Mittwoch, 31. Dezember 2008

Neues aus der Anstalt...äh, Partyhölle - die Zweite

Weil's zu lang wurde, habe ich den Eintrag geteilt: Also erst den vorherigen Eintrag lesen, hier kommt Teil Nr. 2:

Am Dienstag, dem 23. Dezember 2008, hat der Tenno Geburtstag. Das interessiert einen jetzt nur insofern, als dass an diesem Tag (am 2. Januar ebenfalls) jedes Jahr ein Stück des inneren Palastbereichs für die Öffentlichkeit zugänglich ist und der Tenno eine Ansprache hält.


Das Bild rechts ist von der Brücke im Bild links aufgenommen.

Das kann man sich natürlich nicht entgehen lassen und so sind Nancy, Tina, Katrin und ich zum Palast gestiefelt. Wir mussten zwei Kontrollen passieren, wobei die eher symbolisch waren. (Die erste war die Taschen-, die zweite die Körperkontrolle. Aber dazwischen war Zeit, so dass man theoretisch seinen verbotenen Kram erst in der Jackentasche haben und nach der ersten Kontrolle in die normale Tasche umpacken könnte aber naja..)


Das erste Palastgebäude..naja, so richtig wie'n Palast siehts nicht aus. Steht gleich hinter der weißen Burgmauer aus dem Bild oben.

Wir hatten echt Glück, kaum waren wir vor dem Palast angekommen (der jetzt nicht so imposant aussieht), trat die königliche Familie schon auf den Balkon heraus. Dabei setzt natürlich das Fähnchenschwenken und "Banzai"-Rufen (10.000 Jahre) ein. Der Tenno redet netterweise unglaublich langsam und deutlich, so dass ich ein bisschen was verstehen konnte (er entschuldigt sich, dass er den Untertanen Sorgen bereitet hat, weil er wohl krank war/ist). Danach wird man auch schon Richtung Ausgang geschoben. (Ja, wir waren nicht allein da.)




Anschließend sind wir noch durch den Palastgarten spaziert. Dann haben wir uns was zu Essen gesucht und stellten dabei fest, dass a) es gar nicht so weit vom Palast nach Akihabara ist, obwohl es auf den Karten immer so aussieht und dass man b) nie dann ein Kaiten-Sushi-Restaurant findet, wenn man eins braucht. Also haben wir leckere chinesische Ramen gegessen, die waren auch lecker. Anschließend gab's Weihnachtskaraoke.




Zu Weihnachten war nicht viel los. Wenn hier überhaupt Weihnachten stattfindet, ist das am 25.12, wie in Amerika. Ich bin mit den Mädeln zum Mita-Campus gefahren, weil Herr Oberländer zur Weihnachtsfeier mit deutschen Süßigkeiten geladen hatte. Am Abend hab' ich dann meine Fingerchen malträtiert (so wie jetzt), um allen und jeden (falls ich doch jemanden vergessen hab: sorry!) Weihnachtsgrüße zu übermitteln und dann hab' ich Lariss und Chris beim Essen machen für den nächstn Tag zugeschaut. Hätt' ich mal mitgemacht. -_-°

Am 25. 12, dem 1. Weihnachtsfeiertag, fand dann die Shimoda-Weihnachtsparty statt! Jeder, der kam, sollte etwas selbstgemachtes für sein Land typisches mitbringen. Es haben sich auch recht viele dran gehalten. Ich hab'...äh..echtdeutsche Kartoffelpuffer gemacht (gab's im Tiefkühlschrank, weil die Koreaner die wohl auch haben^^°). Aber ich hab' den Apfelmuss selbt gemacht! Hat viel länger gedauert, als ich gedacht habe, weswegen ich zu spät kam und das meiste schon weg war. ;_; Aber ich trotzdem noch dicke satt geworden.

v.l.: Jolie (HK), Steffi, Naoki (JP), Kana (JP), Ayano (JP), Jun (KOR) Jun (also, das ist jetzt ein anderer als der, von dem ich sonst manchmal schreibe) ist der lerneifrigste Student dieses Wohnheims. Wann immer ich ihn sehe, hat er sein Gesetzbuch dabei und er lernt die ganzen Ferien über...von morgens bis abends. Dass er überhaupt zur Feier gekommen ist, hat alle in Staunen versetzt.

Danach haben wir Geschenke verteilt. Jeder musste zur Party ein Geschenk mitbringen und dann ging es so: Es werden Namenszettel gezogen und derjenige, der dran ist, wählt ein Geschenk. Dabei kann er eins von der Mitte nehmen oder eins von anderen stehlen. Wenn man eins stiehlt, ist der bestohlene dran mit wählen, so lange, bis wieder eins von der Mitte genommen wird und der nächste Namenszettel gezogen wirde. Das Geschenk, das man zuerts hatte und eins, dass man in derselben Runde schon einmal hatte, kann nicht zurückgenommen werden.



Yael, Grace und Jolie beim Auspacken


Elliott muss sein Erdbeerkissen an Ken abtreten und Larissa will die Schuhe nicht hergeben.

Zuerst haben alle nur von der Mitte genommen, aber bald kristallisierten sich die heiß begehrten Geschenke heraus. Und Elliott hat mein Buch!!! ;_; Das wollt' ich haben..


Die Teetasse war heiß umkämpft, ich weiß nicht, wie oft Larissa sie schon hatte. Am Ende hab' ich sie bekommen. ^^°
Grace und Andre beim Karaoke - chinesische Songs klingen lustig

Am Abends ging zum Sushi und zum Allnight-Karaoke. Das war eigentlich nicht geplant, aber wenn man was mit iel Leuten machen will, bleibt hier nur Karaoke...es war lustig, wie immer.


Carsten und Elliot............................................Andre und Chris gegen 4.00 Uhr. ;)

Am 26. und 27. Dezember 2008 haben wir alle nix gemacht. Abends haben wir Brokeback mountain, Collateral und Enchanted (OMG!) gesehen, achja, wir waren in Shibuya Weihnachtsshoppen. In Japan gehen die Preise vor Weihnachten runter und danach noch mehr..

Danach haben Elliott, Chris, Mariko, Carsten, Toshi und ich uns für 2 Tage nach Nikko aufgemacht, aber das schreib' ich später...

Samstag, 27. Dezember 2008

Neues aus der Anstalt...äh, Partyhölle - die Erste

Update :)

Am Dienstag Dezember, hab ich ganz fein gelernt um dann am Mittwoch, dem 10. Dezember, Zeit für die erste Weihnachtsfeier zu haben. Ich bin mit Steffi hier aus dem Wohnheim also nach Aoyama-Itchome gefahren und hab' auf dem Web meine Pasmo-Karte verloren. ;_; Meine Pasmo-Karte ist nicht nur unglaublich praktisch, weil man sie einfach nur mit Geld aufladen muss und sie dann für alle Gates im Bahnhof benutzen kann, sondern weil auch mein sauteures Abo Hiyoshi-Mita drauf ist. Nun war sie also wech und ich konnte mir das japanische Lost&Found-sowie das normale Ticketsystem zu Gemüte führen.
Ersteres funktioniert ganz einfach: Man geht zum Fundsachenbüro und gibt an, dass die Karte wech ist und da das Abo drauf ist steht auf der Karte günstigerweise auch mein Name drauf. Dann wartet man 1 Tag und bekommt einen Anruf, dass ein freundlicher japanischer Mensch die Karte gefunden und abgegeben hat. Und man wird gefragt, an welchem Bahnhof man die Karte denn abholen möchte, woraufhin sie dorthin geschickt wird. Daher konnte ich das Ding dann am Montag endlich abholen und es war sogar noch genauso viel Geld drauf, wie vorher.
Dumm nur, dass ich gerade in diesen Tagen viel umhergefahren bin und das geht ja so ins Geld. O_o.....Zum Ticketsystem also: Zunächst ist zu sagen, dass vor allen Gates jede Bahnlinie ihre Automaten hat. Über dem Automaten ist eine Linienkarte, die einem verrät, wie viel es bis zu den einzelnen Bahnhöfen kostet. Dann kauft man also das Ticket, löst es ein und darf es nicht verlieren. Wenn der Zielbahnhof zu weit weg ist, dann kann man nicht das ganze Ticket kaufen, sondern nur eins bis zum Umsteigbahnhof. Dort muss man sein Ticket dann in den Fare Adjustment (Nachzahlungs)-Automaten stecken, wo man wiederum den Zielbahnhof auswählt und nachzahlt. Das ist jetzt nicht so schwer, dauert aber lange und geht einem mächtig auf die Nerven, wenn man sonst einfach nur die Pasmo-Karte auf das Lichtfeld am Gate klatschen musste. Haach...
zurück zur Weihnachstfeier. Es war ein Konzert mit zwei berühmten Menschen, ein Geiger und eine Pianistin und sie haben Mozart, Beethoven und Schubert gespielt. Es gab auch einen schön geschmückten Tannenbaum und nach dem Konzert ging es zum Stollen- und Weinbuffet. Ich hab' zum ersten Mal den blöden Stollen mit Rosinen gegessen! -_-°° Wir sind länger geblieben als wir wollten, weil wir am Ende doch mit Leuten ind Gespräch gekommen sind und konnten daher am Ende übriggebliebenen Stollen stibitzen, was wir auch ausgiebig getan haben. =) Die gute Steffi vertrug aber nicht so viel Wein und fing dann auf dem Weg nach Hause an zu singen, was auch recht lustig war, nur in der Bahn musste ich etwas drum kämpfen, dass sie endlich die Klappe hält.^^°

Am Donnerstag hab' ich wieder mal fleißig gelernt. Es ist aber wirklich schlimm, im Dezember scheinen die Lehrer alles am liebsten Verdoppeln zu wollen: die Tests, die Hausaufgaben, die Länge der Aufsätze, alles. -_-° Und das kurz vor Weihnachten.
Naja, aber am Freitag hab' ich den Unterricht erst mal ausfallen lassen, um mit Ayano (JP), Hyejin (Kor) und Ruby (Taiwan, alle aus'm Wohnheim) zum Ghibli-Museum zu fahren. *-* Für die 3-Campus-Leute, zu denen Hyejin gehört, war es ja schon die vorletzte Woche hier in Japan.

Das Museum: sieht aus, wi einem Ghibli-Film. *-*


Mittagessen, zur Stärkung; v.l.: Ayano, Ruby, *-*, Hyejin

l: Niedliche Wegweiser; r: Wir vor Totoro, bekannte Figur

Das musste doch sein. Ich war zwar im Februar schon einmal, aber das kann man sich auch zweimal anschauen. Ghibli ist ein japanisches Animationsstudio, das Jung und Alt seit Jahrzehnten begeistert und es sogar schon in deutsche Kinos geschafft hat. Markenzeichen ist, dass sich Filme viel von Natur und der jap. Geisterwelt handelt, dass zumeist Kinder die Haupthelden sind und dass natürlich alles gut ausgeht. So muss dat sein.
Im Museum selbst gibt es viele Spiele und Gerätschaften für optische Illusionen mit Figuren aus den Filmen. Außerdem gibt es quasi die alten Arbeitszimmer des Teams, über und über mit Skizzen, Folien, Büchern und allerlei Krams behängt und bestückt. Es ist wirklich sehr liebevoll gemacht, schon das Haus an sich sieht aus wie aus einem Ghibli-Film und hat viele liebevoll gestaltete Details, wie z.B. bunte Fenster mit den Filmfiguren drin.



Am Abend musste Hyejin zur 6. Stunde in der Uni antreten, während der Rest von uns im Sushi-Laden in Hiyoshi zum Abendessen eingekehrt ist. Lecker. Noch später am Abend ging es dann weiter zum All-Night-Karaoke in Shinagawa. Achja, Karaoke ist toll!

Aber da das das erste Mal war, dass es a) so lange ging und b) mitten in der Nacht war und ich c) wie immer zu wenig getrunken hab', war meine Stimme am Ende einfach nur noch bemitleidenswert schlecht...^^ Zum Glück ging es nicht nur mir so, so ziemlich alle Europäer/Australier hatten so ihre Probleme, nur die Koreanerinnen haben munter geträllert bis zum Ende. Wir habn wie üblich den ganzen Trash aus den 80er und 90er Jahren, viele Disney-Songs und sogar etliche japanische Songs gesungen.

Hier mal ein Video zum besseren Verständnis: Karaoke ist nun nicht der Gipfel der Gesangskünste. ;) Die Jungs mussten Backstreet Boys singen. ^-^Genial!



Der Samstag, der 13. Dezember 2008, fing daher auch erst gegen 14 Uhr an. Weihnachtschor war angesagt: Katrin ist ja dem Sophia-Chor "Amadeus" beigetreten und hatte Auftritt in Nerima, wo Nancy, Tina und ich auch brav hingedackelt sind. Universitätsclubs zählen hier wirklich etwas: In der Nerima-City-Hall gibt es einen großen Konzertsaal, der auch voll gefüllt war. Anscheinend hat das ganze Tradition, es war wohl das 28. Weihnachtskonzert oder so. Jeder Besucher bekam ein Programmheft (jap. Unis lieben das Drucken von Programmheften, es gibt für jeden Event eins - aus Hochglanzpapier) und dann ging es auch schon los, mit lateinischen, jap. und englischen Weihnachtsliedern und einem modernen Musical-Teil in der Mitte. Der Chor war wirklich gut. O_o.
In den Pausen versorgte uns Nancys Gastmutter, die auch mitgekommen war, mit Sandwiches und Trinken. *-* Das war echt lieb von ihr. Fies war nur, dass die Pausen immer sehr kurz waren: Kaum hat man das Sandwich gesehen, knurrte der Magen plötzlich vor Hunger, aber ich hatte kaum einen Bissen gegessen, da ging's schon wieder weiter. ;_;

Nach dem Konzert hab' ich mich beeilt, um schnell nach Hause zu kommen um die letzten Minuten der Shimoda-Weihnachtsparty noch zu erwischen.
Am Sonntag war ich dann mächtig schlafbedürftig und musste sowieso noch lernen..
Am Montag, dem 15. Dezember, gab's zum ersten Mal ein Problem auf meiner Bahnstrecke. Im hab' mich extra noch beeilt, um den Express nach Hiyoshi zu bekommen, aber nix rührt sich. Mariko, Will und ich haben über eine Stunde gewartet. Währenddessen kam ca. alle 5 Min. die Ansage, dass der Zug noch nicht fahren kann. O_o..Anstatt dass sie mal ansagen, was das Problem ist, damit man sich überlegen kann, ob sich das Warten lohnt! Nach der Wartezeit haben Mariko und ich jedenfalls beschlossen, dass es besser ist, mit 'ner anderen Linie nach Hiyoshi zu fahren (immerhin sind wir so glücklich und haben zwei Optionen). Will blieb sitzen und war damit besser dran, er meinte später die Bahn wär eine 10 Min. später gefahren. Na toll. Das Problem war anscheinend, dass der Lockfüher irgenwie seine Zigarette aus dem Fesnter geworfen hatte, die auf den Gleisen aber irgendwie etwas in Brand setzte, was dazu geführt hat, dass erstmal der ganze Bahnhof in Shirokane-Takanawa lahm gelegt wurde. ???? Wahrscheinlich dauerte das Löschen keine 5 Minuten, aber die anschließende Entschuldigungs-&-Verbeugungs-Orgie von Lokführer, Bahnpersonal, Bahnhofsaufeseher und Bahnchef (und was weiß ich von wem noch alles) hat dann wahrscheinlich den Rest der Zeit in Anspruch genommen, oder so....

Am Abend haben Steffi, Hanna und ich dann den zweitschlechtesten Film aller Zeiten gesehen: L Change the World. Das ist ein Zusatzfilm zu einer sehr erfolgreichen Mangaserie, zu der es schon zwei richtige Filme gibt, die ja so schlecht nicht waren. Aber Leute: Spart euch das Geld, der Film ist Schrott! Weiter ging es dann mit Mahjjong. Hier in Shimoda scheint es den Club der Mahjjong-Spielrer zu geben,die sich immer erst 24.00 Uhr oder später treffen um zu spielen. Naja, hab' ich mich also auch mal dran versucht. Fazit: Die Grundregeln erinnern an Rommee, den Rest begreif ' ich nicht. -_-° Naja, Übung macht ja bekanntlicherweise den Meister.

So, und hier ist vorerst Schluss, ich geh jetzt zum Shibuya-(Window)-Shopping....

Eine Geisha, die auch in Asakusa einkaufen war.

Am Dienstag war ich in Asakusa Weihnachtsgeschenke jagen und das hat den ganzen Tag in Anspruch genommen. Abends hat Ayano dann Oden gekocht. Also, ehrlich gesagt ist Oden gleich hinter Natto ganz am Ende meiner Speiseliste....^^° Ich hab' auch gleich gar keine Fotos.^^° Oden ist so ein typisch jap. Gericht, bei dem man eine Sauce aus Soja-Sauce, Zucker und noch irgendwiewas macht, in der dann verschiedener Kram gekocht wird. Also ist es genauso wie Nabe keine Suppe im eigentlichen Sinne, weil nur die Stückchen, die da reinkommen, gegessen werden , nicht aber die Suppe selbst. Das Problem ist, dass der Inhalt aus verschiedenen aus Fischmehl oder so gemachten Wasauchimmer besteht (sieht halt aus wie Gelatinestücke, nur dass es fischig schmeckt) und das ist ja nun gar nicht meins...


Die Ausstellung und Jun, mit seinem Schnipselmeisterwerk

Am Mittwoch is' nicht viel passiert, außer dass ich mit Steffi spontan beschlossen habe, zum Karaoke zu gehen. *-* Am Donnerstag, dem 18. Dezember 2008, war dafür wieder volles Programm. Wir hatten unsere letzte Kunststunde, in der wir unsere "Kunstwerke" ausgestellt und - natürlich - 'ne kleine Party veranstaltet haben. Das Beste Kunstwerk hat im Übrigen Sorane geschaffen. Wie beschreib' ich das mal am dümmsten? Es ist eine Box mit einem Loch vorne, durch das man logischerweise in die Box reinschauen kann. In der Box sieht man Shibuya. Aaalso, er hat viele Fotos von einer Straße in Shibuya gemacht, viele Elemente ausgeschnitten und die Teile der Straße hintereinander aufgeklebt, so dass es von vorn betrachtet in 3D erscheint. :)

Das Highlight des Abends: Ich habe endlich einen Konversationsparnter! Yay! Nachdem ich ja eigentlich eine Partnerin zugeteilt bekommen hatte und wir es tatsächlich geschafft haben, und genau 1 Mal zu treffen und sie danach nie wieder auf meine E-Mails antwortete, war das Ganze ja eigentlich gestorben. Was schade war, weil ich viel zu wenig Japanisch spreche. -_-° Aber im Kunstkurs sind ja auch Japaner mit dabei und während wir uns so unterhalten und auf die üblichen Themen zu sprechen kommen, nämlich dass Japanisch doch recht schwer ist und man viel zu wenig Übung hat, meint Masakazu plötzlich, er könne mein Konversationspartner sein, wenn ich wöllte. :D Da sag' ich ja nich' nein. Danach sind wir nach Hause und Jun und ich sind noch in 'nem Ramenrestaurant eingekehrt. Bei der Gelegenheit hab' ich erfahren, dass Jun auch zu denjenigen gehört, die von ihren Eltern als Auslandsmaßnahme einen englischen Namen verpasst bekommen haben. Nur leider hatten sie's nich' so mit der Rechtschreibung und haben statt Leon (was es wohl hatte werden sollen) Lion (engl. Löwe) geschrieben.^^ Als Konsequenz mag Jun seine 3 Namen alle nicht und wollte seinen koreanischen Namen ändern lassen, was in Korea wohl ohne Probleme machbar ist. O_o
Als wir nach Hause kamen, fand in der Lobby eine Blutgruppen-Diskussion statt. Eine japanische Freundin von Chris schreibt darüber eine Arbeit und hat uns zu unserer Meinung und so befragt. Von uns Amis/Europäern/Australiern wusste aber nur Ola ihre Blutgruppe, während tatsächlich alle Japaner und Koreaner glauben, jeder wüsste seine Blutgruppe. Anscheinend gehört das zum normalen Kennenlernprogramm: Name, Hobby, Blutgruppe. Lustigerweise unterscheiden sich aber die beigemessenen Bedeutungen in Japan und Korea.

Fraitag! Da hatte ich schon echt Ferienfeeling, auch wenn der letzte Unterricht am Montag stattfand. Ich bin mit Jolie (HK) nach Shibuya gefahren, um ein Weihnachtsgeschenk für die Shimoda.Weihnachtsfeier zu kaufen. Anschließend haben wir im Cafe einen Chai-Schoko getrunken.



Wir haben nicht wirklich herausbekommen, was das nun war: Irgendwie Tee mit Milch oder so? Hat aber gut geschmeckt. Jetzt weiß' ich auch, warum in Japan die Cafes immer mit allein sitzenden Menschen gefüllt sind: Sie warten. Es lohnt sich einfach nicht, nach Hause zu fahren, selbst wenn man 4 Stunden Zeit hat. Ging mir auch so, weil eigentlich 20 Uhr Pub angesagt war. Aber den Stress von Shibuya nach Hiyoshi mit der Bahn zu fahren und dann zurückzukommen lohnt sich einfach nicht. Also hab' ich mein Buch aufgepackt, nachdem Jolie gegangen war, und hab' die Zeit lesend 'rumgebracht.

Der Samstag, 20. Dezember 2008, stand ganz im Zeichen der ersten richtigen Weihnachtsfeier: Die Deutsch lernenden Japaner von Mita-Campus haben in einem Thai-Restaurant gefeiert. Es war eine gute Gelegeneheit mal zu sehen, welche Deutschen eigentlich so über den Campus-Stiefeln und ein paar neue Japaner kennen zu lernen. Außerdem gab's Plätzchen.^^ Da die Feier 16-18 Uhr stattfand folgte natürlich die obligatorische Izakaya-Runde, woraufhin ich dann doch etwas müde die Segel gestrichen hab'. Aber dann bin ich wieder am meinem Buch festgeklebt und hab' es endlich zu Ende gelesen! Da war es dann 3 Uhr in der Nacht und ich dachte, ich könnte dann ja mal Schlafen gehen, aber plötzlich schallte es laut von der Küche und schön saß ich inmitten der nächtlichen Shimoda-Party. Hatte ich eigentlich gar nicht vor, aber die Zusammenstellung der Leute war schon etwas kurios (also, es waren Leute da, die sonst nie da sind bzw. Leute, die noch nie zusammen da waren), also bin ich bis 5:00 Uhr geblieben. Jaja.

Es folgte ein sehr kurzer Sonntag, an dem die 3-Campus-Leute-Abschiedsparty stattfand. Es gab mal wieder viel zu viel zu essen. @_@ Christine hat koreanische Pfannkuchen gemacht (im großen ganzen wie unsere, nur dass sie ähnlich wie Berliner funktionieren: Zucker und Zimt kommen in die Pfannkuchen rein), Irene Thunfischsalat mit Pfirsisch sowie Mousse au Chocolat mit Sahne...und dann gab's noch koreanische Suppe und Reis und und und...ich weiß echt nicht, wie ich es geschafft habe, 4 Kilo abzunehmen! (Sorane hatte bei seinem Ausszug 'ne Wage, da hab' ich mich doch gleich mal draufgestellt...O_o)
Christine (KOR) macht Pfannkuchen..


Kana (JP) und Irene (KOR) beim Kochen....Jennifer (Neuseeland) und Grace (KAN) ebenfalls
Chris (USA) und Sung-Ho (KOR)

Die Herausforderung des Mannes im 21. Jahrhundert: Man(n) mache Schlagsahne, fragt sich bloß: Wie? Sung-Ho hat den Schneebesen am Anfang angeschaut wie 'n Osterhase, der zu Weihnachten Geschenke austragen soll. (Katrin, war das so richtig? ^.^)

Am Montag gab's den letzten Kanjitest des Jahres und am Abend hab ich mir mit den Leutchens Filme angeschaut: Team Amerika und Lost in Translation.

Dienstag, 9. Dezember 2008

Schon schlimm, wenn man einfach zu viel vor hat...

Eh...schon wieder 'ne Woche nachzuarbeiten, die Zeit vergeht aber auch...

Fangen wir am Mittwoch, dem 3. Dezember 2008 an. (Davor habe ich schätzungsweise hart gearbeitet. ;)
Am Mittwoch habe ich mich mit Fred (Belgien) und Yuuta (Japan) getroffen, um in eine Ausstellung zu gehen. Weil Yuutas Lehrer da ein Bild hängen hat, hatte er nämlich Freikarten. Die Ausstellung hießt Nitten 2008. Das sog. Nitten-Kommitee (irgendwie Künstlervereinigung) wählt Bilder von Normalsterblichen und stellt diese aus. Die Ausstellung gibt's jedes Jahr und ist ziemlich berühmt.

Davor haben wir in einem italienischen Cafe Halt gemacht um was zu essen. Achja...das Sandwichbrot sah immerhin so aus als wär es halbdunkel. Das war's dann aber auch schon mit der Ähnlichkeit zu richtigem Brot.



Also sind wir dahin und haben 3 Stunden damit verbracht uns die japanische und westliche Abteilung, Kalligraphie und "Handwerk als Kunst"-Abteilung anzuschauen. Dabei hat uns die japanische gut und die westliche gar nicht gefallen. Bei der Kalligraphie waren wir uns einig, dass Einiges eher wie hingeschmiert aussieht und für den Rest hatten wir nicht mehr so viel Zeit. Aber alles in allem war es schön.



Roppongi by Light. Weihnachtslichter

Am Donnerstag, dem 4. Dezember 2008. Wie gewohnt, ging es in eine Ausstellung mit dem Kunstkurs. Wieder in Roppongi, haben wir uns die 21.21 Design Sight angeschaut. Die bestand aus 21 Kunstobjekten...von denen uns 3 gefallen haben. -_-° Moderne Kunst...*Augen verleier* Aber die 3 Sachen waren schon toll! ^-^
1. Das Erste war einVideo mit dem Titel "Reinkarnation". Da war ein Mann, der gerade gestorben ist und dann (fast) nackt mit einem blutroten Tuch eine Art Tanz aufführt, was dann eben die Reinkarnation darstellen soll. Dabei haben sie ihn immer mal im Close-up aufgenommen, so dass man halt gesehen hat, wie sich Musklen und Sehnen unter der Haut bewegen. Das war gut.
2. Das Zweite war ein Raum mit Gegenständen in Wassertanks, die aus gezüchtetem Kristall entstanden sind. Das eigentlich tolle war aber, dass von der Decke des Raum Abermillionen (es waren wohl 360 000 oder so^^) Glasnudel-ähnliche...Plastenudeln halt, in verschiedenen Längen hingen. Sollten Wolken sein. Das war einfach ein toller Effekt und wenn man darunter stand und hoch blickte sah es schon interessant aus.
3. Das Dritte waren 4 Objekte, die aus jeweils 1000 Seiten aneinandergeklebten Papier bestanden. Dabei war jedes Papier natürlich irgendwie ausgeschnitten, so dass am Ende ein Grand-Canon-ähnliches Gebilde entstand. (Also, die einfachste Variante ist, wenn man versucht aus 1000 Blatt einen Kegel zu machen. Dabei muss man jedes folgende Papier ein bisschen kleiner machen nicht wahr? So war das halt auch geschnitten, nur viel komplizierter.)

Ja...keine Ahnung, ob ihr euch jetzt was drunter vorstellen könnt....-_-°°°

Am Freitag, dem 5. Dezember ging's auch gleich ganz geschöftig weiter. Da ich ja nun schon in Japan bin, wollte ich unbedingt die roten Ahornbäume sehen, die ja so schön sein sollen. Also hab ich mich extra mit Nancy und Mikiko (war im Februar schon mit dabei) in Ueno getroffen, weil es dort einen großen Park gibt und die Chancen, dass ein paar hübsche Ahornbäumchen zu sehen sind, die größten sind. Der ganz verdammte Tag war schön! Etwas windig, aber schön! Bis zu genau dem Moment, als ich in Ueno aus der verdammten Bahn steige: dunkler Himmel, graue Wolken, stömender Regen! Menno...also haben wir uns doch lieber in ein Cafe verzogen...

Der Witz daran ist, dass ich am Abend dann auf Facebook (ein Forum, in dem irgendwie alle sind und in dem man Fotos veröffentlichen kann, die andere Leute auch sehen können) wunderbare Ahornbäumchen bewundern konnte. Und wo warn die Fotos aufgenommen worden? Auf dem Mita-Campus!! O_o...genau in dem kleinen Gärtchen, den sie uns bei der Campusführung gezeigt haben...

Also bin ich dann am Samstag dorthin, um ein paar Fotos zu machen! Zum Glück spielte das Wetter mit, die gelben Bäume sind ihre Blätter jedenfalls schon fast alle los.
Außerdem war am Samstag der Speech Contest für ausländische Studenten. Das große Thema war die Vorstellung Japans aus der eigenen Sicht mit Hunblick auf Unterschiede zum eigenen Land. Die Redner waren in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei die erste Gruppe Level 1-7 umfasst (recht unfair für Level 1, wenn ihr mich fragt), die zweite Gruppe dann Level 8-12. Dabei waren in der ersten Gruppe aber nur Level 3-Leute, in der zweiten gab es einen Mutigen aus dem 9. Level, der Rest war 11, 12 oder als normaler Student in der Keio eingeschrieben.

Jun als glücklicher 2.

Die Reden von Level 3 habe ich zu 70% verstanden. O_o....das ist ja soooooo beschxxx! *seufz*
Ich erinnere mich jetzt nicht an jeden, deswegen erzähle ich mal nur von den Leuten, die ich kenne: Mi Jin (Kor) hat über traditionlle Kleidung geredet, Grace über die jap. Hightetch-Toiletten (sie hatte mit Abstand die meisten Lacher), Andre über überfüllte Zpge und jap. Gastfreundschaft. Andre hat dann auch den 2. Platz in dieser Gruppe gemacht. Den 1. hat ein Mädchen bekommen, dass über Otaku (extremes Fanverhalten) redete.

Andre und Grace nach dem Contest...(Keine Sorge, sie haben es überlebt.)

Aber es gab schon einen großen Unterschied zwischen der Gruppe und der nächsten. Sie haben sich sehr stark auf ihre Aussprache und die Intonation konzentriert, relativ wenig Körpersprache benutzt und man hörte stark, dass natürlich alles auswendig gelernt war.

engagierte Zuhörer: Mariko, Hanna, Larrissa...

Gruppe 2 hat mich einfach nur deprimiert. ^^°° Ich habe vielleicht 20-50% verstanden und die Redner standen da vorn, gestikulierten und sprachen, als ob die quasi Japaner wären. Den 1. Platz hat ein Pole geholt, der über die jap. Höflichkeitssprache geredet hat. Dabei hat er verschiedene Leute nachgemacht und die Stimme verstellt; er hat den Platz echt verdient. Den 2. Platz hat Jun (Kor) gemacht. Der Inhalt seine Rede war am schwierigsten zu verstehen, weswegen ich mich hier nicht so sehr drüber auslassen kann. Er hat irgendwie über gegenseitiges Verständnis gesprochen und dafür irgendwie ein Puzzle als Metapher benutzt..kompliziert, kompliziert.

Danach ging es weiter im Programm, wir hatten Einiges vor: Bowling, Sushi und Karaoke standen an. Zuerst sind wir (viele Leute aus dem Wohnheim) zum Bowling gegangen. In Japan bezahlt man im Übrigen pro Spiel und nicht für die Zeit, weswegen man einerseits trotz Bestellung warten muss, bis eine Bahn frei wird, danach aber viel Zeit verbraten kann. Zumindest in der Theorie.^^ In der Mitte des Spiels wurden uns plötzlich zwei weitere Bahnen zugewiesen, so dass wir weniger Spieler pro Bahn waren. Kleine Aufforderung, mal hin zu machen.^^

Carsten nach einem seiner Superwürfe..hat meilenweit vor allen anderen gewonnen.

Danach sind wir zu dem Sushi gegangen, dass wir letztens so lange gesucht haben. Ich glaub', darüber hab' ich noch gar nix geschrieben. Irgendwann in der letzten Zeit waren Elliott, Mariko, Grace, Larissa und ich auf der Suche nach einem supertollen Sushi-Laden in Shinagawa, der einfach nicht aufzutreiben war. Wir sind da Stunden 'rumgerannt, bis wir dann im Bahnhof in ein anderes Sushi-Restaurant gegangen sind. Diesmal hatten wir Kana (JP) als Führerin mit, also haben wir die Sushi-Bar dann auch gefunden. Zum Glück hatten wir wieder Reservierung, auf dem elektronischen Schild draußen standen nämlich 76 Min. Wartezeit dran. Meine Güte, hier ist einfach immer alles voll!


v.l.: Chris, Christine, Fred, Kana, Carsten, Elliott
Neein, Larrissa hat das nicht alles allein gegessen..^^


Das Sushi war dann jedenfalls der Hammer: 105 Yen pro Teller, da haben wir ordentlich reingehauen. Was in meinem Fall 7 Teller (jeweils 2 Sushistückchen) bedeutet, danach ist Schluss! Der Rest hat mich locker überboten, Irene hat allein 14 Teller verdrückt, Tammy und Collin jeweils 15. O_o..Dat is unmöchlich..
Die Sushi-Bar hatte im Übrigen an jedem Tisch einen kleinen Bildschirm, über den man sich auf bestimmtes Sushi bestellen konnte, wenn grad nicht das Gewünschte auf dem Band vorbeituckert. Praktisch!

Weiter gings zum Karaoke. Wir dachten ja, wir würden in so einen Karaoke-Shop gehen wie immer. Neeeeiiiinnn....die gute Kana wohnt nämlich in so nem Super-Hochhaus mitten in Shinagawa (TEUERRRR!!!), da einen eigenen Karaokeraum hat. Da haben wir aber gestaunt...

und dann haben wir bis zum letzten Zug gesungen...das Beste war als plötzlich die Keio-Hymne lief. Ich hab' geglaubt, ich seh' nicht richtig! Diese Karaoke-Dinger haben neben massig japanischen und englischen, koreanischen, chinesischen, indonesischen und philippinischen Songs auch Uni Hymnen...O_o..achja..
Den letzten Zug von Shibuya aus zu nehmen ist im Übrigen nich' so die glorreiche Idee...ich fühlte mich an die eine Fahrt mit Jun in der Toyoko-Linie erinnert..=_= Ich mein, am Morgen sehen sehen die Japaner ja irgendwann ein, dass sie eben die nächste Bahn nehmen müssen....da sich das bei der letzten aber schlecht macht, wollen sie auch wirklich alle rein...und sie "passen" ja auch alle rein, wie wir feststellen konnten...wer sich da auch immer so klein gefaltet hat, dass die noch alle reingingen, ist mir allerdings ein Rästel.

Am Sonntag bin ich zur Nancy-li gefahren, um Weihnachtsplätzchen zu backen. ^-^Wir haben von 11 Uhr bis 18 Uhr 1400 g Mehl verbacken....am Ende waren wir echt fertig. Aber jetzt hab' ich fein viele Kekse. ^-^ Danach haben wir noch mit Nancys Gastfamilie Abendbrot gegessen, und dann musste ich noch Kanji lernen für den Test am Montag.


Jaa..die Nancy hat halt geglaubt, man müsste Plätzchen auch abschrecken...^^

Tjaja...recht sich halt alles. Nach der letzten Woche, in der ich irgendwie jeden Tag erst so richtig spät ins Bett bin, hab' ich am Montag dann nach der ersten Stunde mit dem Kanji-Test die Geige eingepackt und bin wieder nach Hause, um zu schlafen. Immerhin, meine letzte Stunde ist eh ausgefallen...^^°

Am Abend dann bin ich mit Andre, Agnes und Lilan (alle HK) zum Sukiyaki essen nach Jiyugaoka gefahren. Es war, wie könnte es auch anders sein, mal wieder ein Tabehodai, also essen bis zum Umfallen für einen Fixpreis.
Bei Sukiyaki hat man mal wider die berühmte heiße Platte in der Mitte des Tisches, auf der eine Pfanne steht, in der Sukiyaki-Soße vor sich hin köchelt. Dann bestellt man Fleisch (so dünn, dass es wie Räucherschinken aussieht) und aller Arten Gemüse, kippt es in die Soße, wartet kurz und isst dann alles zusammen mit rohem Ei, das man in einer Schüssel hat. Und so geht es 1.5 stunden weiter...O.o Ich bin so satt, ich mag kein Blatt, määh...



Agnes, Lilian, Andre, *-*