Mittwoch, 27. Februar 2008

Kaiserpalast, Nippon Budokan, Yasukuni

Inzwischen schon vorgestern, Montag, den 25. Februar, standen der Kaiserpalast, der Yasukuni-Schrein und der Nippon Budokan auf dem Plan. Na dann mal los.

Mit Shinobu, Rio und Tomohito als Führern ging es mal wieder mit einigen Bahnen zum gewünschten Ort, wobei Shinobu mit seinem Super-Handy rausbekam, dass wir die gewollte Radtour nicht machen konnten, weil Fahrradausleihe nur am Sonntag stattfindet. Mechthild hatte was über kostenlose Fahrräder in ihrem Reiseführer gefunden, aber die Öffnungszeiten standen da wohl nicht drin.

Achja, Japaner und ihre Handys. Dass sie alle die neueren Modelle haben, ist ja nun bekannt, aber Shinobus Handy ist echt klasse. Wir hatten ja schon festgestellt, dass das Ding alles kann, (außer Bügeln ;) , aber als er es waagerecht drehte, den unteren Teil ausklappte und eine Tastatur zum Vorschein kam (gerade als ich noch gesagt hatte, das Ding wär ja mehr ein PC als ein Handy), da hat es mich bald von den Socken gehaun. Jedenfalls lieben sie ihre Teile und vertrauen voll und ganz auf sie, wie wir feststellen. Anstatt einfach durch die Seitenstraßen zu laufen und zu schauen, ob nicht mal ein Restaurant kommt, in das man gehen könnte, werden die handys gezuckt und das Internet gestartet. Kurioserweise scheinen auch noch die kleinsten Shops per Internet zu finden zu sein. O_o.


von links:Nancy, Rio, Mechthild, Shinobu, Tomohito

Naja, wir also nunmehr zu Fuß zum Palast, der auch gleich geschlossen hatte. Eigentlich hätte man durch eine Gartenanlage an mehreren Toren und Türmchen und dem eigentlichen Palast natürlich vorbeigehen können, aber es war Montag und da hat die Hälfte der Museen zu. Naja, ohne Räder wäre das aber eh zu weit gewesen, also bestaunten wir die Burg von der Ferne, machten das obligatorische "wir waren da"-Bild und gingen weiter, was zu essen zu suchen, denn auch so war schon genug zeit rum, umdie Hälfte von uns hungrig zu machen. U.A. durch eine Australierin, die uns eigentlich fragen wollte, ob wir wüssten, ob man in den Palast irgendwie reinkäme und uns dann in den nächsten 15-25 Minuten ihre Lebens- und Familiengeschichte darlegte. Wie Shinobu das resümierte:"Kyou benkyou shita koto ha: Marihuana ha dame!"(Was wir heute gelernt haben: Nehmt kein Marihuana.) Ja...


Der Versuch eines Panoramas: Alt und neu beieinander


Zum Essen gab es lecker Ramen. Ich werde nie verstehen, wie Nancy mit ihren Portionen nicht zufrieden sein kann, ich jedenfalls hab mit Mechthild geteilt, weil es zu viel war. Danach fuhren wir zum Nippon Budokan, Sport- und inzwischen erste Adresse als Konzerthalle, für Olympia 1964 erbaut, mächtig groß, mit Zwiebel auf dem Dach. Schon lustig.

Danach war der Yasukuni-Schrein dran. Mächtig kontrovers diskutiert, ist er ein Schrein zur Verehrung von im Krieg gestorbenen Japanern , von Anno dazumal bis zum 2. Weltkrieg. Was auch das Problem ist, weil das alle Kriegsverbrecher des 2. Wks einschließt und der Premierminister es sich nicht nehmen lässt, trotzdem jedes Jahr offiziell vorbeizuschauen, was vor allem andere asiatische Länder regelmäßig Vorwurfstiraden ausstoßen lässt, was dann insgesamt durch die Presse (und die Japanologien dieser Welt) geht. Der Schrein an sich ist sehr schön, hat ein riesiges Toorii (Tor) davor stehen und mehrere Gebäude um das Hauptgebäude herum. Shinobu und Tomohito haben auch wieder gebetet, wobei ich gleich meine Info vom 22. 2. (Asakusa-Schrein) korrigieren muss: Man verbeugt sich 2x, klatscht 2x in die Hände und verbeugt sich noch einmal.



Shinobu wiederholte dann mehrmals, dass es nebenan noch ein Museum gäbe, in das wir gehen könnten, wenn wir eventuell möglicherweise vielleicht Zeit hätten..kurz: Er wollte unbedingt dahin und wir sagten nicht nein, auch wenn einige Teilnehmer nicht so begeistert waren, da sie sich nicht für Kriege bzw. mehr fürs Bett im Wohnheim interessierten. :) Das Museum zeigte die (Kriegs-)geschichte Japans, was für mich die Rekapitulation meines Seminars im letzten Semester darstellte (Modul Politik und Wirtschaft, Prof. Oberländer), inklusive viel Anschauungsmaterial. Das fand ich wunderbar und ich hätte noch 2 Stunden länger drin bleiben können. Es gab auch englische Erklärungen, so dass man was verstand und wir sind nur gerade so durch das Museum gekommen, bevor es 17.00 Uhr schloss.

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