Mittwoch, 5. März 2014

Bangkok - die Stadt der Engel



Vielleicht sollte ich den Blog demnächst umbenennen, denn dieses Jahr galt es nicht nur, Japan zu bereisen, sondern auch, endlich mal den Rest Asiens unsicher zu machen. Ok, das ist vielleicht etwas zu hoch gestochen; Im Falle Thailands sollte es wohl eher „zu überleben“ heißen. ;) Thailand also sollte es sein (Südkorea war einer gewissen Dame ja plötzlich zu kalt. O-Ton: „Wie, da ist Winter?“) 

Los ging es von Narita aus, wo ich meine Wartestunden damit verbrachte, mit der geballten Macht von Laptop, freiem Flughafen-WLAN, Smartphone und dem Supermarkt Seven Eleven meinen Flugplan auszudrucken, der sich doch nicht als Boarding-Ticket erwies. Langweilig war es jedenfalls nicht (Technik?!). Schlimmer war der eigentliche Flug zur Zwischenstation Kuala Lumpur, denn die Air Asia Flieger sind zwar billiger, aber grausam unbequem: Sardinen-gequetscht, Gehör-malträtiert, durstig und kalt (Decken und Wasser gab es nur gegen Bezahlung; das Portemonnaie lag aber sicher im Dachgepäck verstaut, ich hatte Fensterplatz und die beiden neben mir schliefen…) kam ich in Kuala Lumpur an. 
Ich weiß jetzt auch, warum in japanischen Toiletten überall steht, dass man sich nicht auf die Kloschüssel stellen soll. Irgendwelche Trottel machen das wirklich. 
 
Weitere zwei Stunden später landete ich im Dong Muang Flughafen, der sich keiner Zugverbindung in die Stadt erfreut und dessen Bankautomaten allesamt kaputt zu sein schienen. O_ö  Ich hatte mich aber doch darauf verlassen, dass ich in Bangkok Geld abheben kann, so hatte ich keinen einzigen Baht! Welcome to Thailand – dem Land der nicht immer ganz koscheren Umstände. Es stellte sich nämlich heraus, dass die kaputten Bankautomaten allesamt zur Geldwechsel-Filiale „Money exchange“ gehörten, ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Ein anderer Automat lieferte jedenfalls endlich das ersehnte Geld und dank der Hilfe eines Mitsuchenden wurde ich auch sicher um die teuren Limousinen-Taxis herumgelitten zu den normalen Taxis, die wesentlich billiger sind. Am Taxi-Stand steht Personal, das deine Adresse dem Taxi-Fahrer übersetzt (ich war aber vorbildlich, hatte sogar alles in Thai dastehen) und schon ging es in einer knappen Stunde in die Wirren Bangkoks. Der Taxi-Fahrer fand das Hostel auch nur nach mehrmaligen Anrufen, aber am Ende hatten wir es dann – für 300 Baht, ca. 6,30 €. Mein liebstes Schwesterherz stand auch soeben an der Rezeption und bezahlte unser Zimmer – lief doch alles wie am Schnürchen. : )

Es war also gerade mal 14.00 Uhr, viel Zeit also, um uns ums Wesentliche zu kümmern: Shopping! Nein, nein, keine Panik, das wird schon noch ein Blog kultureller Höhepunkte. Aber für das Wat-en (Tempel-n) braucht man entweder einen knielangen Rock oder richtig lange Hosen, so drohten zumindest die Reiseführer. Nicht-Rock-Tragende-Madame wollte also Hosen haben, so beschlossen wir, nach Siam zu fahren, wo es das Siam-Center und das MRT-Center geben sollte, für Fashion aller Art.

Moderne Glaskästen mit Geschmacksverirrung - Nichts Neues also

 Na jut, dank BTS-Skytrain-System stiegen wir zielsicher in Siam aus, bloß, wie zum Shopping-Center kommen? Die ominösen Absperrungen der Demonstranten(?) erwiesen sich jedoch als durchlässig, die Leute als friedlich und im Prinzip war dort eine Bühne mit einem Redner, die Leute hörten zu, die Händler verkauften ihre Waren auf der Straße und die Soldaten saßen gelangweilt umher.
 Überall sah man kleine Ein-Mann-Zelte aufgebaut, die davon zeugten, dass die Leute wohl wirklich dort übernachteten, und es waren Check-Points aufgebaut, an denen ab und an jemandes Tasche kontrolliert wurde. So auch am Eingang zum Einkaufszentrum, wo unsere Taschen ein bisschen kontrolliert und abgehorcht wurden. Das Center war aber eine Enttäuschung: Neben Prada, Gucci & Co. gab es nur billigsten Thai-Kitsch. Da waren wir also schnell wieder draußen.    
 Die Kreuzung bei Siam.
 
Danach beschlossen wir, uns noch den Lumphini-Park anzusehen. Abgesehen davon, dass der Park der größte der Stadt sein soll, verheißt auch die Geschichte Großes:

Der Lumphini-Park wurde in den Zwanziger Jahren von König Vajiravudh (Rama VI.) auf königlichem Grundbesitz geschaffen. Eine Statue des Königs steht auch am südwestlichen Eingang zum Park; sie wurde am 27. März 1942 enthüllt[2]. Das Gelände ist nach Lumbini, dem Geburtsort Buddhas in Nepal, benannt. Zur Zeit seiner Gründung lag der Park am Außenrand der Hauptstadt. ...Hier befanden oder befinden sich die erste öffentliche Bibliothek Bangkoks und der erste öffentliche Tanzsaal
Wir sahen jedenfalls viele ambitionierte Jogger, die bei 30°C meinten, laufen zu müssen. Immerhin ist die Luftfeuchtigkeit gar nicht mal besonders hoch, es fühlt sich also mehr oder weniger an, wie ein sehr heißer deutscher Sommer.
Nunja, es ist ein Park. Der sich nicht einmal für Schwesterchens kameratechnische Ambitionen eignente, denn beleuchtet ist Bangkok nachts nicht wirklich. Also genossen wir Frucht-Eis-Getränke und machten uns müde von der langen Reise auf den Weg nach Hause. 

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