Freitag, 14. März 2008

Flug, Tschüß, Ende

Ja...danach ging es am darauffolgenden Tag nur noch ans Packen und weg waren wir. Mit einem halben Tag Verspätung oder so waren wir dann auch schon in Berlin angekommen, ich übernachtete dann bei Nancy, weil meine Mutter mich so spät dann nicht mehr abholen kommen konnte. Am Freitag bin ich dann nach Hause getigert, habe meinen Muskelkater in der Wanne zu ersäufen versucht und esse jetzt genüßlich Toastbrot mit Nutella zum Mittagessen.

Das war's dann also von einem Monat Japan. Damit erkläre ich den Blog offiziell für abgeschlossen (jaja, die Bilder kommen alle noch) und bedanke mich fürs lesen. *-*

Karaoke, Packen, Flug

Am Tag nach dem Gasshuku konnten wir einige zum Glück noch einmal sehen. Zusammen mit Yasu, Kaisei und Yusuke (Kaiseis Freund, der uns mit nach Enoshima begleitet hatte), Hiromi, Waku und schließlich auch noch mit Tekkan-Niichan stürmten wir (weil's so schön ist, nun schon zum 3. Mal) die Karaoke-Bar.



Trotz Heuschnupfen und beginnenden Erkältungen auf allen Seiten trällerten wir mal allein, mal im (süüüüßen!) Duett (ich schau niemanden an - nicht wahr, Anne? *-*) um die Wette, mal ein bisschen mehr oder weniger schief - wie das eben so ist beim Karaoke. Yusuke hat alle mit seinem Gesangstalent begeistert, Waku und Kaisei haben sogar Englisch gesungen, wobei ersterer ja ganz unschüchterne Seiten an sich bestaunen ließ und Tekkan und Yasu haben sich an die schwierigen Songs gewagt - Aerosmiths Song war einfach genial! ^_~


Ich hab immer mal bei Nancy mitgesungen und wurde dann bei "The lion sleeps tpnight" plötzlich von Anne im Stich gelassen und musste dort allein singen. -_-°

Achja, nachdem wir unseren Aufenthalt mal wieder mächtig überzogen hatten, wollten Anne und Nacy mal wieder die Purikura-Maschine belagern, was die Japaner ziemlich lustig fanden. Ist wohl eher so eine Sache für Oberschülerinnen und nicht für Studenten der höheren Semester. Na, egal, Hauptsache sie haben sich mitschleppen lassen und wir haben lustige Sticker. :)

Anschließend ging es in eine Cafe-Bar-Was -auch-immer und wir unterhielten uns noch über Gott und die Welt. Z.B. darüber, dass es jetzt Mode in Japan ist, seinem Kind einen Namen bestehend aus mehreren Kanji zu geben, der aber alternativ gelesen wird. So hat ein armes japanisches Kind das Kanji für Kokosnuss als Namen und wird auf Englisch 'coconut' gerufen. Ein anderes hat das große Pech Pikachu (komisches Viech aus einem Anime) heißen zu dürfen....Nachdem wir dannauch noch geklärt haben, dass Waku 'langer Frieden', Kaisei 'schönes Wetter/gute Atmosphere' und Yasu(yuki) irgendwas mit 'beschützen' heißt und auch noch den schönen Nachnamen 'Glyzinienfeld' (Fujiwara) abbekommen hat, stellten wir fest, dass einiges überall gleich ist: Hiromi, Anne und Nancy bedeuten alle irgendwie Gnade.

Ja, nach diesen und weiteren lustigen Themen ging es dann leider an den Abschied. Wir haben von Waku netterweise alle ein Photoalbum bekommen mit einigen Photos vom Gasshuku. Dabei hat Waku uns echt verblüfft - er hat von uns allen die Lieblingsfarbe erraten und das Album hatte dann entsprechend diese Farbe. *-* Danke Waku! Hiromi hat uns allen einen lieben Brief geschrieben und übergeben und danach mussten wir uns aber wirklich trennen.


Kaisei und Yasu; Hiromi und Tekkan-Niichan^^

Wobei Japaner beim Tschüß-sagen schon komisch sind: Nach ddem Gasshuku z.B. verschwanden die alle plötzlich auf dem Weg nach Tokyo oder einen Mucks zu sagen. Sogar Toshi, der uns ja nun kennt, blieb auf einem der Umsteigbahnhöfe einfach stehen und ging nicht weiter mit. Wir waren etwas verwirrt, bis wir raushatten, dass der Mensch einfach in einen anderen Zug einstigen musste. Nicht, dass er auch nur ein Wort gesagt hat, zumal es der letzte Tag war und wir ihn nicht nochmal sehen konnten. O_o...Jetzt hab ich mich gar nicht verabschiedet. Schon eine komische Praxis. Jedenfalls gehört zu einem ordentlichen Abschied nunmal eine kurze Umarmung (Händeschütteln ist ja noch blöder, sind schließlich alle gleich alt!) und die mussten die Japaner dann einfach mal über sich ergehen lassen. Sie haben sich gut geschlagen, auch wenn sie's etwas peinlich fanden. XD

Donnerstag, 13. März 2008

Gasshuku, Ausflug, Aufführung

Am nächsten Tag arbeiteten wir dann in Gruppen weiter an dem Theaterstück, dass wir uns zum Thema "Ich und der Fremde" ausdenken sollten. Mit Hiromi, Aki und Waku war es ein hartes Stück arbeit, sich über dieses doch sehr komplexe Thema auseinanderzusetzen, aber nicht zu Letzt dank Hiromis Übersetzungsleistung haben wir alle verstanden was wir wollten und den Text geschrieben.



An diesem Tag ging es mit dem Bus zu einem anderen Ort, wo wir eine kleine Schiffrundfahrt gemacht haben und uns die schöne Küste und Höhlen anschauen konnten.



Danach ging es zum Spaziergang zum Lovers Point, einem Park, in dem einem lauter Pärchen begegneten.



Wir hatten dann mächtig Spaß an der Glücke, die, wenn zwei Liebende sie läuten, bedeuten soll, dass diese demnächst heiraten. Dieses eingedeckt war es lustig unsere Leute zu beobachten, die sich natürlich abwechselnd mit großer Geste ebenfalls an die Glocke hingen. :)



Anschließend zurück im Wohnheim, gab es einen Spieleabend. Oder war der am Vortag gewesen? Ich habe keine Ahnung, jedenfalls gab es einen Spieleabend, an dem wir uns Spiele ausdenken sollten. Wir haben Kissentanz (als Variation des Stuhltanzes), stille Post und Fruits Basket gespielt. Ersteres geht so, dass man Kissen hinlegt, eins weniger als Teilnehmer. Dann lässt man Musik laufen und alle müssen um die Kissen herumrennen, bis die Musik aufhört, dann muss sichjeder einen Platz suchen. Wer keinen findet scheidet aus. Tatsuya, einer der Lehrer, die wir im übrigen alle Duzen sollten/durften/konnten/mussten, meinte, wir dürfen uns nicht im Seiza setzten (also nicht auf die Knie), es hätte sich dabei schon mal jemand ein Bein gebrochen. O_o..
Naja, in Ermangelung von Musik übernahm Anne dann den Part, indem sie deutsche Volkslieder zum Besten gab und es war sehr lustig.
Stille Post war ebenfalls ein Ereignis. Wir saßen alle in der Runde und fingen an drei Stellen an, dem nächsten Wörter in Ohr zu flüstern. Obwohl wir nur einzelne Wörter bzw. Wortgruppen hatten, sah man genau, wo ein deutsches bzw. japanisches Wort hängen blieb. Die deutschen gingen, nach den Mienen schließend, regelmäßig spätestens zwischen Tekkan und Yasu verschütt und die japanischen bei Marcel, der Bruder eines Dozenten und des Japanischen nicht mächtig. Kamen jedenfalls lustige Sachen bei raus.



Fuits Basket funktioniert so, dass alle auf einem Kissen im Kreis sitzen, bis auf einen, der in der Mitte steht. Dessen Ziel ist es, wieder auf ein Kissen zu kommen und animiert die Leute daher dazu, aufzustehen mit Wünschen wie "Alle, die in Japan wohnen" oder so. Diejenigen, auf die das zutrifft, müssen aufstehen und sich ein anderes Kissen suchen. Das hat auch viel Spaß gemacht, zumal einige Leute oft in der Mitte standen.

Den Abschluss eines jeden Tages bildete die Party, mit Snacks und Süßkram und allem was so dazugehört. Es wurd geredet, gelacht, viel Uno gespielt. Ich hab seit Ewigkeiten kein uno mehr gespielt, aber jetzt kann ich es wieder. Dabeigab es allerdings ein paar Sonderregeln, die ich noch nicht kannte (und die in Deutschland und Japan wohl unterschiedlich waren), und das ganze sehr spannend machte. Z.B. wenn man nur noch eine Karte hatte und gerade noch hämisch über den Nachbarn gelacht hat, der 12 Strafkarten ziehen musste, nur um im nächsten Augenblick festzustellen, dass jemand eine "0" geworfen hat und alle Karten einmal an den Nebenmann gingen. O_o. Dabei lernten die Japaner so wichtige Dinge wie "Ich töte dich", "Warte nur, bis du heute schläfst" und "Du wirst einen langsamen, grausamen Tod erleiden" und ähnliche schöne Dinge, während es in Japan anscheinend Mode ist, einfach nur noch "Death Note" zu sagen. (Es gibt einen Manga mit diesem Titel, in diesem geht es darum, dass ein Schüler ein Death Note aus dem Reich der Totengötter findet und munter lustig damit anfängt, Menschen damit umzubringen.)

Ja...am nächsten Tag wurde für die Aufführung geübt. Waku hatte das große Pech, sehr viel Text zu bekommen, aber er hat das wunderbar gemacht. Aber die Gruppen waren alle toll und einige unglaublich lustig und wir haben viel gelacht, als wir die Aufführung am Ende gesehen haben. Nancy und ich haben uns dann gleich bereit erklärt, das Ganze zu schneiden, wenn wir wieder in Halle sind. Danach haben wir noch die Videos der letzten beiden Jahre angeschaut, danach hatte Tekkan einen neusen Spitznamen. (Er hat die kleine Schwester gespielt, mit wunderbaren Make-Up und verstellter Stimme.^^) Überhaupt wurde nur so mit Spitznamen um sich geworfen, die meisten hatte dann glaub ich Toshi, der Annes dankbares erstes Opfer war. Die beiden haben sich ständig gepiesackt. Ruhe hatte er dann erst, als sich Anne Waku vorgenommen hat, aber das ist eine längere Geschichte..... :D



Na dann, v.l.n.r, hinten: Waku, Yu, Yasu, Kaisei, Daichi, Shuuhei, ich, Yuri
ab Anne, auch hinten: Anne, Nancy, Miku, Megumi, Noriko
vorn: Yuika, Saya, Tekkan, Mechthild, Hiromi, Yuko

Gasshuku, Izu, Namen...

Also...ich werde mal versuchen, die letzten spannenden Tage zu rekapitulieren.



Am 6.3 sind wir nach Izu gefahren. Es ging 10.45 Uhr los, Lina und Hiromi holten uns in Yokohama ab. Danach ging es mit mehreren Bahnen bis nach....Haltestelle XY.^^ Unterwegs stiegen lauter Japaner zu, die irgendwie zu uns zu gehören schienen. Wir versuchten uns in der ersten Konversation, auf altbekannte Fragen zurückgreifend.

Leader während des Gasshuku waren Tekkan(-Niichan), Yasu und Shuhei. Sie waren schon 2 Mal dabei und brachten uns zum Ryokan. Das war wirklich typisch japanisch. Am Eingang hieß es für alle Schuhe aus, danach ging es in Hausschlappen (für europäische Großfußindianer wahrlich nicht geeignet) bzw. auf Socken durchs Haus. Es gab einen großen Raum, der zum Dreh- und Angelpunkt des Gasshuku wurde. Mit Tatamis, Sitzkissen und tiefen Tischen ausgestattet, fanden dort Unterricht, Essen, Vergnüngen etc. statt. In der oberen Etage waren dann die Zimmer, mit Schiebetüren, Tatami und wie man sich das eben so vorstellt.

Typisch japanisch heißt auch: absolut hellhörig und hell. Wie machen die Japaner das bloß? Die aus meinem Zimmer jedenfalls schienen sich daran überhaupt nicht zu stören, regelmäßig früher ins Bett gehend als Anne und ich, schliefen sie bei geöffneten Türen und angemachtem Licht. O_o..



Achja, das Onsen. Das Ryokan hat sein eigenes Onsen, das im Bad integriert ist. Funktioniert wie ein japanisch Bad, man sitzt also im Vorraum und duscht sich um danach in die Badew..also das Onsen zu steigen und sich kochen zu lassen. Die Temperatur änderte sich dabei täglich ein bisschen, Himmel war das heiß! Naja, diverse Schmerzensschreie in verschiedensprachlichen Variationen von "Das ist zu heiß" sowohl auf der Damen- als auch der Herrenseite (die Jungs konnte man auch auch hören) später, saß man dann endlich drin. Nach 5 Min. wackelt man dann aus dem Bad raus und sieht nur noch Sterne, wenn man Pech hat. Aber es ist wirklich entspannend. Und für müde deutsche Knochen ein Muss! Am ersten Tag haben wir ja noch tapfer an den Tischen gesessen, mal im Seiza (also auf den Knien) und mal im Schneidersitz, aber irgendwann im Laufe der nächsten Tage wurde die Zeit, in der man das aushielt, irgendwie kürzer und danach haben wir uns alle einfach nur noch Stühle gewünscht. ;_;

Hm....reden wir über das Essen: Ich will das ganze nächste Semester keinen Reis mehr sehen! Nicht, dass es nicht gut geschmeckt hätte. Morgens und Abends gab es standardmäßig eine Schale Reis, eine Suppe (meistens Miso) und eingelegtes Gemüse. Daneben gab es zum Frühstück Fisch und Ei, Abends Sashimi. Mittags gab's das ganze kalt. Also, Mittagessen und Abendbrot hab ich mir ja gefallen lassen. Aber 4 Tage Fisch zum Fühstück...zumal uns der letzte auch noch angeschaut hat...O_o..

Zurück zum 6.3. Nach der Ankunft gab es natürlich die obligatorischen Kennenlernspielchen. Sie werden einem jeden auf immer in Erinnerung bleiben. Das Fufu-Spiel jedenfalls hat uns alle gezeichnet.^^ Man musste mit geschlossenen Augen die Hände vor sich gestreckt halten und "Fufu" rufen. Solange, bis man auf jemanden stieß, der es nicht tat, dann konnte man die Augen wieder öffnen. Anschließend gab es ein Spiel mit sich zusammenfinden und sich gegenseitig nach Namen, Hobbys etc. fragen.

Am nächsten Tag war Unterricht angesagt. Mit Mechthild zusammen habe ich auch eine Stunde gemacht. Es ging einfach darum, die Leute reden zu lassen, also machten wir Wortspiele und solche, wo man etwas beschreiben musste. Ich war nur in Mittelstufe B und Oberstufe, aber die Leute sind echt gut gewesen, daher war es einfach. Danach gingen wir zum Strand, das Meer bestaunen. Es wurde natürlich mächtig fotographiert, die Fotos kommen, wie immer, später.^^

Mittwoch, 5. März 2008

Gasshuku

Morgen geht es zum Gasshuku. Wir werden 5 Tage auf Izu sein. Die Läppis nehmen wir mit, aber wir wissen noch nicht, wie es im altehrwürdigen Ryokan (traditionelles japanisches Gasthaus) mit Internet aussieht. Eventuell gibt es also vorerst keine neuen Nachrichten.

Karaoke, Purikura, Shibuya

Heute haben wir nichts Neues unternommen, sondern Altes wiederholt, um es sich besser zu merken. :) Japanisch fand dann in Form von Karaoke mit Mari Omura, einer Hallenser Studentin, die in den Semesterferien nach Tokio gefahren ist. Nancy war nicht mit dabei, weil sie Einiges zu erledigen gehabt hatte und die Kommunikation nicht funktionierte. Schade..

Aber Karaoke ist toll und Wochentags Mittag ist man mit 40 Yen pro halbe Stunde dabei, wirklich kein Beinbruch. Schon blieben wir also 3,5 Stunden und sangen unsere Kehlen wunde. Ich versuchte mich an zwei japanischen Songs und fand, dass es unglaublich schwer ist so schnell wie es nötig gewesen wäre zu lesen. Einen dritten wollte ich auch noch singen, mir fiel aber promt die Melodie nicht ein. ;_; Anne übertrumpfte uns natürlich alle mit ihrer Sängerstimme, aber Mechthild war auch sehr gut und Mari hielt sich ebenfalls tapfer.

Ok, wenn jetzt alles klappt, könnt ihr eine Videoaufnahme von Anne sehen. Das Video ist sehr schlecht, weil es im Karaokezimmer dunkel war und meine kleine Kamera ja nun keine Profiausrüstung ist, der Ton übersteuert auch gewaltig, aber ich glaube, man kann einen kleinen Eindruck von Annes Gesangstalent bekommen:



Danach ging es wieder an diese kleinen lustigen Klebebildchen, wobei es wohl verboten ist, dass Jungs sich dort ablichten lassen. Also, in weiblicher Begleitung ist es in Ordnung, nur als reine Jungsgruppe nicht. O_o...muss man nicht verstehen.

Im Family-Restaurant gab es dann schnödes Knoblauchbaguette für mich :). Es war gut von Schülerinnen und Schülern besucht, die alle brav in geschlechtergetrennten Gruppen unterwegs waren. Schon lustig...

Den Tag schloss ein Spaziergang durch Shibuya ab, bei dem wir mal wieder die Leuchtreklamen, das Gedränge und die Lautstärke bestaunten. Aber wir hielten uns nicht mehr so lange auf, weil es heute doch recht kalt gewesen ist. Also haben wir uns dann gegen 18.30 auf den Heimweg gemacht und sind auch ohne Probleme angekommen.

Im Gegensatz zu ein Paar anderen Malen.^^ Wir fahren nach Shibuya nämlich mit der Toukyu Touyoko-Linie, aber man muss aufpassen, ob man in den Zügen nach Shibuya oder Kitasenju sitzt und ob man den Lokalzug, Express oder Limited Express vor sich halten sieht. Inzwischen haben wir alle durchprobiert und festgestllt, dass nicht alle in Shibuya bzw. Hiyoshi ankommen. :(

Schwert-Museum, Shinjuku, Yoyogi-Park

Heute ging es mit Shinobu, aber ohne Anne, zum Schwertmuseum in Shinjuku. Klein, aber fein, wie man so sagt, waren dort etliche Schwerter samt Zubehört ausgestellt.
Quelle: Wikipedia Commons, hier seht ihr, was ich mit den Wellen meine...äh..weiter unten steht etwas dazu.

In Mechthilds Blog steht, es seinen alles nur Kunstobjekte gewesen, die nie benutzt worden sind, aber ich gaube, da irrt sie sich etwas. Es gab einige Kategorien, wie Imprtant Clutural Propriety oder Important Art Object, aber auch andere, daher glaube ich, einige waren durchaus in Benutzung. Es waren auch zwei Nationalschätze dabei, wobei ich mit meinem limitierten Verständnis gestehen muss, dass die auch bloß so aussahen, wie alle anderen Schwerter. :D Jedenfalls war es schön anzusehen, wie unterschiedlich die Wellen auf dem Schwert sein können (die Klinge hatte irgendwie am unteren Rand eine hellere Schicht, deren Rand eben Wellen schlägt.), nebst den schönen Scheiden und Griffen, den Stichblättern und Accessoires, die an so ein Schwert gehören.


Anschließend machten wir uns auf die Suche nach einem Buchladen, wo Nancy Bücher für einen Freund kaufen wollte. Es war derselbe Buchladen, in dem ich schon ohne die anderen mal gewesen bin. Interessant: Ich glaube, ich habe nichts davon erzählt, aber auf dem Weg dahin gibt es einen Doughnut-Laden, an dem schon damals eine Schlange stand wie früher nur in der DDR. Japaner stellen dann hilfreicherweise immer solche Schilder auf, die aussagen, wie viele Minuten man warten muss, wenn man sich anstellen will. Beim letzten Mal waren es 50, diesmal "nur" 45. Meine Güte, was wollen die alle mit den Doughnuts? Alls wenns keine anderen gäbe..O_o.

Naja, wir haben zwei Bücher gefunden, aber für ein drittes mussten wir zur Hauptfiliale, im pulsierenden Teil Shinjukus. Jetzt bereits an unser Konzept gewöhnt, hatte auch Shinobu nichts dagegen etwas in Shinjuku umherzuziehen, auch wenn er unsere Faszination nicht ganz verstehen konnte. Es ist aber auch wirklich nichts, was man bei uns erleben kann, auch in den großen Städten nicht, weil alles bunter, enger und lauter ist. Die Straßen sind voll von den senkrechten Blink- und Leichtreklamen, Zettel- und Taschentücherverteilern, den Restaurants eines am nächsten und der stylischen Society von Tokyo im falschen Gucci-Shicki-Micki-Look. Die Krönung war ein Laden, der irgendwas von so einem Restpostensammelsurium hatte, irgendwie die Katakana-Version von Don Quichote als Namen hatten und der hoffnungslos mit Kleinkram überfüllt war und viel zu enge Gänge hatte. An jedem Ende eines jeden Gangen#s plärrte andere Musik, das reichte dann von Hip-Hop über Oper, und war in jedem Falle nervenaufreibend und laut.

Gegessen haben wir heute preiswert Gyuyakinikudon. Quasi gegrilltes Rindfleisch aus Reis. Sehr lecker.

Anschließend fuhren wir nach Yoyogi, um im Yoyogi-Park spazieren zu gehen, wo wir wieder Pflaumenbäume bewundern konnten nebst verschiedenster Straßenmusik. Danach aßen wir noch Eis vor der NHK Hall (ich hab vergessen, Fotos davon zu machen ;_;), einer großen Konzerthalle, gelegen an den NHK Studios etc. Achja, NHK ist der staatliche Sender Japans.
Dabei beobachteten wir Tauben, die noch lahmer waren als die in London und alle irgendwie versehrte Krallen...armes Federviech.



Anschließend ging es nach Shibuya auf die Jagd nach einem Plüschi, wobei wir unseren Spaß damit hatten, Shinobu das Wort schmackhaft zu machen. :) Da wir nicht wissen, ob Shinobu Zeit haben wird, noch einmal mit uns zu kommen, haben wir uns bei ihm bedankt und uns verabschiedet, bevor wir nach Hause fuhren, alles gelernte Vokabular noch einmal auf dem Heimweg wiederholend.

Dienstag, 4. März 2008

Animate, IWGP, Iidabashi

Gestern, Montag, 03.03, waren 4xHalle mit dem Ninja unterwegs. :) (Ninja deshalb, weil Shinobu mit dem ersten Kanji von Ninja geschrieben wird.) Achja, man merkt, dass ich unseren Aufenthalt für Ferien halte, Wochentage oder gar Daten haben eine zu kurze Verweildauer in meinem Gedächtnis, als das ich ohne die Daten im Blog überhaupt irgendeine zeitliche Orientierung hätte.
Zeitlich planlos wie immer, waren wir das gestern leider auch lokal betrachtet. Wir hatten eine ungefähre Ahnung, wo das Geschäft "Animate" In Ikebukuro lag, aber wir haben immer noch nicht gelernt, dass so ein Popeliger Stadttil hier eben nicht das ist, was man sonst unter Stadtteil versteht und dass allein die Dichte der Geschäfte der Straßen um den Bahnhof um ein Vielfaches höher ist als die von Gesamt-Leipzig. Also nutzten wir die Zeit, die wir bis zu unserem Treffen mit Shinobu hatten (da wir ihn nicht langweilen wollten, schließlich waren wir zum Pländern ausgezogen^^) um das Geschäft zu suchen.

Als wir es dann gefunden hatten, unterbreitete sich dem Manga- und Anime-Fan auf 9 Etagen alles, was an Neuheiten zu bekommen war und wir stürzten uns drauf. Allerdings kann man wirklich nur neue Sachen bekommen, wie man an alten Kram herankommt, weiß ich nicht. Naja, jedenfalls rettete mich eine Kombination aus altbekanntem Geiz, dem Gedanken an meinen kleinen Koffer, die in den Tiefen meines Gehirns herumlungernde Erkenntnis, dass ich die Manga nicht lesen kann und man den Fankram nicht braucht sowie vor allem die alles entscheidende Unentschiedenheit meinerseits vor dem Ruin und ich kaufte letztendlich nichts. O_o

Als Shinobu dann war war, machten wir uns an die Futtersuche und Nancy bekam endlich ihr Omuraisu, soll heißen Reis mit Ei(omlett) oben drüber und verschiedenem Kram drumherum. Hat sehr gut geschmeckt und wir unterhielten uns darüber, wann man denn so die Buchstaben bzw. Silben lernst, wann man den ersten Namen schreiben konnte und solche Sachen.

Anschließend besuchten wir den Ikebukuro West Gate Park, zuletzt durch eine Fernsehserie sehr bekannt geworden, die ich auch gesehen habe. Der Park war, naja, ein Steinpark, also eigentlich ein platz mit Springbrunnen. Jetzt weiß ich auch, warum in der Serie nie ein Park vorkam...

Danach beschlossen wir uns noch die Sophia-Uni anzuschauen, an der einige von uns demnächst Studikusse sein werden. Durch ein Missverständnis glaubten wir den Campus in Iidabashi, stellten dann aber fest, dass er in Ichigaya war. Da wir jedoch keine Lust hatten, nochnach Ichigaya zu fahren, wo wir ja schon mal in Iidabashi waren, beschlossen wir uns dort mal umzusehen. Das Konzept verwirrte Shinobu sichtlich. Er meinte, es gäbe dort nichts, was man sich ansehen könnte, und wusste nicht recht, was wir eigentlich wollten. Das Konzept des Spazierengehens kam ihm etwas komisch vor, und als wir dann von der Hauptsraße indie Nebenstraßen einbogen, wunderte er sich erst recht. Dass unser Ausflug durch eine Wohngegend mit vielen kleinen traditionelleren Häusern und zu guter Letzt einem Schrein gekrönt war, freute ihn dann aber schon irgendwie. Ich fand diese Beobachtung allgemein gesehen schon recht lustig.

Der Schrein war dem Glück für die Eintrittsprüfungen gewidmet. (Oder wie man das am besten ausdrückt.) Ich werde dieses japanische Konzept nicht wirklich begreifen. Danach gefragt, wie das mit dem Glauben so ist, bekommt man irgendwie keine Antwort. Asuka bsp.weise meinte, sie glaubt nicht wirklich an irgendwas und rituelles zum Schrein Gehen wäre eben eher Brauch. Das ist wohl richtig, aber Shinobu meinte auch, er sei vor seinen Eintrittsprüfungen oft zu so einem speziellen Schrein gegangen um zu beten und Orakelzettel zu kaufen, und dass sein letzter ihm großes Glück versprochen hatte, hat ihm wohl schon etwas bedeutet. Ist das dann Aberglaube? Hm...

Naja, danach sind wir dann nach Hause und ich hab mein Buch weiter gelesen. :) Jetzt ist es aber fertig, und ich hab' mir gedacht, bevor ich das nächste anfange...achja, die Bilder kommen auch noch, obwohl wir nicht viel gemacht haben.

Montag, 3. März 2008

E-Books, Homestay, Harajuku

Am Freitag bin ich, aufgrund der Tatsache, dass Nancy schon gegen 17.00 Uhr zu ihrem Homestay bei Ayana ausrückte, auf die dumme Idee gekommen, ein Buch anzufangen. Im E-Book-Format zwar (also am PC lesbar) aber immerhin ein Buch. Seitdem hab ich keine Zeit, um Weblog zu schreiben, das müsst ihr verstehen! :) Jetzt, zwei Bücher später, sollte ich dann doch mal zu Potte kommen..

Ich war am Samstag bei Asuka Kaneko. (Cooler Name, Kaneko setzt sich zusammen aus den Kanji für "Gold/Geld" und "Kind". Ihre Mutter hat dann noch den Witz gemacht, sie hätte nur wegen des Namens geheiratet.^^) Die Familie hat für 7 Jahre in Düsseldorf gewohnt, aber weil sie im Ausländervierel nr Englisch gesprochen haben und Asuka die japanische Grundschule dort besuch hat, musste sie die Sprache trotzdem wie alle anderen lernen.

Nachdem ich mit der Yokosuka-Linie gleich erstmal in die falsche Richtung gefahren bin, kam ich dann doch noch in Yokohama an, wo ich in die Soutetsu-Linie umgestiegen bin. Als der Zug ankam, war er brechend voll, aber nach Shounandai wollte kein Mensch, also bin ich quasi allein eine Stunde später an der Endhaltestelle angekommen.

Asuka zeigte mir das Bürgerzentum dort. Ziemlich neu, hat es eine coole Architektur, was ich leider nur unzureichend festgehalten habe. Dort sind wir auch gleich noch Tomohito über den Weg gelaufen, das Zentrum scheint ein beliebter Sammelplatz zu sein.

Danach sind wir zu ihr nach Hause gegangen. Der Ort ist schon nicht mehr in Tokyo, sondern in der Präfektur Kanawaga gelegen und um zu Asukas Haus zu gelangen, sind wir an Feldern entlang spaziert. Die Gegend is echt abgschieden. Asuka hat ein hübsches Häuschen, in dem es verdammt kalt ist. Japaner haben echt keine Heizung, sondern nur solche Puster (im Öli-Format, nur nicht mit Dampf), aber Flur und Bad etc. sind generell kalt im Winter.

Wir sind ein bisschen spazieren gegangen, haben den dortigen Schrein noch mitgenommen und haben dann Asukas Freundin Mahoko abgeholt, die kam, um beim Sushi-Machen zu helfen.
Das war dann auch die Beschäftigung des Abends. Wir haben falschrum gerollte Maki-Sushi gemacht, ich weiß nicht mehr, wie das hieß. Die gab es dann zum Abendbrot zusammen mit Tempura (paniertes Gemüse) und japanischem eingelegtem Gemüse. Bis auf Letzteres hat das sehr gut geschmeckt.

Danach haben wir einen Enka-Siegkontest geschaut (wirklich lustig, für meine Ohren klingt das, also würden diese17-20jährigen singen wie Omas) und anschließend haben wir für Japan bei der Tischtennistournier gegen Korea angefeuert, aber vergebens.

Am nächsten Tag zum Frühstück hab ich dann auch mal Natto probiert. Berühmt und berüchtigt ist das Zeugs einfach mal eklig. =_= Ansonsten kann man Fisch zum Frühstück auch überleben, aber meine Leibspeise wird es sicherlich nicht.^^

Nach der Verabschiedung von Asukas Eltern fuhren wir dann nach Harajuku, wo wir uns mit Anne, Nancy und Ayana trafen. Ziel war es, Cosplayer zu erwischen, die angeblich Sonntags an der Jingu-Bashi sein sollten. Ich hatte schon im Internet gelesen, dass die glorreichen Zeiten des Cosplay dort schon vorbei sind. Jedenfalls soll man nicht glauben, dass man dort auf Schritt und Tritt nur komisch gekleideten Menschen begegnet. Ok, das muss ich korrigieren: Natürlich begegnet man dort auf Schritt und Tritt komisch gekleideten Menschen, einfach, weil Harajuku am Sonntag voll ist und weil der japanische Fashion-Sense, gelinde gesagt, komisch ist. Die Menschen können einen Kram anziehen und kombinieren..O_o. Aber Cosplayer oder Visual Kei-gestylte gab es eben doch ausgesprochen wenig. Vielleicht ist gerade keine Saison?

Jedenfalls ist das Ganze schon lustig. Da stehen dann die Cosplayer an dieser Brücke, mit dem erklärten Ziel, gesehen und fotographiert zu werden, und die Touristen (so viel Ausländer auf einem Haufen gab es sonst nur in Kamakura) lungern dort herum mit der festen Absicht, Cosplayer zu fotographieren. Was Anne dann für und übernommen hat. :)