Es ging nach Yehliu, sprich Yeliou, also „Jehlioł“ (Ganz normales „J“, ein langes „E“ und hintendran ein polnisches „dickes L“, jedenfalls fanden wir unsere Aussprache eindeutig, nur Chinesen verstanden uns nicht…). Egal, in jenem eben kleinem Küstenort am Pazifik, ca. eine Busstunde von Taipei entfernt, haben die Wellen über die Jahrhunderte/Jahrtausende/ Jahre über Jahre die ulkigsten Steinformationen hinterlassen, die man heute im „Geologischen Park“ besichtigen kann – diesmal gegen Eintritt.
Pilzköpfe, Enten, einen Tanzschuh und eben königliche Häupter galt es in den Besuchermassen ausfindig zu machen. Das mit den Pilzköpfen ging ohne Probleme; über die fällt man quasi drüber, sobald man den Eingangsbereich des „Parks“ passiert hat.
Pilzkopf mit Hohl... |
Wir schlenderten den Pfad weiter und suchten uns denjenigen aus, wo am weniger Besucher unterwegs waren und kamen an einer Art Aussichtsplattform an, von der man aber nicht viel Aussicht genießen konnte. Der Horizont verschwand einfach im Dunst und alles bildete eine grau-blaue Fläche, so weit die Augensehstärke reichte. Unser geplanter Rückweg am Strand entlang viel aus, da dieser Pfand gesperrt war (obwohl sich einige Chinesen da keinen Kopf machten). Jedenfalls kamen wir so wieder an der Felsformation dabei, die laut Broschüre eine „Ente“ darstellen sollte. Franz meint diese auch erkannt zu haben, ich nicht. Ein Foto war unmöglich, weil sich plötzlich jeder Chinese einzeln davor stellte, zurechtgerückt wurde und dann das „Foto-Lächeln“ aufsetzte. Ich war genervt! Erst später, mit dem Teleobjektiv, zoomte ich den Brocken vor die Linse, ha! (Bild habe ich blöderweise aber nicht von der Kamera auf das Tablet überspielt, also kann ich es auch (noch) nicht in den Blog hochladen...)
Dann entdeckten wir auch die verschiedenen Fossilien, die man zu Hauf im Boden finden kann. Seesterne sind wohl die dominierende Lebensform dort gewesen…
Das war vielleicht einmal ein Blümchen... oder es ist nachgemacht "made in China", so perfekt, wie das aussieht (?). |
Gleich um die Ecke standen auf einmal viele Chinesen ganz brav in einer Schlange und warteten. Die Schlange wurde immer länger… Hm. Wir hatten uns also dem Wahrzeichen des Geländes genähert: dem „Königinnen-Kopf“. Und da wirklich jeder Chinese ein Einzelbild mit diesem gaaanz besonderen Stein haben wollte, stellten sich auch wirklich alle brav an. Wir nicht, Teleobjekt sei gedankt.
Da die Steine immer noch der Witterung ausgesetzt sind, verändern sie natürlich ständig ihre Form – auch der Königinnen-Kopf ist vor Wind, Wellen und überhaupt Wetter nicht gefeit! Um das Wahrzeichen nicht gänzlich irgendwann zu verlieren, gibt es einen bis ins Detail nachgebildeten wetterbeständigeren Granitstein, den „Königinnen-Kopf II“. Sieht genauso aus, ist genauso groß, ist also auch ein Königinnenkopf und deswegen gibt’s hier ein Foto der Nachbildung, ganz ohne Menschen und ohne dafür lange angestanden zu haben.
Original |
Exakte Nachbildung |
Die Nacht klang mal wieder auf dem Expo-Gelände an, wo wir diesmal in den Genuss einer Tai-Chi-Vorführung kamen. Die Gruppe machte den Eindruck, als ob sich einige (ältere Herrschaften vor allem, aber nicht nur!) regelmäßig zum gemeinsamen "Sport" treffen, um die geistigen und körperlichen Kräfte mittels gleichmäßigen Bewegungen in die richtigen Bahnen zu lenken. Einige waren augenscheinlich Anfänger und trotzdem willkommen mit zu machen. Wir futterten lieber Obst und schauten zu.
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