Mittwoch, 23. September 2009

Aus, Schluss und Vorbei

Hallo liebe Leute, ich bin sicher gelandet und hab' die Zeit genutzt, um etwas zu reisen, zu entpacken, zu machen und zu tun und habe nun endlich Zeit gefunden, mich an den letzten Eintrag zu wagen.

Aaalso..denken wir mal zurpck an den 2. September 2009, an dem ich die mir spendierte 1-Tag-frei-Bahnreisen-Karte nutzte, um nach Matsumoto zu fahren. Die Stadt befindet sich auf halber Strecke zwischen Tokyo und Nagano, daher dauerte die Fahrt mit den Bummelzügen auch 6 Stunden. Da ich beim Umsteigen etwas Zeit hatte, nutzte ich sie, um mir die Burgruine von Kofu anzuschauen.

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Um 12 war ich endlich in Matsumoto und stiefelte mit zwei großen Zielen los: 1. Die schwarz-weiß getünchte Burg von Matsumoto sehen, 2. ein kleines japanisches Bild für Oma und Opa suchen. Da Ziel 1 wesentlich einfacher zu erreichen war, stand dies zuerst auf dem Plan. Allerdings musste ich dann doch unbedingt einen Schlenker in die Frosch-Street machen. Immerhin gab es dort einen Frosch-Schrein!
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Das ist im Übrigen ein Kanji-(Wort)spiel. Frosch heit auf japanisch kaeru, nach Hause gehen bzw. zurückkommen heißt aber auch kaeru. Nur mit anderen Kanji natürlich. Deswegen haben viele Japaner im Eingangsbereich Frösche rumstehen, weil das eben in dem Sinne Glück bringen soll, dass immer alle wieder heim kommen.


Die Straße war zwar nicht wirklich alt, tat aber so. Da es Mittagszeit war, kam ich nicht umhin, endlich mal in so ein Mini-Restaurant zu gehen: Ein Ramen-Shop mit genau 4 Sitzplätzen. Allerdings sieht es in solchen Läden immer irgendwie so aus, als sei man bei den Leuten in der (Wohn)Küche gelandet.^^ Der Mann war redselig, lobte die deutschen Filme der 50er Jahr und holte gleich seine Mundharmonika raus, um seine Lieblings-Filmmusik vorzuspielen. Außerdem spendierte er mir 3 Scheiben Wassermelonme zum Nachtisch. ;) Ihr seht also, (wenn man..ähm..über den üblichen semi-sauberen Zustand hinwegsehen kann) ist dies eine wunderbare Gelegenheit, um mit den Leuten zu schwatzen und die über Land und Leute auszufragen. ^.^

Weiter gings zum Prachtstück Matsumotos: der Burg.



Das Besondere: Sie ist schwarz. Das ist ja immer so die Sache, mit den wenigen in Japan verbliebenen Burgen - sie sehen so ziemlich gleich aus, und alle sind weiß. Die in Matsumoto tanzt als einzige aus der Reihe, aber keiner weiß, warum eigentlich. -_-°

Die Burg ist sehr als, wurde aber natürlich dann und wann repariert etc., weswegen es beispielsweise ganz modern rechteckige Schießscharten für Pfeil und Bogen sowie quadratische für Gewehre gibt. Auch sehr praktisch: Im Obergeschoss gibt es einen Spalt zwischen Fußboden und Mauer, durch den man zur Not Pech und andere Nettigkeiten austeilen kann.

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Nach dem Schloss begann der beschwerliche Weg zum Ziel Nr. 2. Ein Bild für Oma und Opa. Und nicht irgeneins! Als ob es nicht schwer genung wäre, überhaupt Bilder irgendeiner (traditioneller) japanischer Art aufzutreiben, auch noch Oma-&-Opa-klein (besonders Oma-klein! ) ist eine Mühsahl ohne Gleichen. Aber plötzlich stand in vor diesem Schaufenster (siehe rechts), in dem kleine Schriftrollen und auch Bilder hingen. Die Chance! Einzige verbliebene spannende Frage: War das überhaupt ein Geschäft? Sah ein bisschen aus wie jemandes Werkstadt. Aber wer weiß, kleine Läden in Japan sahen gern mal ein bisschen durcheinander aus.. Einerseits war niemand da und es standen keine Öffnungszeiten etc. an der Scheibe. Andererseits war das Schaufenster aber eine Schiebetür, die nicht verschlossen war...hm. Nach langem Überlegen beschloss ich, den Eintritt zu wagen und rief laut 3 x "Sumimaseeeeen" durch den Raum. Keine Antwort. Keiner kam. O_o...vielleicht wars doch einfach jemandes zu Hause? Also bin ich doch lieber schnell wieder raus (aber nicht ohne Foto^^). Tja, so viel zu diesem Versuch.
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Bei der Suche nach Läden sah ich dann den deutlichen Unterschied zwischen Tokyo und einer "normalen" Stadt. Obwohl auch in Matsumoto kaum ein leer stehendes Haus zu sehen war, gab es vor allem am Rand des Zentrums hin zu den Wohngebieten einige lustige Häuserkreationen, wie ich sie in Tokyo noch nicht erlebt habe.

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Ich kam auch noch bei weiteren Sehenswürdigkeiten vorbei, wie einer ehemaligen Schule und einer Samurai-Residenz, die sich irgendwo im Wohngebiet versteckt hatte.

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Abends kam ich dann spät wieder in Matsumoto an und begrüßte noch zwei Neuankömmlinge im Haus - zwei Polinen, die einen Monat blieben.

Am 3. September, einem Donnerstag, hätt' ich mir eigentlich langsam Sorgen um mein Gepäck machen sollen, aber es war mal wieder viel los. Lars, einen Mitstudenten aus halle, dem ich das ganze Semester über nur einmal zufällig über den Weg gelaufen bin, hatte Freunde zu seinem Geburtstag eingeladen und da konnte ich nicht fehlen. ;) Also ging es wieder nach Tsukishima zum Monjayaki-Essen. Schön war, dass auch Lyly noch einmal mitkommen konnte.

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Stefan (der sich in einfach alle Bilder schleichen muss!), Lyly, *-*, Jap. + Lars und sein deutscher Kumpel
Später nahm das Ganze dann etwas komische Ausmaße an.^^

Am Freitag fand mein letztes Treffen mit Sarah statt. Abgesehen davon war ich auch noch nicht auf dem Campus der Senshuu-Universität gewesen. Ich muss zugeben, dass ich mich im ersten Moment, als ich Sarah sah, gefragt habe, obs zum Outfit gehört (man weiß ja nie), aber die Augenklappe war leider echt. Wir mussten daher auch zuerst dem Augenarzt einen Besuch abstatten, bevor wir uns auf Besichtigungstour machen konnten. Auch wenn es leider nur ein etwas kurzer Besuch werden konnte, weil Sarah am Ende nix mehr sah, war es sehr schön.

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Sarah vor dem Eingang der Senshuu-Universität

Samstag war dann noch Packen etc. angesagt und damit ist das Jahr an der Keio und in Japan auch schon zu Ende. "zuuuuut" - so schnell ging das. O_o.

Also bedanke ich mich an dieser Stelle herzlich bei allen fleißigen Lesern und Kommentatoren dieses Blogs als auch natürlich bei allen lieben Freunden und Verwandten allgemein, die dieses Jahr haben so schön werden lassen!

Samstag, 5. September 2009

Die Zeit läuft: Laufen, Tun, Machen in den letzten Tagen!

Die letzte Praktikumswoche verlief vor allem Dank der neuen Mitpraktikantin Lyly sehr entspannt, umso mehr, als dass ich am Freitag den zweiten Teil meiner Kohle einsammeln konnte. *-* Die hab' ich dann (natürlich nicht ganz^^) gleich auf einem nächsten Konzert am Freitag, dem 28. August 2009, gelassen. Danach bin ich noch einmal durch Ikebukuro gestiefelt, aber außer Spielhallen en masse gibt es da wirklich nich' viel.

Ikebukuro

Am darauf folgenden Tag habe ich mich ein letztes Mal mit der etwas fußlahmen Nuch (Thailand) + John (Neuseeland) in Jiyugaoka getroffen. Da haben wir dann getestet, wie gut das Japanische Ausschilderungssystem (Karte am Bahnhof + keine Straßennahmen, aber Viertelbezeichnungen und Nummern an den Strohmasten) funktioniert.

Japanischer Wahlkampf - keiner hört zu. Und die Frau rechts stand die ganze zeit da und hat jedem Taxifahrer etc. zugewunken. Mehr als eine Stunde lang.

Funktioniert prima! Straße gefunden, Abschnitt gefunden, Block gefunden - kein Thai-Restaurant. Hää? Einmal um den Block gestiefelt. Nummern stimmen. Nochmal um den Block gestiefelt. Wo denn nun, doch falsch? Da! Ein kleines winziges süßes unauffälliges Schildchen weißt den Weg endlich in ein sich im Kellergeschoss durch ein e niedliches Türchen betretbares Restaurant zu weisen. O_o Meine Güte! Aber es war voll, also doch lieber zum Italiener. XD Danach ging es zum letzten Mal zum Karaoke! Yay.

*-*, John und Nuch

Hab' ich am Sonntag was gemacht? Vielleicht nich'..Naja. Am Dienstag, dem 1. September 2009, war dann noch einmal Ueno dran. Yael hatte vom Ueno Shitamachi-Museum erzählt, also nix wie hin. Und siehe da: Es stand nicht auf der Karte. Auf keiner Einzigen! Ja, so was gibt's auch. Aber ordentliche Deutsche haben eh vorher bei Google vorbeigeschaut. :P Ätsch. Also hab' ich es doch gefunden. Das Museum ist etwas für Leute, die keine Zeit/Lust haben, in das große Edo-Tokyo-Museum zu gehen. Es zeigt das japanische Leben der Neuzeit und ist recht klein. Das Beste waren die Spielzeuge.^^ Ich war auch gleich so fasziniert, dass die nette Tante dort mir ein so ein Ding gegeben hat. :) Fein.

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Mutti: So sahen Möbel in japanischen Häusern aus. r: Ein typ. Zimmer aus den 50/60er Jahren.

Weiter ging es einmal über den Ueno-Park hinaus. Sonst bin ich nur im Park, also bin ich ein bisschen durch die anderen kleinen Gassen (vorbei an etlichen Schreinen) und bin plötzlich an einer kleinen Galerie für japanische Bilder vorbei. Eigentlich hab' ich das nur so mit halben Auge mitgekriegt, aber schon ging die Alarmleuchte: Bilder für Opa und Oma? (Sonderwunsch: typisch japanisch und klein. Also richtig klein. -_-°) Also nix wie rein.

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Was stimmt nicht an diesem Bild? ;)


Rassel statt Glocke, um die Götter zu nerven, gibt's anscheinend auch.

Die Galerie war quasi das Vorzimmer eines älteren Ehepaars, das auch gleich munter mit mir schwatzte und mich sogar ins Haus ließ, um die Schriftrolle in der Tokonoma zu bestaunen (spezielle Nische im japanischen Zimmer, wo eine Schriftrolle/ein Bild hängt oder Ikebana steht). Und ein Ticket für die gerade an diesem Tag eröffnete Ausstellung für moderne Kunst gab es obendrein. Danke.^^ Da bin ich dann auch noch hin. Danach war ich noch in einem großen Kaufhaus (Summer sale! XD) und in Harajuku, den letzten Kram, der halt so mit muss, besorgen.


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Ein Schrein, um den 1000e Jizos standen. Hätt' ich das mal letztes Jahr gewusst. r: Ein Zimmerschrein, war ich einem un-schrein-igen Gebäude auf dem Gelände.

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Der Haupt-Jizo. r: Vor dem Museum in Ueno. Kimono-Geige-Kombi find' ich toll! :)

So, Schluss für heute, ich sitz' auf gepackten Koffern, morgen geht es heimwärts. Der Abschluss des Blogs kommt danach.