Mittwoch, 12. März 2014

Chiang Mai - die "Rose des Nordens"

In Allerhergottsfrühe expressierten wir mit dem ersten BTS-Zug nach "Phaya Thai", von dort ging es mit dem ersten Rail-Link-Zug zum Flughafen Suvurnabhumi. Dort checkten wir meinen Rucksack mit unseren Klamotten ein und schlenderten dann zur Wartehalle. Die Wartezeit wurde sinnvoll ausgenutzt:
Eine machte Fotos...
... die andere machte sich noch mal lang.

Pünktlich stiegen wir in die Luft, pünktlich landeten wir am Chinag Maier Internationalen Flughafen. Flugs schnappten wir meinen Rucksack vom Band und fuhren mit dem Taxi zum Hostel, schließlich wollte ich um 11:00 am Wat Phra Singh Woramahaviharn sein, wo um diese Uhrzeit besonders viele Mönche zu Gange sein sollen. Nun ja, Pläne. Pläne sind bekanntlich nicht unumstößlich... Wir mussten im Hostel auf unser Check-In warten. Zwar konnten wir es uns unter den Baldachinen gemütlich machen, aber 11 Uhr war längst vorbei, als wir uns endlich auf den Wat-Erkundungsgang durch die Altstadt Chiang Mais begeben konnten.


Herumlümmelecke im überdachten, eh, überhangenem, Vorhof des Hostels.

Die Stadt besteht eigentlich aus Wats, so erscheint es jedenfalls, wenn man von einem Wat zum nächsten gelangt, ohne viel Wegstrecke dazwischen bewältigt zu haben. Damit uns nicht die Wateritis befällt (Schreizustände bei Sichtung vergoldeter Dächer) haben wir viele nur von außen und im Vorbeigehen besichtigt, uns aber auf die Großen Drei eingeschossen, die wir genauer in Augenschein nehmen wollten. Den Anfang machte der besagte Wat Singh (Abkürzungen sind was Feines), der seine Bedeutung von der Buddhastatue ableitet, die dort zu Hause ist.

Der Wat Phra Singh...
... und seine berühmte Buddhastatue.
Vorbei an unzähligen anderen Wats und mit einem, wie sollte es anders sein, Frucht-Shake in der Hand liefen wir weiter.

Bis endlich der zweite, wichtige Tempel, neben den hundert anderen, die wir ignoriert hatten, am Wegesrand stand. Ach nein, doch nicht. War nicht wichtig. War ja auch bloß besonders und schön. Nach welchen Kriterien hier Watte berühmt sind oder nicht, erschloß sich uns nicht immer ganz, der Wat Pan Tao jedenfalls war extraklasse. ;) Dieser Wat ist nicht wegen seines Buddha-Abbildes berühmt, sondern weil er ausschließlich aus Holz gebaut wurde und Elemente der Lanna-Architektur mit derjenigen der Thai mixt (jedenfalls steht das so auf einer Infotafel). Bevor zum Wat umfunktioniert wurde, war er eigentlich ein königliches Palastgebäude. 

 

Im Prinzip gleich dahinter, aber nicht so gleich zu erreichen, befindet sich der zweite wichtige Wat, Chedi Luang. Vor allem die Elephantenfiguren machen ihn unverwechselbar (zumindest im Vergleich zu denjenigen Wat(ten), die wir besichtigt haben). Sein Bau wurde im 14. Jhd. begonnen, wegen Stabilitätsproblemen des Steinhaufens wurde die Fertigstellung aber erst rund 200 Jahre später bewerkstelligt. Schon 1545 zerstörte ein Erdbeben den Wat... Das ist echt Pech.

Wat Chedi Luang
In den 1990er Jahren wurde der Wat in Stand gesetzt. Allerdings sollen die Elephanten dabei im Zentral-Thai-Stil "renoviert" worden sein und nicht im Lanna-Stil, wie eigentlich ursprünglich gewesen.
Die restlichen Wats erspare ich mir hier mal (ihr werdet es mir hoffentlich verzeihen). Zusammenfassend kann man über sie sagen: sie sind alt, vergoldet und haben Buddha-Statuen in allen Lebenslagen (stehend, sitzend oder liegend) - so, wie man sich Wat(te) eben so vorstellt.

Wir überbrückten die Zeit bis zum Sonntags-Nachtmarkt, der in Chinag Mai ein Muss für jeden Besucher sein soll, mit einer Spatz(ier)wanderung an der alten Stadtmauer entlang und suchten ein neckisches kleines Kaffee, in dem eine köstliche Schokolade serviert werden würde. Hm, hm, über den Preis meines Eises mit 6 Kirschen muss ich mich nicht auslassen... 

So langsam neigte sich die Sonne dem Horizont entgegen und so langsam kam auch der Markt in Schwung. Der Clou: die Straßen waren Bus-, Roller-, Auto-, Tuk-Tuk- und auch von anderen fahrbaren Untersätzen, die man hier so antreffen kann, -FREI! Zwar wuselten trotzdem alle hin und her, aber es war doch entschieden angenehmer als in Bangkok. Auch wir kauften kräftig ein und das nicht nur an den Fressbuden. Der Markt erstreckte sich über Straßenzüge und zog Sänger, Tänzer, andere Schausteller und sowieso die halbe Region an. 

Drei neue Blusen kamen hinzu...
Gegen 23:00 machten wir dann aber doch kehrt und versuchten noch ein Säftchen vor unserm Hostel zu trinken. Doch noch ehe ich meine Füße runter nehmen konnte, hatte ich auch schon drei Mückenstiche mehr zu verzeichnen und wir machten uns schleunigst vom Hof.

Dreckige Füße sind ein täglicher Nebeneffekt, ist man in Thailands Wat(ten) unterwegs. Überall heißt es: Schuhe aus!
Mit Gekkos an der Wand, aber immerhin nicht im Bett, verbrachten wir eine eher weniger erholsame Nacht,  konnten uns aber auf einen weiteren Wat am nächsten Tag freuen. 

 Hinweis: Es fehlen jetzt noch unsere beiden letzten Tage in Thailand; einer in Chiang Mai mit unserem Besuch des Doi Suthep und der heutige (Dienstag, 11.03.2014) in Bangkok, an dem wir im Jim-Thompson-Haus gewesen sind. Morgen müssen wir aber beide früh raus, um unsere Flieger zu erwischen, deswegen ist jetzt hier erst einmal Schluss. Hoffentlich verschwinden unsere Flugzeuge nicht spurlos...

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