Sonntag, 28. September 2008

Uni!!! Asakusa, japanische Stummfilme

Am Montag, dem 22. September war - wie hätte es auch anders sein können - eine Orientation nach der anderen. Anschließend gab es eine kleine Campustour von COSMIC, einer studentischen Organisation, die für Ausländer zuständig ist. Die Leutchen muss ich irgendwann mal noch nach AGs hier fragen...
Den Workshop intercultural communication hab ich ausgelassen, was auch eine gute Idee gewesen ist, nach allem, was die anderen darüber erzählt haben.^^

Am Dienstag, dem 23. September, waren Nancy, Katrin und ich Futsal spielen. Sayaka, die wir im Februar beim Gasshuku auf Izu kennen gelernt haben, hat uns dazu eingeladen. ;) Futsal ist quasi Hallenfußball...man, hab ich mich angestellt. -_- Warum lässt sich der doofe Ball auch nie treffen?! Im Gegensatz zur jap. Nur-mit-meiner-Gruppe-Tradition waren wir ca. 20 Mann, die sich nur mehr oder weniger kannten und generell gesagt waren die Mädchen natürlich Nieten (außer Sayaka und Nancy, die immer noch behauptet, sie habe nie gespielt obwohl sie gleich 3 Tore gemacht hat), während die Jungs quasi mit Fußball geboren wurden oder so. Es war leicht frustrierend. In meiner Gruppe war nur ein Junge, aber wenn der loslegte, dann war er schon in der Mitte des Feldes, bevor ich überhaupt geschnallt hab', dass er den Ball hat. Er war aber ein guter Teamplayer und hat stets an uns abgegeben, was unsere Siegeschancen sogleich nullifizierte.^^ Lustig war es, wenn die gegnerischen Mädchen versuchten, ihm den Ball abzunehmen. Es sah aus, als würde er tanzen; er machte immer nur ganz kleine Schritte und schob den Ball 'rüber und 'nüber, während der Gegner verzweifelt versuchte, an ihn 'ranzukommen. (Ich hätte mich ja so verarscht gefühlt...) Jedenfalls sind wir mächtig gerannt und es war wirklich lustig. Leider mussten wir früher gehen, weil Herr Oberländer alle Hallenser zum Essen eingeladen hatte.

Im Cafe angekommen, gab es ein lustiges japanisches vegetarisches Menü, dessen Bestandteile ich nicht wirklich erfasst hab. Das Wichtigste daran: Es gab ein (echtes) Brötchen dazu. *mjam* auf dem Rückweg konnten wir mal wieder lustige jap. Eigenarten sehen: Man stelle sich eine Baustelle auf dem Gehweg vor, wahrscheinlich so 10x5 m breit. Es arbeiten zwei Leute und einer ist dazu zuständig, aufzupassen, dass kein Fußgänger (in die vollabgesperrte) Grube fällt. Den 3 .Mann hat man im Übrigen immer, z.B. auch dann, wenn ein Mann auf 'ner Leiter die Glühbirnen im Bahnhof wechselt. Ein weiterer ist dazu da, auf den ersten aufzupassen und der dritte...ihr habt das Bild, ja? Also, wir sind also vor der Grube angekommen und der erste hört auf zu arbeiten, verbeugt sich und weißt uns den Weg. Damit wir auf den 10 m gerader Strecke auch nicht verloren gehen, macht der zweite es ihm nach und der dritte...jaja, so sind sie, die Japaner.

Am Mittwoch bin ich mit Carsten und Elliott (Australien) zum Ward Office gefahren, um die Alien Registration abzuholen. Mit jetzt also registriertes Marsmännchen und muss die Karte stets am Mann haben. Sollen schon Studenten verhaftet worden sein, weil sie die Karte nicht bei sich hatten. O_o.

Ansonsten hab ich mich mal wieder daran versucht, ein Handy zu ersteigern. Inzwischen war ich nach ein bisschen Rechnerei vom Prepaid-Gedanken abgekommen, wenn das Handy in der entsprechenden Preisklasse zu kaufen wäre. Dazu bin ich extra nach Yokohama (also Bahnhof Yokohama), welches der schlimmste Bahnhof ist, den ich bis jetzt hatte. Man kann dort stundenlang durch wunderbar ausgeschilderte Flure laufen, ohne was zu finden. Ist halt blöd, wenn es den Süd-, Südost1- und Südost2-, Südwest1- und Südwest2- Exit gibt, wenn man nur gesagt bekommen hat, dass man irgendwie nach Süden muss. Yokohama hab ich deshalb gewählt, weil dort tatsächlich Englisch sprechendes Personal zu finden war. Naja, aber ich hab' nicht das Angebot bekommen, das ich wollte, und bin unverrichteter Dinge aus dem Softbankshop wieder raus. (Jun war nämlich ebenfalls von Prepaid zu Vertrag gewechselt und ich wusste, dass er für's Handy nur 9800 Yen bezahlt hatte, auch wenn ich nicht wusste, was er da für ein Angebot hatte. Aber da der Mensch Koreaner ist, die ohne Handy bekannterweise nicht überlebensfähig sind, dachte ich mir, dass er bestimmt die beste Variante gefunden hatte.) Im Bahnhof hab ich dann noch Grace und Hanna sowie deren Bruder Dan getroffen, mit denen ich dann noch Abendbrot gegessen habe, nachdem noch ein Freud von Dan dazugestoßen war. Wir haben in einem chinesischen Restaurant in Chinatown gegessen, was sehr lecker war. Auf dem Rückweg sind wir dann leider gerannt wie die Hasen, weil Dan dabei war seinen Zug nach Nagoya zu verpassen. O_o...hab keine Kondition.

Am Donnerstag, dem 25. September 2008, war es dann soweit: Ein Handy! Ich hab' mich mit Hiroyuki in Akihabara getroffen. Hiroyuki kenne ich aus Leipzig, er hat dort den Sprachkurs gemacht, den ich in der 12. besucht hatte. Wir sind in so ein japanisches Superkaufhaus mit 9 Etagen und vollgepackt mit der neusten Technik und haben dort dann auch das Angebot gefunden, das Jun hatte. Es war wirklich das Billigste und Beste. (Was trotzdem verdammt teuer ist, aber *seufz*) Jetzt hab ich 'n cooles Handy mit Vertrag. ;) Ansonsten haben wir noch anderen technischen Kram gesucht und sind dann weiter nach Ochanomizu (ein Tokyoter Stadtteil, der übersetzt Teewasser heißt. :) In Ochanomizu reiht sich ein Musikgeschäft ans nächste, außerdem ist der Stadtteil für Antiquariate berühmt. Hiroyuki hat nämlich ein paar Bücher gesucht, für die er dann aber doch in ein Kaufhaus musste. Das gute an jap. Buchläden: Man geht dort an einen PC, sucht sein Buch und lässt sich ausdrucken, wie es heißt und wo es steht. Das Schlechte: Die Bücher sind nach Verlagen sortiert und dann nach irgendeinem System, das nicht mal Hiroyuki herausbekommen hat. Fest der Überzeugung, dass es auch keins gibt, haben wir einen Verkäufer gefragt (mit wunderbar hochgesteckten Haaren, ich hab gedacht' es wär 'ne Frau), der zielsicher innerhalb von Sekunden alle 4 Bücher in der Hand hatte. O_o...Wir haben beschlossen, dass er ein Genie mit phänomenalen Gedächtnis sein muss, denn wir haben dann anhand der Position, die die Bücher hatten, noch einmal versucht, das System zu entschlüsseln, mussten jedoch abermals resigniert aufgeben.

Bilder und alles Weitere folgen bald...Ich muss jetzt wieder nach Akiba, damit Nancy auch ein Handy bekommt. :)


Lustiges Gebäude, was? Kaum breiter als das Treppenhaus. Aber so sehen hier viele Gebäude aus, ich hab' auch schon noch schmalere gesehen.

Ok, bin wieder da. Es ist der 28. September, der zwar noch nicht dran ist, aber was soll's. ;) Wir halten fest: Handys werden dringend benötigt. Ich habe mit also mit Nancy sowie deren neuer Freundin Yurie und deren Freund Chu getroffen. Die gute Nancy hatte nur leider ihr Certificate of Registered Matters vergessen, ohne das es nicht geht. Also ist sie zurückgedackelt um es zu holen und die Japaner und ich sind durch Akiba spaziert. Heute war also mein Japanisch-Sprechtag, heute war das irgendwie kein Problem. Die Sprachfähigkeit scheint sich irgendwie phasenweise aus und abzuschalten. Naja, dann haben wir eine insgesamt eine halbe Stunde auf Nancy am Bahnhof gewartet. Das Dumme daran: Nancy hat ebenfalls eine halbe Stunde gewartet, circa 10 m von uns entfernt. Keinem ist eingefallen, sich mal ein bisschen umzuschauen (weil wir dachten, wir würden Nancy sehen, wenn sie durch die Gates kommt, oder sie uns..). Ja, um solchen Missständen in Zukunft vorzubeugen sind wir auch gleich ins Yodobashi Kaufhaus und hatten innerhalb von 20 Min. ein Handy. Wir haben einfach meinen Vertrag vorgezeigt und gesagt, dass wir dasselbe haben möchten. Danach haben wir uns in den Tiefen des Handyuniversums versenkt im Versuch, verschiedene Einstellungen zu finden und dann musste Yurie auch schon gehen. Nancy und ich sind noch ein bisschen umhergewandert und dann haben wir uns verabschiedet. Das klingt irgendwie nicht nach viel, aber ich bin trotzdem erst 16.30 Uhr "zu Hause" gewesen..-_-..Tokyo ist halt die Stadt der längeren Wege und der kürzeren Zeit.

So...weiter im Plan ist der 26. September 2008, mein erster "Schultag". Pünktlich 9 Uhr bin ich angetanzt und dann ging es auch schon los...mit einer uuuunglaublich langweiligen Stunde. Japaner vertrauen wirklich auf das Prinzip Auswendiglernen, um dann aus einem Repertoire innig lieb gewonnener Sätze die Grammatik zu beziehen. Das Prinzip geht so: Wir lesen zu Hause eine Seite Text. Dann hören wir das ein paar Mal auf CD (hab ich zwar versucht, bin aber wie immer gescheitert....10 Min. Hörbuch wirken nämlich besser als jede Schlaftablette.) Im Unterricht wird uns der erste Satz vorgelesen. Dann müssen wir ihn der Lehrerin im Chor oder einzln ansagen. Dann müssen wir ihn wiederholen. Dann wischt sie den Satz bis auf die Partikel weg und wir müssen den Satz wieder ansagen. Dann müssen wir ihn wieder widerholen. Dann erklärt sie die wichtige Grammatik. Dann müssen wir in genau derselben Satzstruktur Beispielsätze geben. Dann - man glaubt es kaum - wiederholen wir den ursprünglichen Satz. Wenn man dann irgendwann bei Satz Nr. 3 angekommen ist, wird das ganze natürlich *spannender*, weil man da mehr wiederholen kann. O_o...nach der ersten Stunde war ich fast komatös, was nur durch eine Lästereinlage mit einem deutschen Mitstudenten einigermaßen verbessert werden konnte. Die zweite ging dann irgendwie, weil ein Grammatikteil drankam, der deutschem Unterricht ähnelte, nur dass eben nichts übersetzt sondern nur erklärt wurde. :( Ich fürchte, die Core Subjects werden verdammt hart werden, wenn das so weiter geht. Danach hab ich noch eine Stunde Gesprächskurs gemacht, was dafür echt gut war. Es geht darum, von Höflichkeitssprache in Normale wechseln zu können und die typisch jap. Wie-auch-immer-die-grammatische-Bezeichnung-dafür-heißt-Wörter zu lernen. So was wie "Ach!" und "äha" und so. Wir saßen also da, die (lustige) Lehrerin hat Situationsbeispiele gegeben und wir mussten mit entweder "heeeeeeeee? (Intonation steil nach oben)" = überrascht, lobend oder "fuuuuuun (Intonation nach unten)"= so so antworten. ;)

Abends waren alle irgendwie in Partystimmung und irgendwie sind wir dann zu 16-t los um was trinken zu gehen. War schon recht lustig, jap. Kneipen sind einfach nicht dafür ausgerichtet. Letztendlich haben wir ein Zimmer für 10 Mann bekommen und uns irgendwie reingequetscht. (Bei den traditionellen Kneipen geht man rein, muss die Schuhe ausziehen und wir dann in ein mit Papierschirmen abgetrenntes Zimmer gebracht.) Es war wirklich sehr lustig, ich hab mich viel mit Tami ho (siehe Bild; Hongkong - großer Michael Ballack Fan^^) und Haruna (Japan) unterhalten. Und am Ende wieder 15 € geblecht. Ich schätze, das wird für 'ne Weile das letzte Ereignis dieser Art gewesen sein. Yael, Tami und ich sind dann allerdings 1 Uhr nach Hause, weil wir am nächsten Tag früh raus mussten.


Tokyoter Ambiente ;) So sehen Tokyos Häuser von hinten aus

Fehlt noch gestern, der 27. September 2008. Gesten war einfach herrlich, da mehrere Menschen bzw. Events den Tag zu einem echten Ereignis machten. Ich habe erfahren, dass es wohl eine Veranstaltung an der Uni gibt, die jap. Kunst heißt und hab' spontan beschlossen, das zu machen. Die Stunde findet normalerweise am Donnerstag statt, aber am Samstag war eine Exkursion geplant, also stand ich am Stamstag mit Yael, Yuki und Samson (beide aus Hogkong) in der Lounge um auf Jun und Sorane (Thailand, wenn ich mich nicht irre) zu warten. Die beide irgendwie nicht kamen. Als Yuki Sorane anrief, musste der 3 x nachfragen, wer sie eigentlich sei, bis er einigermaßen im Bilde war. Sturzbetrunken sagt man wohl dazu; Sorane war an diesem Tag jedenfalls nicht fähig, irgendwo hinzugehen. Wir ahnten schon, wer am letzten Abend sein Trinkkumpan gewesen war. Also bin ich hin um an Juns Tür zu klopfen., da er nicht an sein Handy ging. Seinen Wecker hab ich jdenfalls schon 10 Meter vor seiner Tür gehört, im Gegensatz zu ihm selbst, wie es scheint. Nach mehrmaligen Klopfen hat er doch noch aufgemacht, frisch aus dem Bett gefallen - kurz - ein Bild für die Götter. Ich hätte 'ne Kamera mitnehmen sollen. Immerhin hat er es geschafft, innerhalb von 5 Min. fertig zu sein (also, *fertig* war er vorher schon..;). Den Rest des Tages verbrachte er mehr oder weniger schlafwandelnd und ich hab mich köstlich auf seine Kosten amüsiert. Ich frag' mich derwegen, wie man es hinkriegt, fast jeden (!) Anbend so viel zu trinken. Jun jedenfalls konnte darauf nicht antworten, weil er sich an nichts erinnern konnte...

ein hübsches Häuschen! Wir durften in eine kleine Holzwerkstatt

Unser Treffpunkt war irgendwo auf der anderen Seite von Tokyo. Wir sind in eine urische japanische Nachbarschaft mit lauter kleinen Häuserchen und engen Gässchen gegangen und ein Führer erklärte uns die Eigenartigen einer solchen Nachbarschaft, was sehr interessant war. (Also das, was ich davon verstanden hatte.

Müllverordnung, sagt, an welchen Tagen welcher Müll dran ist.

Yael und ich hatten ja eigentlich auf Jun als Übersetzer gehofft, aber der hatte genug damit zu tun, geradeaus zu laufen.) Da wir bekannterweise mit so vielen Leuten sowieso nirgendwo essen konnten, haben sich alle in kleine Gruppen aufgeteilt und nach etwas Essbarem gesucht. Zum ersten Mal in Japan haben wir nichts gefunden (es gab Essen zum mitnehmen, aber dafür nirgendwo 'ne Bank, wo man sich hätte hinsetzten können) und wir sind nach Asakusa gefahren. Dort haben wir Okonomiyaki und Monjayaki gegessen, leider hab' ich vergessen, wie genau man das machen musste. (Hätte meinen eigenen Blog vorher noch mal lesen sollen, im Februar war ich schon mal in so 'nem Laden.) Bei beidem bekommt man 'ne Schüssel mit rohem Krams, das man selbst irgendwie braten muss. Wir fanden es jedenfalls sehr lustig.

Yael + Jun beim Okonomiyaki-Futtern + am Tempel

Anschließend sind wir noch zum Sensouji-Tempel, weil Yael für das jüdische Neujahr eine Glückwunschtafel in einem Schrein aufhängen wollte. Danach ist Jun zurückgefahren, weil er komischerweise das drigende Bedürfnis hatte, zu schlafen, während Yael und ich versucht haben in Akihabara einen Compurerreparaturservice zu finden, weil ihr Laptop kaputt gegangen ist.

Danach war es auch schon Zeit nach Akasaka zu fahren, wo Yael und ich eine japanische Stummfilmvorführung sehen wollten. Das Besondere daran (außer, dass es sich eben um jap. Stummfilme aus den 20ern handelte) war, dass ein echter Benshi dabei war. Was ist ein Benshi? Das ist quasi ein Erzähler, der den Film kommentiert beziehungsweise synchronisiert. Besnhi stammen ursprünglich aus dm japanischen Theater, wo es ebenfalls Erzähler zum Stück gibt. Früher wollten die Leute nicht einfach nur einen Film sehen, sondern es brauchte eine Verbindung zwischen Film und Publikum. Der Benshi spricht also verschiedene Rollen, erklärt, kommentiert und interpretiert das geschehen. Man sagt, dass die Leute früher nicht wegen des Films, sondern wegen des Benshi in die Kinos gingen. Es gibt heute weniger als 10 Benshi und einer von denen war gestern da und hat die Filme gesprochen. Das war wirklich großartig!

Und jetzt muss ich Hausaufgaben machen. Ich schreib' schon wieder viel zu lang. Bilder kommen trotzdem noch, aber irgendwann später. ;)



Dienstag, 23. September 2008

Konzert, Namen, Wetter

Hallo, da bin ich wieder. Was ich am 18. und 19. September gemacht habe, weiß ich nicht mehr, also kann's so toll nicht gewesen sein. Fangen wir also gleich mit dem 20. September 2008 an. An jenem welchen sich der Großteil des Wohnheims auf Freds (Belgien) Geburtstagsparty bis spät in die Nacht..oder eher früh am Morgen besoffen hat. Ausgenommen Jun (Korea), Will (USA) und meine Wenigkeit, die sich zum Alternativprogramm, einem klassischen Konzert, begaben. Eine Freundin von Jun spielt nämlich Geige und hatte ihr erstes kleines öffentliches Konzert im Streicherquartett. Ich bin jedenfalls froh, dass ich im letzten Moment doch noch ein gutes Kleid mitgenommen habe, in dem man ein bisschen nach was aussieht, denn die Jungs kamen beide im Anzug.

Beide haben sich den Anzug erst 'nen Monat vor der Reise gekauft. Im Bild Jun ohne Krawatte, da vom Binden keine Ahnung; Will mit, hatte zwar ebenfalls keine Ahnung, war aber so schlau im Netz nach 'ner Anleitung zu suchen. ;)



Das Konzert war jedenfalls sehr schön. Es wurde jeweils ein Stück von Beethoven und Dvorak sowie eine Zugabe gespielt. Ich hatte nicht gedacht, dass es so lange gehen würde, aber sie haben 19.00 Uhr angefangen und bis 21.00 Uhr gespielt. O_o...


Jun hat 'ne coole Canon Spiegelreflexkamera..


Danach mussten wir uns 'was zu essen suchen. Ist das vielleicht zu glauben? Jun (wie oben zu sehen nur die Hälfte von Will) futtert tatsächlich 5 Mahlzeiten am Tag! Natürlich alles mit Reis, Fisch und Kimchi. Naja, da die Gegend, in der wir waren, wohl für Ramen bekannt sein soll, haben wir also Ramen gegessen. Dabei haben die Jungs ihre Nudel-Schlürffähigkeiten gezeigt, während ich versucht habe, es wenigstens normal irgendwie hinzukriegen. Ich hätte die Nudeln auch gar nicht schlürfen können, weil sie viiieeeel zu heiß waren, was die beiden aber nicht störte, so dass sie nach 10 Minuten fertig waren, während ich das Doppelte an Zeit brauchte.




Danach sind wir noch ins Book-off. Das ist auch schön: Es ist 22.30 Uhr und man kann einfach noch in den nächsten Buchladen spazieren. Wobei die Book-off Läden deswegen so toll sind, weil sie das Meiste für 105 Yen (0,70 € - Manga in DE kostet 5-8 €) bzw. 305 Yen verkaufen. Ja, jedenfalls haben wir mächtig zugeschlagen. ;) Ich hab mir auch gleich so eine Punktesammelkarte ausstellen lassen, wobei mir beim Formularausfüllen um die Uhrzeit kein einziges Kanji meiner Adresse eingefallen ist. T_T Jun hat geholfen.

Namen. Ich bin ja immer wieder fasziniert von den Namen um mich herum. Bei uns gibt es ja diese Vorstellung, Chinesen und Koreaner hätten nur 100 Nachnamen oder so. Das Lustige daran: Theoretisch sind es zwar mehr, nämlich in beiden Fällen ca. 300, praktisch sind es aber viel weniger. In China teilen sich die meisten Leute nämlich 20 Namen, während 45% aller Koreaner mit lediglich 3 auskommen: Kim, Li und Park. Kein Wunder also, dass die Hälfte unserer Koreaner (inkl. Jun) Kim heißen. Jun hat versucht mir zu erklären, woher diese Namen kommen, aber ich hab nur so viel verstanden, dass sie alle auf irgendwelche Ahnenkönige zurückgehen und normale Leute schon immer den Nachnamen ihrer Region hatten. (Im Gegensatz zu Japan, wo bis zur Meiji-Reform 1868 nur Samurai Nachnamen hatten und der Normalbürger sich plötzlich einen ausdenken musste.) Außerdem werden die Leute zur Unterscheidung meistens mit Kim+Region, aus der der Name ursprünglich kam, angesprochen. Bis vor ein paar Jahren (10 oder so), durften Leute aus derselben Familie auch nicht heiraten. Muss ja wirklich sehr lustig gewesen sein, wenn 10% des Landes zu deiner Familie gehört, vor allem, wenn in deiner Region viele alteingesessene wohnen. Ansonsten wird man immer mit vollständigen Namen angesprochen, was im koreanischen Fall Nachname+Generationsname+Eigenname ist. Zumindest in traditionelleren Familien, was anscheinend auf den Großteil Koreas zutrifft. Jun heißt eigentlich Kim Jong-yun, sein Bruder und Cousin heißen dementsprechend Kim Jong-irgendwas. Der Eigenname des Kindes ist absolut frei wählbar, aber es gibt viele Leute, die trotz dreier Namen am Ende denselben haben, weil die Namen in Kanji geschrieben auch Bedeutungen haben und gewisse Namen als besonders glücksbringend erachtet werden. In Juns Fall kann man den ganzen Namen als glitzernde Goldglocke oder so übersetzen (Kim=Gold, Jong=Glocke, Yun=glitzern). ^.^...

Ist übrigens praktisch, dass Asiaten sich mit ihrem Namen allgemein nicht so haben. Jong-yun heißt hier Jun, weil das der japanische Name ist, der seinem koreanischen am Nächsten kommt. Die Chinesen (vor allem die Hongkong-Chinesen) haben manchmal gleich drei Namen im Gepäck: den chinesischen (den wirklich kein Mensch aussprechen kann), die japanische Variante bzw. einen englischen Zusatznamen. Ich hab wirklich noch nicht rauskriegen können, woher dieser englische Name kommt, ob er offiziell ist oder 'ne Art Übersetzung. Aber die Hälfte der Chinesen hat einen und so haben wir hier Andrew, Andre, Fletscher, Irne usw. herumspringen. (Schade nur, dass ich mir jetzt zwar die Namen, nicht aber die Gesichter dazu merken kann...^^°°°)
Mein Name ist jedenfalls immer Anlass zur Freude: Die angestrengten Gesichter zu sehen, die versuchen, meinen Namen auf die Reihe zu kriegen, haben schon was...-_-° da hilft auch keine englische Variante oder was, selbst Europäer und Amis fragen immer noch zweimal nach, ob sie's richtig verstanden haben.

Das Wetter hier ist schön. Ich hab mir ja sagen lassen, dass in DE nachts bereits 0°C gemessen werden können. Hier ist es in der Nacht endlich mal kühl und zwar weil es die letzten drei Tage dauergeregnet hat, da die Taifunzeit angefangen hat. Ich hab mir sagen lassen, dass ich ein mordsmäßiges Gewitter verschlafen habe, aber ansonsten ist vom Taifun-Teil nichts zu spüren (da ist es in DE viel windiger), nur der Regenteil hat sich ausgiebig gezeigt. Nichtsdestotrotz ist es so warm, dass man im T-Shirt und Rock problemlos herumlaufen kann. Heute ist auch die Sonne wieder draußen und man kann schon sagen, dass noch Sommer ist.
Ich habe übrigens auch mein erstes Erdbeben verschlafen. Mist.

Am 21. September 2008 habe ich mich mit Nancy und Tina getroffen. Nancy war ja gerade erst angereist, so dass wir uns Einiges zu erzählen hatten. Am 23. September 2008 war ich dann ganztägig auf dem Campus unterwegs, weil es die letzten Orientations gab. Es scheint, dass meine Sorge wegen Level 8 unbegründet war, das Lehrbuch, dass wir erhalten haben, ist nicht sehr schwer. Ich glaube, 60% der Kanji kann ich und ich hatte auch schon viel von der Grammatik. Da überlege ich glatt, ob ich in Level 9 wechseln soll, weil dort dasselbe gemacht wird wie in Level 8, nur etwas schneller. Aber wir werden sehen...

Donnerstag, 18. September 2008

Einstufungstest, Okonomiyaki, Supermarkt- und Handysuche

13. September - 18. September

Am Samstag war der Einstufungstest der Höhepunkt des Tages. Von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr haben wir gesessen und jeweils eine Stunde lang einen Test geschrieben - Grammatik, Hörverständnis und Lesen. Danach waren alle erstmal ziemlich geplättet. Natürlich war der Test dann auch der Gesprächsaufhänger bei der Wohnheimparty am Abend, wo es natürlich darum ging, die Leute kennen zu lernen.

Es gibt insgesamt 12 Stufen. Stufe 1 sind Anfänger bis Stufe 12, die Profis. Ich wette, Kurs 12 besteht nur aus Koreanern und vielleicht ein paar Chinesen. Außerdem gibt es ab Stufe 4 zwei..äh...verschiedene Profile? O_o...Comprehensive und Alternative. Ersteres ist normaler Unterricht, Letzteres beinhaltet auch Unterricht ganz auf Japanisch. Während das halbe Wohnheim darüber lamentiert, das es zu niedrig eingestuft wurde, finde ich, ist bei mir ein bisschen das Gegenteil der Fall. Ich bin überraschenderweise Stufe 8 C, obwohl ich allerhöchstens mit Stufe 6 gerechnet habe. Naja, wir werden sehen. Mein Stundenplan ist recht nett, ich habe nur am Montag, Mittwoch und Freitag Unterricht, wobei der Mittwoch allerdings von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr durchgängig besetzt ist. Mein bestes Testergebnis hatte ich im Lesen, im Hörverstehen bin ich allerdings ziemlich mies. Wobei das dummerweise nicht einmal daran liegt, dass ich nix verstehe, sondern dass ich mir das Gehörte nicht lang genug merken kann, wenn ich nicht alle Wörter kenne. Wie blöd. -_-°

Ja...ich stell euch mal ein bisschen die Leute hier vor. Ich glaube, der Direktor hatte gesagt, es sind 55 Universitäten hier vertreten. Shimoda ist mit 150 Zimmern oder so das mit Abstand größte Wohnheim, also sind auch alle möglichen Menschen hier versammelt. Die Leute sind hier in ganz unterschiedlichen Programmen: Die meisten sind JLP (Japanese Language Program), viele sind KIP (Keio International Program). Die haben Kurse auf Englisch und können, müssen aber nicht, Japanisch lernen. Dann gibt es noch Research Students, die irgendwelche Forschungsarbeit betreiben, 3-Campus-Program-Leute, die von drei verschiedenen Unis kommen und jeweils 4 Monate an einem der drei Campus..e sind und 'unabhängige' Austauschstudenten, die richtig hier studieren. Die Wohnheimsprache ist Englisch. Es wurden mehrfach Überlegungen geäußert, ob wir mit Semesterbegin nicht auf Japanisch umsteigen sollten, aber ob wir das schaffen, bleibt abzuwarten.


Hier seht ihr (v.l.n.r.) Carsten (Halle), Yael (Israel - Frankreich), Hanna (Schweden), =^.^=

Hier seht ihr (v.l.n.r.) Grace (Kanada), Larissa (Kanada), Jeniffer (Taiwan - Neuseeland), Fred (Belgien), Tim (Australien)

Das sind natürlich nicht alle. Jaha..und woher hab ich die Bilder? Natürlich von meiner neuen wunderschönen Kamera! :) Leider kann sie, obwohl ich drauf geachtet habe, nicht wirklich im Dunkeln fotographieren (oder ich hab die richtige Einstellung nicht gefunden). Jedenfalls nichts im Vergleich zu der Kamera, die ich beim letzten Japanbesuch hatte, also werden die Abendbilder wohl etwas knapp ausfallen. -_-
Aber sonst geht sie gut. Ich hab sie in - wo sonst - Electrotown Akihabara gekauft.

Ja....ansonsten gab es gestern noch eine Okonomiyaki-Party. Die japanischen Housing Assistants haben gekocht und alle eingeladen. War wiedermal sehr lustig, weil einige doch noch etwas an ihrer Stäbchen-Esstechnik feilen sollten. ;) Die Party kam gerade recht, weil ich zum Abendbrot nichts mehr zu Essen im Kühlschrank hatte.

Die Supermarktsuche ist auch so eine Geschichte. Irgendwie musste sich früher oder später jeder von uns auf die spannende Odyssee nach dem OK Mart Supermarkt machen, weil es dort nunmal am Billigsten ist (immer noch teuerer als in D.) Im Wohnheim hängt auch eine Karte, mit der man das Ding finden können *sollte*. Wir hatten jedenfalls die unterschiedlichsten Ergebnisse. Von 'ich hab stundenlang gesucht und nix gefunden' bis 'ich hab ewig gesucht und endlich was gefunden' bis zu 'ich hab ewig gesucht, nach Stunden was gefunden und mich auf dem Rückweg hoffnungslos verlaufen' war alles dabei, ich gehörte zur letzteren Kategorie. Spitzenreiter ist Jedoch Jun (Korea) gewesen, der den Supermarkt irgendwie gefunden hatte, sich danach aber so hoffnungslos verlaufen hat, dass er irgendwie am Hiyoshi-Bahnhof rausgekommen ist. Zum besseren Verständnis: Vom Bahnhof bis nach Shimoda sind es 15. Min. Vom Shimoda bis zum Supermarkt sind es auch 15 Minuten. Der Unterschied: Der Supermarkt liegt so ziemlich in der entgegengesetzten Richtung.

Ansonsten wollte ich noch eine letzte große Ausgabe tätigen (ich hab schon soviel Geld ausgegeben! ;_;) und mir ein bitter nötiges Handy besorgen. Da der Rest des Wohnheims sich mehrheitlich Prepaid Handys von Softbank besorgt hat und man mit demselben Anbieter kostenlos telefonieren und für wenig Geld kostenlos Nachrichten schreiben kann, wollte ich mir dann auch so eins kaufen. Ich war in verschiedenen Geschäften in Shibuya, in Harajuku, in Shinjuku...und es gibt an jeder verdammten Ecke Handyländen! Glaubt ihr, die hatten irgendwo noch nen Prepaid-Handy übrig? Alles ausverkauft...O_o..Und die Vertragshandys sind viiieeeeel zu teuer. Abgesehen davon, dass man beide in Deutschland nicht benutzten kann, wegen nicht-passiger SIM-Cards. *seufz*

Ja, ansonsten ist Trinken gehen auf japanisch mit jeder Menge Miese für mich verbunden. Hanna hatte jemanden kennen gelernt, also sind wir mit Larissa zusammen ausgegangen um trinken zu gehen. Astrid, besagte Bekanntschaft, hatte auch ein paar Leute aus einem anderen Wohnheim mit und es war recht lustig, vor allem da Aron, der am Ende vollkommen dicht war, mit jeder Minute lustiger wurde. Ja..wusstet ihr, dass man hauf Hawaii lebendigen Tintenfisch ist? Man fängt das Viech, spießt es auf, stülpt es irgendwie um (iiieeeh!) und isst die noch ein bisschen zappelnenden Fangarme. X_x.... muss echt lecker sein....
Zahltradition ist jedoch, dass man die gesamte Rechnung gleich durch alle teilt..lohnt sich für Wenigtrinker also gar nicht!

Samstag, 13. September 2008

Ich bin (noch kein) Alien!

Hm...was hab ich denn so Hübsches gemacht die letzten Tage?

09. September 2008 - Carsten und ich sind zum Ward office gegangen, um uns als Aliens zu registrieren (Alien - Fremder ;). Dort füllten wir ein paar Formulare aus und die nette Englisch sprechende Dame meinte ganz besorgt, wir seien in der Rush Hour gekommen und müssten heute lange warten. O_ö...was der arme Deutsche nun wieder denkt, wenn ein Beamter sagt, man müsse warten. In 1 1/2 Stunden hatten wir jedenfalls das Certificate of registered matters, ein hübsches rosa Blatt mit Rosen drauf, und machten uns von dannen.
Im Übrigen scheint es wirklich erhebliche Preisschwankungen zu geben, was Obst und Gemüse angeht. Im Supermarkt kann man das ja gar nicht kaufen, da kostet 1 Apfel 5 €. Im kleinen Obstladen bei uns um die Ecke kosten immerhin 5 Äpfel 5 €. Und dort konnte ich ein Stück Melone (wir erinnern uns an meine Postings aus dem Winter - 1 Melone = 60 € oder so) für unter 1 € kaufen. Man muss also echt sehen, wo man man kauft.

10. September 2008 - Eigentlich wollte ich Tina treffen (Kommilitonin aus Halle), die heute ankam, aber natürlich hatte der Bahnhof, an dem wir uns treffen wollten, mehrere Ausgänge und daher auch mehrere Ticketgates, so dass ich immer von einem zum anderen gelaufen bin und währenddessen haben wir uns trotzdem verpasst.
Naja, jedenfalls hab ich den 3 Stunden 'ne Menge Volksforschung betreiben können.^^ In 10 Minuten an so einem Ausgang kommen einem ca. 150 Anzugträger entgegen, trotz sengender Hitze 4 Leute mit Winterbommelmützen (der neuste Schrei oder wie? -_-°), ca. 20 Jungs mit Gitarre, aber nur drei Leute mit richtig auffälliger Haarfärbung, geschätzte 80% der Damen tragen unmögliche Stöckelschuhe und recht sichere 90% davon können nicht damit laufen. Trotz der Tatsache, dass es wirklich richtig heiß ist, haben Japanerinnen generell Jeans oder Leggings unter Röcken/Kleidern und tragen mindestens irgendwie zweilagige Oberteile, die auch gern langärmelig oder mit Rollkragen sein können. Außerdem tragen sie Sonnenschirme und teilweise solche Handschuhe, wie man sie nur zum Ball anzieht (dachte ich zumindest.^^)
Danach war in in Akihabara um mir mal Kamerapreise anzuschauen. Eine Webcam hab ich dann auch gleich gekauft.

11. September 2008 - Jetzt ging es endlich mit was los. Nachdem ich im Wohnheim kaum jemanden gesehen habe und auch die Küche irgendwie mehrheitlich leer war, hatten wir unsere erste Housing orientation auf dem Mita-Campus. Im übrigen eigent sich so ein Wohnheim echt für verhaltensbiologische Studien. Die ersten, die auf einen zukommen, sind eben doch die Amis, während die Koreaner und Chinesen generell unter sich bleiben und niemanden ansprechen.

Bei der Orientation wurde ich zum ersten Mal in meinem Leben für Quatschen "im Unterricht" gelobt. ^.^ Der Direktor hielt nämlich seine Rede und meinte, es sei wirklich ein Unterschied zu spüren, ob man vor einer Gruppe japanischer Kursanfänger sitzt oder ob es Ausländer sind. Die Japaner wären zum einem immer gleichalt und würden zum anderen nicht mit einander Reden, wenn sie sich nicht kennen. Wir jedoch seien schon von draußen deutlich zu hören gewesen. :)

Danach sind Carsten, ich und Larissa (USA) zur Bank um ein Konto zu eröffnen. Als wir dort ankamen wurden wir in einen Konferenzraum geführt, wo schon 5 weitere Leute von uns saßen. Nachdem wir endlich die Zettel ausgefüllt hatten (nachdem wir endlich begriffen hatten, dass der Nachname zuerst kommt, alle Personen mit gemischten Namen ihre jap. Namensteile doch nicht in Kanji schreiben sollten etc. pp.), mussten wir wieder in den Warteraum, wo sich schon die nächste Gruppe eingefunden hatte. An diesem Tag waren jedenfalls min. 70 Mann von uns da...

Anschließend hatten alle Hunger, also bin ich mit Larissa, Hanna (Schweden) und Person Name-nicht-gemerkt (Schweden) zum Inder essen gegangen. Merke: Wer zumindest was brotähnliches essen will, der gehe zum Inder und bestelle was mit Nan.

12. September 2008 - Die nächste Orientation stand an. Diesmal zur Miete und zu allen möglichen Regulierungen. Danach hab ich es doch endlich geschafft, mich mit Tina zu treffen und wir sind nach Akihabara, ein elektronisches Wörterbuch kaufen, und nach Harajuku, wo wir und Klamottenläden angeschaut haben. O_ö''' Schon gut, dass ich sämtliche meine Klamotten mitgenommen habe.

Dienstag, 9. September 2008

Ankunft

Hm...für euch also doch noch am selben Tag, für mich tatsächlich schon am nächsten (3:46 Uhr)...es geht also weiter.

Der Flug an sich war kein Problem, eine Stunde war für den Aufenthalt in Paris auch genau richtig. Ich bin einfach durch alle Kontrollen durch und konnte sofort in den Flieger einsteigen. Was weniger toll war, ist, dass mir mein Schlaf geklaut wurde. Während ich (obwohl ich in Fahrzeugen immer schlafe!) die ganzen 11 Stunden irgendwie wach war, schlief mein Sitznachbar bis auf zwei Essens-Wachphasen seit dem Start bis zur Landung. O_o...Hab mir die zeit dami vertrieben, zwei relativ schlechte Filme zu sehen, bis ich dann Kung-fu Panda angeschaut hab, das war wirklich lustig.

In Narita hab ich dann den City-Bank-Automaten bekniet, mit Geld zu geben, aber er wollte nicht. Irgendwie wollen die hier alle meine Visa-Karten nicht, obwohl es ja internationale Automaten mit Vsa-Zeichen sind. Man...also doch zum guten japanischen 7/11-Automaten und mit Sparkassen-Card Geld abgehoben. Wozu mach ich mir überhaupt diesen ganzen Banken-Stress??

Naja, Carsten (ein Kommilitone, den ich noch nicht kannte und der mit einer anderen Maschine geflogen ist) kam dann auch kurze Zeit später, so dass wir zum Wohnheim fahren konnten. Leider hab ich meinen Koffer (bzw. den von Oma und Opa) etwas kaputtgemacht. ;_; Irgendwie ist ein Rad aus seinem Lager raus und hat sich in das Plaste hineingefressen, was dazu geführt hat, dass es von der einen Seite komplett abgerieben und somit nicht mehr funktionstüchtig ist. -_-° Vom Bahnhof Hiyoshi zum Wohnheim sind es wirklich 13 Min., die somit aber verdammt lang wurden.

Am Wohnheim angekommen stürtzten sich gleich die Wohnheimassistenten auf uns, die uns alles zeigten. Das Wohnheim sieht von außen nicht schlecht aus, hat innen aber schon ein bisschen den Charme eines Bunkers oder so.^^ Kann daran liegen, dass die Innenwände aus Beton bestehen (wie im Bildermuseum). Macht das ganze etwas...kalt und hässlich. Mein Zimmer besteht aus einem kleinen 50cmx50cm Eingangsbereich, wo man die Schuhe ausziehen muss, einem kleinen Bad (so wie das in dem Wohnheim im Februar), einem Kühlschrank, einem großen Schrank, einem Regal, einem großen Schreibtisch, einem großen Bett und Balkon. Das elektrische System funktioniert mit der Tür-Card. Die ist unser Schlüssel und gleichzeitig braucht man sie, um das Licht anmachen zu können. Da ich Nebenkosten extra bezahlen muss, gibt es am Bad so einen Zähler, der mir angibt, wie viel Geld ich habe. Nachladen muss ich an einem Automaten, der wie ein Geldautomat funktioniert, mit der Tür-Card als EC-Karten-Ersatz.
Man fragt sich derwegen schon, warum man in einem Wohnheim in Tokyo, wo Schnee nicht in jedem Winter liegt, eine Decke bekommt, wie ich sie ja noch nie gesehen ab. Darunter kann man richtig verschwinden. Naja, für den Moment reicht ein Bettlaken als Zudecke völlig.

Ja...nachdem ich angekommen bin und das Zimmer besichtigt habe, bin ich mit 3 Assistants zum gegenüberliegenden Mini-Restaurant essen gegangen. Hat dann auch für Mittagessen und Abendbrot gereicht. Anschließend sind Carsten und ich einkaufen gegangen, wobei wir leider keinen 99-Yen-Shop für Lebensmittel gesehen haben. Der Kram im Conbini ist jedenfalls ziemlich teuer. Ich hab Milch gefunden aber keine Cornflakes und Flaschen im 6er-Pack scheint man hier nicht zu kennen. Man muss alles einzeln kaufen.

Noch was zum Wetter: Es ist ja wirklich unglaublich. Als wir in Narita ausgestiegen sind, waren luftige 25° C und ich dachte noch, dass es so schlimm gar nicht sei. Bis wir im Shimoda angekommen sind, hatte sich die Temperatur (gefühlt^^) verdoppelt, die Luftfeuchtigkeit allerdings vervierfacht. Jedenfalls waren wir klatschnass, als wir angkommen sind und mussten erstmal einen Waschgang einlegen. Es soll noch ca. 2 Wochen so bleiben...O_o...
Die erhoffte Abkühlung in den Abendstunden fiel jedenfalls komplett aus, ebenso die ersehnte Luftbewegung. Jetzt in der Nacht ist es allerdings ganz angenehm.
An der Klimaanlage wird jedenfalls nicht gespart!

Ja...und jetzt ist es schon 4:00 Uhr, aber ich kann nicht mehr schlafen, also werd ich noch ein bisschen im Internet surfen.

Montag, 8. September 2008

Tadaa!

Ab heute ist die Blog-Saison wieder eröffnet.

Aber ich erzähl euch erst morgen mehr. ;) Ich bin gut angekommen, wurde vom Wetter erschlagen und bin jetzt müde.

Aber wer mal sehen will, wo ich wohne (geht wahrscheinlich nur bei denen, die Kanji installiert haben): Geht mal auf http://maps.google.com und gebt bei "Route berechnen" oben "日吉駅" und unten "港北区日吉本町" ein. Dann habt ihr schon mal den richtigen Kartenausschnitt. Und dann schaut ihr von Punkt A aus gesehen die lange Straße an, die links abgeht, wo eine Ampel eingezeichnet ist und an der noch 2 bunte Symbole sind. Von dem zweiten (roten) Symbol aus zwei Straßen weiter an der pfeilförmigen Markierung mit dem Kreuz drin klickt ihr doppelt. Da zeigt euch Google ein 360°-Bild, auf dem mein Wohnheim drauf ist.

Ach, ich hab auch noch normale Bild gefunden, einmal hier klicken bitte: http://www.ic.keio.ac.jp/en/life/housing/picture_shimoda.html