Dienstag, 11. März 2014

Markttag = Mampftag, Khlong Nam Lat Mayom

Unserem Kulturausflug in die heiligen Hallen des Nationalmuseums am Vortag ist unser spontaner Entschluss entsprungen, doch noch einen größeren Ausflug zu wagen. Es sollte nach Chiang Mai gehen. Einen ganzen Nachmittag, inklusive Abend, verbrachten wir damit Bus-, Bahn-, Flugverbindungen zu recherchieren, um aus dem Sammelsurium verschiedener Internetseiten und aus allen Stückelinformationen einen Reiseplan zu formen. Spät abends stand er: Wir nehmen Nachtbusse hin und zurück; das Hostel für eine Übernachtung von Sonntag zu Montag war gebucht. Die Bustickets natürlich nicht, die wollten wir 2-3 Stunden vor Abfahrt in Mo Chit (ja, am Busbahnhof) erwerben. Extra Zeit eingeplant, man kann ja nie wissen. Alles todsicher, schließlich spuckte das Internet eine ganze Liste von Busses mit massig freien Plätzen nach Chiang Mai aus.

Mit dem Wissen im Hinterkopf, am frühen Abend noch in den Bus steigen und vorher vielleicht doch noch den Tagesschweiß abduschen zu müssen, war klar, dass es am Sonnabend nur einen Vormittagsausflug geben konnte. Ein "nahe gelegener" (nah und fern ist relativ; auf eine gute Verkehrsanbindung kommt es hier an...) fast schwimmender Markt sollte es sein, einer der noch nicht ganz von Touristen überlaufen ist: der Khlong Nam Lat Mayom also. Gesagt, getan. Mit dem BTS-Zug ging es diesmal zur Wongwian Yai Station, weiter mit dem Taxi und schon ist man da.(Abkürzungen sind was Feines: Unser Taxifahrer versuchte es einfach mal auf der noch nicht fertig gebauten Autobahn, was allerdings auch viele Mopeds und andere Gefährte nicht davon abhielt, das ebenfalls zu tun. Die Verbindungsstraße, die er wollte, war aber leider noch nicht gebaut.)

Der Markt ist größtenteils auf dem Festland aufgebaut. Hier und da sind aber Tücher über die Kanäle gespannt, unter denen sich Boote mit allerlei Waren und Ihren Verkäufern tummeln.
Los ging's mit einem Frühstückchen. Erdbeer-bzw. Kokos-Shake aus frischen Früchten bzw. einer Kokosnuss und Keksen (so ein Butter-Zwieback mit Nüssen und Rosinen drauf). 

Shakes werden vor Ort gefertigt.
Mein Erdbeer-Shake, natürlich mit viiieeel Eis.
Zwieback-Kekse
Die Beine haben wir uns mit einem kurzem Spaziergang entlang des Hauptkanals vertreten, bis wir wieder umgekehrt sind, um ein frühes Mittagessen hinterher zu schieben. 

Rechts sind wir lang...
... bis wir zu einer Wasserstraßenkreuzung kamen...
... und ein Beweisfoto gemacht haben.
Dann versorgten wir uns mit Essbarem. Wir sind einfach von einem Stand zum nächsten getippelt (der Markt war VOLL) und haben uns angesehen, was es alles so zu verputzen gab. Eieromlett mit Glasnudelfüllung war unser erster Einkauf, hinzu kamen ein Kartoffel-Chips-Spieß, ein Fleischspieß, noch ein Shake, krosse süße Teilchen mit süßer Blumenfüllung (ja, die Blüten werden irgendwie mit Kokosgeschmack gepimmpt) und Kokosreisteilchen.

Die Eier-Reis-Speise wurde eben auf so einer schwimmenden Küche zubereitet und ...
... hat so ausgesehen. Glasnudeln, ein bisschen Papaya und Irgendwas noch. War lecker und...

... wurde auf diese Weise bezahlt.


Spiralförmig aufgeschnittene und aufgespießte Kartoffeln, geröstet und gesalzen. Schmeckt wir Chips eben schmecken.
Der Teig schmeckt ungefähr so wie Glückskekse beim Chinesen. Das Blumenblütengeschnetzelte schmeckte süß :)
Danach haben wir uns ein Plätzchen gesucht und haben gefuttert.
Der Markt war jedenfalls erfrischend und zeigte uns ein etwas anderes Bangkok. Auch wenn Touristen durchaus ihren Weg dorthin fanden, so waren die Marktteilnehmer in Samstags-Marktlaune und ertrugen uns Farang (Wort für Ausländer, wohl Abgeleitet von "Franzose" wie wir gelernt haben) mit (ungezwungenen) freundlichen Lächeln und versuchten uns nicht, schreiend und lärmend irgendwas zu verkaufen. Der Markt war sauber und ordentlich und ein Ausflugsort für viele thailändische Familien mit ihren Kindern.

Gesättigt ging es mit dem Taxi zur BTS-Station zurück. Bevor es zum Hostel und zur Dusche ging, machten wir einen Zwischenstopp und besichtigten noch das Wat Yannawa. Dieses etwas andere Wat wurde 1835 von Rama III. erbaut, der den Thailändern in Erinnerung rufen wollte, worauf ihr Reichtum eigentlich gründet - dem Handel. Herausgekommen ist ein Dschunken-Wat:

Wat Yannawa
So dann waren wir am frühen Nachmittag im Hostel zurück. Schnell noch im Internet die herausgesuchten Busse gecheckt, damit ja nichts schief geht und... tja, die Busse, die wir herausgesucht hatten, gab es plötzlich nicht mehr. Die Plätze waren sich innerhalb von Minuten weggeworden oder das Busunternehmen hat seine Homepage nicht aktualisiert und es war einfach nicht ersichtlich, wie viele Plätze tatsächlich noch vorhanden waren. Jedenfalls war klar, mit dem Bus würden wir nicht nach Chiang Mai kommen. Dumm gelaufen. Da wir nun nicht nach Mo Chit fahren mussten, blieb uns viiieel Zeit, passende Flüge zu suchen. Gott sei Dank sind Inlandsflüge nicht soo teuer. Geärgert haben wir uns natürlich trotzdem. Aber ach was,wer will schon stundenlang im Nachtbus sitzen (eine Fahrt 800 Baht, ca. 16 €), da kann es ja viel gemütlicher haben! (für 40 €, also immer noch kein Beinbruch.)

Keine Kommentare: