich meine, Shinjuku ist eh voll, aber mit Regenschirmen bewaffnet macht das ganze sich-durch-die-Straßen-quätschen zugegebenermaßen doppelt so viel Spaß. Zumal das ganze sinnlos ist, weil man am Ende sowieso klitschnass ankommt, weil von allen Seiten Tropfen von den Schirmen auf dich herniederprasseln.
Jaja, aber wir haben auch das überlebt und es ging ans Shabu-Shabu.
Aki, Shuhei, Ryuichi -Ja, wir hatten alle HUNGER!

Shabu-Shabu ist wiedermal ein Gericht, dass man in der Mitte des Tisches zubereitet. Man hat eine Schüssel, die von unten erhitzt wird, in der sich wahlweise Wasser ohne eine Soße befindet. Da wird nun alles mögliche reingekippt: hauchdünn geschnittenes Fleisch, Gemüse, Pilze, Nudeln etc.... Man muss nicht lange warten, dann kann man den Kram rausfischen und mit wieder anderen Soßen zusammen verspeisen und dabei neue Zutaten in die Schüssel kippen. Das Ganze fand natürlich unter ordentlich viel Gequatsche und Gelächter statt und war wie immer auf 2 Stunden begrenzt, so dass wir uns viel zu schnell im nicht enden wollenden Regen auf der Straße wiederfanden und darüber meditierten, wohin es als nächstes gehen sollte. Als hätte ich's geahnt - ich wär ja auch enttäuscht gewesen, wenn nicht - spazierten wir für weitere zwei Stunden fröhlich ins Karaoke, wobei Keishiro und Waku das Kunststück fertig brachten, dort einzuschlafen. Pünktlich zu seinem Lied sprang Keishiro dann hoch, sang, und machte die Glotzerchen darauf wieder zu. O_o

Danach verabschiedeten sind die meisten, aber Nancy, ich, Ryota, Ryuichi, Yasu und Shuhei hatten noch keine Lust auf zu Hause, so dass wir noch in eine Bar/Restaurant gingen. Das war lustig dekoriert: Die Tische waren mit gardinenähnlichen Vorhängen voneinander getrennt. Plötzlich erschallte eindeutig erkennbare Happy Birthday Musik und alles klatsche anschließend brav für das unbekannte Geburtstagskind.

Ich hab' das ja schon oft erwähnt, aber es ist doch krass, was du an Geld ausgibst, wen du plötzlich Shakai-jin bist (= Arbeit hast). Während ich für den Abend ca. 4000 Yen hingelegt hab, haben Yasu ubnd Shuhei jeweils bestimmt an die 10.000 geblecht. O_o

Tjaja, am Sonntag, dem 26. April, war ich dann mit Fucchi aus meinem Tanzzirkel in Harajuku, Shibuya und Yoyogi unterwegs. Achja, hatte ich schon erwähnt, dass es in Japan grundsätzlich den ganzen Tag regnet, wenn es einmal regnet? Wir hatten ca. 3 oder 4 Regentage hinter uns, als es am Sonntag dann plötzlich richtig schön wurde - Schwein gehabt.

Am Montag, dem 27. April, war Uni angesagt. Achja, und ich hab' mir Kaiseis Unterricht angeschaut. Mio und Kouse waren mit von der Partie und haben fleißig "Die rote Katze" übersetzt. Achja, Kaisei wird bestimmt ein motivierter Lehrer werden. Auch wenn er wohl eine Vorliebe für altes Deutsch hat oder so, die Beispielsätze zur Grammatikerklärung waren jedenfalls alle etwas altertümlich..^^ In der Stunde hat man wieder mal gemerkt, dass die Leute zwar lesen und schreiben lernen, aber keine Ahnung vom Sprechen hatten. Sie musste vor dem Übersetzen immer die Sätze vorlesen, also ganz ehrlich, bei vielen hätte ich ohne die Textvorlage Schwierigkeiten gehabt zu erraten, was gerade gelesen worden war. Am Abend hab' ich noch in Shimoda "City of god" gesehen, ein Film über Bandenkriege in Rio de Janeiro. Das war ein guter Film. Praktischerweise haben wir auch eine Brasilianerin, die meinte, dass man von diesem Bandenkrieg (beruhte wohl auf Tatsachen) viel gehört habe und dass sie glücklich sei, nicht in Rio zu leben. Ist wohl wirklich nicht so ganz ohne dort unten.
Hanna ist grad feritg ;)

Am Dienstag war ich einfach nur den ganzen Tag müde. Achja, und Futonwechsel war dran. Wir mussten alle unsere Futons, Decken und Kopfkissen raustragen und bekamen neue. Nicht wirklich spannend, war einfach nur schwer...

Achja, ich hatte leider die Abschiedsparty für Carsten verpasst, der nun endgültig nach halle zurückgekehrt ist. Aber da Yuta dort war und bei Fred in Shimoda übernachtet hat, haben sie am Mittwoch rumgefragt, wer Lust und zeit hat zusammen Mittagessen zu gehen und so sind wir zu Ootoya und haben dort über Lebensentwürfe philosophiert.

Und hier ein sommerliches Shimoda-Bild

Fred hat gefragt, ob wir es vorziehen würde, ständig am selben Ort zu wohnen, wo man seine Familie und alte Freunde hat oder ob wir lieber dauernd woanders sein und so viele Leute wie möglich kennen lernen wollen würden. Nya...ich weiß jedenfalls, dass ich nach Japan erstmal nach Hause will. Ein geregeltes Leben muss wieder her...O_o. Achja, am Abend war ich dann noch mit Fucchi in Motomachi-Chukagai. Da haben wir uns den erleuchteten Hafen angeschaut, das sah wirklich schön aus (und größer als Asoty bei night^^).

Donnerstag war dann Lernen angesagt sowie eine erste Stunde mit Shizuka-san. Hm...sie arbeitet für BMW und will aus Spaß an der Freude etwas Deutsch lernen bzw. viel über Europa usw. erfahren. Da sie nur 2 Jahre älter ist als ich, ist es einfach gewesen mit ihr zu reden.
Freitag und Samstag war wieder lernen und Test..

Ab Sonntag, dem 3. Mai, gab es dann endlich die Golden Week, die voll der Beschiss ist, weil der erste Tag ein Sonntag und der letzte Mittwoch, also von wegen "week". Weekchen vielleicht. Aber egal, wir hatten frei und ich hatte keine Pläne. Das war auch gut so. ich weiß nicht, die Woche vorher klingt jetzt wohl nicht sonderlich anstrengend, aber irgendwie hatte ich seit Anfang dieses Semesters Probleme mich darauf einzustellen, dass wieder Uni ist und dass ich lernen sollte. ich habe zwar dieselbe Stundenanzahl wie letztes Semmi, aber es kommt mir irgendwie wie mehr vor.

Dies ist eine Kirche in Ochanomizu, zumindest sagt das das blaue Schild.


Naja, ich hab' ja weiter oben schon geschrieben, was ich nach der Uni noch alles so mache, jedenfalls stresst es ganz schön und die Tatsache, dass ich immer glaube, keine Zeit zu haben, stresst noch mehr. :( Egal, es war Golden Week, und ich wollte nirgendwo hinfahren, nirgendwo hingehen, nirgendwo gar nix, ich wollte einfach nur ausruhen und das Leben mal wieder in der Abgeschiedenheit meines Wohnheimzimmerchens genießen, was ich dann auch gemacht habe. ...
l.: Ein Musikinstrumenteladen in Ochanomizu. Allein in der Straße hab' ich 6 gezählt.
r.: Ich hab ihn gewarnt, dass ich das Bild für den Blog brauche... Ulli und Nancy

Ich habe meine Leselust wieder entdeckt und von morgens bis abends Manga bzw. Bücher gelesen, Anime bzw. Filme geschaut und meine Stunden im Internet verbracht. ^^° Wobei ich einmal bei Fucchi zu Hause war und mich einmal mit Nancy und Nancys Schulfreund Ulli, der jetzt in Kyoto studiert, in Ochanomizu getroffen. Es waren natürlich ausgerechnet die Tage, wo es wieder von morgens bis abends geregnet hat. -_-°

Achja, während der Golden Week war auch Kindertag. Für Jungs wird da traditionell eine Rüstung im Haus aufgestellt (so wie zum Hina-Matsuri die Puppen für Mädchen). Ich weiß nicht wer, aber irgendwer im Wohnheim hat von seiner Oma auch so ein Ding vorbeigebracht bekommen, und so stand es an dem tag in der Küche.

Jaa...und weil ich nüscht gemacht hab', war am Donnerstag darauf das ganze Hausaufgabenprogramm zu absolvieren. Davon musste ich mich dann am Freitag, dem. nunmehr 8. Mai unbedingt erholen und bin zum Nomikai gestiefelt. Das Germanistikinstitut hat nämlich ein Institutsnomikai geschmissen, um die neuen Leute zu begrüßen und ich wurde als Gast eingeladen. :) Musst auch nix bezahlen. So saßen denn 40+ Leute in der Bar und schwatzen, tranken, lachten usw. Es war wirklich lustig und daurte nicht die üblichen 2 Stunden, weil dieses Izakaya schon seit Urzeiten das Keio-Nomikai-Izakaya ist und wir daher von 18.00 - 23.15 Uhr dort bleiben konnten. Die Aftershowparty in Form eine Allnight-Karaoke musste ich aber leider ablehnen, schließlich ist Sa wieder Uni. Himmel, wer hat sich bloß den Scheiß-Plan ausgedacht? Die Shimoda-Leute sind auch zum All-Night gestiefelt, aber *seeuuufz*

Samstag war dann eben Uni, Konversation mit Shun, bei der in entdeckt habe, dass der Hiyoshi-Campus wesentlich größer ist als ich dachte und sogar relativ viele Bäumchen und - oh Wunder- Sitzbänke hat. Abends war dann Unterricht mit Kubota-san und wir haben noch den Film "Nothing but the truth" gesehen.

Sonntag war dann wieder Lernen bzw. nix. bzw. Film "Iron Man" (Das hätt ich mir echt sparen können!!!) und Montag und Dienstag gestalteten sich nicht viel anders.

Achja, ich weiß gar nicht, wann das war.. Irgendwann hab' ich eine Weihe-Zeremonie gesehen. Zum Hausbau. In letzter Zeit haben sie hier einige Häuser abgerissen und anscheinend hat jemand ein Grundstück gekauft und hat erstmal die Geister vertreiben lassen. Dazu wurden mit einem Band den Hausumriss abgesteckt und der Eingangsbereich wurde mit grauem Sand oder was nachgezeichnet. In den Sand wurde ein grüner zwei gesteckt und ein festlich gekleideter Shinto-Mönch hat seinen Fächer geschwungen. Leider konnte ich keine Foto machen.
Hier mal ein ähnliches Bild: So sah der Priester auch aus: http://www.tsubakishrine.com/images/nenchugyoji/japanesegarden08/shinto.jpg