Sonntag, 26. Juli 2009

Bin ich eigentlich schon weg?

Nachdem ihr ja nun von Mutti mit täglichen Updates verwöhnt worden ward, zurück zur Realität des Lebens - kein Geld, keine Zeit ist die Devise!

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Spenderinnen und Spendern bedanken, die ganz still, leise und klammheimlich viele liebe kleine Moneten auf mein vereinsamtes Konto dirigiert haben - Danke! :)

Nachdem ich einmal quasi bis nach Wismar gefahren bin - zumindest kam es mir so vor, da ich Mutti nach Narita gebracht hatte, was hin- und zurück 4 Stunden dauert - habe ich mich an meine vorletzte große Aufgabe gesetzt, ihres Zeichens ein Vortrag auf Japanisch. Aber da Vorträge viel viel besser sind als Klausuren, bin ich am Tag vorm Vortrag, also am 17. Juli 2009, noch nach Ueno getigert. (Ich hätt' in Narita übernachten sollten, Ueno liegt nämlich auf halber Strecke dahin..-_-°°) Naja, ich musste sowieso zum gleich daneben liegenden Akihabara, um meine reparierte Kamera abzuholen. Hab' ich schon mal erwähnt, dass Japan toll ist?! Ich hab' das gute Teil nämlich runtergeschmissen, woraufhin sich das Objektiv gelockert hatte. ich hab' es also zum Laden zurückgebracht und die haben mich weder nach Kassenzettel noch nach dem Grund gefragt, die haben die Kamera einfach nur genommen und sich dreifach entschuldigt, dass man sie bei Casio einschicken müsste und die Reparatur -Hilfe! - zwei Wochen dauern würde. Ich hätt' fast fast die Augen verdreht. Zumal Mutti genau zwei Wochen da war, wodurch flächendeckendes Fotogeknipse gesichert war.

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Jedenfall gab es dann gleich das Ueno-Matsuri (heißt einfach nur Fest), wo ich meine neu reparierte Kamera auch gleich anwenden konnte. Auch wenn es hier im Sommer nur so vor sich hin matsuri-t, war das Besondere an diesem, dass Lampions zu Wasser gelassen wurden. Das sah dann mehr oder weniger so aus: (siehe Foto) Hübsch, nicht wahr? Naja, an der Fähigkeit, nachts zu fotofieren, hat die Reparatur leider nix geändert. :(


Weil das Ganze auch einen buddhistischen Hintergrund hat, wurde das Lampion-Wässern mit einer Zeremonie eingeleitet, bei der die Mönche vor sich hin murmelten und einige Japaner wissend hier und da mit Verbeugungen antworteten. Jeder kann sich so einen Lampion kaufen und der Mönch schreibt den Namen eines Verstorbenen darauf. Das Verschicken der Lampions auf den See soll dann symbolisch die Seele des Toten ins Jenseits schicken.

Obwohl wir eigentlich nur mit einer handvoll Leuten dorthin aufgebrochen waren, trudelten nach und nach mehr Gruppen aus dem Wohnheim ein, so dass am Ende irgendwie wieder alle versammelt waren. *-* Leider musste ich dann schon relativ früh nach Hause stiefeln, weil am nächsten tag schließlich eine große Aufgabe auf mich wartete.

Denn am 18. Juli 2009, Samstag, musste schließlich der letzte Vortrag bestritten werden und anschließend gab es das Klassen-Abschieds-Mittagessen.

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Wie es sich für den Japanisch-Unterricht gehört, waren wir in einem japanischen Restaurant und es hat wirklich gut geschmeckt!

Danach hab' ich den Fehler begangen, mir die koreanische Version von Hana yori Dango anschauen zu wollen und war damit die nächsten drei tage ziemlich beschäftigt, bis mir meine zwei noch ausstehenden Hausarbeiten für das Filmseminar einfielen sowie die Tatsache, dass ich mich langsam aber sehr sicher um meine nächste Bleibe kümmern muss. :( Also habe ich dann im Accord geschrieben, die Arbeiten termingerecht abgegeben und konnte dann guten Gewissens am 24. Juli 2008, abends zur Seminar-Abschiedsfete erscheinen. Ich habe zum ersten mal mexikanisch gegessen - Enchilada in Schokosoße (allerdings nicht süß). *lecker*

Tja...unterdessen haben wir schon drei Leute verabschiedet, die nächsten verlassen das Wohnheim Monatg bis Mittwoch - fast alle, eigentlich. Ich fühl' mich irgendwie, als wär' ich schon weg, dabei hab' ich noch einen ganzen Monat. Also echt...

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Asakusa - unser Platz

Naja, also gab es Abschieds-Ausflug Nummer was-weiß-ich: Sumidagawa Fireworks Festival! Jaaa, was wäre denn japanischer Sommer ohne Feuerwerk?! Silvester sparen sie sich's, aber im Sommer wird der Himmel in die Luft gesprengt - so oft, wie es hier jetzt Feuerwerk gibt. Aber das am Sumida-Fluß hat Tradition und ist das größte, also nix wie hin, zumal die RAs am Morgen schon Plätze reserviert haben. Das ist wie beim Hanami- Sakurablütensehen (nicht zu verwechseln mit Hanabi-Feuerwerk) - wer nicht schon am Morgen reserviert, muss am Abends stehen. Leider habe ich kein gutes Foto machen können - aber gegen Asakusa gegen 17.00 Uhr ist die große Kreuzung in Shibuya gar nix. Es drängten sich die Massen in den Straßen, dass die Polizei die halbe Straße auf dem Weg zum Fluss für die Fußgänger frei geben musste. Sicherlich die Hälfte kam im Yukata bzw. Jumbei (der für Männer) und es war mal wieder echte Tokyoter Festival-Atmosphäre: Schubsen, drängen, ersticken, verzweifelt nach der eigenen Gruppe suchen, meterweise an den Fressbuden anstehen - ich werd's vermissen. ;P


Leider ist nun ausgerechnet die Promenade am Sumida-Fluss bepflanzt - so dass sie uns die Sicht aufs Feuerwerk versperrten. -_-° Was tun? Tat, So und ich haben beschlossen, dass wir uns einen Platz suchen gehen, von dem aus man was sieht und schoben uns ca. 40 Min. um wahrscheinlich 200 m oder so vorwärts, auf der Suche nach einer Lücke in der Kronendecke und vor allem einem Stehplatz an einer solchen. Haben wir dann aquch gefunden, so dass wir eine Stunde lang das Feuerwerk bewundern konnte, das von 19.00 Uhr bis 20.40 oder so ging.

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v.l.: Tat (HK), Yu (China), So (Taiwan)

Danach machten sich alle auf die Socken, was wiederum zur Straßen- und vor allem Zugüberfüllung führte. Wir (Tat, So, Yu und ich) beschlossen, dass es erstens keinen Sinn hat, mit der Bahn fahren zu wollen und es zweitens sinnlos ist, mit der Gruppe zusammen zu bleiben (Sitzplatz für 4+? Sind Sie wahnsinning?), und verzogen uns noch in ein Cafe, nachdem wir erfuhren, dass man beim Karaoke 1,5 Stunden warten müsste. Leider blieben wir bis zum Ladenschluss 22.00 Uhr, so dass wir in die zweite Rush-Hour kamen - nämlich die derjenigen, die in Restaurants und Cafes gewartet haben, dass die Züge wieder frei werden. Tja...-_-° Aber kaum war es 24.00 Uhr, schon waren wir zu Hause und ich hab' noch ein bisschen im Netz nach einer neuen Bleibe gesucht.

Das ökonomischste wären entweder Wohnheimzimmer mit 4+ Personen oder ein fensterloses 2 Tatamimatten-Kabuff. Wohnungen und Zimmer werden hier in Tatamimatten gemessen, wobei eine halt so viel ist, wie man zum Schlafen braucht - so ungefähr. Aber ich bin verwöhnt - für bloß einen Monat will ich mit meinen ganzen Klamotten keine Mitbewohner und ohne Fenster - nix ist. Eventuell nehm' ich ein 2- oder 3-Matten-Zimmer für mich allein mit Fensterchen - für 49.000 (363 €) oder 55.000 (408 €)...muss ich mir noch überlegen. Wenn ich überlege, dass mein jetziges schnuckeliges 6-Matten.Zimmer Zimmer + Bad ebenfalls 49.000 kostet....haach.

1 Kommentar:

kokke hat gesagt…

Du warst auch beim Feuerwerk? O.o Da haben wir uns wohl zwischen den 1 Mio. Menschen knapp verpasst. ^^
Ihr hattet nur Bäume im Weg? Wir hatten gleich eine ganze Hochstraße im Weg. -.-
Aber es war Spitze, nix zu den lächerlichen Ferwerken (wenn man das noch so nennen kann, nachdem man das Sumida-Ferwerk gesehen hat) in Deutschland.