Sonntag, 5. April 2015

Wohnen in Asagaya & Sakuraaa an der Sophia-Universität

Da ich nun also beschlossen hatte, dass ich meiner Höhle auf nimmer Wiedersehen den Rücken kehren würde, machte ich mich auf die Suche nach einer anderen Möglichkeit - so intensiv, dass Google mir wahrscheinlich noch das nächste halbe Jahr Wohnungs-Werbung schalten wird. -.- Aber zum 1.April, DEM Stichtag überhaupt in Japan, war nicht mehr viel zu holen. Da haben alle Austauschstudenten, Neu-Tokyoter und Aussziehende, die zum allgm. Arbeits- und Unistart in Japan in Tokyo eine Unterkunft brauchten, schon bei den guten Sachen zugeschlagen. 

Trotzdem bin ich letztendlich bei Fontana, einer eher unbekannteren Wohnungsvermittlung, fündig geworden. Der Haken an der Sache ist ja immer dies: Key-Money, Deposit, Rei-kin - in Übersetzung Schlüsselgeld in Höhe einer Monatsmiete, Kaution in Höhe einer Monatsmiete und Dankes-Geld in Höhe einer Monatsmiete, nicht erstattbar, versteht sich. Da kann sich keiner für 9 Monate eine Unterkunft leisten, zumal ohne Möbel. Daher gibt es Vermittlungen wie Sakura-House, Oak.House und eben Fontana, die zu übertriebenen Mietpreisen immerhin grundmöglierte Behasungen zur Verfügung stellen, wofür aber eben alle anderen Gelder wegfallen.

Ich wone jetzt am Bahnhof Asagaya.Das ist auf der Chuo-Linie, 10 Minuten mit den Express von Shinjuku, 15 Minuten bis Yotsuya, wo das Institut ist. Die Lage ist also eigentlich perfekt, zumal ich keine 2 Minuten vom Bahnhof weg wohne.Trotzdem höre ich kaum etwas und meine Gasse ist so verwinkelt, dass man auch keinen Straßenlärm hat. 
 Da in die Nische geht's rein.
So sah' es dann direkt beim Einzug aus. Noch recht trostlos, aber man sieht immerhin etwas Tageslicht, auch wenn es nun nicht direkt ein Kristallpalast ist.
 Diese ausziehbaren Stangen, die man überall dazwischenspannen kann, sind die Rettung hier, weil man ja nirgendwo Nägel in diese Pappwände machen darf.
 Eingangsbereich mit Waschmaschine.
 Nochmal der Eingangsbereich
 Rechts geht dann das Bad ab - im Prinzip dasselbe Model wie früher im Wohnheim, nur dass überall noch 20 cm fehlen. Aber es reicht.
 Meine Küche. Süß, nicht. Zum Glück habe ich keine großen Ambitionen.
 Mna beachte dieses Tolle Gestell, das extra dazu gedacht ist, dass man über der Spüle eine Arbeitsfläche einrichten kann.
 Kühlschrank und Mikrowelle sind auch da.
 Der Einbauschrank, der praktischerweise zu beiden Seiten aufgeht.
 Innen gibt es aber nur eine Kleiderstande und ein Brett. Da muss man dann individuell mit Kisten und Hängedingern und sonstwas eine Einteilung hinbasteln.
 Einen kleinen Arbeitstisch gibt's auch und ein Abstell-Tischchen.
 Mein Bett und mein neu erstandenes Regal, das genau in die komische Wandnische passt.
 Zum Glück ist der An- und Verkauf gleich nebenan. Daher hab ich mir diesen coolen Rollschrank auch noch geleistet. So ohne Abstell- und Einräumfläche ist halt doch etwas mistig. Trotz der Rollen hat der Schrank aber dieses Billig-Parkett-Imitat zerschramt. Ich fürchte, das gibt Kautions-Abzug. :( 

Aber so kann man doch ganz gut leben, zumal ich nur einen direkten Nachbarn habe und gegenüber ein Sushi-Laden ist. Dadurch fallen die dünnen Wände und die fehlende Isolierung (nicht zuletzt dank Türspalt, dem ich noch mit irgendwas beikommen muss, bevor die Karkalaken munter lustig durch mein Zimer spazieren) nicht so sehr auf. Nichts machen kann man natürlich gegen den immer gegenwärtigen Klimaanlagen-Lärm und den Wind, der sich bei mir immer gleich nach Orkan anhört. ^^°
 Das ist mein neuer Arbeitsweg. Direkt an der Sophia-Universität, auf deren Campus das DIJ irgendwie angesiedelt ist, gibt es einen Sakura-Weg.


 Die Blüte kam ganz plötzlich. Es war wettertechnisch zwar sonnig, aber noch recht kalt, da haben die Japaner gegen 10 Uhr schon die Fußwege mit blauen Planen besetzt. An einem Donnerstag. Da kennen die sonst so arbeitsamen Arbeitsbienen nix - wenn es Kirschblüte gibt, dann muss halt ein Betreibsausflug oder sonstwas her, damit man die Pracht bei entsprechendem Alkoholkonsum genießen kann. 

Keine Kommentare: