Donnerstag, 22. August 2013

Korea I - Seoul's Changgyeonggung & Changdeokgung

Ich bin wieder da! :) Ihr dürft euch auf eine geballte Ladung Bericht über Korea freuen, denn es gab allerhand zu sehen. Ich plane, täglich einen Bericht zu machen, sonst wird es zu viel. Fangen wir also gleich an:

Am 08.08.2013 (Donnerstag) bin ich am Nachmittag losgestiefelt, um mich auf den Weg nach Narita zu machen. Man könnte jetzt witzeln, dass man damit schon die größte Wegstrecke zurückgelegt hat, insbesondere, wenn man alle Wartezeiten am Flughafen mitrechnet. Der Weg nach Narita dauert nämlich über 2 Stunden, der Fug nach Korea mit Jeju Air 2,5 h. Weiter gibt es hierzu nix Spannendes zu sagen, außer, dass es bei Jeju Air nichts zu essen gibt, was ich nicht wusste. Ich kam also mächtig hungrig an, musste mich am Flughafen aber beeilen, da auch Incheon weit außerhalb Seouls liegt und meine Reise zum Hostel nochmal 90 Min. dauerte. Schon bemerken wir die ersten Unterschiede zu Japan: Es ist heißer! Seoul ist dreckiger (aber nichts im Vergleich zu Paris) und die Bahnhofsstationen in Seoul haben kein Personal. Natürlich hatte es mich nämlich am Gate erwischt, als ich souverän meine aufgeladene Karte auf den Sensor am Gate zur U-Bahn legte (kenn man ja schließlich alles von Japan her), leuchtete nämlich einfach nur Error und dann stehste da. Weit und breit war niemand mehr da, der helfen konnte/sollte. Das passiert dir in Japan nicht. Aber so schlimm war es auch nicht, hab ich eben noch ein Einzeticket gekauft. Am nächsten Tag hat die Karte ominöserweise wieder funktioniert. Sie wollte also nur meine Nerven strapazieren, denn ich war schon verdammt knapp vor Mitternacht an der U-Bahn und wusste nicht, wann genau die letzte fährt. Aber es hat alles geklappt und die Hostels in Seoul sind Kummer gewöhnt. Weil so viele Billigflüge, die spät in Incheon ankommen, angeboten werden, kommen wohl viele Gäste erst nach Mitternacht. Jedenfalls war der Check-in im Backpackers Inside kein Problem. 

Das Hostel war sein Geld wirklich Wert. ;) Soll heißen, es ist eins der billigsten Hostels in Seoul (11 E pro Nacht im 4-Bett-Zimmer) und trotzdem spitzenmäßig. Mein Häuschen war gerade neu renoviert worden, es gab zwei Badezimmer und eine funktionierende Klimaanlage. Obendrein gab es eine lustige Taiwanesin und eine ständig betrunkene Chinesin, die aber auch lieb war.


Hier mal eine...ähm..sehr vereinfachte Darstellung von Seoul, damit meine Erzählung nachvollziehbarer wird. *-*

Seoul ist bemüht, Touristen das Leben so angenehm wie möglich zu machen, hat man das Gefühl, so dass es umfassende Seiten auf Englisch zu allen Attraktionen etc. gibt. Am 1. Tag meiner Reise hatte ich aber nichts Konkretes vor und beschloss, einfach der Nase nach zu gehen. Das war nicht besonders kompliziert, da die Touri-Karte direkt vor der Haustür zwei Paläste eingezeichnet  hatte, die keine so schlechte Wahl sein konnten. An dieser Stelle ACHTUNG: Es folgen Millionen Fotos von diversen Palästen und Schreinen in diesem Blog.

Ich lief also der Nase nach zu Palast A - für die Gedächtnisfreaks unter euch: Changgyeonggung Palast. Dieser wurde im 15. Jh. von König Sejong den Großen für dessen Vater gebaut. Wie alle Paläste und Häuseranlagen überhaupt, gibt es zunächst ein großes Tor, in dem man in den "ersten ring" gelangt. Dahinter erst gibt es ein zweites Tor, durch das man in den "zweiten Ringer" gelangt, in dessen Mitte das Hauptgebäude steht. 

links: Das erste Tor. rechts: Die Innenansicht des Hauptgebäudes: Der Thron. Entgegen dem europäischen Sessel-Thon, ist der koreanische meist eine breite Holzbank.


Die Panorama-Ansicht wurde bei diesem Trip schamlos über-benutzt. Ihr müsst euch das als Häuserkarree vorstellen.

Hinter dem Hauptgebäude folgten dann weitere Innenhöfe und verschiedene mehr oder weniger offenen Plattformen, die für bestimmte Beamte oder bestimmte Feiern vorgesehen waren (cool, wenn man dem Japanischen Guide belauschen kann).

Bonsai und Ähnliches gibt es in Korea nicht und die Teiche in den Gärten sollen nicht natürlich aussehen, sondern sind immer von Steinmauern eingefasst.

Auf den Dächern sitzen  grundsätzlich diese Viecher-Figuren. Was die genau darstellen, weiß ich leider nicht. Das Internet behauptet, die kleinen Figuren am Dach zeigen den Rang der Persönlichkeit an, die in diesem Haus untergebracht war. Acha.

Des weiteren folgte Palast B - Changdeokgung Palast. Nicht zu verwechseln mit ersterem, der Mittelteil im Namen unterschiedet sich. ;) (Die hohe Kunst ist es dann, entsprechend die Bushaltestellen auseinanderzuhalten, wenn man keine Leuchttafel, sondern nur Ansagen hat. Viel Spaß!) Dort habe ich zunächst die "Secret Garden" Tour mitgemacht. Diese ist nach irgendeiner TV-Serie benannt, in der der Garten vorkommt. Nicht, dass das so wichtig gewesen wäre - aber man kann den Teil des Palastgartens nicht allein betreten, also habe ich mich einer japanischen Tour angeschlossen, weil die eben gerade dran war und ich nicht 1 Stunde auf die englische warten wollte. 

So erfährt man zum Beispiel, dass das Wasser immer in viereckiger Form eingefasst wird, um das Erdenreich darzustellen, während die Insel in der Mitte rund ist und den Himmel symbolisiert. Chinesische Harmonie vom Feinsten also.  Der Palast"garten" ist denn auch weniger ein Garten, als ein riesiger Park, der dem Monarchen vorbehalten war. 
Auf den Bildern sehen fast alle Gebäude wie Pavilons aus, sie sind aber eigentlich Häuser. Wie man auf dem Foto sehen kann, haben die Koreaner einen cleveren Klappmechanismus an die Türen gebaut, so dass man sie aushebeln und als Sonnenschutz verwenden konnte. Mehr Abkühlung ging nicht - leider. Es war einer dieser Tage, an denen man einfach durch deshalb schwitzt, weil man atmet. 

Kleiner Einschub: Wer wohl dieses Füchslein(?) in den Stein gemeißelt hat? Und rechts ein Beispiel koreanischer Mode. ;) 

Nach einer Weile folgte ein weiteres Anwesen des Kaisers.
Der erste Ring: Ställe für die Pferde, die Toilette gleich daneben, genauso wie die Küche.
Der zweite Ring: Das Gebäude in der Mitte steht am höchsten - und ist dem Kaiser vorbehalten. 

Links durch die Pforte geht es zu den Frauengemächern. Die schmalen Gebäude werden durch Schiebewände getrennt und waren für Kaiserin sowie Schwiegermutter vorgesehen. Die bekam das kleinste Zimmer, aber trotzdem im Haupthaus. Unser Guide witzelte: Früher hatte man Angst vor den Schwiegermüttern, heutzutage vor den Schwiegertöchtern. :) Rechts im Bild seht ihr das koreanische Heizsystem: Unter dem Zimmer befindet sich der Ondol, die Bodenheizung. Von der Feuerstelle sind unter dem Haus Leitungen aus Stein gelegt, die durch das Feuer erhitzt werden und im Winter (bis zu -17°C) warm halten.

Das Gebäude mit den kleinen Zimmern ist für die Kinder.  Rechts ist der Pavillon des Kaisers - nur ihm vorbehalten, wie man daran erkennt, dass das Dach doppelt gedeckt ist. Es gab noch einen zweiten direkt am Kanal. Dieser war leicht in Bootform gebaut, damit der  Kaiser sich vorstellen konnte, er mache eine Schifffahrt.

Außerdem ist das Drachenmuster dem Kaiser vorbehalten. Viel Freizeit soll der Kaiser nicht gehabt haben und wenn, dann wurde ihm diese auch noch vermiest: Dieser kleine Pavillon liegt an einem sehr malerischen Ort, der leider von der Kamera nicht richtig erfasst werden konnte. Es gab einen kleinen Wasserfall und - ein Reisfeld. Warum? Damit der Kaiser, auch wenn er sich ausruht, an das schwere Leben seiner Untertaten erinnert wird. Deshalb ist der Pavillon auch mit einem Strohdach versehen.
 ...
Links im Bild: Koreas Nationalblume.

Der Changdeokgung  (Palast der glänzenden Tugend) ist einer von fünf noch erhaltenen Königspalästen aus der Joseon-Dynastie (1392-1919) in Südkoreas Hauptstadt Seoul. Die letzten Mitglieder der Königsfamilie lebten noch in diesem Palast.  

 Die Tour war zwar mit 90 Minuten recht lang, aber ich lernte Yuki und Ji-in kennen (unten rechts im Bild). Yuki kam gerade von ihrem Austauschjahr in Bochum zurück und besuchte Ji-in auf ihrer Rückreise nach Japan. Ich schloss mich den beiden also für den Rest des Tages an. :) 
Alles Weitere Morgen...

Keine Kommentare: