Freitag, 22. Februar 2008

Asakusa, Sensouji, Ginza

Heute, Freitag, waren wir in Asakusa verabredet. Wir wollten den Asakusa-dera bzw. Sensouji sehen. Ich dachte ja, dur Keiko würde kommen, daher haben wir kurzerhand Izumi und Bae Song mit eingeladen. Letztendlich waren wir dann zu zehnt....O_o. Aber vorerst waren wir 8: Wir 4 sowie Shinobu ("Ich heiße wie Ninja, aber ich bin keiner."), 2xKeiko sowie Nanako. (Matsumoto) Keiko war so nett, Izumi und Bae Song per Handy zu erreichen, so dass wir mit den beiden einen späteren Treffpunkt ausmachen konnten.


Die Teilnehmer des Tages: (vorn, von links:) Keiko1, Keiko2, Nanako

Zuerst gingen wir auf das Kaminarimon (Donnertor) zu. Wir wissen ja: Zum Tempel gehört immer ein Tor, zum Schrein immer ein Torii (andre Art von Tor.) Davor waren Leute in Edo-Zeit-Klamotten, die Rikschas (bevorzugt mit Insassen)durch die Gegend fuhren oder für andere Leute Fotos schossen. Netter Nebenjob. Der Weg von Tor zu Tempel ist eine einzige Touristenmeile. Leider hat Nancy auch hier keine Tabi (Socken für ihre Sandalen) bekommen, aber wir haben einen Teil unseres Geldes brav dort gelassen. Neben dem Tempel steht eine Pagode, auf der anderen Seite ein Schrein.

Richtiges Beten:
Shinobu zeigte uns die richtige Art, vor einem Schrein respektive Tempel zu beten. Sowohl beim Tempel als auch beim Schrein geht man zuerst an das Wasserbecken. Dort nimmt man die Bambusschöpfkelle und wäscht sich die Hände und ein bisschen das gesicht. Zur Reinigung selbstverständlich. Beim Tempel schmeißt man dann (per Weitwurf, da im Asakusa massig Leute vor dem Geldbecken stehen^^) so viel Geld hinein, wie es einem eben Wert ist und legt die Hände aneinander (ähnlich wie im Christentum). Dabei senkt man den Kopf. Beim Schrein dagegen läutet man nach dem Geldeinwurf die große Glocke am Strohseil (fehlt beim Asakusa-Schrein aus irgendwelchen Gründen), betet mit aneinandergelegten Händen, klatscht dann 2x und verbeugt sich mehrmals. Dabei reicht es im Übrigen nicht, nur den Kopf zu neigen, sondern man legt die Hände gerade an den Körper und verbeugt sich mit geradem Rücken aus der Hüfte heraus. Sieht toll aus, wenn's richtig gemacht wird.

Im Übrigen hängen an den Shintoschreinen überall die Strohseile, und daran befestigt sind weiße aufgeschnittene Papierstreifen. Es sind sehr oft vier, daher habe ich Shinobu danach gefragt. Er hat (per Handy) herausgefunden, dass die Zahl variiert, kennt aber die Bedeutung der Papierstreifen nicht. Damit steht er nicht allein da, es hat noch kein Japaner gewusst, und ich habe inzwischen einige gefragt.

Fast hätte ich es vergessen: Die Omikuji. Ich hab überlegt, wie das auf Deutsch heißt, es ist mir nicht eingefallen.^^° Diese Wahrsage-Glücksbringzetteldinger... Tempelorakelzettel gibt das neue Wörterbuch her. (EEEKS? Wo ist mein Stift? Mein Wörterbuch hat so ein Display zum Kanji-Einzeichnen, dazu gibt es einen Extra-Stift. Ich glaub's ja nicht, er ist rausgefallen! Ver####...kann man so was nachkaufen? Ach man...-_-°)
Die Zettel. Man wirft 100 Yen in eine Büchse und nimmt sich dann diesen Metallbehälter, den man ordentlich schüttelt, bis ein Stäbchen hinauskommt. Auf dem Stäbchen steht eine Nummer, die man sich merkt, danach steckt man das Stäbchen wieder zurück. Aus den Schubläden wählt man jetzt die richtige und nimmt sich einen Zettel raus. Für all die Mühen wird man dann mit einem "bad luck"-Zettel belohnt. -_-° Den faltet man dann gleich ordentlich zusammen und bindet ihn an so ein Gestell, damit das Pech auch ja dableibt. Scheint ja nicht so ganz geklappt zu haben..der Stift! ;_;

Weiter sind wir dann zu einem Tempel, an dem es Jizou-Figuren gab, er hieß irgendwie Machitsujitera..oder so ähnlich.^^ Unterwegs ist Bae-Song zu uns gestoßen. Am Tempel habe ich die Statuen fotografiert. Bei der Gelegenheit haben wir alle gelernt, dass Rettich für Gesundheit steht und offenbar an diesem Tempel geopfert wird. Es gibt dort auch das sog. Rettich-Fest. O_o

Monja:


Anschließend suchten wir ein Monja-Restaurant, was gar nicht so einfach ist. Japanische Restaurants sind generell seeeehr klein und 10 Leute (Izumi war inzwischen auch da) sind da wirklich viel. Wir haben dann eins gefunden uns uns um 2 Tische herum verteilt. Wir haben dort fast 3 Stunden zugebracht, wenn ich es recht bedenke und mal wieder viel Spaß gehabt. Monja-Zubereitung ist auch Wissenschaft für sich, Izumi hat mir zum Glück geholfen, Bae Song hat es auch selbst auf die Reihe gekriegt. Beim Essen ging es mal wieder um alles Mögliche, da Izumi und Bae-Song an meinem Tisch saßen, hauptsächlich um deutsch-japanische-koreanische Unterschiede.

Ginza:
Danach sind Anne, Nancy, 2xKeiko und Nanako nach Hause gegangen, Izumi musste ebenfalls weg, Shinobu war so nett, Mechthild nach Akihabara zu begleiten, damit diese auch noch ein Denshijisho (elektron. Wörterbuch) käufllich erwerben konnte. Bae Song musste noch Zeit totschlagen, da er auf Eigos (Japaner, der bei Bae Song war, als Anne und ich sie in Harajuku getroffen hatten) Anruf wartete, mit dem er sich noch treffen wollte und ich hatte noch keine Lust nach Hause zu gehen. Daher sind wir nach Ginza gefahren und ich hab mir Tokyos Shoppingmeile angeschaut. Da es dann schon dunkel wurde, sah es wirklich sehr schön aus, mit alle den Leuchtreklamen und dem ganzen Kram. Zu guter Letzt sind wir noch in so ein Japan-Style-Café (haben die Dinger einen Namen?) gegangen, um Macha und Sora no Tabi (so hieß das, Süßigkeit aus Anko-Bohnen, glaub' ich) zu trinken/essen. Das war etwas lustig, weil weder Bae Song noch ich so richtig wussten, was auf der Karte steht.

Ein Puppenspiel in Ginza

In Korea sind die Wohnungen im Übrigen nicht so klein, daher stehen koreanische Waschmaschinen nicht draußen, alle Koreaner wollen ein Haus, die koreanische Uni ist so teuer wie in Japan, es gibt eine Arbeitslosenversicherung, aber keinen Kündigungsschutz, weswegen Leute in den 40er/50ern gern rausgeschmissen werden, in letzter Zeit ist das Gründen eigener Firmen in Mode gekommen, Japaner finden Koreanisch recht schwer wohingegen Koreaner Japanisch echt leicht finden, in Japan bekommt man fürs Jobben doppelt so viel Geld wie in Korea und die Südkoreaner bezeichnen sich selbst als Koreaner und nicht als Südkoreaner.
Jetzt wisst ihr's. :)

Zurück bin ich dann vom Tokyo-Bahnhof. O_o...Es ist wirklich alles ausgeschildert, es ist echt nicht so, dass man sich verfransen konnte. Aber ich bin zu meiner Linie ca. 10 Min. durch den Bahnhof gelaufen, so weit war das einfach. Da kommt man schon ins Staunen.



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