Mittwoch, 7. März 2012

Der Anfang vom Ende..

Hallo!

Nach sträflicher Vernachlässigung gibt es dann doch wieder einen Eintrag. O_ö Habe ich wirklich seit Neujahr nichts mehr geschrieben? Hm.. nun ja, das das liebe Gedächtnis nicht so funktioniert, wie man das so gern hätte (mein Fotoarchiv nicht zur Hand ist) und die lustigen Anekdoten auch nur eine begrenzte Haltbarkeit haben, kommt hier also ein eher zusammenfassender Eintrag.

Nach Neujahr fing die Uni wieder an und die Erledigung wichtiger Aufgaben rückte irgendwie näher: Die letzten Forschungskolloqien, der zu schreibende Artikel, die MA-Arbeit auf Japanisch... Aber so fängt man ein Jahr schließlich nicht an. Dafür gibt es Shinnen-kai, sprich: Neues-Jahr-Parties. Die jenigen, die man verabschiedet hat, muss man schließlich auch gleich wieder nett grüßen. Am 8. Januar gab es also die Neues-Jahr-Begrüßungsparty mit den Wagahi-Leuten (eine bunt gemischte Gruppe, die sich über den und den irgendwie kennen gelernt haben und ich über Nancy bzw- Gasshuku-Freunde). Gefeiert wurde - Achtung Wunder - bei Atsushi zu Hause. Soll noch einer sagen, dass das nicht auch möglich wäre! Die Eltern waren ausgesperrt, der Bruder, der kam, traute sich nicht zu uns (oh je, Gruppen-Gemisch, das wär dann doch zu viel des Guten!) und wir konnten in Ruhe Nabe (jap. Eintopf) machen und über Superhelden-TV-Shows aus den 80ern lachen.

Eine Woche und ein Abschiedstrinken mit dem Prof. des Film-Kurses später wurde es wieder kulturell - es ging am 15. Janaur, Sonntag, in die Yoshitaka Amano-Ausstellung. Die war in Yokohama und klein, aber fein.

Dem Beginn der Uni und einem Abschluss-Referat wurde dann kräftig mit zwei Konzerten entgegengewirkt, eins in Tokyo (18.1.2012) zum Einstimmen und eins in Osaka. Dort hatten Dir en grey eine Extra-Show und die durfte natürlich nicht verpasst werden. :D Allerdings war die Reise schon eine Zumutung: Am 21. ging es mit dem Nachtbus nach Osaka, wo ich mir in Allerherrgottsfrühe was abfrieren konnte, bis ich endlich ein Cafe fand, in dem ich ein bisschen überwintern konnte. Japanische Städte sind vor 9:00 Uhr einfach nicht besuchbar! Danach schlenderte ich durch die zuvor schon besuchte Dotonburi und wollte irgendetwas finden, wo ich mich möglichst Kräftesparend aufhaltenkonnte. Gelandet bin ich beim (zeitgenössischen?) Theater, wo ich zusammen mit 10 Omas in einer 3-stündigen Show saß, in der eine Schauspieltruppe be-kimonot erst tanzte, dann ein schreckliches Trauerspiel aufführte und dann wieder tanzte. Das war schon sehr putzig. Die Truppe bestand aus 5 Familienmitgliedern und einem weiteren Schaupsieler. Alle spielten sowohl Männer- als auch Frauenrollen, wobei der Höhepunkt die Tanzeinlage des Gruppenleiters in 3. Generation war - ein Tanz in ellenlangem Kimono und Schirm, für den es dann einen 10.000 Yen-Schein in den Kimono-Kragen gab. Alles in allem ein sehenswertes Stück Kultur, bis auf das eigentlich Theaterstück, was ein schreeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeecklich heeeeerzzerrrrreissendes Rührstück aus Japans vormoderner Zeit war. Ich hätt' mich bald auf meinem Stuhl gekringelt vor Lachen, wenn ich nicht gesehen hätte, wie die Ömchen gerührt an jeder schrrrrecklich überzeichneten Schauspieler-Geste und -Mine hingen. Nachdem ich damit den Nachmittag gut rumgekriegt hatte, war dann auch schon bald das Konzert. Eins, das endlich mal länger ging als knappe zwei Stunden - und mir natürlich promt das Problem einbrachte, dass der verdammte Nachtbus viel zu früh abfuhr. Wie man es auch macht... Naja, einen Stress-Sprint später hatte aber auch das geklappt.

Ein weiteres Highlight war das König der Löwen-Musical am 24. Januar, zusammen mit Yurie, Nancy & Aki, Jacqueline und Okubo. :D Für den netten Studi-Preis von 25 €. Weitere Ereignisse, die dem Lenren in den Weg gekommen sind: Jacquelines baldige Abfahrt, so dass wir vorher noch im Shimoda Pralinen zusammen gemacht haben und Janas Ankunft und Abfahrt, weswegen ich mir in Ikebukuro mal wieder mit Monja und Okonomiyaki den Bauch vollschlagen konnte.

...

Damit began dann auch schon der Februar und die Lage wurde irgendwie ernster. Aber am 10. Februar hab' ich es mir nicht nehmen lassen, Kaoru in JP zu begrüßen und Noriko zu verabschieden und am Tag darauf gab' es eine lustige Veranstaltung in Roppongi, zusammen mit Yael und Larissa. Dabei sind wir doch tatsächlich auch noch jemandem über den Weg gelaufen, mit dem wir vor 2/3 Jahren zusammen im Shimoda gewohnt haben! O_ö Diese Welt ist ein Dorf. Auf der Party gab es jedenfalls einen Shamisen-Spieler zu sehen, der von einer Geige begleitet wurde und ein kurzes Kabuki-Stück mit DJ-Untermalung. Das alles in einem Club in Tokyos heißestem Distrikt, Roppongi eben, der zum Valentinstag dekoriert war. Was es nicht alles gibt.

Danach hieß es täglich mit Lena die Tische in Küche und Studier-Zimmer belegen und fleißig (& zunehmend verzweifelt) an unseren Arbeiten zu baseln. Davon wurden wir nur durch eine kleine Party am 24. erlöst, bei der unser Jahrgang und der neue Doppel-Master-Jahrgang, der aus Halle eingetroffen war, zusammen gefeiert haben.

Der Rest ist einfach nur eine unschöne Geschichte bestehend aus Arbeiten-Schreiben, nebenbei das Zimmer zusammenpacken, Sachen vorläufig bei Freunden unterstellen, tagelang sortieren, wegschmeißen, Haare raufen und vor geschlossenen Posten und Bibliotheken stehen, etc. pp. Am 29. Februar schlug dann die große Stunde, der Umzug war nicht fertgi, die Arbeit auch nicht, aber immerhin der Vortrag, denn das letzte Forschungskolloqium stand an, dessen Überleben dann erst im Karaoke und dann in Shibuya gefeiert wurde.



Und dann war ich auch schon raus aus'm Shimoda und meine Schwester stand mit Sack und Pack am Bahnhof. O_ö So schnell kann's gehen. Immerhin erlöst mich das von den nächsten Einträgen. ;)
ich,
Lest demnächst: Kagoshima!

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