Sonntag, 30. November 2014

Kanazawa - wo der Ahorn in einem der 3 schönsten Landschaftsgärten Japans brennt

Kanazawa ist die erste Stadt auf der anderen Seite der japanischen Alpen, die ich besucht habe. Mit ca. 450.000 Einwohnern die größte Stadt in der Region Hokuriku, in der also wenig los ist, wenn man den Japanern glauben darf. 
Ich jedenfalls wurde, als ich kurz vor Mitternacht müde aus dem Zug fiel, von einer ehemaligen Japanologin aus Halle eingesammelt, die in einer Kleinstadt in der Nähe wohnt. Dort konnte ich mich erstmal ausschlafen und meine Kräfte sammeln, um nachmittags zur Touristen-Tour aufzubrechen. Mit de Auto ist das da sowas von bequem. :)  Das Highlight von Kanazwa ist zweifelsohne der Kenroku-en (jap. 兼六園, dt. Garten der gleichzeitigen 6 [Attribute]). Die Kanazawaer sind da sehr stolz drauf, schließlich ist er mit dem Kairaku-en und dem Koraku-en einer der "Drei berühmten Gärten Japans".

Der Kenroku-en wurde als Gartenanlage von der Maeda-Familie, den Herrschern der damaligen Provinz Kaga als Wandelgarten angelegt.Zur Versorgung des Gartens mit Wasser nutzte man den "Tatsumi-yōsui" Wasserkanal, den man 1632 als Brandschutzmaßnahme für die Burg angelegt hatte. Dafür hatte man vom Saigawa Fluss 20 km nordöstlich der Burg Kanazawa Wasser abgezweigt und dieses über den Höhenrücken unter Ausnutzung des natürlichen Gefälles bis zur Burg bzw. zum Garten davor geführt, davon ein Drittel unter der Erde.
Der Bau des heutigen Gartens begann 1676 und stänsig verbessert, wenn etwa dem Fürsten der Klang des Wasserfalls nicht passte. Ab der Meiji-Zeit, mit der Beendigung des alten Feudalsystems 1874 wurde der Kanroku-en vollständig öffentlich zugänglich gemacht.

Die "Sechs Prinzipien", die bei der Namensgebung eine Rolle spielten, stammen aus einem alten chinesischen Gartenbuch. Danach hat ein herausragender Landschaftsgarten die sechs Qualitäten:
  • Weitläufigkeit und Abgeschiedenheit,
  • Kunstfertigkeit und Althergebrachtes,
  • fließendes Wasser  und weiten Blick.

Es finden sich 18 Steinlaternen verstreut im Garten, die bekannteste ist die "Kotoji-Laterne". Sie wurde mit ihrer auffallenden Zweibeinigkeit zum Symbol des Gartens. Kotoji ist eigentlich die Bezeichnung für den zweibeinigen Steg, wie er für jede einzelne Saite der Koto verwandt wird.
    Die Karasaki-Kiefer stammt von Karasaki am Biwa-See. Dort steht eine ausladende Kiefer auf dem Ufervorsprung und gehört zu den Acht Ansichten des Biwa-Sees, Japans größtem Binnensee.
    Yukitsuri zum Schutz der Bäume im Winter sind in vielen Gärten anzutreffen. Sie sind aber wegen der schneereichen Winter an der Japansee-Seite hier besonders wichtig und werden schon ab 1. November aufgezogen. Wir hatten allerdings gerade dieses Wochenende bombasitisches Wetter.




    Natürlich muss man auch ein bisschen von der Burg Kanazwas gesehen haben, wobei das, was man sieht, neu aufgebaut ist. Die Besonderheit ist, dass der Nachbau entsprechend der traditionellen Bausweise gemacht wurde, anstatt hässlichen Beton zu verwenden wie bei den Burgen in Osaka und Nagoya.
     
    Es gibt alle Jahre wieder die Idee, die gesammte Burg neu aufzubauen, besonders jetzt, wo demnächst der Shinkansen nach Kanazawa fahren wird (Ab 2015 der echte. -.-) Allerdings war die ursprügliche Burg recht großzügig dimensioniert, so dass das Projekt bisher nicht umgesetzt wurde.  
    Des weiteren gibt es in Kanazawa einen Schrein mit einem interessanten Einganstor.

    Die Flaggen waren zum Nationalfeiertag natürlich gehisst, wie überall in Japan.
    Als es dann Abends wurde, haben wir noch ein Runde durch das alte Viertel gedreht, das ähnlich schnuckelig aussieht wie das in Kyoto, aber nicht  ganz so sehr touristisch poliert.



    Und danach waren wir alle mächtig hungrig. Wie gut, dass ein Freund von einem Freudn, dessen Schwaester, deren Schwiegervater...jedenfalls Besitzer eines Sushi-Ladens ist. :) Kanazawa ist für sein gutes Sushi bekannt, da es ja auch direkt am Meer liegt.
    JJa, ich hab mich an Krebsviecher getraut. So besonders schmeckt das aber nicht.

    Sushiii! Inklsuive einer bestimmten Art Muschel, die, poetisch ausgedrückt und durchhaus ernst gemeint, wie dreckiger Meer-Schlamm schmeckte. Bäh!

    Gegrillter Thunfisch. :D Von dem es ja nun bald nichts mehr geben soll. Die Japaner wollen es aber nicht glauben.

    Freitag, 28. November 2014

    Osaka am 22.11 - @_@ Verwirrter Touri auf Abwegen

    Trotzdem hat die Erholung nicht ausgereicht, um mir das Elend zu ersparen, da der nächste Tag, der 22. November, in Osaka werden sollte. Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, wie ich diese Misere fertig gebracht habe, aber es bleibt nun nix anderes zu sagen, als dass der Tag komplett im Eimer war bis auf das Konzert, deswegen ich hingefahren war. Was ja immerhin die Hauptsache ist.

    Schuld war im Endeffekt 1. Japanisches Englisch und 2. die Vorliebe der Japaner, ihren Zügen so klangvolle Namen wie „Nozmi“ (Wunsch), „Hikari“ (Licht) oder eben „Thunderbird“ (Donnervogel) zu geben. Die, wie ich dachte, den Shinkansen vorbehalten sind, bis ich endlich begriff, dass dem nicht so ist. Ich stand also am Morgen so da und wollte mein Gepäck einschließen, so dass ich nach dem Konzert, das glücklicherweise 15.00 Uhr beginnen sollte, gleich in den Zug nach Kanazawa einsteigen konnte. Nach Kanazawa wolle/musste ich, weil die Herbstlaub-Manie der Japaner solche Ausmaße annimmt, dass an einem November-Samstag alle Hotels um Osaka/ Kyoto/ Nara/ Himeji/ Kobe im Umkreis von 2-Shinkansen-Stunden ausgebucht waren und ich also direkt nach Kanazawa fuhr, das 4 h entfernt war und wo eine Freundin wohnt. Der letzte Zug fuhr 21:00 Uhr und den durfte ich nicht verpassen. Also dachte ich, ich schließe mein Gepäck an dem Bahnhof ein, von dem ich abfahren sollte. Und auf meinem Ticket stand „Osaka-Kanazawa“. Und dann stand ich da so und schaute auf mein Ticket und dachte, Moment mal, angekommen bist du doch in Shin-Osaka (Neu-Osaka), weil das der einzige Shinkansen-Bahnhof ist. Du fährst doch mit dem „Donnervogel“, der fährt doch nicht von Osaka ab. Komisch. Aber egal, das Konzert geht ja 15.00 Uhr los, da ist dann noch Zeit, nach Shin-Osaka zu fahren, das mit Umsteigen in Osaka verbunden ist. Also fuhr ich mit der Ringbahn nach Osaka, stieg nach Shin-Osaka um, suchte mir ein Schließfach und fand mich sehr toll, bis mir auffiel, dass ich meine Mütze mit eingeschlossen hatte. Mist, in Japan zieht‘s ja überall, die Konzerte in den riesigen Arenen waren bisher immer saukalt gewesen und außerdem ist Ende November. Ich kaufte  mir also noch eine Mütze, anstatt noch einmal 500 Y ins Schließfach zu versenken und war nun super-vorberietet auf ein bisschen Sightseeing. Nur gab es um den Bahnhof herum überhaupt nichts Sehenswertes und weil ich ja gegen halb 2 am Dome sein sollte, um einer Japanerin ein Ticket abzukaufen, lies ich es dann sein. 

    Der Osaka Kyocera-Dome

    Also fuhr ich von Shin-Osaka wieder nach Osaka und dann mit der Ringbahn zum Dome und wurde von traumhaften Sommerwetter begrüßt, weil die Sonne plötzlich den Plan gefasst hatte, mit 25° unbarmherzig auf unsere Anoraks herunter zu prasseln. Aber egal, ich fand die Japanerin mit ihrer stummen Tochter (Japanische Kinder um 13 Jahre sind nicht in der Lage, dir ins Gesicht zu schauen und mit dir zu reden. Hilfe, Fremde!), kaufte mein Ticket und schaute mir gut gelaunt meinen Sitzplatz an und sah…dass der Einlass 15.00 Uhr war. Das Konzert begann 17.00 Uhr. Hm… leicht beunruhigt fragte ich, wie lange das denn so dauern würde…3 h… aha… und dann muss man es ja noch zusammen mit 45.000 anderen Leuten aus dem Dome schaffen… hm…hm… schlecht.  Nervös blickte ich auch mein Ticket, da stand wirklich immer noch 21.00 Uhr. Von Osaka. Mit dem Limited Express Donnervogel. Aber, seit wann ich ein Shinkansen eigentlich ein Halb-Express-Zug?  Ja, da fiel dann der Groschen. Der Zug fuhr natürlich deshalb von Osaka, weil er gar kein Shinkansen war. Und in Shin-Osaka hält er auch, aber dahin brauchte ich viel länger  vom Dome aus. Und überhaupt war eine knappe ¾ h nach dem Konzert verdammt wenig Zeit. Und es war ja erst 15.00 Uhr, der Einlass begann aber eben nicht das Konzert. Also sauste ich zu Ringbahn, nach Osaka, nach Shin-Osaka, holte mein  Gepäck wieder aus dem Schließfach, verfluchte die Sonne, die mich selbst ohne Anorak noch mächtig ins Schwitzen brachte, fuhr nach Osaka, verstaute meine Gepäck dort und fuhr wieder zum Dome, um dann kurz vor knapp meinen Sitzplatz zu erreichen und mir di letzte Hälfte des sehr schönen Konzertes Sorgen zu machen, wie lange es wohl noch gehen würde. L Und dabei hatte ich so einen schönen Arena-Sitzplatz, ganz weit vorne, wo man alles so richtig schön da. Jedenfalls verbrachte in den vorletzten Song der zweiten Zugabe auf dem Weg Richtung Ausgang und blieb dann noch für den allerletzten stehen, aber ich musste aufpassen, um den Moment nicht zu verpassen, indem die Ordner die Gitter versperren würden. Um nämlich 45.000 Leute geordnet aus dem Dome zu bringen, sind Gitter zwischen den einzelnen Sitzblöcken angebracht, die nach Ende des Konzerts geschlossen werden, um in Reihenfolge nacheinander die Leute herauslassen zu können. Wenn man da einmal feststeckt, kann man mit viel Pech eine Stunde aus dem Dome heraus brauchen. Zu guter Letzt schaffte ich jedenfalls gerade noch rechtzeitig nach Osaka, um in letzter Minute mit Gepäck meinen Zug nach Kanazawa zu finden. In Kanazawa kam ich dann 23.30 h an, wo mich die liebe Katja, eine Japanologin aus Halle, mich abholte.                 
    DAS ist nämlich ein Shinkansen - wie es sich gehört, so schnell, dass man die Schnauze nicht erwischt im Bild.

    An dem Punkt der Reise hatte ich zwar sehr viel Schönes erlebt, war aber durch wenig abgeklungenen Jet-Lag, das ewige späte zu Bett gehen in Ikegami (weil meine Mitbewohnerin Lynn immer erst 23.00 Uhr von der Arbeit kommt und ich nicht schlafen kann, bevor es in der Küche ruhig ist) und diesen Tag in Osaka ziemlich erledigt. Da erwies sich der Ausflug nach Kanazawa als genau das Richtige. Nicht nur, dass sowieso Sonntag und Feiertag war, so dass ich ruhigen Gewissens die geschlossenen Bibliotheken in Tokyo lassen konnte, Katja und ihr Ehemann Kensuke waren hervorragende Gastgeber, die mir Kanazawa und Shirakawa-Go zeigten.           

    Dienstag, 25. November 2014

    Reise I: Arashiyama (Kyoto) im Herbstlaub

    Am 21. November, Freitag, habe ich also meine Reise angetreten, die mich zunächst nach Kyoto führte. Und diesmal nicht mit dem ollen Nachtbus - sondern mit dem Shinkansen! :) Der Grund für die Reise ist das Treffen mit einem Professor, der als einer der wenigen in Richtung meines Forschungsthemas etwas veröffentlich hat und der an der Ritsumeikan-Universität in Kyoto arbeitet. Letztes Mal hatte ich deswegen keine Zeit, besagten Herrn zu treffen, diesmal sollte es aber klappen. Leider sagte der Herr spontan für die Woche nach meiner Ankunft zu, so dass die Vorbereitungszeit denkbar napp war. Was übersetzt heißt, Schlafplatznot und teure Busse. Statt mich also im Nachtbus für 150 E (Hin- und Rückfahrt) zu quälen, habe ich mich diesmal für den Japan Rail Pass entschieden.

    der Rail Pass ist ein nützliches Stück teures Papier, das man nur mit Touristen-Visum bekommen kann, weswegen ich ihn bisher nicht nehmen konnte. Das Problem an dem Ding ist, dass man ihn außerhalb von Japan kaufen muss und ich die Idee natürlich wieder viel zu spät hatte - 2 Tage vor Abreise nämlich. Aber für ein wenig Geld kann man sich den Pass auch nach Japan schicken lassen, also habe ich jetzt einen 200 Euro teuren Pass, mit dem man die JR-Bahnen in Japan für 7 Tage am Stück nutzen kann. Und eben auch die meisten Shinkansen, bis auf die Super-Super-Züge. Mit dem Pass bewaffnet machte ich mich also morgens 7.06 Uhr auf dem Weg zum Bahnhof, um 10 Uhr in Kyoto wieder auszusteigen.Klappte alles primstens. :)

    Da ich bin zum Treffen ein wenig Zeit hatte, sollte natürlich einmal mehr Kyoto erkundet werden. Aber keine Angst, ich werde euch nicht wieder mit dem Goldenen Pavilion langweilen. Diesmal sollte es ein Stückchen außerhalb, nach Arashiyama gehen.  

    Reisen mit dem Shinkansen sind auf jeden Fall besser als mit Nachtbus, auch wenn man dafür 6.00 Uhr aufstehen muss. Das war aber in dem Fall auch nicht schwer, weil meine liebe Mitbewohnerin Nr.2, Anne, bis 4.00 Uhr in der Nacht mit ihrer Freundin schwatzen musste und ihr Zimmer direkt über meinem liegt. Die Ohrstöpsel stehen schon auf der Einkaufsliste. Jedenfalls ging es ab Shinagawa direkt nach Kyoto. Im Übrigen darf man im Shinkansen sogar schlafen, ohne von ruppigen Schaffnern geweckt zu werden. Die Schaffner gehen nämlich durch und notieren sich die Sitze, die sie bereits abgefragt haben und machen mehrere Runden. Wer schläft, ist also einfach später dran und man wird nicht 5mal gefragt.   

    In Kyoto kam ich 10.00 Uhr an und musste erstmal ein Schließfach erjagen. Aber als Altes Häschen wusste ich ja, dass die Millionen Schließfächer, die um den Bahnhof herum aufgestellt sind, spätestens mit der Ankunft der Nachbusse morgens um 7.00 Uhr bereits belegt sind, so dass ich gleich innerhalb der Ticket-Gates irgendwo an den Gleisen Ausschau gehalten habe. 

    An diesem Tag sollte es nach Arashiyama gehen. Das ist ein Bahnhof/Örtchen ein bisschen außerhalb Kyotos und berühmt für sein Bambuswäldchen, einen Park und überhaupt die schöne Landschaft. Da sowieso alle Touristen dieser Welt an diesem durch einen Feiertag verlängertem Herbstwochenende Kyotos Busse überfüllen und die Tempel stürmen würde, dachte ich, dass ich in Arashiyama vor den Horden sicher wäre.



     Der Plan ging aber leider nur halb auf: Inder Tat sah ich kaum „Langnasen“, aber die Chinesen waren alle schon da. Also schob ich mich durch den Bahnhof und schlenderte am Fluss entlang, um dann die Tempelstraße zum Tenryuji zu gelangen. Ohne Tempel geht Natur schließlich auch nicht.  

    Am Tenryuji konnte man einmal von der Tempelveranda aus die Landschaft und die Leute begucken, die ihrerseits vom Garten aus den Tempel und die gaffenden Leute beguckten. Sehr spannend das Alles, aber mit ein bisschen Geduld konnte man trotzdem menschenleere Bilder ermogeln. :)



    Das Highlight war dann aber der Bambuswald, den ich bisher nur auf Fotos gesehen habe. Natürlich darf man nicht direkt einfach in den Wald hinein, sondern es gibt einen eingezäunten Weg hindurch, damit sich die Touris auch ja nicht verlaufen und am Ende noch Bambusse fällen oder…was auch immer der Grund ist. Trotzdem ist es immer noch beeindruckend, durch diese meterhohen baumähnlichen Riesenhalme zu gehen und den Wind hindurchpfeifen zu hören. 
     Ein "Nasenpfeifer". Laut Schildchen ein selbst gemachtes Instrument, das tatsächlich wie eine Flöte klang.
    Leider sah man den Bambuswald vor lauter Leuten kaum..

    Im Anschluss habe ich mir etwas zu essen suchen wollen, aber es war natürlich alles belegt und mit Anstehen verbunden. Da dachte ich mir, dass ich sicherlich auch in Tojiin etwas zu essen finden würde, wo ich hinfahren musste, um zur Ritsumeikan-Universität zu gegangen. Das Treffen  mit Prof. Kim war schließlich der eigentliche Grund für die gesamte Reise. 

    Am Randen-Arashiyama Bahnhof hatten sie überall Säulen mit Kimono-Stoffen aufgestellt.  

    Nach einer kurzen Fahrt mit der kleinen Randen-Bahn saß ich dann auch schon mitten im Nirgendwo.  Kyoto ist abseits der Tempel eben auch nur ein Kaff, und für Restaurants am Bahnhof hat’s da nicht mehr gereicht. L Aber direkt neben der Universität habe ich immerhin das lokale Studenten-Cafe erspäht und leckere Bratnudeln gegessen, da war dann alles wieder in Ordnung. 

    Das Treffen mit dem Professor verlief sehr gut und um zwei Bücher und etlichen Aufsätze schwerer verlies ich die Ritsumeikan auf der Suche nach irgendeinem Bus, der mich idealerweise in Richtung Kyoto-Bahnhof bringen würde. Das tat Buslinie 300irgendwas dann zwar nicht, aber ich kannte mich gut genug aus, um meinen Weg zu meinem Gepäck-Schließfach zu finden und den Weg nach Osaka antreten zu können. 

    Eigentlich hatte ich ja geplant, am Abend noch einmal zum Kiyomizu-dera-Tempel hochzustiefeln und mir die angeleuchteten Herbstbäume anzuschauen, wie letztes Jahr, aber der Tempel wird immer noch renoviert und da sind immer so viele Leute und ich war müde und überhaupt. (Bilder hier vom letzten Mal)

    In Osaka angekommen merkte ich, dass ich mir den Weg zum Hotel nicht aufgeschrieben habe. -.- Aber für Panik war trotzdem kein Grund: Als ich am Bahnhof Shin-Imamiya ausstieg, beschlich mich das Gefühl, dass ich diese Gegend doch kannte und tatsächlich hatte ich mir ein Business-Hotel gewählt, das nur um die Ecke von dem lag, wo ich anno 2009 schon einmal übernachtet hatte. Diesmal gab’s das Ganze aber ohne Käfer in der Tatami, worüber ich doch sehr dankbar war. Und: Das Hotel hatte ein japanisches Bad und eine Sauna, wo man so richtig schön ausgiebig den Abend ausklingen lassen konnte.