Donnerstag, 23. Oktober 2008

Schlafen....Anekdoten

Warum werden eigentlich sämtliche Versuche mal ordentlich zu schlafen sabotiert? Muss ich das verstehen? Nachdem ich sooo stolz auf mich war, dass ich es geschafft habe, am Montag 23.00 Uhr ins Bett zu gehen...was passiert? Diese nachtschwärmerischen Asiaten! Samsong steht Punkt Mitternacht vor meiner Tür, um mir was zurückzugeben. Vollkommen ungläubig, dass es tatsächlich Leute gibt, die so früh schlafen gehen! Kaum bin ich wieder im Bett weggedämmert, kommt 1.00 Uhr plötzlich 'ne SMS, die mir sagt, dass ein Language Partner für mich gefunden wurde. O_ö...schlafen die Leute denn nie?

Achja...ansonsten gab es am Montag den nächsten Cheerleader-Aufmarsch. Da die University-Baseball-Games näher rücken und damit auch das viel propagierte Keio-Waseda-Match, wird nochmal richtig Werbung gemacht. Eine Keio-Fahne wurde ganz zeremoniell die Treppe heruntergetragen, wo schon vier weitere arme Kerle mit den Riesenfahnen standen. Die Dinger waren sicherlich ca. 5 Meter lang oder so und müssen mächtig schwer gewesen sein!

Tja..vielleicht was zu den Baseballspielen. In Japan sind Unisportclubs jedenfalls keine Spaßvereine und die University-Games werden als möglicher Einstieg in eine Profikarriere gesehen. Wobei das sogar schon an der Highschool anfängt. Schon die Highschools haben nämlich das sogenannte Koshien Baseballtournier, dessen Endspiele im TV mit sehr hohen Einschaltquoten übertragen werden.
In der Kantoregion (also das Tiefland um Tokyo) gibt es die sog. Tokyo Big6 Baseball League, die die prestigeträchtigsten Unis von Tokyo, nämlich die Universität Tokio (Todai), Waseda, Keiō, Hōsei, Meiji und Rikkyo umfasst. Dabei führt Hosei mit 42 Siegen, danach kommt Waseda mit 39, Keio und Rikkyo liegen gleich mit 31 und die Todai hat noch nie gewonnen.
Das Wichtigste an den Spielen sind aber die Keio-Waseda-Spiele, für die es extra den Namen 早慶戦 (Son-1. Kanji von Waseda, Kei-1. Kanji von Keio, sen-Krieg/Kampf) gibt. Die Rivalität besteht seit 1903 (nicht zuletzt weil beide Unis auch um den 2. Platz nach der unangefochtenen Todai in der nationalen Universitätenrangliste kämpfen) und die Spiele sollen wohl früher so heftig gewesen sein, dass einige abgebrochen werden mussten. Naja, an beiden Unis sind die Spieltage frei, so dass auch alle ausländischen Studenten begeistert sind und weil's halt so ein großes Event ist, gehen auch so ziemlich alle hin. Mal schauen, wie das wird, vorher sollte ich endlich mal die Baseballregeln verstehen..-_-°

Ja. Im Unterricht kann man im Übrigen erstaunliche Dinge lernen.
* Wusstet ihr, dass ein Hausbesitzer in Australien für Verletzungen, die sich ein Dieb bei einem Einbruch in sein Haus zuzieht, haftet?
* Wenn man sehr müde ist und die Äuglein klein werden, sagt man in Japan "me ga shinda" (die Augen sind gestorben)...O_o
* Wir haben letztens das Wort für Ball (Tanzveranstaltung) gelernt. Die Kanji sind 舞踏会、 舞- Tanz, 踏- auf den Fuß treten, 会-Treffen. Ist das nicht toll? ^-^

Ich hab jetzt auch endlich mein Handy so, wie es sein sollte. Da ich ein Sonderangebot hatte, bei dem das Handy selbst unglaublich billig (im Vergleich, liebe Leute, nur im Vergleich..-_-°) war, musste ich die ersten zwei Monate das Komplettpaket an Optionen nehmen und die später abbestellen. Achja, schon wollte ich zum Softbankladen rennen, da fragt mich unser Koreaner hier: "(Wie blöd bist du eigentlich) Warum machst du das nicht einfach am Handy?" O_ö....richtig, ich hab ja ein Wundermaschinchen gekauft. Hab Jun auch gleich dazu eingespannt, das für mich zu erledigen und 15 Minuten an Ansagen später war das dann auch erledigt. ;) Fein.



Dienstag, 21. Oktober 2008

SFC-Fest, Kunstparty, Geburtstagsparty, LERNEN!

Ok, wir sind beim Sonntag, dem 12. Oktober 2008. Wir (Tina, Nancy, Katrin und ich) haben uns zum FSC-Campus-Herbstfest aufgemacht. Hätten wir zwar am Yagami.Campus auch wesentlich näher haben können, aber Rio (Freundin, die wir über's Tandemprogramm kennen) ist halt am SFC, also haben wir und auf die Socken gemacht. Tinas und Katrins neue Handys haben sich auch gleich bewährt als wir uns am Bahnhof Yokohama mal wieder alle nicht gefunden haben. Solche Riesenbahnhöfe müssten verboten werden! Naja, am SFc angekommen war alles hübsch geschmückt. Leider hab ich kaum Fotos gemacht, ich muss Tina mal um welche anbetteln..

Ein Unifest funktioniert in Japan so: Jeder Club bzw. jede AG, der/die mitmachen möchte, muss sich einen Stand organisieren und den dann betreuen. Dabei geben sich sie Jungs- und Mädels ordentlich Mühe, so dass wir so viel gefuttert haben wie selten zuvor in Japan. ^-^ Das verdanken wir vor allem der stark bemannten Rekrutierungsabteilung eines jeden Standen, die damit beauftragt war, alle Leute so lange zuzulabern, bis sie 'was kauften. Aber wenn man an einen Stand kam, haben sich alle so schrecklich gefreut, dass man bei ihnen kauft, da kann man schnell vergessen, wie viel Geld man an diesem Tag losgeworden ist..^^° Über mangelnden Absatz konnte sich jedenfalls keiner beschweren, möcht' ich meinen, vor allem nicht der deutsche Stand.


Der deutsche Stand Der arabische...


Rio, Shinobu und Johnny (wie schon angedeutet alle aus dem Tandemprogramm bekannt, bei dem Hallenser Studenten mit Keio-Leuten per Internet schwatzen konnten) arbeiteten jedenfalls hart, bei all dem Schwarzbier und der Bratwurst, die sie an den Mann bringen konnten. Rio hatte auch gleich das passende Kostüm dazu an..herrlich! (Fotos später)

Andere Clubs hatten keinen Stand sondern Performances zu bieten. So gab es drei Bühnen, auf denen Gesungen, getanzt und Gerappt wurde. Es gab Vorstellungen in traditionellen jap. Tanz und spanischen Tänzen usw., aber wir konnten leider gar nicht alles sehen. Wir haben uns die Tanzshow der Hip-Hopper/Street-styler/Free-styler/keiner Ahnung, irgendwie so, angeschaut. Die Jungs und Mädels haben in ihrer über eine Stunde langen Show möchtig beeindruckt! Unter den Tänzern hab ich dann noch Asuka entdeckt, bei der ich im Februar Homestay hatte. ;)


@ Anne und Nancy: Am Ende hab ich im Vorbeigehen noch Yasu und Shuuhei gesehen, hab aber zu langsam reagiert, daher konnte ich nicht mehr Hallo sagen. -_-° Toshi hat sich im übrigen auch auf dem Campus irgendwo versteckt gehalten, wie er schrieb, schade, dass wir den nicht erwischt haben..

Am Montag war ich mit Tina in Harajuku. Der Inhalt des anschließenden Shoppings ist aufgrund bestimmter eifriger Leser streng geheim. ;) Der Kiwi-Crepe war jedenfalls wie immer wunderbar lecker. Tokyo ist wirklich unglaubloch! Harajuku ist unglaublich überfüllt. Achja, für alle, die sich nicht erinnern: Harajuku ist der Shoppingdistrikt, in dem man für normale Preise hippen Krams kaufen kann. Wobei die Definition von "hipp" äußrst japanisch ausfällt. Ich hab' jedenfalls den Shop mit den gräßlichsten aller gräßlichen Modeverbrechen gesehen und frag' mich nicht mehr, wo einige Japaner ihre beschxxx Klamotten her haben.

Naja, zurück zum Thema: Shoppingdistrikt ist eigentlich zu viel gesagt, denn eigentlich ist es nur eine einzige Straße, die Takeshita-doori, die hier gemeint ist. Quer dazu verlauft die Omote-Sando, das zweite Ginza (heißt: Gucci, Prada, Armani etc.). Jedenfalls ist die Takeshita-doori immer überfüllt und an diesem Montag ganz besondrs, da Feiertag war. Der Lärmpegel dort ist ungemein immens, genauso wie auf der Omotesando. Als Tina und ich jedoch beschlossen, am Ende mal noch eine andere Seitenstraße auszuprobieren, standen wir quasi plötzlich mitten im Nirgendwo, heißt in irgendeinem Wohngebiet, so dass wir noch nicht einmal erahnen konnten, dass die Takeshita-Street eigentlich nur um die Ecke liegt. Dann haben wir noch (genau neben der verdammten Straße) einen Schrein gefunden, in dem absolute Stille herrschte. Wie machen die das bloß?



Dienstag und Mittag war lernen angesagt, und ich erinnere mich gerade (nachdem ich beim schreiben eigentlich schon drei Tage weiter bin^^) daran, was ich gemacht habe. Ich habe versucht, in der Bibliothek der Keio was zu finden. Ja...nachdem man geschnallt hat, dass die Bücher zwar auf dem Mita-Campus, aber nicht in der neuen sondern in der alten Bibliothek stehen, dass man dort nicht den Haupteingang benutzten kann sondern links ums Gebäude zur Hintertür hineinschleichen muss, dass man dortiges Treppenhaus nach dem Eingang absuchen muss, der sich in der dritten Etage befindet (alle anderen Türen sind zu, obwohl Bibliothek dransteht, man könnte ja meinen, dort gäb's keinen Eingang -_-°) und dass man in der Bibliothek tausend kleine Räumchen hat, die manchmal verbunden sind und manchal auch nicht, dann, ja dann kann man beten, dass man sich aufgrund der Klimaanlage nicht erkältet und dass ein Bibliothekar in der Nähe ist, um zum Ausgang zu weisen. Denn die Bücherregale sind fein beschildert, der Ausgang steht aber nirgendwo dran, und aus dem Raumgewusel wieder herauszufinden ist schon nicht so einfach.

Weiter geht es mit Donnerstag, dem 16. Oktober 2008. Ich hab' ja schon geschrieben, dass ich einen Kunstkurs besuche, wobei man den Namen getroßt in Kunst-Kaffekränzchen umbenennen könnte. Unsere gute Lehrerin ist jedenfalls so verplant wie sie Künstlerin ist (sie meinte, wir könnten uns ihre Kunst in 10 Jahren noch nicht leisten, muss wohl tatsählich irgendwie bekannt sein) und der "Unterricht" fällt daher sehr frei aus. Letzte Woche hatte jemand die Idee gehabt, dass man danach vielleicht Abendessen könnte, aber das das solchen Anklang fand, hatten wir nicht gedacht. Jedenfalls suchten plötzlich 18 Mann ein Restaurant und das ist in Japan ja quasi ein Ding der Unmöglichkeit. Aber unsere japanischen Mitstudenten haben ihr Handy gezückt und ein Zimmer orgnisiert. Restaurants haben hier oft eine Mischung aus europäischen und japanischen Stil: Vorne sind Tische wie bei uns, hinten sind abgetrennte Zimmer. Für 18 Mann gibt es jedenfalls nur Zimmer, was ja aber auch nicht blöd ist, weil es doch schnell recht laut wird. Der Abend war jedenfalls toll, auch wenn das Bezahlen bald länger dauerte als das Essen. Denn die europäischen Mitesser wollten einzeln zahlen, während die asiatischen die Rechnung durch alle teilen wollten. Jedenfalls haben wir es verpasst, verbindlich was festzulegen, so dass am Ende einige einzeln und andere zusammen zahlten, es ein einziges Chaos war, wir ewig brauchten und am Ende 8000 Yen fehlten. O_o...Naja, irgendwie haben wir's dann noch hinbekommen.


links: Yuichi (JP) versucht (Name vergessen USA) zu überreden, Wasabi zu essen. (schwarfes Zeug!) Hat der am Ende auch tatsächlich gemacht! O_o

rechts: Samsong (HK), ich, Honey (JP), (Name vergessen)

Beim nächsten Mal sollten wir festlegen, dass Trinken einzeln, aber das Essen getrennt bezahlt wird, oder so. Das Problem ist nämlich Folgendes: Essen wir immer in kleinen Portionen in einzelnen Schüsseln gereicht und zwar immer nur eine Art von Essen. Quasi Fleisch, Kartoffeln und Gemüse einzeln. Soll heißen, um gut essen zu können, muss man sowieso Mehreres bestellen, was dann aber für den einzelnen zu viel ist. Normalerweise wird also einfach irgendwas bestellt und jeder kann von jedem was auf seinen Teller tun, so dass man vieles probieren kann. Das ist ja auch nicht weiter schlimm, das Problem sind eher die Getränkepreise, denn natürlich ist eine Party eine Party und ein Teil der Gesellschaft will ordentlich trinken. Dabei schießt der Preis immens in die Höhe, ein Bier z.B. kostete ca. 5 €. Da aber vor allem die Frauen überhaupt nicht trinken wollten und es auch nicht getan haben, wollten sie nicht einsehen, dass sie die Bierrechnung der Männer mit bezahlen sollen, denn dann zahlt man plötzlich statt der angepeilten 700 Yen 2500 Yen. Achja...
Im Übrigen konnte ich mal die trinkfestigkeit von Asiaten aus der Nähe betrachten und stelle fest: Sie haben keine. Einer war nach 2 Bier jedenfalls nicht mehr in der Lage geradeaus zu laufen, so dass Yuichi ihn vorsichtshalber zur Toilette begleiten musste, Sorane (Japan) war nach 2 Bier irgendwie sehr müde. Der Chinse hat immerhin 5 Bier geschafft und bis auf auffällige Gesichtsröte gings ihm auch gut.
Der Rückweg war auch so 'ne Geschichte. Irgendwie fährt hier fasst jeder über Shibuya, ich aber über Meguro nach Hause, so dass ich fast schon bereit war für die Fahrt über Shibuya zu zahlen als sich noch zwei Meguro-Leute fanden. Namentlich Honey (eigentlich Kenji, fragt mich bitte nicht, wo er den Spitznamen her hat) und Masa/Wong/John aus Japan/China/USA, wohnhaft in Shimoda/Hiyoshi. O_o...ich weiß nicht, die beiden waren schon irgendwie komisch. Lags an den 2 Bier? Honey und ich haben jedenfalls bis zum Ende nicht richtig verstanden, welches nun der richtige Name unseres Mitfahrer ist und wo er denn nun herkommt, denn er hat jedesmal mit total ernster Miene was anderes erzählt. Dann trafen wir noch einen Freund von Honey in der Bahn, der sich als Thai vorstellte es dann aber irgendwie doch nicht war (?) und achja...naja. Ganz gentlemenlike hab ich jedenfalls den Sitzplatz bekommen und Honey hat mich noch bis zum Wohnheim begleitet, also wars in Ordnung. ^.^

Am Freitag ging's gewohnt früh raus, aber ich hab den Unterricht überstanden und es gab die nächte Party, die ich auch nicht ablehnen konnte, weil's Tammys Geburtstag war. -_-° Diesmal gings gleich zum Festpreis von 3000 Yen zum Trinken, Essen war aber auch dabei. Jedenfalls wurde vom Kellner andauernd was gebracht, wir konnten gar nich' alles essen. Ich hab' den zweiten Chinesen..ach falsch, den ersten Hong-Kong-ianer/nesen getroffen, der auch nicht trinken wollte. Wir haben uns größtenteils mit Saft über Wasser gehalten, auch wenn wir ein, zwei Cocktails gtrunken haben.


Chris (USA), Tammy (HK), ich, Samsong (HK).....ne Menge lustiger Leute

Der Alkoholanteil lag da aber bei 2 % oder so. Lusig war es jedenfalls und ich hab mal wieder mit Leutchen geredet, die ich vorher noch nicht so kannte, z.B. mit Michael (D) und Chris (USA). Achja, da freut man sich, dass man mal mit jemandem Deutsch reden kann und dann begeht man den Fehler, ihn nach seinen Forschungen zu fragen. Japanisch ist jedenfalls nix gegen Fachsprache Chemie, ich weiß immer noch nicht, was er nun macht, aber egal. Chris ist..lustig. Der Mensch hat die unglaubliche Gabe auf alles, aber auch auf alles, unglaublch übertreiben zu reagieren. Und dabei ein unglaublich ehrliches Gesicht zu machem. Man weiß einfach nie, ob der das ernst meint oder nicht. Jedenfalls kommt man sich Hälfte der Zeit ziiiieeemlich verarscht vor, wenn an mit ihm redet...O_o..Tammy hat sich jedenfalls über die Party gefreut und zur letzten Bhn hab' ich mich dann nach Hause verabschiedet, denn zur Disco bis um 4.00 Uhr muss ich dann echt nicht.

Zumal ich am Samstag vorhatte, recht früh ins Museum zu gehen. Das Tokyo National Museum hatte nämlich freien Eintritt für ausländische Studenten, das lässt man sich ja nicht entgehen. Und Yael und ich wollten den Massen aus dem Weg gehen, also sind wir früh los und stiefelten in Ruhe durch die Hallen. Das Museum besteht aus mehreren Gebäuden, wir haben aber nur 2 geschafft. In einem war japanische Kunst allgemein ausgestellt, also alles über Kimono, Porzellan, Keramik, Lackarbeiten, Schwerter, Buddhas zum Ukiyo-e und moderner Kunst. Das war nicht schlecht. Anschließend haben wir den Schatz des Horiouji-Tempel bestaunt, der hauptsächlich aus vielen vielen vielen Buddhastatuen besteht.

Zu Hause angekommen fand die wunderbare Spinnenepisode statt, die ich euch ja bereits en detail geschildert habe, so dass ich gegen 3 ins Bett bin. Am Sonntag war musste ich dann endlich verdammt viel lernen, weil es am Montag einen Test gab. Japanische Lehr- und Lernmethode! Es wurde uns gesagt, es kämen Partikel, verschiedene Satzstrukturen und zwei Fragen dran. Den Zettel mit den Partikelübungen haben wir am Freitag durchgenommen, die Satzstrukturen waren immer unsere Hausaufgabe und die zwei Fragen wurden wurden uns bereits gesagt (die Antwort steht im Lehrbuchtext). Im Klartext: lernt alles brav auswendig, dann funktioniert das Ganze. ;( Damit hab' ich dann auch den Sonntag verbracht.....bis 2.00 Uhr nachts.

Am Montag war ich also dank Schlafmangel der letzten vier Tage entsprechend gerädert, schade nur, dass das mein langer Tag ist, an dem ich von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr habe - inklusive Test..juhu! Aber ich lebe noch. ^.^ Heute, am Dientag, dem 20. Oktober 2008 hab' ich mein Zimmerchen auf Vordermann gebracht und gelernt und meine verdammte HA immer noh nicht angefangen..langsam wird's kritisch. O_ö
So, Mutti mich andauernd wegen meiner Blog-Rechtschreibung anmeckert geh ich noch auf Fehlersuche und dann mach ich endlich Abendbrot!

Sonntag, 19. Oktober 2008

TRAUMA!!!

Hey, sollte in Japan nicht eigentlich alles irgendwie kleiner sein als normal???? O_o..

Ok, die Beschreibung der letzten Woche kommt später, jetzt erstmal mein traumatischstes Erlebnis in Tokyo. Da ich Vorgestern und Gestern spät von Parties gekommen bin und am Montag einen größeren Text schreibe, wollte ich heute ganz vorbildlich früh schlafen gehen, auch wenn ich noch nichts weiter produktives gemacht hatte, als die Wäsche in die Maschine zu stopfen. Also futter ich noch meine halbe Pampelmuse und denk mir, 22.00 Uhr ist eigentlich 'ne gute Zeit für heute.

Da schaut mich doch tatsächlich plötzlich eine riesige, fette, eklige, schwarze, haarige, und glaublich abartige Spinne von der gegenüberliegenden Wand an! Man, die war handtellergroß! Meine Augen waren in dem Moment jedenfalls fast halb so groß....bin auch quasi Rückwärts aus der Tür raus und fast mit Hanna zusammengestoßen. Während ich noch überlege, was ich nun machen soll, schreit sie plötzlich, weil sie das Vieh durch die offene Tür auch gesehen hat, dreht schnurstracks um, rennt zur Küche und schreit "Tim, you're crazy right? Get rid of that god'damn spider in Franzis room!" (Tim, du bist doch verrückt, oder? Mach die Spinne in Franzis Zimmer weg!) Das nenne ich mal schnelle Action.^^ Tim ist dann auch sofort von seinen Spaghetti aufgesprungen und hat sich das Vieh angesehen..zum Glück hat's ihm wirklich nichts ausgemacht und er hat sich drangemacht, das Vieh irgendwie aus diesem Raum zu befördern, ohne literweise Spinneneingeweihde an meiner Wand zu hinterlassen. Leider war das Vieh schnell und ist von der Wand an die Gardine und unter den Tisch und dann war's wech....O_o...'ne Stunde später, wohlgemerkt...

Aber er hat die Spinne nicht durch die Balkontür verschwinden sehen, also hab ich die nächste Stunde damit verbracht, meinen Raum auf den Kopf zu stellen, bis ich mir sicher war, dass das Viech echt wech ist...tjahaha. -_-°

Nja, fällt mir dann auch glatt meine Wäsche ein, die seit Stunden in der Waschmaschine vor sich hin moderte und hab sie in den Trockner gesteckt, weil ich sie nicht mehr aufhängen wollte. Danach hab ich noch was am PC gemacht und dann hab ich das Licht runtergedreht und bin ins Bad und wollte eigentlich schon mein Bettchen aufsuchen, als ich nochmal auf den Fleck schau, wo die Scheiß-Spinne war und mich fast der Schlag trifft! War da etwa ein dunkler, schwarzer Fleck an der Wand? Das Licht bestätigte die böse Vorahnug - ja, da war sie wieder, genauso eklig und quicklebendig wie vorher. Nur noch größer, ich schwöre!

Wohlgemerkt war es mittlerweile 1.00 Uhr in der Nacht, und man fragt sich - was tun?
Richtig! Man erinnere sich spontan an die Wäsche im Trockner, die nun nach der Waschmaschine auch ein paar Stunden im Trockner vor sich hingemüffelt hat und checkt auf dem Weg zur Maschine, ob sich nicht doch noch irgendein Mensch in der Lounge versteckt hat. Und siehe da, ein Koreaner am Laptop war da. Den kannte ich noch nicht, war mir auch komplett egal, ich hab nur gehofft, dass er keine Spinnenphobie hat. Hatte er nicht und so wurde 'Monsterjagd die Zweite' ausgerufen und Action. Selbe Spinne - selbes Problem: Wie kriegt man das Viech aus dem Raum raus? Inzwischen war mir der mögliche Fleck an der Wand auch schnuppe, das Vieh sollte WEG, und zwar SOFORT. Leider machte sich das Ding auf Wanderung (über mein Bett! iieehhh!) und hinter den Schrank. Etwas ratlos wurde dann noch ein Japaner zur Rate gezogen, der dann sein Handy holte und das Viech mit dem grellen Licht daran hervorscheuchte. (Ich glaub, der wollte das Vieh eigentlich auch nicht so sehr von Nahem betrachten, aber er hat sich nicht beklagt, nur immer "dekkeee!" (ist die riesig!) wiederholt - danke!) Aber die Spinne war trotzdem zu flink...bis sie den fatalen Fehler beging, ins Bad zu huschen. Dort wurde sie dann kaltblütig gewässert und erdrückt. (Das Bad ist vollständig aus Plaste, daher war dort Schluss mit lustig.) Ich bin jedenfalls heilfroh, dass das Vieh NACHWEISSLICH TOT und WEG ist. Größtmöglichen Dank an meine..öh..namenlosen Retter. ;)

Tja, an Schlaf ist jedenfalls nicht zu denken und so hab ich - richtig - die im Wäschebeutel vor sich hinknitternde Wäsche auch noch ausgebreitet, bügeln muss ich dann morg..äh..heute, bloß später. Inzwischen war es 2 Uhr durch...aber es ist 'ne gute Zeit, um Probleme zu haben. Nachmittags um 14.00 Uhr ist kein Schwein da, aber nachts..plötzlich saßen 4 Koreaner in der Lounge mit Laptops zur Spielsession, zwei weitere kochten (?!) sich was, Tim und Ola kamen von Jogging zurück (ihr wisst schon, gute nächtliche Luft und kein Verkehr...??!), von der 4. Etage kam noch Besuch für jemanden bei uns usw. usw....mächtig Betrieb hier, muss man schon sagen..(Aber es ist alles leise, nicht so, dass andere nicht schlafen könnten...^^)

Ja, und ich schreib um wieder müde zu werden..hab noch die Bettwäsche gewechselt...
also echt mal, normalerweise mag ich Spinnen einfach bloß nicht, aber das Riesenvieh!
Jetzt ist es gleich 3.00 Uhr...das war's mal wieder mit dem frühen Schalfengehen..

Sonntag, 12. Oktober 2008

Sushi und Kunst in Akasaka

Ob am Dienstag irgendwas war, weiß ich gerade nicht so genau, also gehen wir gleich über zum Mittwoch, dem 8. Oktober 2008. Der erste Tag, an dem ich es geschafft habe 3 Stunden zu verschlafen. O_o....die innere Uhr funktioniert überhaupt nicht. Da ich vergessen hatte, meinen Wecker auf 6.30 zu stellen, bin ich erst pünktlich zum Unterrichtsbeginn aufgewacht. Dumm nur, dass wir heute den zweiten Teil des Kanjitests hatten...aber den konnte ich dann in der Pause nachschreiben.

Ansonsten war ich am Abend mit ein paar Leutchen Sushi essen. Das Prinzip einer Sushibar ist wirklich lustig. Man sitzt also in so einem winzigen Restaurant, in dem die Küche in der Mitte eines runden Tisches ist. Auf dem Tisch geht ein kleines Fließband lang. Die Köche, denen man beim "Kochen" (Sushi ist ja bekanntlich roh oder etwas angebraten) zuschauen kann, stellen das Sushi auf verschiedenen Tellern auf das Band, so dass sie an jedem Gast vorbeitingeln. Normale Holzteller kosten 136 Yen (1 € oder so), farbige Teller haben andere Preise. Man nimmt sich also die Teller runter und stapelt sie bei sich. Wenn man geht, zählt die Bedienung deine Teller und danach bezahlt man dann. Ich war mit drei Tellern locker satt, Spitzenreiter war Fred mit 11.
Im übrigen wird der Fisch fürs Sushi, wenn er nicht roh sein soll, nicht in der Pfanne gebraten. Der Koch nimmt quasi einen Flammenwerfer in Miniaturform und heizt dem Fischli ordentlich ein.^^
Sushi gibt es echt in verschiedenen Varianten: Mit verschiedenen Fischen, Kaviar, Gemüse usw. Wenn gerade nicht das vorbeikommt, was man haben möchte, kann man den Köchen auch eine Bestellung zurufen.

Am Donnerstag habe ich ja nur den Kunstkurs, also hab ich Hausaufgäbchen erledigt etc. Am Freitag war dann wieder Unterricht, wobei ich diesmal fast eingeschlafen wär. Ewig diese Sätzewiederholerei...O_ö
Danach hab' ich versucht Bücher auszuleihen, um meine letzte Hausarbeit, die ich dringend anfangen sollte, in die Gänge zu bringen. Allerdings hatte ich vergessen, einen Beutel mitzubringen, ich hab' die Bücher nicht gefunden, die anscheinend in der alten und nicht in der neuen Bibliothek stehen, in der alten hab' ich allerdings den Eingang nicht gefunden (!?) und dann fing's an zu regnen, so dass ich die Bücher auch nicht hätte so nach Hause nehmen können, also hab' ich' erst mal sein lassen...-_-°

Jaaaaa. Am Samstag, dem 11. Oktober 2008, waren wir mal wieder mit dem Kunstkurs unterwegs. Es ging zur Akasaka New Flower Art Exhibition. Da ich etwas zu früh dran war, bin ich durch das Bahnhofskaufhaus geschländert, dabei hab ich zum ersten Mal die Morgenansprache für Angestellte miterlebt.^^ In einem der Restaurants standen alle Köche und Kellner in einer Reihe und ein Typ im Anzug stand vor ihnen und schrie "Guten Morgen!" und alles schrie ebenso zurück. Dann schien der Typ irgendwelche Slogans oder so von sich zu geben und die Angestellten mussten das immer wiederholen, bis der Typ endlich "Kaisan!" (entlassen!..naja, unglückliche Übersetzung, heißt soviel wie Abtreten, nicht wahr.^^) schrie und alle gehen durften.

Beim Ticketkauf der Ausstellung bekommt man einen Pass, in dem man Stempel bekommt, wenn man die Stationen der Ausstellung passiert. Außerdem bekommt man eine Plastekarte, die man bemalen soll. Dann steckt man sie in so ein Feld, wo andere Besucher ihre Karten ebenfalls schon reingesteckt haben. So kreiert man als Besucher quasi ein bisschen mit die Kunst. Yay. Es gab aber viele hübsche Karten. Blumenmotive dominierten klar, aber der Fuji war auch oft zu sehen. ^-^
Anosnten war die Ausstellung...moderne Kunst eben.^^ Aber da die Sachen an verschiedenen Orten in ganz Akasaka verstreut waren, war es obendrein ein schöner Spaziergang.


Das waren zwei Räume: einer gelb mit schwarzen Punkten, einer schwarz mit gelben Punkten.


Blumenluftballons
eindeutig Kunst....O_ö


Das hier war lustig. Nicht mit einem Spielzimmer zu verwechseln, in das hier auch Kunst! Und die kleinen Menschen (naja, bis 24 halt^^) hatten viel Freude daran, auf diesem Kissenberg Quatsch zu machen.

Blümchens. Ich glaub', so was werden wir nächste Stunde machen.

Das hier hat mir gefallen. In einem jap. Tatamizimmer waren an der Wand drei Vasen und ein kleines Regal angeordnet, un mit einem Projektor wurde eine kleine Geschichte an die Wand geworfen. Wobei ein kleines Männchen Blumen erschafft, dann ein Wolke, um die Blumen zu gießen, die leider fleischfressende Pflanzen sind und das Männchen essen wollen. Äh..ja. Aber es war halt lustig, weil die "echten" Gegenstände im Zimmer eben berücksichtigt wurden.

Dienstag, 7. Oktober 2008

Treffen mit Kiyo, Ramen, Sport,

Hallo!

Achja, wenn man öfter schreibt, braucht man dafür nicht so lange, richtig? :)

v.l. ich ;), Nancy, Hashimoto, Kiyohiko, Katrin, Tina fotofiert


Also, am Sonntag, dem 4. Oktober 2008 haben Nancy, Tina, Katrin und ich uns mit Kiyohiko getroffen. Kiyo war im 2. Semester Tinas Tandempartner an der Uni, ich hab ihn zum ersten Mal in den Semesterferien danach getroffen, als er in Halle war. Außerdem ist Kiyo im Februar, als Nancy, Anne, Mechthild und ich da waren, fein mit uns durch dien Gegend spaziert. *-*
Kiyo hatte noch einen Freund mitgebracht, Hashimoto. Mit den biden haben wir es uns in einem Cafe gemütlich gemacht und uns mal wieder über japanische und deutsche Eigenheiten ausgelassen. Danach haben wir uns den Waseda-Campus angeschaut, weil außer Tina natürlich von uns Deutschen noch keiner dort war. Im dortigen Museum gab es eine Austellung über die Entwicklung japanischer Volkstänze, die wir dabei gleich mitgenommen haben. Die war interessant und es gab (im Gegnsatz zu etwaigen französischen Museen) auch Infotafeln auf Englisch.

Anschließend sind wir noch Ramen essen gegangen, weil von uns irgendwie niemand Mittagessen gegessen hatte und wir dementsprechend etwas hungrig waren. Das Ramenlokal hatte Ramen aus Kyushu, die tatsächlich anders schmecken als Tokyoter Ramen. Irgendwie sind die Nudeln auch dünner. Hey, ich hab es geschafft, mich beim Nudelschlürfen von 1 cm auf 3 cm zu steigern! -_-° Also, richtig werde ich das wohl nie lernen.

Das hier war unser Tisch. Die Wassergläser, die ihr seht, gibts in jedem Lokal kostenlos, so dass man sich nichts zu trinken bestellen muss. In den Gefäßen sind verschiedene Sachen, die man entweder in die Suppe schmeißen oder dazu essen kann. Dazu zählen gemahlener Sesam, eingelegter Ingwer (Waschmittel!), scharfe, irgendwie marinierte Sojabohnensproßen und irgendein unidentifizierbares Gemüse. Ramen bestellt man in Übrigen so, dass man sich für die Grunssuppe entscheiden muss (es gibt weiße und rote z.B.) und dann bestellt, was in die Suppe rein soll: Ei, Fleisch, Gemüse etc. Neben den normalen Bestandteilen der Suppe kommt das dann rein. Achja, bei der Bestellung muss man noch entscheiden, wie bissfest die Nudeln sein sollen.

(Namen kann ich nicht wirklich nennen: Das Mädchen ganz hinten in blaugrau ist Saya)

Danach haben wir uns mal wieder zu sportlichen Höchstleistungen aufgeschwungen. Wir haben uns mit Saya, die ja auch das Futsal-Treffen organisiert hatte, zum Basketballspielen getroffen. Haaach, wie lange ist das her, dass ich Basketspielen war? Die arme Tina war aber noch dümmer dran: Sie hat in der Schule gar kein Basketball gehabt. Tjaja, Saya hatte ja anfangs die lustige Idee, ein Team D aufzumachen, sah aber zum Glück schnell ein, dass das keine gut Idee war. T_T Also sind wir über das Feld gepirscht und immerhin, ich habe einen Korb gemacht! Dafür hab ichaber auch min. 8 Chancen vergeben..aber Basketball ist insofern besser als Futsal, dass die Jungs zwar auch hier wieder verdammt gut waren, das mit dem Korbtreffen aber bei Männlein und Weiblein gleichermaßen eher Glückssache war.

Was glaubt ihr, wie alt die beiden Typen hier im Foto sind?????? Ratet mal...oder bin nur ich immer so 'ne Niete, wenn es darum geht, das Alter zu erraten? O_O

Im Übrigen scheinen die Japaner über sich selbst genauso verwundert zu sein wie wir über sie. :D Ich hatte ja schon beim letzten Mal geschrieben, dass es eigentlich ganz untypisch ist, dass sich Leute (sogar in verschiedenen Alterstufen UND Geschlechts) einfach treffen, vor allem, wenn sie sich eher weniger denn mehr kennen. Als ich mit ihnen geredet habe, meinten sie auch, dass es für sie eigentlich ungewöhnlich sei, hier zu sein.

Gestern, am Montag, dem 5. Oktober 2008, war Unterricht. Montag ist mein langer Tag, der mit einem Kanjitest anfing. Allerdings sind Japaner da echt nicht auf Kreativität aus. Wir bekamen dieselben Sätze, die wir zuvor schon x-mal wiederholt hatten, von daher...diesmal war der Leseteil dran, am Mittwoch im Test müssen wir die Kanji auch schreiben können. Nja, is' jetzt nicht wirklich tragisch. Allerdings sind japanische Lehrer echt engagiert. -_- Wir müssen für jede Stunde 3 Hausaufgaben abgeben: einmal einen Zettel, in dem man Kanji bzw. deren Lesungen ausfüllen soll, einmal Sätze zur neuen Grammatik und dann noch Fragen zum Text. Und wenn wir das mit viel rot korrigiert wieder zurückbekommen, müssen wir alles berichtigt noch einmal abgeben. Männo...das dauert.
Nya, einen etwas praktischeren Lehrer scheint es hier aber auch zu geben. Der gute Herr, der den Schreibkurs macht, meinte, es sei ihm erstens egal, wo wir unsere Texte schreiben, Hauptsache, wir geben jede Woche einen ab. Wer seinen vorgeschrieben mitbringt, kann auch gleich wieder gehen. Zweitens will er echt keine Korrektur haben, dazu hat er keine Lust. ^-^ Gefällt mir gut, denn ich hatte vergessen den Text zu kopieren, den ich zur nächsten Stunde hatte lesen sollen, und so hab' ich am Wochenende einen Text vorgeschrieben, abgegeben und mit dann dem Lesetext gewidmet.
Ja, die letzte Stunde war der Filmkurs. Wir haben über "Mississiooi Burning" diskuttiert. Der Kurs scheint gut zu sein, momentan sitzen ca. 20 Mann da und 5 (inkl. meiner Wenigkeit) haben auch diskutiert. Im Kurs sitzen hauptsächlich Japaner, die aber schon diesen oder jeden Auslandsaufenthalt hinter sich haben, so dass sie besser Englisch können als ich. O_o...ja, so was gibt's auch.

Samstag, 4. Oktober 2008

Regen, Party, Uni, Regen, Party.. (29.September - 4. Oktober)

Letzte Woche war Regenzeit angesagt. Es hat wirklich fast ununterbrochen so leise vor sich ihn geschüttet, wobei es aber nicht wirklich kalt war. Ansonsten war diese Woche nicht so viel los, weil jeder damit beschäftigt war, seinen Stundenplan auf die Reihe zu kriegen.

Es ist nämlich so: Es gibt 12 Sprachlevel, für die es jeweils sog. Kernfächer gibt, die man auf jeden Fall besuchen muss, wenn man nicht den alternative course belegt. Daneben gibt es sog. Fächer mit spezifischen Fokus (Kanji, Grammatik, Konversation, Zeitungslesen etc.). Weiterhin gibt es Japanese Studies Courses, die auf japanisch sind und ab dem 8 Level besucht werden dürfen. Und schlussendlich gibt es noch die internationalen Fächer, die auf Englisch sind. Um mal bei mir als Bsp. zu bleiben: Ich bin Level 8 Comprehensive. Das heißt einerseits, dass ich zusammen mit Level 9 und 10 im Fortgeschrittenenfeld bin und dass ich andererseits die Kernfächer für mein Level belegen muss. Innerhalb der Fortgeschrittenenkurse mit spezifischen Fokus gibt es 2 oder 3 Schwierigkeitsgrade. Aber obwohl ich im Fortgeschrittenenfeld bin, könnte ich auch Fächer aus der Mittelstufe oder der Weiter-Fortgeschrittenen-Stufe (?) nehmen, wenn ich irgendwo besonders schlecht oder gut bin. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass diese Woche alle herumgerannt sind wie die Hasen, um möglichst viele Kurse zu besuchen (es gab verkürzte Stunden, damit man parallel liegende Kurse auch mitnehmen konnte), um herauszukriegen, welche Kurse denn nun am besten passen.

Ich hab jetzt 11 Stunden a 90 Min. gewählt, weil ich mich mal wieder nicht zurückhalten kann. ^^° Ich hab die Stunden aber auch ein bisschen nach Günstigkeit gelegt: Jetzt hab ich nur Montag (5), Mittwoch (2) und Freitag (3) Unterricht. ;) Naja, Donnerstag ist um 18.00 Uhr noch der Kunstkurs, aber der ist eher wie 'ne AG zu sehen.

Die Kernfächer bestehen weiterhin daraus, Sätze aus dem Buch erst zu hören, dann sich daran zu erinnern, was man gehört hat und dann alles x-mal zu wiederholen. Tjaa...eventuell wird mein Gedächtnis am Ende besser dadruch? Spannend ist jedenfalls was anderes, aber es ist schon schön, der Lehrerin die ganze zeit zuzuhören und immerhin fast alles zu verstehen. Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich ist. Lustig ist hingegen mein Freitagkurs: Konversation B II. Denn obwohl ich viel verstehe, kann ich kaum etwas ordentliches sagen. Vor allem nicht in der vorgegeben Zeit. Im Konversationskurs lernen wir, zwischen Höflichkeitssprache und Umgangssprache zu unterscheiden und zu wechseln. Das Lustige daran ist, dass vor allem die Umgangssprache extrem von Geschlecht und Alter der Sprechenden abhängig ist. Und wenn unsere 50-jährige Lehrerin die Intonation (inkl. Mimik und Gestik) eines 15-jährigen Teenagers nachmacht, hat das schon was. Und wenn wir, männl. und weibl. Klassenbesetzung gleichermaßen das nachsprechen müssen, noch viel mehr. :D

Ansonsten hab ich am Montag noch Grammatik. Ja, dazu gibt's jetzt nix weiter zu sagen. Auch am Montag ist der Kurs "Visons of the Past", in dem es um Filme geht. Den beleg 'ich für mein Forschungsprojekt. Wir werden Filme sehen, die historische Ereignisse zum Thema haben und über den ganzen "Kann ein Film Geschichte authentisch wiedergeben?" etc. Krams reden. Vorgestern hab ich dafür "Mississippi Burning" angeschaut. Das ist ein amerikanischer Film, in dem es um die Suche nach drei Menschenrechtlern geht, die vom Ku-Klux-Klan erschossen wurden. Im Fokus ist der Rassenhass von Bevölkerung und Polizei von Mississippi in den..öh...60er (?) Jahren.

Genug von der Uni. Partys hatten wir natürlich auch. (Natürlich!) Es war schließlich jüdisches Neujahr und Yael wollte das feiern. Also hat sie fein Kuchen gebacken (Honigkuchen) und alle eingeladen. Und so saßen wir in der Küche der 2. Etage und haben's uns gut gehen lassen. Achja, es gab auch Apfelscheiben mit Honig, damit das neue Jahr schön süß wird.



ganz hiten: Jun (Korea) + Carmen (USA/China), hinten v.l.: Daria (H-K), Collin (?), (?), Carsten (D), Yael (Israel/F), Chris (?); vorn, leider nicht wirklich zu sehen: Ayano (Japan), Jolie (H-K), Andrew (H-K)

Am Freitag, dem 3. Oktober 2008, bin ich nach dem Unterricht nach Shibuya (Ich hätte wahrscheinlich doch die Strecke über Shibuya im Abo nehmen sollen, auch wenn's länger zum Campus dauert) zum Karaoke. Mit von der Partie waren Nancy, Katrin und Tina (alle aus Halle). Am Anfang war es recht grausam, aber langsam steigerten sich meine Gesangskünste dann noch noch etwas. Die 2.30 h waren jedenfalls wie immer viel zu schnell um.

Obwohl ich schon mit Verspätung zur anschließenden Keio Welcome Party gekommen bin, hab ich die ganzen Reden leider nicht ganz verpasst. Also hab ich wie alle anderen die Reden über mich ergehen lassen und dann gings ans Buffet und es hieß natürlich wieder: Rede mit den Leuten, stell dich vor, wiederhol deinen Namen 3x, hör' dir an, dass 50% der Leute schon in Frankfurt, Berlin und/oder München waren, sammel Telefonnummern, von denen du dich 3 Monate später fragst, wo du sie jemals her hattest und tu so, als wär dir vollkommen klar, dass der Mensch, der vor dir steht, auch in deinem Wohnheim wohnt (nie gesehen!) und du ja schon mit ihm mal geredest hast (nie gesehen!!) usw. ;D Ach nee, es war schon lustig. Ich habdie Gelegenheit genutzt, ein bisschen mit Leuten zu reden, die ich schon x-mal im Wohnheim gesehen hab ohne mit ihnen zu reden. Und ich war nie froher, dieses sauteuere Handy zu haben, mit dem kann man nämlich, wenn man sich eine neue Nummer speichert, gleich ein Foto dazu machen, wodurch sich die Chancen eines späteren Wiedererkennens exponentiell erhöhen.

Es gab auch eine Aftershowparty (teuer!). Ich wollt' eigentlich nich' hin, aber....jaja.. . War ich also auch da, hab zum letzten Mal festgestellt, dass Bier eklig ist (bitter T_T), dass man Kakaoähnliche Coctails trinken kann, dass es tatsächlich Leute gibt, die auch nicht trinken (ein Chinese).

Achja, an dieser Stelle muss ich mich für weiter unten im Blog begangenes Unrecht entschuldigen. Nicht, dass ich mir merken könnte, wer von den Leuten, die ich so treffe, nun aus Hong Kong, Taiwan oder sonstwo herkommt. Bei mir werden sie unter dem Begriff "Chinese/in" gespeichert und ich bin froh, wenn ich sie nicht mit der Kategorie "Koreaner/in" durcheinanderhaue. Welch Faux Pas. Folgendes Gespräch trug sich neulich zu:
"Kommst du aus China?"
"Nein, aus Hong Kong."
O_o..Äh..ok.

Tatsächlich ist also von den hundert "Chinesen", die hier herumlaufen, nur einer Chinese. Heißt Fletscher, kommt aus Mittelchina und mag keinen Alkohol. (Ist auffällig genug, ums mir zu merken.) Alle anderen sind Taiwanesen bzw. Hong-Kong-ianer/nesen. Witzig dabei ist, dass der eine echte Chinese nur mit den Taiwanesen reden kann, nicht aber mit den Hong-Kong-ianern/nesen. In Mittelchina (bis auf die 55 oder so Minderheiten, Dialekte etc. pp.) und auf Taiwan (wobei es dort auch 'ne andere Sprache gibt) spricht man nämlich Mandarin, in Hong-Kong dagegen Kantonesisch. Achja, dann gibt es noch viele "falsche Chinesen", die zwar irgendwie "Chinesen" sind bzw. waren (oder halt Hong-Kong-ianer/nesen oder Taiwanesen) , aber aus Amerika, Indonesien, Großbritannien und von sonstwo hier eingeflogen sind.
Mit uns Deutschen ist es echt einfacher. Gestern auf der Party sprach mich jemand (Name vergessen) auf Deutsch an und fragte mich, ob ich eben Deutsche sei und meinte, er hätte's gleich gewusst, ich würde 100% wie eine Deutsche aussehen. O_O....tjaja.

Ich hab im Übrigen das Namenmysterium gelöst: Die englischen Namen, die sie hier alle haben, sind einfach frei gewählt. Im Eglischunterricht der Schule wird den armen Chinesen verklickert, dass sie sich gefälligst einen englischen Namen zu suchen haben, wenn sie jemals mit Ausländern zu tun haben wollen, und mit dem englischen Namen werden sie dann auch im Unterricht angesprochen. Ist schon lustig.

Jaa...heute hab ich gelernt und Hausaufgaben gemacht und meinen Krams geordnet und geputzt und gemacht...und jetzt geh ich schlafen. Nacht!