Freitag, 10. Juli 2009

Kurztag

Heute war erst mal ein kurzer Tag, d. h. nicht länger als 6 Stunden Stadtgang, denn wir haben noch etwas vor. Deshalb stehe ich auch ein wenig unter Zeitdruck, der Blog wird heute nicht so lang. Wir stiefelten in brütender Hitze zur Bahn und sahen dort eine Kita - Gruppe, lustigerweise mit Wägelchen. Ich wusste bisher nicht, dass es auch welche mit Stehplätzen gibt, man sieht's hier gut.

Franz musste erst einmal verpflastert werden, dann waren wir für unser Spazierwandern gerüstet. Der Ueno- Park ist ziemlich groß, es gibt dort auch einen Zoo. Daneben ein Tempel- und Schreinareal und viele Kunstmuseen. Derzeit läuft eine Ausstellung zu Rodin, sein "Höllentor" steht original dort aufgebaut.
Ins Museum sind wir nicht gegangen, bei dessen Größe hätten wir sicher Stunden gebraucht. Also begnügten wir uns mit den Skulpturen im Außenbereich, bis wir auf ein "modernes Kunstwerk" stießen.
Bei genauerer Betrachtung von vorn stellte es sich jedoch als Koban (Polizeistützpunkt) heraus.
Ansonsten befindet sich in Ueno eine nicht ganz zu durchschauende Sammlung von alter und neuer Kunst, Architektur und Mäzenatentum. Wer Geld hat, kann offensichtlich eine Tafel o.ä. aufstellen (lassen) und sich da verewigen. Ein paar Beispiele seht ihr hier:



Der "Totemspfahl" gehört dem Lions-Club, der Fisch ist von einer Vereinigung.


Aber es gibt auch altehrwürdige Tempel, hier mit einem Strohrad. Wenn man es richtig durchschreitet, soll es Glück bringen.



Ganz besonders wichtig für die Japaner ist Lotos, im Hintergrund des letzten Bildes ist er bereits zu sehen. Man sieht den Teich vor Pflanzen nicht. Leider blühen immer nur wenige Exemplare, aber es ist alles voller Knospen.

Den Übergang zum Museumsteil bildet wiederum ein See, zur Abwechslung mit Fontäne; davor war gerade eine Art "Versammlung". Das Bild ist nicht gut, ich wollte nicht so direkt heran: Es sind Obdachlose, vor ihnenhält eine Frau von einer christlichen Gemeinde eine Rede. Danach gibt es dort eine Portion aus der Suppenküche und Sachspenden.


Die Parks sind voll von Obdachlosen, im Straßenbild fallen sie sonst kaum auf.


Wir haben auf unserem Rundgang noch ein paar zeitgenössische Kunstwerke bestaunt; das erste Bild ist hoffentlich keine neue Mode, das zweite zeigt, wie Europäer wahrgenommen werden.



Dann war Zeit fürs Mittagessen - dieses Mal koreanisch. Sehr sympathisch, dass die Sitzecken nur so aussehen, als müsste man die ganze Zeit auf den Knien lümmeln. Dankenswerter Weise gibt es ein "Kellergeschoss" für die Füße. In Verbindung mit Sitz- und Rückenkisssen eine bequeme Sache. Und geschmeckt hat es auch, wir haben alles verputzt.



Zum Schluss für heute wieder ein Bild mit Seltenheitswert - bei der Rückfahrt zum Studentenwohnheim waren wir beiden wirklich allein im letzten Waggon, wenn auch nur für eine Station.

Mal sehen, ob uns das heute noch einmal gelingt - wir fahren nämlich noch nach Yokohama, um dort in den Nachtbus nach Kyoto umzusteigen.
In der alten Hauptstadt war Franziska auch noch nicht. Wir werden dort übernachten und erst am Sonntag mit dem Nachtbus zurückkommen. Vor Montag Nachmittag gibt es also nix Neues von uns. Drückt und die Daumen, dass die Regenzeit in den letzten Zügen liegt und es nicht andauernd schifft.

1 Kommentar:

kokke hat gesagt…

Außer Regen nix gewesen? ^^
Wenn die Sonne uns wieder haben wird, dann wird es noch wärmer als es jetzt schon ist. Ich glaube, so was nennt man "vom Regen in die Traufe" (natürlich im übertragenen Sinne ^^).
Die Kinderchen im Wägelchen habe ich bei mir schon oft gesehen - in Halle habe ich das übrigens auch gesehen, da konnten die aber sitzen. :)
Viel Spaß in Kyoto! Schöne Stadt!