Samstag, 31. Januar 2009

Prüfungen

Kleiner Nachtrag zum Hatsu-uri (Shopping): Es soll ja Leute geben, die sich pünktlich 24:00 Uhr nicht am Schrein, sondern am Geschäft anstellen. Grund sind die sog. fukubukuro (=Glückstüte), die man in verschiedenen Preisklassen kaufen kann. Funktioniert wie Wundertüten; das Gute daran ist, dass neben verschiedenem Krimskrams immer etwas wirklich Teueres dabei ist, das Schlechte, dass man außer der Kleidergröße nicht weiß, was drin ist. =) Aber Japaner lieben diese Dinger, zumal sie ja in Sachen Fantreue ganz vorn mit dabei sind...

Ja, am 4. Januar 2009 war ich mit Katrin, Nancy und Tina in Shibuya, um mich mit unseren Gasshuku-Bekanntschaften aus dem Vorjahr, Waku und Linda, zu treffen. Wir sind in ein Cafe gegangen und haben das vergangene Jahr bequatscht. Ich konnte allerdings nicht so lange bleiben, weil ich mich nun endlich mal wieder ein bisschen ans Lernen machen musste. Damit hab' ich auch (neben diversen Filmen am Abend) den 5. und 6. 'rumgebracht. Wobei ich mich am 6. mit meinem Konversationspartner Masakazu getroffen hab. ;) Er hat mit mir meine "Rede" geübt. Rede heißt im Klartext auswendig gelernter Vortrag. -_-°

Am 7. war ich in einem kostenlosen Konzert in Hiyoshi. Der Chor- und Orchester-Zirkel aus Hiyoshi hat auf Deutsch (!) gespielt und geträllert.....war's Bach? Naja...war jedenfalls sehr schön, und man konnte sogar verstehen, worum's ging. ;) Das Lustige war, dass ich mich die ganze Zeit gefragt hab', ob der Sänger aus der zweiten Reihe rechts jemand war, den ich von der Deutsch-Weihnachtsfeier kannte oder nicht. Aber ich saß zu weit weg, um mir sicher zu sein... Also hab ich demjenigen 'ne SMS geschrieben: Ähhh...sorry, wenn die Frage komisch klingt, aber singst du zufälligerweise im Chor? ^^° Und ja, er war's.

Am 8. hab' ich meine Rede auswendig gelernt und am 9. hab' ich's vorgetragen. Die Noten sind auch schon da: 100%. Was'n Wunder...

Huch, ich hatte den 9. Janaur 2009 ganz vergessen! Wichtig wichtig, da war ich mit Nancy im Izakaya und anschließend im Karaoke. Und zwar zusammen mit den Leuten vom vorhjährigen Gasshuku! ^.^


v.l. Yasu, Tekkan, Ryouirgndwie, Shuuhei + Linda, Nancy, *-*, Freundin von.., Hiromi, Aki


An dem Tag hab' ich so viel Japanisch geredet wie lange nicht mehr. Dieses Jahr ist wieder ein Gasshuku und alle fahren wieder hin - außer mir, das ist einfach zu teuer, trotz 50% Rabatt für uns Ausländer (ursprünglich um die 300.000 Yen, jetzt 180.000 = 160 € oder so) . -_- Schaaaadeee. Jedenfalls hatten wir viel Spaß: Tekkan im Anzug zu sehen ist schon lustig (er arbeitet bereits und kam direkt aus der Firma), außerdem haben wir Yasu zum Finden eines Jobs gratuliert. Soll auch nicht mehr so einfach sein wie früher. Hier ist es ja so, dass Leute aus der Highschool oder Studenten im Jahr vor ihrem Anschluss bereits einen Job suchen, damit sie dann gleich ins Arbeitsleben hineinrutschen können. Hab' letztens aber so 'ne Nachrichtensendung gesehen (und mit Juns Hilfe verstanden), dass es wohl vermehrt dazu kommt, dass die Firmen den Leuten, wenn sie dann antreten wollen, sagen, dass sie sie doch leider nicht nehmen können.



Bis zum 16. Januar 2009 hab' ich täglich im Study Room gesessen und brav gelernt, am 17. war dann die Konversationsprüfung....tja, der auswendig gelernte Teil war kein Problem, der freie...neeks, ich kann keine normale Konversation. ;_; Daraufhin musste ich am Abend erstmal ins Karaoke: Nancy hatte nach Ikebukuro geladen (weil's dort am Billigsten ist: 40 Yen pro Kopf pro halb Stunde). Update: Als wir reingingen, kam uns im Pbrigen gerade 'n Kaffeekränzchen älterr Damen entgegen...Karaoke ist halt für Jedermann!


v.l.hinten: Grace (CAN), Mariko (NL), Larissa (CAN), Jana (D), Fred (B), Florian (F), Sunny Sunshine (echter Name! NL), Ola (PL), Tim (NL), Hanna (Schweden) + Tammy (HK), Hanna

Am Samstag war Ola und Tims Abschiedsparty. Die beiden haben dafür gesorgt, dass meine Küche immer schön warm war, weil sie immer dort gelernt und nächteweise Arbeiten geschrieben haben. Abgesehen davon hat man immer geglaubt, es gäbe 'ne Party mit min. 20 Leuten, wenn die beiden sich unterhalten haben..
Naja, die Party war jedenfalls lustig, diesmal war nicht nur halb Shimoda anwesend sondern auch ganz Plume IS, also war es recht voll in unserer Küche.
Eigentlich sollte Tammy, unsere nun wirklich allerletzte Vertreterin des 3-Campus-Programms, an dem Tag nach Hong Kong fliegen und war immerhin auch zum Flughafen aufgebrochen. Daher haben wir nicht schlecht gestaunt, als die Gute 1:00 wieder auf der Matte stand: Der Flug musste wegen Triebwerkschaden ausfallen und der nächste ging erst 16:00 am Folgetag.

Also haben wir und am Sonntag Vormittag noch zum Frühstück und anschließendem Abschied getroffen und dann war Tammy wirklich weg. ;_;

Am 19. war mein Grammatiktest. Hab' ich noch nicht wieder, kann so schlimm aber nicht gewesen sein. Es war zu 90% ein Multiple Choice Test. Für den Rest der Woche war wieder Lernen angesagt, denn dem Freitag und Montag hatte ich zwei Tests für Level 8. Das bedeutete 200 Vokabeln, 20 Sätze mit Partikeln und 10 Kanji-Seiten (4 PC-Seiten) Aufsatz auswendig lernen. Maaaaaaaan!Aber es gab echt keinen Weg drumherum: Für freies Schreiben hätte einem einfach die Zeit gefehlt, die reichte gerade zum dahinkritzeln des auswendig Gelernten. Am Montag hatte ich jedenfalls die Schnauze voll! @_@ Zumal wir den Test vom Freitag wiederbekommen haben: 77%, natürlich alles wegen Faselfehlern. Beim Aufschreiben von auswendig Gelerntem hat man erstens danach keine Lust mehr, nach solchen Fehlern zu suchen und zweitens bemerkt man sie viel weniger als wenn man frei schreiben würde. Das Beste ist ja, dass teilweise Sätze korrigiert wurden, die ja schon einmal korrigiert worden waren. Die Aufsätze hatten wir schließlich bereits als HA abgegeben und korrigiert zurückbekommen. Und ich hab' 1:1 den Text wiedergegeben. Da frag' ich mich doch, wo da fehlerhafte Sätze herkommen......

Jaaaaa.....zum Karaoke es ging ihnen besser als schon seit Tagen nicht mehr..

Naja, der Samstag (24. Januar 2009) zwischen den Tests musste dann erstmal für einen Lesetag mit anschließendem Allnight-Karaoke in Hiyoshi draufgehen. Das musste dann mal sein. ;) Update: Im Songverzeichnis fand sich neben deutschen Kinderliedern diesmal auch eine Extra-Spalt für Kriegslieder. Jaja, ist halt für jeden was dabei.

(Ich geh' jetzt erstmal; Fotos und der Rest kommen später)

Achja, es versteht sich ja von selbst, dass "ganz Shimoda", das immer gern bei Partys erscheint, nicht wirklich "ganz" ist. Wie viele unbekannte Gesichert hier 'rumschwirren konnte ich in den letzten Tagen 2x bestaunen: Mit den nahenden Prüfungen ließen sich Leute im Study Room blicken, die nie zuvor dort oder sonstwo zu beobachten gewesen sind und zum Chinesischen Neujahr versammelten sich Horden nie gesehener Chinesen/Taiwanesen in der Küche um zu kochen. Hier muss es irgendwo 'ne versteckte Etage geben!!

Bild von Wiki...hübsch, hübsch!

Ansonsten war am Montag, dem 12. Januar, wie mir noch einfällt, der Seijin no hi = Volljährigkeitstag. Funktioniert ähnlich wie die Jugendweihe, nur dass es eben für in diesem Jahr 21 Jahre gewordene/werdende japanische Menschen veranstaltet wird. Das Spannende daran ist, dass die Mädchen zum letzten Mal den Furisode (振袖 = wörtlich: Schüttelärmel; üblicherweise 100-110 cm lang; formellste Kimono für unverheiratete Frauen) tragen dürfen, danach müssen die Ärmel ab (bzw. anderer Kimono her). Da das gute Stück gern 10.000 € für normale Menschen, 20.000 € für die bessere Preisklasse kosten kann, werden Kimonos für den Tag geliehen, es sei denn die Oma hat ihren noch im Wandschrank versteckt. Für Männer gibt's natürlich auch Kimono, aber die tragen heutzutage eher Anzug und selten die Hakama.
Da ich an dem Tag lernen musste, konnte ich leider keine Kimonos bestaunen, daher müssen Internetbilder aushelfen. ;_;

Arrgh...ich vergess' hier ja die Hälfte: Am Samstag von Tim und Olas Party gab's noch Mochizukuri. :) Zu Deutsch Mochi-Machen. Mochi, dass sind diese Kugeln aus gestampftem Reis, an denen die Japaner zu Nujahr so gern sterben (= arg schwer zu kauen). Die Japaner aus dem Wohnheim haben es veranstaltet und die Ausländer dazu eingeladen.

...
Also wird ein spezieller..öh...naja, funktioniert wie'n Grill oder so, für den Reis angeschafft. Ihr seht's ja auf dem Foto. Das Dingens besorgt man sich vom Bezirk, deswegen muss man immer gleich 'ne Party schmeißen, wenn man sich die Arbeit schon macht. =)


Mr. Ikeda bei der Arbeit & wir beim Futtern (Tina (USA), Hanna)

Dann wird 'ne Stunde gewartet (und geschwatzt) bis der Reis weich gekocht ist. Anschließend wird er in den Stampfpott (?) verfrachtet. Danach versucht sich ein armes japanisches Mensch daran, den Reis zu stampfen und wird von unserem Wohnheimsmanager ausgelacht, weil er den Stampfer nicht kräftig genug schwingt. =D Woraufhin sich Mr. Ideka dran versucht und das sieht zugegbenermaßen schon anders aus.

...
Sai (Taiwan) fand dann Mr. Ikedas Annerkennung + Variante für Mädchen *-*

Während der Reis gestampft wird, muss immer jemand den Reis zusammensammeln. Und wenn der Reis am Stampfer klebt, ist er gut. Und das war's auch schon, voila, die Mochi sind fertig. Jetzt macht man kleine Kügelchen und wältzt diese in geschmackloses Pulver, damit sie nicht an den Händen kleben. Wie man sich denken kann, schmeckt so ein Mochi danach nach überhaupt GAR NIX. Ist ja bloß Reis. Deswegen sind die Anko(süüüüüüße Rotebohnenpaste) -Soße, das Kinako (?.-Sojabohnen)-Pulver und die Rettich-Soja-Saucen-Mischung + Nori (getrockneter Seetang gepresst in Blattform) wichtig. Ich ließe Mochi in Anko-Sauce mit dem Pulver drumherum! Ja, damit kann man dann den Nachmittag rumbringen und viiiieeeel essen. @_@

Blog schreiben dauert echt eeeewig! Morgen kommt der Rest+Bilder..

Yuuta + Fred; der Gesichtssaudruck ist dem Blitz zur Last zu legen. ;)

Öh...wo sind wir denn im Plan? Ok, Am Dientag, dem 27. Janaur 2009, hab ich mich fleißig seelisch und moralisch darauf vorbereitet, meine HA zu schreiben...soll heißen, ich hab' nix gemacht und bin am Abend in die Amerikan Bar um das Ende der Tests zu feiern. Hatten wir das nicht schon? Neeeeiiin! Das Karaoke war die wir-haben-keine-Lust-mehr-zu-lernen-, und das Andere war eine Abschiedsparty. Das hier ist jetzt die Klausuren-sind-fertig-Party! War zur Abwechlung nicht so teuer und kein Izakaya, außerdem war Yuuta da, der Japaner aus meinem Filmseminar. Und weil er früh hätte gehen gehen müssen, wenn er nach Hause hätte gehen wollen, was er nicht tat...(@_@ mein Deutsch leidet sichtlich..), hat er beschlossen bei Fred zu übernachten. Dumm war nur, dass Fred am Ende gar nicht nach hause gehen wollte, so dass Yuuta sich wohl zusammen mit anderen nach Shimoda aufgemacht hat, und zusammen haben sie dann den RA überredet, Freds Tür mit dem Generalschlüssel aufzumachen, damit Yuuta dort übernachten konnte. ;D

Ich bin schon früher nach hause gedackelt, weil ich Steffi 'nen Filmabend versprochen hatte. Wir haben Colors of Magic gesehen, eine Terry Pratchet (Fantasyautor)-Verfilmung. Wunderbare Erkenntnis für Medienwissenschaftler: Filme ohne gutausshende Helden/Heldinnen sind einfach mal blöd. Die Fantasywelt war wunderbar gemacht, aber die Protagonisten sind halt 'ne Handvoll alter Magier und 'n komischer Tourist...daher wurde der Film langweilig und wir haben ihn nicht zu Ende geschaut. O_o..

Am Mittwoch, dem 28. Janaur 2009, bin ich dann mit Fred, Michael, Yuuta und Hanna zum Mittagessen gegangen. Wir haben eigentlich 'nen Italiener gesucht, der war aber wieder mal voll, danach haben haben wir in Hiyoshis unzähligen Straßen die Okonomiyaki-Bude nicht gefunden, also wind wir bei 'nem Inder geladet, den wir bis Dato nich nie bemerkt hatten. Es gab Curry+Nan, und 's hat geschmeckt. Danach bin ich mit Steffi zur OAG (Ostasiatische Gesellschaft) zum Vortrag aufgebrochen. Auf dem Weg dahin haben wir mal wieder 'nen book off überfallen, Second-Hand.Shop für Bücher, wo die lieben Bücherchen alle so schön billig sind! *-*Natürlich bis auf die, die ICH haben wollte! GGrrrr! >_<
Beim Vortrag ging es um die Chancen deutscher Bands auf dem japanischen Musikmarkt, sehr interassant! (und kaum vorhanden, oh Wunder.) Danach waren wir im deutschen Restaurant und schon denkt man wieder deutsch, wie nervig!!! In Japan bekommt man doch immer Wasser im Restaurant, so dass man sich nichts zu trinken bestellen muss. Da ich nur mit den Leuten reden, aber kein Geld ausgeben wollte, hab' ich aber natüüüüürlich ganz reflexiv Saft bestellt! Wie blöd. Hätte ich mal den Brotteller mit Butter genommen, der war genauso teuer....*schnief* Die Steffi war da klüger..

Am Donnerstag und Freitag Vormittag hab' ich dann meine Arbeit geschrieben, unterbrochen nur durch die Filme Pan's labyrith und Monty Python. Ersterer ist ein wirklich guter Film! Letzterer...hab ich das dann auch mal gesehen...^^° Achja, Freitag Abend gab's dann noch American Beauty. Herrlich.

Shibuya by night...naja, es hat noch viel mehr geleuchtet.

Am Samstag, dem 31. Janaur 2009, war ich mit Katrin in Harajuku. Da ich zu frph gekommen war, hab' ich 'ne Stunde bei McDonalds gesessen und gelesen. Ein japanisches Buch!! Haha! Jaa....schon hatte ich 5 Seiten geschafft, da war die Stunde auch schon 'rum...;_; Es ist soooo mühsehlig. Wobei es nicht an der Grammatik liegt, sondern an meinem all zu kleinem Wortschatz. Ich muss so ziemlich jedes dritte Wort nachschauen, das nervt..zum Glück leben wir im Zeitalter der elektronischen Wörterbücher!!! Wie haben die das früher bloß gemacht? @_@Wir wollten Konzerttickets kaufen. Zum Glück hatten wir nicht die Idee, auf ein Pop-Konzert gehen zu wollen (Karte: 100-200 €). Aber wir wussten nicht so recht, wo man hier in Japan Konzerttickets kauft, also haben wir im CD-Laden gefragt....nee, Tickets bestellt man hier im Lawson, welches eine Conbini-Kette ist. Jaja, es gibt halt alles im Supermarkt. Bustickets, Konzerttickets, Museumstickets, jibt's alles!



Hab' nämlich meine Tickets für en Bus nach Nagoya auch so gekauft. Man reserviert im Internet und kann dann bei Zahlungsmethoden auswählen, ob man per Kreditkarte, Überweisung oder Supermarkt bezahlen will. Machen wir doch Letzteres, hab ich mir so gedacht...man bekommt ne Nummer, die gibt man im Konbini an, bezahlt und bekommt ne gestempelte Quittung. Das ist das Ticket. Einfach oder? :) Fahrpreise unterscheiden sich hier echt enorm. Wär ich mit dem Shinkansen gefahren, hätte ich über 100 € bezahlt, im Nachtbus zahl ich 21 €. ....aber dazu komm ich noch später.

Wir waren also in Harajuku und sind durch die Läden spaziert. und danach haben wir uns mit Steffi und Christina (die bei der OAG den Vortrag gehalten hatte) in Shinjuku getroffen. Dort sind wir in so ein Themen-Cafe gegangen. Das Thema war wohl Kirche/Gothic oder so. Es gab sogar 'nen Dresscode: In japanischen Sandalen, Jogginghosen, Schuluniform und Arbeitskleidung darf man nicht rein. Innen sah es dann recht lustig aus: Es gab Wasserspeier an den Wänden, riesige Kronleuchter hingen von der Decke, in der einen Ecke war was Altarähnliches, die Tische waren gusseisern, es gab (elektrische) Kerzen überall....^-^ Achja. Das ist das erste Restaurant, dass einen ausdrücklich auf die Tablecharge hinweist. Wahrscheinlich, weil man hier in Shibuya an Ausländer gewohnt ist. Tablecharge (=Tischgeld) ist quasi das Trinkgeld, das in Japan ja festgelegt ist. Hier waren es 300 Yen pro Kopf, was billig ist. Es gibt auch 1000 Yen pro Kopf, das ist schon happig.
Ja...am Abend ist halb Shimoda in den Ageha-Club gegangen um das Ende der Prüfungen zu feiern. Halt..hatten wir das nicht son mal? Ja.....hatten wir, aber man muss ja beachten, dass nicht jeder am gleichen Tag die Prüfungen hat, nicht wahr? Jetzt war wirklich jeder fertig, also brauchte es noch eine Party. Voll logisch! Ageha (=Schwalbenschwanzschmetterfink) soll wohl der größte Club in Japan sein. Aber da allein der Eintritt 33 € beträgt, hab' ich das mal sein lassen. Außerdem, eine Nacht lang Techno-Musik? Neeeiiiin, dann shcon lieber die Musik meines Geschmacks im....richtig! Karaoke! Diesmal mit Larissa, Hanna und Steffi. *-* Ich liebe es!

Am nächsten Tag haben wir dann geschlafen und danach musste ich endlich mal meine Reise klar machen. Weil die billigen Bustickets am 3. nach Gifu schon weg waren, fahre ich am 2. nach Nagoya, schau mir die Stadt an und fahr dann Abends weiter zu Steffi, eine Fraundin aus Halle, die in Inuyama arbeitet. Am 3. und 4. hat sie nämlich frei und dann schauen wir mal, wo wie so umherschwirren werden. Bye, bye!


Dienstag, 27. Januar 2009

Jap. Neujahr, Hatsumode, Hatsuuri!

Hallo, da hab ich euch ja lange warten lassen. Zu den Prüfungen komm' ich noch, erstmal alles schön der Reihe nach, nicht wahr...

v.l.: Gejs mittlerweile nicht-mehr-Freundin Jenny, Gejs, Koki und...entweder Hyomin, Hyemin oder Hyeshin, ich weiß es nie..^^

Aaaalso, jap. Silvester+Neujahr. Silvester fand in Shimoda statt. Wir haben uns mal wieder in der Küche in der 4. Etage eingefunden und zusammen Neijahrssoba gegessen. Soba sind eine Art Nudeln. Wer ausführlichere Details zum traditionellen Neujahresessen haben möchte, müsste bei Nancys Blog vorbeischauen, sie hat dort von ihren Gastfamilienerlebnissen berichtet und ist im familieneigenen Kimono zu sehen.^^ "Traditionell" seit 50 Jahren oder so ist es, sich Kohaku Utagassen im Fernsehen anzusehen. Während bei uns zu Silvester regelmäßig irgendwelche Musikshows von Anno-Dazumal im Fernsehen gebracht werden, gibt es hier eine 5-stündige Livemusiksendung. Bei dieser treten das Weiße Team gegen (Männer) das Rote Team (Frauen) an. Dabei sein dürfen die erfoglreichsten bla bla bla, die vorher in Umfragen ermittelt werden. Ich glaube, 50 % davon sind "moderne" Musiker, 50% sind Enka-Sänger/innen (so was wie jap. Schlager). Was einem dadurch auf die Ketten geht, dass Enka-Sänger/innen grundsätzlich eine schmerzverzerrte Miene aufsetzen, um von den Lieben und Leiden des Lebens zu singen...


Jepp, das sind wir, und es fehlen noch 'ne Menge Leute.^^

Kohaku endet 24.00 Uhr und man dachte, sie brächten einen Countdown, was aber nicht geschah...O_o...also schauten alle auf ihre Uhren, um zu vermitteln, ob wir das neue Jahr schon verpasst haben, aber natürlich gingen alle Uhren irgendwie anders, so dass es etwas chaotisch wurde, bis wir einen Sender fanden, auf dem gerade 0:00 Uhr eingeblendet wurde...da haben wir dann angestoßen.. ;) Wär' ich nicht im Wohnheim geblieben, hätte ich den Countdown noch am Tokyo Tower, wo jedes Jahr 500 Luftballons in die Lüfte gehen, oder an den Schreinen erleben können, wo man sich jedes Jahr tot trampelt. Feuerwerk gibt's jedenfalls nirgendwo....mäh. -_-° Ich hab's aber in meinem Kopf gehört, ich schwöre!

Gegen 2.00 Uhr (wir haben es ja wie immer nicht geschafft, wie geplant 00:15 los zu gehen) waren wir dann soweit, die Bahn zum Kawasaki-Daishi-Schrein zu nehmen. Neujahr ist der einzige Tag des Jahres, an dem die Bahnen auch des Nachts fahren. Damit meine ich direkt den Jahresswechsel, das jap. Neujahr geht ja eigentlich 3 Tage lang. Egal, sind wir also zum Hatsumode (=1. Beten) zum Schreinchen und natürlich war es brechend voll, weil ganz Tokyo in den besagten 3 Tagen zum Schrein pilgern muss (obwohl ich schon ein paar ketzerische Japaner getroffen habe, die nicht gegangen sind). Es ist aber schon ein großes Event, vor allen an den 3 großen Schreinen (Meiji-Jingu, Kawasaki-Daishi, Zojoji): Man geht die Straße zum Schrein entlang, die mit Fressbuden gepflastert ist: Schoko-Bananen, Okonomiyaki, Takoyaki, Eis, Frankurter Würstchen, kurz: Alles, was das Herz begehrt, damit man beim Warten nicht vom Stengelchen fällt.



Zum Glück geht das Beten im Japan schnell: Münze gezielt werfen, 2 Mal Klatschen, Wünschen und weg, so dass wir nach einer Stunde vorn waren, ebenfalls geklatscht und gewünscht haben (kann ja nüsch schaden, oder?) und uns zu den Omikuji begeben haben. Omikuji sind die Glücksbringer, die man zwar zu jeder Jahreszeit haben kann, die zum Jahreswechsel aber besonders wichtig sind, und Takaki hat gleich zum zweiten Jahr in Folge großes Pech gezogen. Aw..Ich hab Glück gezogen, das ist doch mal was!


Elliott, Takaki, Carsten, Fearg...................Ruby und *-*

Danach haben wir uns an den Ständen gestärkt, denn mittlerweile war es doch schon 4.00 Uhr und arschkalt und als wir 6.00 Uhr zurück in Shimoda waren, bin ich nur noch unter die Bettdecke gekrochen und hab am 1. Tag des neuen Jahres einfach mal nix gemacht.

Am 2. habe ich diese schwerwiegende Lebensart fortgesetzt und mal wieder ein bisschen gemalt. Hanna hat sich im Übrigen auch an meinem Tablett versucht. ^-^

Haach, diese Ähnlichkeit!

Am 3. Januar musste ich dann was für meine Garderobe tun, Hatsu-uri (=1. Einkauf) stand auf dem Plan. In Harajuku lohnt sich dass dann auch, denn bei Preissenkungen von bis zu 90% kann man dann tatsächlich auch Klamotten für 8-15 € erstehen...oder eben für 25-34 €..wenn aber halt vorher 200 € gekostet hat. ^-^ Natüüüüüürlich war ich auch in HArajuku nicht allein; ist man ja nie, aber an dem Tag war schon ein kleiner Höhepunkt...


Naja, achja, davor war ich noch im Meiji-Jingu.Schrein. Das hatte ich eigentlich gar nicht geplant, aber die Bahn hat mich quasi fast vor dem Schrein rausgeworfen..Japan ist für das Neujahr wirklich wunderbar gerüstet, wie ich feststellen konnte. Normalerweise fährt die Yamanote-Linie in Harajuku nämlich auf dem linken Gleis, so dass man, wenn man aussteigt, auf einem Zwischenbahnsteig landet, von dem aus man über zwei Brücken entweder nach Harakuju oder zum Schrein kommt. Damit sich die Japaner zum Hatsumode aber nicht gegenseitig auf die Gleise schubsen, fuhr die Yamanote die drei Tage zum rechten Bahnsteig, so dass man direkt vor dem Park zum Schrein ausgekippt wird (so fühlt man sich an dem Tag, wenn die Tür aufgeht).
Es ging eigentlich schon, aber das war ja auch schon der dritte Tag.

Und gegen den Menschenstrom nach Harajuku und nicht zum Schrein zu wollen, schien jetzt nicht so wünschenswert, also hab ich mir nochmal den Meiji-Jingu angeschaut. Der Park auf dem Weg zum Schrein war in einen Schilderwald verwandelt worden: Da geht's zum Schrein, dort zu irgendwelchen Bahnhöfen, dort nach Harajuku, dort zum Park, dort zur Toilette, zu den Verkaufsständen, zum Restaurant, gehen Sie langsam, drängeln Sie nicht, verlaufen Sie sich nicht, etc. pp.-nett. Am Schrein angekommen waren alle Stufen sicherhaltshalber mit Spanholzplatten belegt, damit die Massen nicht stolpern. An jedem Tor standen Polizisten mit Mikrofonen, die dich daran erinnern, dass du nicht rennen sollst etc., die gab es beim Kawasaki-Daishi auch. Überall hängen zudem Schilder, die dich nochmal auffordern, nicht zu schubsen.

rechts: Anscheinend hatten so einige leute Peck gezogen..

In den Buden konnte man natürlich allerlei Glücksbringer etc. kaufen. Viele haben sich einen Pfeil mitgenommen, warum der Glück bedeutet, konnte mir nicht erklärt werden..^^ Aber ich hab' mich gewundert, was die mit den Pfeilen veranstalten, die jedes Jahr einen neuen kaufen. Anscheinend werden Pfeile von vorherigen Jahren zusammen mit den Daruma-Puppen (Puppen mit leeren Augen: Wenn man sich etwas wünscht, malt man das eine Auge schwarz an, wenn der Wunsch in Erfüllung geht, das andere) um den 15. Januar rum an den Schreinen verbrannt - das hab' ich wegen der Prüfungen aber leider verpasst...

Jaa...achja, am dritten haben wir noch Christine verabschiedet, die sich auch zu den 3-Campus-Leuten ist Hong-Kong aufgemacht hatte.

Samstag, 17. Januar 2009

Brauch ich - brauch ich nich im Keio-Wohnheim und überhaupt

Ok, also doch einen kleinen Post für Zwischendurch für alle, die demnächst nach Japan tigern:
Achja, der spezifische Kram gilt für's Keio-Wohnheim, ne..

Bett:
Alle Keio-Wohnheime haben vollständigen Bettkram, da braucht ihr nur noch'n Schlafanzug (möglichst ausgehfähig; hilft, wenn verwirrte Asiaten plötzlich 24.00 uhr klingeln, weil sie glauben, dass zu der Uhrzeit eh kein Mensch schläft...^^). Die Bettlaken etc. werden 1x im Monat kostenlos gewechselt.

Küche:
Ihr brauchst keine Teller/Tassen/Pfannen/sonstiges Geschirr...gibt's hier alles im 100 Yen-Shop. Im Shimoda gibts ausserdem Gemeinschaftspfannen und -Töpfe, obwohl die erst später angeschafft wurden. Ich weiß nicht, ob der Kram zum Sommer auch raus muss, aber wär ja Verschwendung...

Bad:
1.Der Badkram ist euer großes Problem. Wenn ihr Wert legt auf ein wunderbar flauschiges Handtuch, empfehle ich das heimische. Zumindest die billigen hier haben das wunderbare Hautwohlfühlgefühl von Sandpapier und die gleiche Saugfähigkeit.
2. Fön kann man hier für 1200 Yen haben.
3. Was ihr unbedingt mitbringen solltet:
- Duschgel, wer nicht 8 Euro dafür ausgeben will
- Schampoo, solltet ihr irgendwie empfindliches Haar haben, japanische Schampoos sind zwar gut, aber nicht so richtig für unsere Haare gemacht, so der Eindruck von vielen.
- jegliche Art von Deo. Es gibt hier NICHTS! Und wenn, dann arschteuer
- Make-up, es sei denn, ihr wollt den wunderbaren Gelbstich auf eurer Haut

Waschen:
Es gibt Waschmaschinen und Trockner. Kostet je 100 Yen, aber ihr habt auch Möglichkeiten fpr ne Wäscheleine auf'm Balkon. Im Plume weiß ich jetzt gar nicht, im Shimoda gibts aus jeden Fall auch Bügeleisen.

Kleidung:
1. Solltet ihr Schuhgröße 39+ haben (zumindest Mädchen), nehmt alle Schuhe mit, die ihr tragen könnt. Hier findet man sauschwer welche. Ich hab' noch keine gefunden. Normalerweise hört's hier bei 24.5 auf.
2. Ich glaub', ihr solltet nicht so viel Schirts etc. mitbringen. Wenn Sales sind, gibts den Kram in Harajuku relativ billig... gilt allerdings nicht für ECHTE Winterjacken, Hosen könnten auch problematisch werden.
3. Accessoires: Mal ehrlich, ihr seid in Tokyo!

Sonstiges:
1. Klingt vielleicht lustig: Solltet ihr Füllerfanatiker sein wie ich, nehmt euch blaue Patronen mit. O_o...Die gibt's hier tatsächlich nur in schwarz und rot.
2. Das mit der Pille ist ja nun altbekannt..
3. Account bei der City-Bank soll am unproblematischsten gehen, hab ich gehört. Erkundigt euch, wie viel ihr maximal von eurer Karte abheben könnt und ob das gegebenenfalls geändert werden kann. Gebt irgendwem um Gottes Willen eine Vollmacht für eure Accounts, für welchen Fall auch immer. Solltet ihr bei der Sparkasse sein: Achtet darauf, dass der Bevollmächtigte sich auch in der Stadt aufhält, bei deren Sparkasse ihr seid.
4. Wegen Keio selbst müsst ihr gar nichts vorbereiten, mitnehmen oder so. Also außer der Zulassung logischerweise, ich meine jetzt Stundenplan etc. Wird euch alles doppelt und dreifach gegeben.
5. Drucken etc. funktioniert am Campus oder am Seven/Eleven...

Tja...was mir halt so im moment einfällt...sonst noch was?

Montag, 12. Januar 2009

Prüfungen!!! Waaaaahhhh!

OOokk, Aufgrund meines sich im dramatischen Tempo nähernden Untergangs in Form von Prüfungen (Ich wejs doch nüscht!), wird der Blog 'ne Woche oder so erstmal nicht aktualisiert.

Samstag, 10. Januar 2009

Nikko!

Am 28. und 29. Dezember 2008 war ich mit Carsten, Mariko, Chris, Elliott und Toshi in Nikko.

Nikko ist theoretisch 2:30 h von Tokyo/Asakusa entfernt, was allerdings nur gilt, wenn man im richtigen Zug sitzt. O_o...Zwei Bahnhöfe vor Nikko entscheidet sich, in welche Richtung der Zug weiterfährt und ja, wir saßen im falschen. Chris (unser Führer, er hat zwei Jahre in der Nähe von Nikko gewohnt) hat leider die Zugansage überhört und schon verbrachten wir die nächste Stunde damit auf den Zug zurück und den nächsten nach Nikko zu warten. So waren wir dann auch 12:30 angekommen und machten uns zunächst auf die Suche nach was Essbarem.
Ich hatte mir Nikko eigentlich wie Kamakura vorgestellt, mit 'ner kleinen Stadt, in der die Tempelchen überall zwischen den Häusern hervorluken, aber es ist ganz anders. Zunächst ist zu sagen: Nikko besteht aus einem Tempelkomplex und....nix. Nikko als Stadt ist tot. Und zwar ganz und gar. Vom Bahnhof führt eine Straße direkt zu den Tempelanlagen, und entlang dieser Straße finden sich 1 Familyrestaurant, in dem wir dann gegesen haben, 2 Ramenshops und 2, 3 Geschäfte, sonst nichts. Noch nicht einmal Souvernirshops haben es dahin geschafft. O_o

Dass die Tempel/Schreine alle auf einem Haufen waren, war aber nicht schlecht, denn nach dem Essen war es schon gegen 2 und man muss ja bedenken, dass es 4-4:30 bereits dunkel wird und die Schreine daher alle schließen, so dass wir uns etwas beeilen mussten.

Nikko ist im Übrigen Weltkulturerbe und das erste sehenswerte Stück ist die Brücke. Der Sage zur Folgle soll jemand Berühmtes (Name vergessen^^°) die Idee gehabt haben, den Fluß überqueren zu wollen, an dem es aber keine Brücke gab. Also hat er zwei Schlangen genommen, zusammengeknotet und ans andere Ufer 'rübergeworfen und schwups, ward's 'ne Brücke.
Sieht doch malerisch aus, oder? *-*
Mal ehrlich: Ihr seht nur das Foto, auf dem man die wunderbar häßliche Straße auf der anderen Seite und den ebenfalls häßlichen Parkplatz, auf dem ich stehe, nicht sieht. Das ist irgendwie typisch für Japan: Nirgendwo ist Platz, also restauriert man zwar alles Sehenswerte, aber wenn nicht gerade irgendein Mönch/Kaiser oder so daherkam, und 'nen bissl Garten 'drumherum angelegt hat, der's zufälligerweise bis heute überlebt hat, dann ist das alles so eingebaut, dass das Ambiente einfach mal überhaupt nicht hinhaut. :(

Wir vor der Treppe, die zu den Schreinen hochführt. v.l. Mariko (Niederlande), Elliott (Australien), Toshi (JP), Carsten (D), *-*

Also sind wir die Treppen hochgekraxelt und kamen in einer Nadelbaum (Zedern?Pinien?)allee an, die doch schon eher nach was aussah.




Wir vor dem Affenschrein, : Nichts, hören, nichts sagen und nichts sehen. Das Gebäude st unscheinbar, war eigentlich ein Pferdeststall, aber das Affenrelief hier ist das Berühmteste und Modell für all den Kitsch, der danach kam.

Hier mal was Wissenwertes zu den Affen aus Wikipedia:

Der Spruch „nichts (Böses) sehen, nichts (Böses) hören, nichts (Böses) sagen“ ist Bestandteil der Lehre des buddhistischen Gottes Vadjra. Er gelangte vermutlich im 8. Jahrhundert von Indien über China nach Japan und wurde dort als „mizaru, kikazaru, iwazaru“ (見ざる、聞かざる、言わざる) bekannt.Im klassischen Japanisch wird die grammatische Form ざる (zaru) ( Verneinung einer Tätigkeit) ähnlich ausgesprochen wie Affe (, saru). Wohl auch in diesem Zusammenhang entstand der Glaube von den drei Affen Mizaru, Kikazaru und Iwazaru, die den Göttern über die Menschen berichten sollen. Aufgrund eines Abwehrzaubers sehen, hörachi und sprechen sie aber nichts Böses.

Während die drei Affen in Japan eigentlich die Bedeutung „über Schlechtes weise hinwegsehen“ haben, werden sie im Westen eher als „alles Schlechte nicht wahrhaben wollen“ interpretiert. Aufgrund dieses negativen Bedeutungswandels gelten die drei Affen daher häufig als Beispiel für mangelnde Zivilcourage.

Jepp, nun wisst ihr's. ;) Ken's Lehrerin hatte noch eine andere Geschichte, wo die her ist, weiß ich aber nicht: In der Edo-Zeit (1600-1868) gab es ein Ständesystem in Japan, nachdem die Samurai verschiedene exclusive Rechte besaßen, wie das Recht, Schwerter zu tragen. Bauern mussten den Samurai gehorchen und z.B. sich z.B. immer niederwerfen, wenn ein Samurai daherkam. Samurai durften Bauern theoretisch grundlos töten. Daher wurde die Affenmetapher auch für Bauern verwendet, die am besten nicht hören, sagen oder sehen sollten, um die Samurai nicht zu erzürnen.

Da ich unglaublich viele Nikko-Bilder habe, aber jetzt nicht den ganzen Blog damit füllen will: Einfach auf ein Bild klicken, dann kommt ihr zur Google-Gallery, dort sind viele weitere Bilder hochgeladen, die es nicht in den blog geschafft haben.

Zu dem linken Bild: Man sieht es in der Größe zwar nicht wirklich, aber drei ver vier Säulen haben das Muster nach unten gerichtet, während das Muster der vierten Säule nach oben gerichtet ist. Das ist absichtlich so gemacht worden, weil früher geglaubt wurde, dass böse Geister alles zerstären wöllten, was perfekt ist, daher mussten absichtlich Unstimmigkeiten in Kunstwerke eingebaut werden, damit diese vor bösen Geistern geschützt sein würden.

Chris: sehr überzeugend. An jedem Tor (jeder Tempelkomplex hat mindesten eins) stehen an der linken und rechten Seite die Tempelbeschützer, die in roter oder grüner Farbe angemalt sind.

Kurz und gut: Die Tempel sind echt beeindruckend, wunderbar restauriert (Tempel bzw. Schreine werden hier ja alle Jubeljahre komplett abgerissen und von Grund auf neu aufgebaut), und über und über mit Schnitzereien bedeckt. Leider haben wir es nicht mehr an das Mausoleum von Tokugawa Ieyasu, dem 1. Tokugawa Shogun, geschafft. Außerdem kostet das extra. Allerdings sind so viele Schreine auch für Schreinliebhaber für einen Tag dann auch genug. ;) Es war echt gut, dass Chris immer mal so ein paar interessante Geschichten kannte, dadurch wurde es viel interessanter.

Nachdem die Schreine zu waren, sind wir noch ein bisschen in der Wallahei herumspaziert, weil Chris zwei weitere Sehenswürdigkeiten kannte, die nicht schließen. Die erste ist ein Schrein, in dem lauter Shogi-Steine platziert waren. Shogi ist eine Art Schachspiel, das typisch Japanisch ist. Es gibt dort auch so etwas wie den Bauern, der nur vorwärts rücken kann. Daher ist dieser Schrein für das Wünschen von guten, unkomplizierten Geburten zuständig. Logisch, wa? ^^° Vor der Geburt nimmt man sich so einen Shogi-Stein aus dem Schrein mit und danach gibt man ihn zusammen mit einem neuen Stein zurück.

Weiter ging es zu einem Schrein, der Mitten im Wald stand, was auf der einen Seite sehr malerisch war, auf der anderen aber etwas gefährlich wurde, weil es dann echt schnell dunkel wurde und wir den Weg nicht mehr sahen. An dem Schrein jedenfalls gab es ein Tor mit einem Lock im Balken und der Legend nach solle man Glück in der Liebe haben, wenn man es schafft, einen Stein da durch zu werfen. Aufgrund der Witterungsverhältnisse sind wir uns aber leider nicht so sicher, wer das Glück nun errungen hat, da man einfach nicht mehr sehen konnte, ob der Stein tatsächlich durch das Loch kam oder durch andere Öffnungen im Balken.

Danach sind wir zu unserer Jugendherberge gegangen, die in the middle of nowhere lag. Nikko ist des Nachts (eigentlich war's noch Abend) echt spärlich beleuchtet. Mariko und ich teilten das Zimmer mit zwei Asiatinnen, mit denen es auch keine Probleme gab. Dann sind wir noch nach Imaimoicho...oder Imoimaichi oder so gefahren, wo Chris alte Freunde treffen wollte. Da es in Nikko ja auch nix zu tun gab, sind wir mit und haben (jap.^^°) Beef Stroganov gegessen. Aber der Barbesitzr war schon ein lustiger Vogel, (der Chris natürlich kannte, so nach dem Motto: jeder kennt Chris. Der Mensch ist einer von den Leuten, der sich in Sekunden mit allem und jedem anfreundet) und erzählte dann Geschichten von Früher und so....^^°

Am nächsten Tag war Wasserfallwanderung angesagt. Es ging mit dem Buss nördlich von Nikko und Abschnittsweise haben wir uns dann 3 Wasserfälle zur Gemüte geführt. ;)

Einige von uns litten aber glasklar an falschem Schuhwerk. Naja, wir haben es ohne Verletzungen und abgefrorene Zähen überstanden. An dem Wasserfall haben wir dann Mittag gegessen und ich hab' ne neue Lieblingsspeise.^^ Wie hieß es noch gleich..Chimaku oder so. In Bambusblättern eingeroller Mochireis mit Fleisch. Im großen Ganzen schmeckt es aber wie Gulasch mit Klößen.^^° *mjaaaaaam*

Das hier war schon etwas böse: Wie im Bild rechts zu sehen, waren auf unserem Weg eigentlich erhöhte Holzplanken, auf denen man normalerweise laufen sollte. Allerdings sah man die Dinger auch nur in diesem kurzen Abschnitt. Der Rest war unter zentimerterweise Schnee bedeckt, so dass wir recht Vorsichtig durch die Gegend gestakst sind im Versuch, die Bretter zu treffen. Irgendwie gingen di aber nicht wirklich einfach gerade aus, denn meistens sind wir knietief im Schnee eingesunken. Daher mussten Mariko und ich vorgehen, weil wir hohe Stiefel anhatten, und der Rest versuchte in unsere Fußstapfen zu treten. ^-^Dabei hatten wir viiiieeeeeel Spaß.

Morgen geht's mit japanischem Neujahr weiter. *-*