Samstag, 22. November 2008

Tina-Geb, Glasblasen, Softball

Äh..weiter geht's wohl mit Mittwoch, dem 12. November 2008. Da bin ich brav zur Uni gedackelt und danach habe ich mich mit meinem Test-Partner Aaarild (oder so ähnlich jedenfalls, Norwegen) getroffen, weil am Freitag Konversationsprüfung war. Soll heißen, wir mussten Dialoge auswendig lernen.
War schon schön: Man sitzt gemütlich im Café, trinkt seine heiße Schokolade und schmeißt sich auf japanisch Vorwürfe an den Kopf:
"Du bist echt ein Idiot! Immer lügst du mich an!"
"Ich lüge überhaupt nicht! Was willst du überhaupt von mir? Du könntest mir ruhig mal glauben!"
"Dir glauben? Im Leben nicht!"
..usw.

Die Japaner hatten schon was zu gucken.^^° Naja, sollte ich jemals jemanden der Lüge bezichtigen wollen, weiß ich jetzt, was ich sagen kann. In höflicher und umgangssprachlicher Version, versteht sich!

Hab' ich am Donnerstag was gemacht? hm..egal, am Freitag war jedenfalls Tinchens Geburtstag. Ich hab' gleich mal verschlafen (jetzt stell' ich mir immer Wecker und Handy, weil der Wecker einfach manchmal nicht klingelt) und bin wie ein Häschen zur Bahn gerannt. Aber ich hab' es noch
pünktlich zum Unterricht geschafft. ^^° Dann hatten wir Kanji-Test und diesen Konversationstest. Daraufhin hatte ich bis zum Treffen mit Tina & Co. noch 3 Stunden totzuschlagen, aber nach Hiyoshi zurückzugehen hätte sich einfach nicht gelohnt. Also bin ich auf der Suche nach 'ner Winterjacke nach Harajuku gefahren. Ich sag's euch, japanische Mode....ist genau das, nämlich Mode und sonst nichts. Von praktischen Gesichtspunkten haben die hier noch nix gehört. O_o.. Was hier als Winterjacke durchgeht ist jedenfalls a. lächerlich und b. unglaublich teuer, weswegen ich mir jetzt doch einfach mein Anoräckchen schicken lasse.
Danach bin ich von Harajuku 45. Min. nach Shibuya gelaufen um dann weiter zu unserem Treffpunkt Takadanobaba zu fahren.



Tinas Konversationspartnerin..Ayaka? Es heißen echt viele so..., Tina, Katrin, Kiyohiko, Nancy, *-*

Dort sind Tina, Katrin, Nancy und ich noch ein bisschen durch die gegend spaziert, weil die Japaner erst 'ne Stunde später kommen würden. Dabei haben Tina und ich uns di sauteuere neue Dir en grey-CD geleistet. ;_; Haaach...als Kiyohiko und..öh..Name? Ayaka? dann da waren, machten wir uns auf die Suche nach 'ner Sushi-Bar, fanden aber nur eine Stehbar, weswegen wir am Ende im Seizeriya gelandet sind. Das ist ein italienisch angehauchtes Restaurant, dass für niedrige Preise bekannt und beliebt ist. Dort haben wir dann bis 22.00 Uhr oder so gesessen, gegessen und geschwantzt. ^-^

Samstag und Sonntag hab' ich mit ausgiebigem Lernen verbracht, am Montag standen nämlich zwei große Grammatiktest an. Trotzdem hab' ich am Abend noch mit Chris und Steffi "Das Phantom der Oper§ geschaut. Jetzt hab' ich den Film uch endlich mal gesehen!


Am Montag, dem 17. November 2008, standen also zwei Test an, die so schwer am Ende nicht waren (jap. Test zielen nun wirklich nicht auf Kreativität o.Ä. ab..) und am Abend bin ich dann mit dem Leuten von Filmseminar "Visions of the Past" inkl. Professor zur Party gegangen. Das war wirklich schön, dass Restaurant war jap.style und wir haben komischen jap. Krams gegessen. Zum Beispiel Sehigel und Tintenfisch-Innereien. O_o...ehrlich gesagt, kann beides einfach dort bleiben, wo es hingehört, nämlich im tieeeefen Meer. iieeks. Dann gab's noch gebratenen Knoblauch (lecker), mit Mandeln ummantelten Kürbis (superlecker) und Rührei-irgendein bitteres Gemüse-Krams sowie verschiedenes Sashimi (roher Fisch). Außerdem gab es japanischen Sake. Sake wird in einem Glas serviert, das wiederum in einer quadratischen Schachtel steht. Dann wird genau so eingegossen, dass sowohl Glas als auch Schachtel bis zum Rand voll laufen. Und dann kannst du versuchen, ohne zu kleckern zu trinken..O_o.
Ich bin ja derwegen immer noch der Meinung, dass Sake irgendwie wie Sekt ohne Blubberblasen schmeckt und viel schwächer wirkt, aber in Wahrheit haut der Kram mächtig rein. @_@ Der Boden war danach jedenfalls nicht mehr ganz so fest, wie er eigentlich sein sollte...


Prof. Ainge, Patrick (HK/GB), Yuuta (JP/USA), Nicolas (Dänemark), Manato (JP)

Wusstet ihr, dass alle Hong-Kong-Nesen/ianer, die vor X Jahren maleinen Pass beantragt haben, einen chinesischen und so etwas wie einen britischen Pass bekommen haben? Patrick hat auch einen britischen Pass..

...Name? äh..Ken, glaub' ich (JP/USA).


Am Dienstag, dem 18. November 2008, war dann mein mein erster freier Tag, weil ich am Di ja eh keinen Unterricht habe und weil eine Woche lang Mita-sai, also das Mita-Campus-Fest stattfindet. Yay! Ich war aber trotzdem auf dem Campus, weil ich die soz. eine Campusführung der etwas anderen Art mitgemacht habe: Der Deutschkurs führte uns (also deutsche Studenten^^) herum und zeigte uns Orte auf dem Campus, zu denen man normalerweise keinen Zutritt hat oder von denen man nix weiß.

Huch..ich muss los, ich schreib später hier weiter! *-*

Ja. z.B. haben wir erfahren, dass die Jurastudenten einen "richtigen" Gerichtssaal haben, zum authentischen üben.


Und dass es einen Dachgarten gibt und dass wir mal ein International Center hatten, das von einem berühmten japanischen Architekten gebaut worden war. Als allerdings das neue Int.center gebaut wurde, sollte das Dings abgerissen werden und es gab natürlich Streit mit irgendwelchen Fangemeinden, Denkmalschützern etc. Also wurde beschlossen, dass ein Teil des alten Gebäudes - nein, nicht stehen gelassen - sondern orignalgetrau wieder aufgebaut wird! Auf dem Dach des neuen Gebäudes, versteht sich. ;) Ja..da steht es also und keiner weiß, dass es das dort gibt, vermutet ja auch kein Mensch.


Ansonsten haben wir noch die Vortragshalle gesehen, ein im Stil einer amerikanischen Kirche gebautes Gebäude, in der der Unigründer Fukuzawa Yukichi seinen ersten Vortrag im westlichen Stil gehalten hat. Dann ging's zur alten Bibliothek, in der es ein buntes Glasfenster gibt. Sieht auch aus wie aus 'ner Kirche, nur dass statt Jesus und Maria Europa und ein Samurai zu sehen sind, und hinter Europa scheint die Sonne in Richtung Japn und dass soll dann Japans Modernisierung durch den Westen blabla darstellen. Das Fenster ist jedenfalls ganz schön, das Foto is' aber nix geworden.

Am Mittwoch, dem 19. November 2008 stand mal wieder eine Kunstkurs-Exkursion an. Diesmal haben wir Glaskugeln blasen dürfen, um eine Glasglocke zu machen, die dann natürlich bemalt wurde. Bilder von meiner Glocke zeig' ich aber nich. :P Das war wirklich cool, bis auf zwei Tatsachen: 1. war die Werstatt am ADW! Fast am Narita-Flughafen, es hat ewig gedauert, bis wir dort waren und 2. war es an dem Tag saukalt. Naja, nix im Vergleich zu euren Temperaturen zu Hause in DE aber lächerliche 4° C waren schon ein Unterschied zu den üblichen 12° C.


Michelle (von wo auch immer) bei Blasen und Yael beim Malen.

Am Donnerstag....hab' ich das was gemacht? Wahrscheinlich...nicht? Naja, das müsst ihr verstehen, Donnerstag ist schließlich echt lange her. Am Freitag stand Softball an. Softball ist nichs anderes als Baseball, nur dass der Werfer den Ball nicht obenrum sondern untenrum wirft. Unser KOSMIC-Verein hat das organisiert, also bin ich mit Elliott, Larissa, Mariko, Vivian und Andrew dahin. Ich hab mir extra Sachen zum Umziehen mitgebracht usw., hätt' ich mir aber sparen können. Beim Softball wird man echt nicht übermäßig gefordert und dass obwohl ich es meistens sogar geschafft habe, den Ball mit dem Schläger zu treffen. Und wenn man trifft und der ball ins Feld geht, rennt man zur nächsten Base. Hat man das geschafft, bevor die gegnerische Mannschaft den Ball gefangen und ebenfalls zur Base gebracht hat, ist man sicher. Dann schlägt der nächste aus deinem Team und wenn der den Ball trifft, rennt man zur nächsten Base. Das ist also die Gelegenheit, um warme Füße zu kriegen.


v.l.hinten: Vivian (HK), Fletcher (China), Naoya, Elliott (Australien), Yuichiro
vorne: Naoki, *.*


So weit so gut. Schade nur, dass die allgm. Balltreffquote eher niedrig ausgefallen ist und dass der Ball, wenn er denn mal ins Feld ging, meistens sofort von den besseren (japanischen) Spielern gefangen wurde. Und wenn der Ball gefangen wird, bevor er auf dem Boden aufschlägt, dann ist man Out und darf sich auf die Bank setzen. *-* Wir haben trotzdem tapfer 4 Stunden gespielt und sind danach noch etwas über's Mita-Sai gedackelt.


Donnerstag, 20. November 2008

Mein Zimmerchen

Hallo! Da ich zur Abwechslung mal Zeit gehabt habe, mein Zimmer präsentabel zu machen, kommen hier mal ein paar Bildchen dazu:


Das hier ist unser wunderbar trostloser Flur. Das Bild ist allerdings nicht ganz aktuell, da Elliott jetzt einen kleinen Weihnachtsbaum vor seiner Tür hat. *-*
Der Flur ist aber auch ein beliebter Treffpunkt, vor der Tür redet es sich doch am Gemütlichsten..O_o Hm..ich glaube, Asiaten lassen die Leute nur ungern in ihr Domizil. Wenn man wegen irgendwas an die Tür klopft, dann öffnen sie die Tür nur so weit wie nötig um herauszuschlüpfen und dann vor der Tür mit einem zu reden. Passiert bei Europäern zwar auch, aber da ist wohl eher der Zustand des Zimmers ausschlaggebend. ^.^



Die Küche, direkt nach der Großreinigung. Soll keiner glauben, dass das hier immer so aussieht. -_-°


Mein Futon-Bett und mein großer Schreibtisch (fast genauso groß wie der in LE^^). Bin echt dankbar für beides!
Auf dem kleinen Balkönchen ist gerade genug Platz, ein bisschen Wäsche herauszuhängen oder um eine Zigarette zu rauchen, was allerdings nicht erlaubt ist. Dankenswerterweise haben wir auch dunkle Vorhänge, die man zuziehen kann. So ganz ohne Poster etc. sieht das Zimmer immer noch etwas kahl aus, aber das hat sich schon geändert. ;) Wir dürfen natürlich ni
chts an die Wand pappen, aber so wirklich interessiert das den Manager nun wirklich nicht außerdem ist die Wand am Bett ja nur Beton, von daher hab' ich da jetzt auch was hängen.
Unter dem Bett sind zwei Kösten, wo ich mein Bettzeug versteckt halte. Hm...den Schrank sieht jetzt gar nicht: Der ist ganz links im Foto, vor dem Batt. Ist ziemlich groß, auch wenn die Aufteilung wenig praktisch ist. Aber für meine paar Klamotten reicht es.


Regal + Kühlschrank.

Seht ihr den kleinen Absatz direkt vor der Tür? Typisch japanisch, bis dorthin darf man sich mit Schuhen bewegen, wo der Teppich anfängt, muss man Hausschuhe anhaben.

Die Japaner machen das mit den Regalen im Übrigen praktisch: Wo unsereiner immer mit Zange und Hammer kommen muss, kann man die Aufliege-Dingenses für die Regalbretter hier ganz einfach per Schraubmechanismus umstecken. Außerdem befindet sich am Kühlschrank zum Glück eine Doppelsteckdose, die auch dann noch funktioniert, wenn man die Keykcard herausnimmt, wie ich herausgefunden habe. Das war immer so nervig, wenn der Laptop an war und dann wollte man mal kurz in die Küche...
das Bad. *-*Denn wenn auch wenn man die Keycard stecken lässt und die Tür schließt, passiert es, dass sie sich verriegelt. Dann muss man immer den Manager holen und ihn bitten, die Tür wieder aufzuschließen..O_o Andererseits geht der Laptop in Batteriebetrieb, denn wenn man den Schlüssel halt herauszieht, aber ob dem Laptop das auf die Dauer gefällt, wage ich zu bezweifeln...na, egal, jetzt steckt der Läppi an der Kühlschranksteckdose und gut is'.



Achja...ich glaub', 1,5m x 2m für das Bad müssten hinkommen. Aber es ist alles da, was man so braucht.

Samstag, 15. November 2008

DAAD

Zur DAAD-Bewerbung...tja, was kann man schreiben?
Fangt frühzeitig an, Leute! ;P

Ich hab' für den DAAD dasselbe Projekt genommen wie für die Unibewerbung. Allerdings musste es natürlich wesentlich besser ausgearbeitet werden.

Wichtige Punkte sind:

Warum muss man für das Projekt nach Japan?
Ihr müsst irgendwas haben, was nur dort durchgeführt werden kann. Z.B., wenn ihr Interviews, Umfragen etc. machen wollt. Oder ihr braucht Bücher usw., die es nur dort gibt. Allerdings keine aktuellen, dafür gibt es schließlich den Leihverkehr. Ich z.B. brauche Manga und Filme, die ich nur vor Ort finden kann, weil sie alt sind.
Ein guter Hinweis ist natürlich, dass ihr zur Bearbeitung eures Materials einfach besser Japanisch können müsst und deswegen den Sprachkurs an der Uni braucht. Aber das allein sollte es nicht sein..

Was bringt es dir?
Das Projekt hat am Besten irgendwas mit eurem Fach zu tun (bei Japanoogie mach sich das ja schon mal gut), wenn es auch irgendeinen Bezug zu eurem Zweitfach hätte, wär's wohl noch besser. Ansonsten kann ein Hinweis rein, dass es z.B. in Vorbereitung der BA-Arbeit hilfreich wäre, oder dass ihr nach dem Studium irgendwas Ähnliches machen wollt...irgendwie so.

Wie genau willst du es dort durchführen?
1. Methode: Beschreibt die Theorie hinter eurer Vorgehensweise. Ihr müsst darlegen, warum die von euch gewählte Mthode wirklich Ergebnisse für eure Forschungsfrage bringen kann. Das ist eigentlich dasselbe wie für eine HA, nicht wahr? Also irgendwas von qualitativen und quantitativen Erfebungsmethoden oder so...
2. Praxis: Den Teil könnte man leicht vergessen, weil' so einfach ist, aber das muss auch rein: Wie genau willst du das durchführen? Ich z.B. hab wirklich geschrieben, dass ich meine alten Manga und Filme in Videotheken bzw. öffentlichen Bebliotheken suchen werde, und wenn ich nichts finde, dann schau ich in Antiquariaten und wenn das nicht hilft, dann versuche ich das über Buchhändler zu bestellen. Ich weiß ja nicht, was eure Forschungsprojekte so sind, aber wenn ihr schon irgendwelche konkreten Zeiten, Orte, Personn etc. habt (selbst wenn nicht, wenn ihr wenigstens ne Idee habt), hinschreiben, dann sieht der DAAD, dass ihr schon einen konkreten Plan habt.
3. Sonstiges: Naja, so als Ergänzung: Wenn es irgendeinen Kurs gibt, der auch nur ansatzweise so klingt, als könnte er zu eurem Thema sein, hinschreiben. Dann den Prof. anschreiben, dass ihr evtl. ein ähnliches Thema bearbeitet und um evtl. Hilfe bitten und dann in euer Projekt schreiben, dass ihr an eurer Uni schon jmd. kontaktiert habt, der euch evtl. helfen kann. Das ist Immer gut. Ansonsten, informiert euch mal, ob es irgendwelche Seminare, Museen, Austellungen etc. gibt, die passen, auch alles hinschreiben.

Das Wichtigste ist eigentlich, dass ihr nicht am letzten Tag damit fertig werdet und die Professoren damit belagert, damit sie es sich anschauen. Meine Projektbeschreibung sah jedenfalls vor Oberländer und danach wesentlich anders aus. ;)

Tja..mehr kann ich euch schon fast gar nicht sagen. Achja, das Wichtigste vielleicht:

Geld: Früher war alles besser! Da bekam man noch Vollstip und so. *tief seuuuuufz*
Wenn hr kein Bafög bekommt, zahlt der DAAD 550 €. Wenn ihr Bafög bekommt, bekommt ihr von dort den Auslandszuschlag von 315 € (+ Geld, das individuell errechnet wird, bei mir ein bisschen mehr als das Doppelte vom Inlandsbetrag; Ich weiß aber nicht, ob das 'ne Regel ist) und vom DAAD nur noch 235 €. Ich kann nur sagen, dass ich hier ca. 750-800 € pro Monat ausgebe....also überlegt euch, wo ihr euer Geld herbekommt. ^^

Bewerbungsgespräch: Teuer teuer Fahrt nach Köln, es sei denn, ihr habt so 'nen netten und verfpgbaren Vater wie Nancy. Dann seid ihr da, kommt rein und sitz an einem kleinen Tisch in der Mitte des Zimmers, vor euch die ca. 7-köpfige Kommission. Es werden verschiedene Sachen gefragt, Nancy z.B. hatte ein ganz anderes Gespräch als ich. Ich wurde eigentlich ausschließlich zum Projekt gefragt.
Zu kurzen Erklärung: Ich hab' mir (wegen Zeitmangels! Also früh anfangen!) was total Komisches ausgesucht: Ich möchte die historische Person Sakamoto Ryoma anhand von jeweils einem Manga und einem Film aus den 60-er und 90-er Jahren analysieren und darus schlussfolgern, wie sich die Rezeption geändert hat. @_@ Ich hab' noch nichts dafür gemacht, aber egal.

Z.B. fragten sie mich, warum ich glaube, dass die von mir dargelegte Theorie auf Filme und Manga anwendbar ist, obwohl sie eigentich für Texte gedacht sei (Assmans Gedächtniskrams, wenn das jemandem was sagt). Himmel, ich war so was von unvorbereitet auf diese Frage! Ich hab' irgendwas von Analogie zu anderen Medien und dass es bezügl. Comics keine eigenen Theorien gibt und so gefaselt..@_@
Dann wurde ich zu dem Menschen gefragt, den ich mir als Beispiel in meinem Forschungsprojekt ausgesucht habe. @_@ Geburtsdatum und so, als wenn ich mir so'n Kram gemerkt hätte! Und warum ich mir grade die Person ausgesucht habe. Antwort: Weil sie bekannt ist und in vielen Filmen vorkommt und in Umbruchszeiten gelebt hat und es daher evtl. eine Änderung in der Darstellung geben könnte und so..Danach sollte ich die bekannteste Fernshserie nennen, in der diese Person vorkam. Ich hab' ein paar genannt, aber welche in Japan äußerst populär war, hatte mir das Internet vorher nicht verraten, also hab' ich das auch nicht richtig beantwortet.
hm...dann wurde ich noch gefragt, welcherArt von Manga ich analysieren will und warum und ich hab' gesagt, dass es keine Comedy-Manga sein sollen, sondern eher historische Manga, damit mäglichst wenig Verzerrungen durch das Medium vorkommen...
naja, ich hatte am Ende jedenfalls das Gefühl, dass ich von meinem Projekt keine Ahnung habe und dass es ziemlich schlecht gelaufen ist. Aber ich hab' das Stip, also.. ;)

Sonst noch was? Hm..wer Fragen hat: Siehe Kommentare.


Nachtrag zum Unithema vom letzten Mal: Wusstet ihr, dass man, wenn man sich bei einigen Firmen bewirbt (z.B. Toyota) die Bewerbungen nicht direkt schicken kann, sondern über das Bewerbngsbüro seiner Uni gehen muss? O_o..

Mittwoch, 12. November 2008

Bahnfaltung, das japanische Unisystem

Hm..achja, der letzte Geburtstag stand an, nachdem wir von der Party in Ginza zurückgekommen waren: Ferg (GB, wenn mich nicht alles täuscht) wurde 22. Der Schokoladenkuchen war seeehr lecker!

Am Montag, dem 10. November 2008, hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit, mich in der Meguro-Linie wie Faltpapier zu fühlen. Normalerweise ist unsere Linie eigentlich erträglich und ich bekommen eigentlich zu 90% einen Sitzplatz, aber am Montag war das anders. Zur Erklärung vielleicht: Im Gegensatz zur Toyoko-Linie, die in Hiyoshi bereits vollbepackt ankommt, beginnt die Meguro-Linie in Hiyoshi, d.h. der Zug ist leer, wenn er vorfährt. ;) Nun sind Japaner ja trotz gewisser Anwandlungen, wenn es um Zugsitzplätze geht, im Grunde genommen sehr geordnet und so auch hier: Man stellt sich an markierten Stellen hübsch in Reihen auf und wartet auf den Zug. Das Gute ist: Mein Zug fährt 8:01. Wenn ich aber nicht mal 10 Min. früher da bin, kommen vorher 7:54 und 7:56 noch zwei Züge. Wenn ich mich also in für den 54-er Zug anstelle, dann rücke ich in der Reihe vor, wenn die Leute einsteigen und nochmal, wenn sie in den 56-er einsteigen. Soll heißen, die Chancen in der ersten Reihe für den 8:01-Zug zu sein, stehen normalerweise nicht schlecht.
Aber am Montag muss es wohl einen der berühmten Unfälle gegeben haben: Soll heißen, jemand hat sich (mal wieder) vor den Zug geschmissen. Das war anscheinend weit entfernt von meiner Strecke, aber weil die Züge hier im Minutentakt fahren, funktioniert nix mehr, wenn irgendwo was klemmt.
Ein Wagon hat anders als in De keine Sitzreihen im ganzen Zug, sondern nur an den Wänden. Ich stand genau in der Ecke (im Übergang zum nächsten Wagon) vor der Sitzreihe, mit dem Rücken zur Wand. Und die Menschen strömten und strömten in den Zug..ja wo strömten sie denn hin? Das Lustige war: alles war so gepackt voll, dass sich kein Mensch mehr festhielt, weil das in dieser Situation normalerweise nicht von Nöten ist. Allerdings war tatsächlich am Ende (also wo ich stand) noch Platz, weil sich jemand einfach geweigert hatte, weiterzurücken. Als nun aber der Zug an der ersten Haltestelle hielt, gab es einen Ruck und alles stürzte auf mich zu bzw. neben mich in eben jene Lücke! Ich sah mich schon in flunderform an der Zugwand kleben...@_@ Aber zum Glück stand unser Kendo-Mensch (6 Mal die Woche Training!) Ken (F) vor mir, der 1. den wunderbaren Einfall gehabt hatte, sich doch festzuhalten und 2. obwohl er wie alle (Halb)japaner nicht so aussieht, stark genug war, die Massen aufzuhalten, so dass ich mich lediglich leicht gequetscht fühlte. Merci Ken!
Der Zug kam durch die Neutaktung der Züge jedenfalls 'ne halbe Stunde zu spät an. Problemlos kann man sich dann am Gate ein Zettelchen geben lassen, das dies bestätigt und so kann man der Lehrerin gut erklären, warum man den Kanji-Test verpasst hat. ;)

Der Tag war mal wieder elendig lang, wie Montage halt so sind. Trotzdem hab' ich mich dann nach dem Unterricht noch von Patrick (KH) zum Mita-Haus schleppen lassen. Das ist quasi ein Kulturclub oder so, in dem Andrew (HK) und noch ein paar andere ausländische Studenten sowie ein paar japanische Stundenten bereits saßen. Es wurde viel geredet und es gab Nabe zu Essen. Nabe ist quasi Eintopf...nur dass man die Suppe nicht isst..Naa, jedenfalls werden kohlähnliches Gemüse, Lauch, Fleisch, Pilze, Tofu, was halt so da ist mit Wasser gekocht. Selbst hat man einen Teller mit Soße (irgendwas Sojasoßenähnliches) und fischt sich was man essen möchte aus dem Topf, tunkt es in die eigene Soße und dann isst man es.

Ja..Dienstag hätte ich eigentlich endlich mal zur Großreinigung schreiten sollen,
aber ich bin nicht dazu gekommen. Erst hab' ich stundenlang Blog geschrieben, dann hab' ich mich endlich mal mit meiner Conversation Partnerin getroffen. Sie heißt Asuka, ist im 2. Jahr, studiert BWL. Wir waren in der Mensa am Hiyoshi-Campus Mittagessen und haben gequatscht.

Dann musste ich endlich anfangen für den nächsten Test zu lernen und außerdem gab's wieder massig Hausaufgaben zu korrigieren, so dass ich wieder erst gegen 2:00 ins Bett bin. Heute gab's dann den Kanji-Test und später muss ich noch meinen Test-Partner für den Conversationkurs treffen. Wir haben als Prüfung nämlich verschiedene Dialoge, die wir auswendig lernen und dann aufsagen müssen. Wie ich es liebe!

Das japanische Unisystem: Dafür, dass es diesmal gar keine Bilder gibt, erzähl' ich euch mal was Interessantes, was ich von Asuka erfahren habe.
Also, Japaner bewerben sich logischerweise für einen bestimmten Studiengang, für den sie dann nach Bestehen der horror-mäßigen Aufnahmeprüfung, für die sie alle jahrelang in spezielle Nachhilfeschulen gehen, angenommen werden.
Aber studieren sie auch was sie studieren?
Nö.
Jedenfalls nicht im ersten oder zweiten Jahr. Ich hab' das ja nicht so richtig verstanden, als Toshi (Tandem-Kurs und Onlne-Seminar-Bekannter) damals, als ich nach seinem Studium gefragt hab', meinte, er würde mal dies mal jenes machen, worauf er halt so Lust hätte. Anscheinend lassen sich die Studis nach dem Schuften für die Aufnahmeprüfung hier Zeit, um mit dem "richtigen" Studium anzufangen und belegen halt Kurse, von denen sie glauben, dass sie Spaß machen könnten. Erst im 3. Jahr fängt die Mehrheit an, sich mal um ihr Fach zu kümmern, wobei mehrer Japaner bereits bestätigt haben, dass sich die Mehrheit der Studis nicht wirklich genötigt fühlt, allzu viel zu lernen.
Dazu kommt, dass die Noten sowieso schxxejal sind. Wenn sie sich um einen Beruf bewerben, interessiert ihre Note anscheinend keine Sau. Allein die Uni zählt und damit man auch weiß, wo man steht, gibt es eine jährlich aktualisierte Uni-Rangliste. Momentan (wie seit eh und je) liegt die Todai vorne, die nächsten Plätze belegen abwechselnd Keio, Waseda und Kyoto-Uni. Also, nur die Uni zählt und sie kommen schließlich von der Keio. Auch was sie eigentlich studiert haben, ist nicht wirklich von Belang, außer man möchte Arzt oder so werden.
Die Studiengebühren sind im Übrigen nicht an der ganzen Uni gleich, sondern variieren von Campus zu Campus. Der SFC-Campus ist wohl gut ein Drittel teurer als der Mita-Campus.
In Korea ist das anders. Man hat ja aus Unwissenheit immer so die Neigung zu vermuten, in Korea sei das Meiste wie in Japan, aber so einfach ist das anscheinend nicht. In Korea interessieren Noten und man studiert was man studiert. Die Studiengebühren sollen außerdem noch höher sein als in Japan und die Koreaner sind wesentlich umtriebiger als ihre Nachbarn und besuchen die Highschool oder die Uni im Ausland (zumeist USA), wenn es nur irgend geht. In Hong Kong soll es auch so sein.
Im Übrigen hat die Keio sogar in New York ne Highschool für Japaner in Amerika....

Ja...demnächst werd' ich wohl noch meinen Senf zum DAAD loswerden, weil ich schon mehrfach gefragt worden bin, wie das mit der Bewerbung oder so ist..

Dienstag, 11. November 2008

HA und BDay-Partys

Achja, letzte Woche hab' ich zum Großteil mit meiner letzten Hausarbeit zugebracht, die mir den letzten Nerv geraubt hat. Das könnte leicht in Vergessenheit geraten, wenn man diesen Blog ließt; Man könnte nämlich meinen, dass es diese Woche nur Geburtstagsparties und andere Partys en masse gab. Aber durch Tagesverlängerung bis 2.00 Uhr ist alles machbar! X_x

Achja, eigentlich gab es am Montag noch ein "klärendes" Gespräch in der ersten Küche der 4. Etage, weil sich dort die Leute immer ziemlich spät zum Essen und/oder Kartenspielen treffen und es ziemlich laut wird. Normalerweise ist ab 22.00 Uhr Ruhe verordnet, aber Ruhe hört sich zugegebenermaßen anders an. Naja, also haben sie da beraten und blabla, Besserung gelobt. Leider haben sie sich dazu den falschen Zeitpunkt ausgesucht, denn in der Nacht zum Dienstag, dem 4. November 2008, gab's bereits die erste (von vielen) Geburtstagsparty(s): Suh-Yeon (im Folgenden Christine genannt ;) wurde 21.

Also trafen sich alle um 24.00 Uhr in der Küche um Happy Birthday zu singen, wobei wir uns nicht einigen konnten, ob wir Suh-Yeon oder Christine singen sollten, und um an der von Christine ausgelösten Kuchenschlacht teilzunehmen. O_o...danach sahen wir recht interessant aus, kann man nicht anders sagen. Das Ganze wiederholte sich dann am Abend, weil Jun irgendwie eine alte Freundin von Christine aufgetrieben hatte, die gerade in Tokyo war, und diese als Überraschungsgast kam. Außerdem hat Christine uns koreanische Okominiyaki ('ne Art Gemüsepizza) gemacht.


Christine (KOR) und Hye Jin (KOR) mit Stäbchen essend.^^

Jun und Ayaka (JP), die eingeladene Freundin
v.l.: Song Ho, (?), Christine, Irene, Tammy (HK), Hye Jin, Jun; vorn: Hye Sun (alle KOR)

Achja, trotz der Kuchenschlacht blieb noch ein bisschen was zum Essen übrig. Asiaten finden anscheinend gar nix dabei, Kuchen mit ihren Stäbchen zu futtern.^^° Der Kuchen sah danach etwas zerhackt aus, aber ejal..;)

Am Mittwoch hab' ich den Unterricht ausfallen lassen um die Arbeit zu schreiben. Am Donnerstag hatten wir dann eine nervige Planänderung: Da in diesem Jahr viele Montage wegen Feiertagen ausfallen, war der Donnerstag quasi ein Montag: an dem ich von 9-18 Uhr Unterricht habe..danach war wieder die Arbeit dran. Außerdem haben sie uns am Montag die 167.000 Yen für 3 Monatsmieten abgezogen...;_;..mein armes Konto fühlt sich so nackig.

Am Freitag war auf dem Mitacampus eine kostenlose Noh-Veranstaltung. Natürlich sind wir (Grace, Larissa, Yael, Ruby (Taiwan) und ich) da hin. Ayano, unsere Housing Assistant, hat uns netterweise über eine Freundin Sitzplätze besorgt. Da wir nicht fotografieren durften, hab ich jetzt leider nur zwei Bilderchen.

Auf die Vorführung wartend...der Spinnengeist

Noh ist ähnlich wie Kabuki. Es passiert nicht viel während eines Aktes und es wird eine kriegerische Geschichte erzählt, wobei anders als im Kabuki oft Geister und Dämonen vorkommen. Dieses Mal war es eine 1-stündige Geschichte über Minamoto no Raiko, einen hohen Beamten, der sehr krank ist. Es erscheint ein Spinnengeist vor ihm, der ihm sagt, dass er dafür verantwortlich sei. Raiko will den Geist töten, es gelingt ihm aber nicht. Also geht einer seiner Untergebenen und tötet den Geist. Das war's auch schon. Es ist schon ziemlich ungewöhnlich für uns, weil auch auf der Bühne nicht viel passiert. Aber ich fange am besten von vorn an:

Das ganze findet im Rahmen des 150-jährigen Bestehens der Uni statt. Darauf sind sie alle mächtig stolz, denn damit ist die Keio die älteste Uni Japans und soweit ich weiß in Ostasien überhaupt. Zuerst muss der Präsident der Keio Universität sowie der des Trägervereins eine Ansprache halten. Danach wird die Keio-Hymne gesungen. O_o. Danach beginnt die Veranstaltung. Es kommen langsamen Schrittes die Musiker und Chormitglieder auf die Bühne und setzten sich im Seiza (auf den Knien) an den Rand. Dann positionieren sie ihre Instrumente. Dann kommen zwei Personen herein, die langsam ein Podest hereintragen und danach wieder gehen. Danach erscheint (langsam) Minamoto no Raiko, der sich auf das Podest setzt. Die Musiker haben derweil angefangen zu "singen". Genauer gesagt waren es zwei, die zwei kleine Trommeln hatten. Diese wurden in Abständen immer mal geschlagen, wobei zwei verschiedene, kurze, recht helle und hohle Töne erklangen. Dazu haben sie in Abständen irgendwie gebrummt, aber keine Melodie, sondern unterbrochene Töne. Das machten sie fast die ganze Stunde über, wenn nicht gesprochen wurde, zweimal kam noch eine Flöte hinzu. Der Chor hat auch nur zweimal gesungen. Den Rest der Stunde verbrachten sie mit Stillsitzen. Minamoto Raiko erzählt derweil von seiner Krankheit. Ich weiß nicht wirklich, ob man das nun Sprechen, Singen oder Sprechgesang nennen soll. Es klingt jedenfalls anders als im Kabuki. Die Worte wurden alle unglaublich langgezogen und geleiert. Es war seltsam. Naja, die Geschichte hab' ich ja schon erzählt, der Kernpunkt des Noh ist eben jener Sprechgesang: Die Schauspieler kommen auf die Bühne, bewegen sich sehr sparsam und sprechen darüber, was sie gerade tun, denken und fühlen. Ich fand es sehr schön, auch wenn dasselbe gilt wie für Kabuki: eine Stunde ist ausreichend. :)

Am Abend dann wurde wieder Happy Birthday gesungen, diesmal für Yvonne (HK). Um sie zu überraschen, sind Samson und Song Ho mit den Kuchen über den Balkon gekommen. ;)
Ich hab' mich anschließend wieder in den Study Romm verkrochen. Am Samstag, dem 8. November 2008, stand Essen in Korea Town an. Dieses befindet sich an der Haltestelle Shin-Okubo. Im Großen und Ganzen unterscheidet sich das Straßenbild nicht vom Rest der Stadt, außer dass eben überall koreanische Schriftzeichen herumhängen. Die Koreaner haben auch bestätigt, dass Seoul (im Übrigen wie das engl. Wort für Seele, "soul" gesprochen) Tokyo sehr ähnlich ist, nur dass die Straßen nicht so eng und die Häuser nicht ganz so klein seien.


Koreanisches Futter und Sorane, der das Fleisch mit der Schere schneidet. Hab ich ja auch noch nicht gesehen...




Ein koreanisches Lokal hat ebenso die erhöhten Sitzplätze, mit dem Loch für Tisch und Füße wie die japanischen. Allerdings hängt im ganzen Raum eine recht interessante Rohrkonstruktion, da über jedem Tisch quasi eine Abzugshaube hängt. Bevor man isst, bekommt ein ein Lätzchen aus Papier und im Verlauf des Essens merkt man auch, warum. Auf die heiße Platte in der Mitte kommen Fleisch und Gemüse und was man sonst noch braten möchte. Gegessen wird das Ganze mit Salaten und aller Arten Kimchi. Entsprechend den koreanischen Höflichkeitsregeln ist der Tisch voll bis zum letzten Zentimeter, so dass man andauernd irgendwie was beiseite schieben muss, um Platz zum Hantieren zu haben.

Wir haben jedenfalls lange und viel gegessen. Achja, wir hatten mal wieder eins der berüchtigten -Hodais, zu Deutsch (öh..Englisch?) Flatrate. Es gibt Nomihodai (Flatrate-trinken), Tabehodai (Flatrate-essen) und Verschiedens mehr. Also haben wir uns vollgestopft bis es nicht mehr ging.^^
Danach hat Chris eine Geschichte erzählt...Chris ist wirklich herrlich. Ich weiß nicht, stellt euch einen Bilderbuch-Ami vor: Jede Geste ist so übertrieben falsch, dass man schon wieder überzeugt ist, er meine es ernst, was er irgendwie auch tut. (Man weiß es nicht.) Jedenfalls erzählte er und eine total blöde Geschichte als wäre es die schlimmste Horrorstory, die er je erlebt hätte...wir haben viel gelacht. ;)

Chris (USA) beim Erzählen und Irene, die seine Handbewegungen nachmacht. ;)

Ich war sooo voll! Aber am Abend gab es chinesisches Curry, weil Tammy für Yvonnes Geburtstagsessen gekocht hat. Da musste ich natürlich trotzdem wieder zulangen...^

Danach hatte ich von meiner Arbeit so die Schnauze voll, dass ich noch mit Fuerwerk-Veranstalten gegangen bin. Anscheinend darf man in Hong Kong nicht einfach so zündeln, und für Yvonne und den Rest der Hong Kong-Leute war es das erste Mal, dass sie selbst Feuerwerk gemacht haben.

Also sind wir 5 Haltestellen nach Tamagawa an den Fluss gefahren, um ein paar Wunderkerzen-ähnliche Stäbchen anzuzünden und wir hatten diese Büchsen, die Funken sprühen etc. Die Asiaten haben sich jedenfalls alle gefreut wie kleine Kinder, er war schon lustig.


Unser Sammelsurium und Chashuu (HK) mit Wunderkerze.

Danach wurden lustige Fotos gemacht: Leider haben wir das Meiste mit Irenes Kamera aufgenommen, die es geschafft hat alles aus Versehen zu löschen. ;_; Ich hab nur eins, weil meine Kamera im Dunkeln äußerst langsam ist..


Jun, Song Ho, Irene und Hye Jin beim Springen.

Weiter geht es mit Sonntag, dem 9. November 2008. Dank der Zeitverschiebenung hatte ich Zeit bis spät in die Nacht, um die Arbeit zum Sonntag per E-Mail in Halle einzureichen, also hab ich geschrieben wie ein Weltmeister und es bis zum Abend auch fertig gehabt. Daher hab' ich beschlossen, mit einigen anderen zu einer Party in Ginza zu gehen, die für japanische und internationale Studenten organisiert worden war. Es war mal wieder Tabehodai (Essen, so viel mal will), allerdings gab es nicht wirklich was zum Essen. O_o..naja, ich hab mich mit vieeel Schokolade über Wasser gehalten. Wir haben wie immer gequatscht, ich hab sogar die meiste Zeit auf Japanisch geredet, hey! Und ich hab' festgestellt, dass ich einen echten Schweizer nicht wirklich verstehen kann. ^^°


Larissa (CAN), Hanna (Schweden), Jennifer (Indonesien) und ich


Danach hab ich die Arbeit ein letztes Mal durchgelesen und weg war sie. YES!!!

Und jetzt muss ich los zu meinem Conversationpartner! Der Rest kommt später....

Montag, 3. November 2008

Baseball, Kabuki, Katrins Geb, Keisousen

OK, der letzte Eintrag liegt nun schon etwas zurück und wenn ich nicht so unglaublich gar nicht an meiner Hausarbeit weiterschreiben wöllte, (was ich seit zwei Wochen tue) würd' ich jetzt auch noch nicht schreiben, aber ejal...

Bemühen wir mal das Gedächtnis....naja, fangen wir mit Donnerstag, dem 23. Oktober an. Wieder einmal ist der Kunstkurs in eine Ausstellung gegangen, diesmal war sie sogar gut. Gut im Sinne von: Ja, der Künstler hat sich wohl etwas dabei gedacht und ich kann das in etwas nachvollziehen. Die Ausstellung war von Annette Messeger und im Grunde genommen recht makaber. Andauernd wurden Stofftiere mit menschlichen Gliedmaßen etc. verbunden, und die Konstruktionen hingen an Seilen und wurden quietschend und zuckend irgendwie bewegt..O_o. Schön fand ich hingegen "Pinnoccio". Es gab einen Raum, in dem wohl eine Gebläse oder was installiert war und in dem sich eine Masse roten Stoffes befand. Aber das hat man nicht wirklich gesehen, man konnte nur durch ein Öffnung dort hineinschauen. Im Raum davor befand war der Stoff ebenfalls gespannt. Wenn nun das Gebläse anfing, wogte der Stoff wie eine riesige Welle durch die schmale Tür auf den Betrachter zu und der rote Stoff im vorderen Raum schlug ebenfalls riesige Wellen. Unten drunter sag man angeleuchtete Was-auch-immer, die unter dem Stoff auch irgendwie aufgeblasen wurden und sich bewegten. Naja, ich weiß nicht, ob ihr euch jetzt was drunter vorstellen könnt, man konnte jedenfalls sehr lange zuschauen...*-*

Was ich Freitag bis Dienstag gemacht habe, weiß ich jetzt nicht mehr so richtig...ich schätze, ich hab' fleißig gelernt....am Mittwoch, dem 29. November 2008 hatte Katrin Geburtstag und wir sind ins - richtig ^.^- Karaoke.Von 15.00 Uhr - 19.00 Uhr oder so...diesmal hatten Nancy und Katrin vorher schon geplant, welche Lieder gesungen werden, damit wir uns nicht erst beim Karaoke den Kopf drüber zerbrechen müssen, aber dann gab's die meisten Lieder, die sie sich aufgeschrieben hatten, gar nicht. -_-° Trotzdem sind uns die Ideen nicht ausgegangen und meiner Stimme hat man die Anstrengung des Tages dann auch angehört. Katrin hat sich jedenfalls über ihre Geschenke gefreut (Ohrringe und ne Kette und ein strohdoofes Anhänger-Flausch-Schaf) und wir sind dann noch Essen gegangen.

Achja, inzwischen ist es hier auch etwas frischiglich geworden. In der Nacht und morgens jedenfalls braucht man sein Herbstmänntelchen. Am Tag ist es unterschiedlich..es gibt noch Tage, da reicht ein Pullover und Tage, da wird es nicht mehr warm. Ich muss mir langsam mal was bezüglich meines noch nicht vorhandenen Anoraks überlegen...

Am Donnerstag hätte ich dann zur Designers Week mit dem Kunstkurs gehen sollen, aber ich hab blau gemacht, weil Design nicht wirklich spannend ist und ich die HA voranbringen wollen/sollte/wie auch immer. Ich bin seit ca. 2 Wochen jedenfalls Nachtlerner..ich gehe gegen 20.00 Uhr in den Studyroom und bleibe dort bis 1.00 oder auch 2.00...immerhin bin ich in guter Gesellschaft, ich glaub' ich hatte schon erwähnt, dass der Raum sowieso erst am 22.00 Uhr voll genutzt wird..

Freitag hab ich auch gelernt, am Ende hab' mich dann am Abend aber zum Filmschauen überreden lassen. Wir haben "Blood Diamond" auf Chris' Läpsi gesehen. Abgesehen davon, dass wird vom üblichen Hollywood-Kitsch nicht verschont wurden, war der Film auch gut...hm, nee, ich glaub' der Film kam doch eher am Samstag. Freitag war doch Halloween, der 31. Oktober 2008! Der halbe Haus ist zur Party ausgezogen, ich bin quasi ein bisschen zur Vorparty gegangen. (Die eigentliche Party ging von 23.00 - 7.00 Uhr, musste nicht sein, zumal HA..) Da haben sich doch tatsächlich 4 Typen aus dem Hiyoshi International Dorm, das auch hier in der Nähe ist, in ihre Bettlaken geschwungen und sind als Senatoren durch die kalte Nacht spaziert..O_o...die Japaner hatten an dem Abend jedenfalls was zu sehen, unsere Leute sind auch recht lustig ausgerückt, weil es für Kostüme freien Eintritt in den Club gab.

Am Samstag bin ich dann zum Conversation Club gegangen. Also eigentlich ist der Drama-Club, der aus irgendwelchen Gründen sein Englisch verbessern will und beschlossen hat, Conversations-meetings zu veranstalten. Da das hier auf dem Hiyoshi-Campus ist, bin ich also hin und es war recht lustig. Kurioserweise erzählten mir alle in einer Gruppe erstmal, dass sie auch Deutsch lernen...scheint bei den Medizinern und Rechtswissenschaften immer noch weit verbreitet zu sein.

v.l.:Jun, Carmen (CAN), Hye Jin (KOR), ich;
Der Sonntag, der 3. November 2008, war dann voll dem Keisonsen (Keio-Waseda-Fight) gewidmet. Tut mir Leid, dass ich im vorherigen Blog Sonkeisen (Waseda-Keio-Fight) geschrieben habe, das ist natürlich falsch. ;) War auch gut, dass wir alle (also wieder das halbe Wohnheim) am Sonntag gegangen sind, am Samstag hat Keio nämlich 0-3 verloren. Achja...japanischer Unibaseball...
Also, das funktioniert so: Es treffen ich alle 8:30. Soll heißen, die Deutschen sind 8:30 da, der Rest kommt irgendwann zwischen 8:40 -9:10 Uhr. Dann gehen alle irgendwie zur Bahn und teilen sich dort auf die Züge auf, je nachdem, welches Abo man so hat. Dann kommt man am Bahnhof Gaienmae an, in dem sich der Rest der ca. 180 Austauschstudenten ebenfalls befindet (so kam es einem zumindest vor) inkl. der KOSMIC-Japaner (Club, der für internationale Studenten zuständig ist und den meisten ihre Tickets organisiert hat), die versuchen, jedem sein Ticket zu geben. Dann wird man zum Stadion delegiert und wartet stundenlang, bis die Plätze zugewiesen werden, worauf man in unglaublich engen Sitzreihen platz nimmt. Dann freut man sich, dass man einem Platz hat und wartet 2 Stunden, bis das Spiel beginnt. Derweil die Cheerleader schon mächtig am Tanzen und schreien sind. Man bekommt eine Schreitüte (also so 'nen Pappkarton, den man zu einem Trichter formen kann), die Keio-Hymnen und Anfeuerung-Texte und Wedelfähnchen. Die Cheer-zeiten sind genau festgelegt, die Keio- und Waseda-orchester wechseln sich mit dem Spielen ab.

Im Stadion sind die Waseda- und Keio-Blöcke sowie anscheinend freie Blöcke. Der Keio-Block musste dann zuerst aufstehen (die Waseda-Menschen sind aber auch hochgesprungen, nur der freie Block blieb sitzen), und während unsere Seite die Keio-Hymne sang, wurden zwei Fahnen ganz zeremoniell hereingetragen und aufgestellt. Dasselbe passierte dann im Waseda-Block. Dann singen wir nochmal kurz die Keio-Hymne und am Ende schreien wir irgendwas vom Keisonsen und erst wir laut "Keio" gerufen und dann wird laut "Wadesa" gerufen, das Cheerleaderteam muss sich in Richtung Waseda-Block verbeugen und die Waseda-Leute müssen klatschen, weil wir ihnen quasi zugetoastet haben. Dasselbe passiert dann natürlich im Waseda-Block und wir jubeln auch als sie am Ende "Keio" schreien. Das Lustige ist, dass der Obercheerlader (männlich) das so komisch vormacht. Er schreit erst die Laute für K-E-I-O, aber ohne tatsächlich die Buchstaben zu rufen, sondern es klang eher wie eine Art grunzen.^^ Und dabei macht er so komische Bewegungen, die die männlichen Cheerleader sowieso die ganze Zeit über machten, ach es war herrlich.^^



Naja, dann kommen die Spieler, stellen sich auf, verbeugen sich voreinander und fangen an.
im Bild:Hye Jin


Die nächste halbe Stunde hab' ich damit zugebracht, meinen Nachbarn Jean-Francois mit den Baseball-Regeln zu nerven bis ich's endlich hatte. Ich werd' das hier jetzt nicht wiederholen. Wichtig ist, soviel passiert echt nicht...vielleicht ist das bei den Profis anders, aber sagen wir mal so: Action beginnt erst, wenn der Pitcher (Werfer) den Ball so geworfen hat, dass der Batter (Schläger) den Ball ins Feld schlägt. Dann fängt der Batter an zur nächsten Base zu rennen und der Rest ist mit Ballfangen beschäftigt. Ich hab ja gedacht, dass passiert irgendwie oft. Aber nein, die meiste Zeit haben wir damit verbracht zu verfolgen, wie sich Pitcher und Batter abwechselnd Balls (falsch geworfene Bälle) oder Strikes (verpasste Bälle, also nicht getroffen) einhandeln. Damit ist so ein Baseballspiel nicht wirklich interessant.


v.l.: Elliot (Australien), Carsten (D), Mariko (Niederlande), Yael

Aber glücklicherweise war von den Fanblocks mächtig Fanaktion gefordert, und möglicherweise war es der Kälte zu verdanken, dass sich auch rege beteiligt wurde. (Es war eigentlich sehr schönes Wetter, aber wenn man da so stundenlang sitzt..) Die Cheerzeiten waren wieder festglegt: War Keio am Ballschlagen, legten die Cheerleader los, alles musste aufstehen und im Rhythmus Fähnchenschwenken und die Anfeuerungslieder singen. Für alle, die sie nicht kannten, war der Text auf Pappschildern geschrieben, die hochgehalten wurden. Wenn unser Team irgendwas tolles vollbracht hat, wurde natürlich extra gejubelt und wenn wir einen Punkt gemacht hatten, mussten sich alle bei den Schultern fassen und tanzen (ihr wisst schon, wie im Konzert mit dem Feuerzeug^^). Das hielt uns jedenfalls warm und war auch ziemlich lustig. Wenn dann Teamwechsel war und Waseda am Schlagen, konnten wir uns setzen. Da wir jedenfalls 9-3 gewonnen haben und auch so recht gut waren, hatten wir jedenfalls lange Jubelzeiten, was uns mächtig auf Trab hielt: Ich wusste nicht, dass es so anstrengend ist, Fan zu sein! (Der freie Block hat nicht gejubelt, aber für die muss es doch kalt und langweilig gewesen sein...)
Naja, am härtesten haben jedenfalls die Cheerleader und das Orchester gearbeitet, da bin ich mir sicher. O_o..Das Match ging über 3 Stunden und unsere Seite musste ja andauernd Spektakel machen..achja, nicht zu vergessen die Fahnenträger, die tatsächlich 3 Stunden gestanden und die Fahnen gehalten haben! (Korrigier mich jemand, der es besser weiß, ich hab jedenfalls keinen Fahnen-halt-Wechsel gesehen..)
Nach dem Match war wieder dasselbe Zeremoniell dran wie davor. Ich hab ja gedacht, nur die Siegerseite würde ihre Hymne singen, aber das geht natürlich nicht. Wieder haben wir zuerst gesungen und dann am Ende der Waseda gratuliert und Waseda dann genauso...naja, im Gesamtergebnis hat die Waseda aber die League gewonnen. Und weil es dann nach dem Samtsag- und Sonntagspiel 1-1 stand, hat uns die Waseda heute fertig gemacht, wie ich hörte. Wir haben schon gewitzelt, dass die Waseda-Leute am Sonntag wahrscheinlich noch müde von der Party am Vorabend waren oder so...Keio gewinnt sonst recht selten die letzten Jahre.


Jaaa...heute, am Montag dem 3. November 2008 war nationaler Feiertag, der Kulturtag. Und ganz kulturmäßig bin ich mit Yael (Israel-F), Larissa (CAN), Steffi, Jana und Ina (alle D) sowie Yaels Conversation Partner Eri zum Minka-en gefahren, Da war ich im Februar schon einmal, das ist das Freilichtmuseum mit den alten japanischen Häusern. Heute war da freier Eintritt und außerdem ein Kabuki-Spiel, das wir uns natürlich nicht entgehen lasen wollten. Fotos kommen wie immer später (ich schreibe schon 1.5 h!), ich hab auch ein kurzes Video vom Kabuki gemacht, damit ihr euch was drunter vorstellen könnt.



Diese Vorstellung ging nur eine Stunde und ist damit wesentlich kürzer als normale Kabuki-Vorstellungen, was wir auch sehr gut fanden, denn wir saßen auf schrecklich engen Sitzplätzen auf dem Boden und haben unsere langen Beine gequetscht und außerdem ist Kabuki trotz der schönen Kostüme auf die Dauer recht anstrengend, weil sehr lange in recht nervendem Leierton gesungen wird und unglaublich wenig passiert. *-*

Ja..und jetzt sollte ich an meiner HA weiterschreiben, was..ok, ich lade die Bilder doch noch rein..