Mittwoch, 1. April 2009

Gasshuku! Teil 2: Ja, wat war denn los?

Das Gasshuku ist ja nun fast einen Monat her... *hüstel* Naja, ich hab' halt gewartet, bis ich aus einer gesunden Entfernung ojektiv informativ berichten kann! Oder so...

Am 6. März 2009 haben Shu, Nami (immer noch aus DE kommend, japanisch Spitz-benamst), Erik und ich uns auf die Socken gemacht, um Kaisei in Yokohama zu treffen, was auch problemlos geklappt hat. Danach sind wir in letzter Sekunde (Ja, ich wollte halt den Studentenrabatt, wenn man ihn schon mal hat) theoretisch in denselben Zug gestiegen wie Nancy und Hiromi, die bereits vorher in Shinagawa eingestiegen waren. Praktisch befanden wir uns aber am anderen Ende des Zuges, was Kaisei bei der nächsten Haltestelle einfiel, als die Türen fast schon wieder zu waren, so dass wir unsere liebe Not hatten, unsere 7-Sachen zu schnappen und noch raus- und wieder reinzukommen. (Wobei mir immer noch schleierhaft ist, warum wir nicht gleich von Abteil zu Abteil sind, so gehts ja schließlich auch.) Ejal, dann waren wir da und quatschten uns und die Zeit tot, während nach und nach an verschiedenen Haltestellen bei mehrmaligem Umsteigen immer mehr Leute zu uns stießen, bis wir zu dem verhängnisvollen Bus kam, der uns in die falsche Richtung fuhr.

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Erik und Nami beim Souvernirkaufen; Hina-matsuri-Puppen, das Fest, bei dem für die Mädchen die Puppen herausgeholt werden. Sie müssen aber rechtzeitig weggepackt werden, sonst bekommt die Tochter keinen ab.

Wir sollten nämlich Bus an Hlts. Nr. 3 nehmen, aber die Busse standen zur Abwechslung mal ein bisschen ungenau, so dass wir den von Hlts. Nr. 4 genommen haben. Gerettet hat uns Yasu, der eigentlich nur auf Toilette und daher vorher austeigen wollte, um dann mit dem nächsten Bus nachzukommen und dabei irgendwie gemerkt hart, dass wir nicht waren, wo wir sein sollten. Da waren wir allerdings schon ein gutes Stück weit gefahren, draußen goß es aus Kannen und der nächste Bus kam noch lange nicht. Während die arme Hiromi, unsere Organisatorin, auf sehr japanische Art immer weiter im Boden verusnken ist, haben wir uns dann in einem Souvenirshop umgetan und die Leute ein bisschen näher unter die Lupe genommen. Nachdem wir dann alle ein von Hiromi als Entschuldigung spendiertes Manjuu gefuttert haben, kam dann auch der Bus irgendwann und es ging weiter. Eigentlich fanden wir das alle auch nicht wirklich tragisch, war ein bisschen ein kleines Abenteur, aber Hiromi brauchte noch eine Weile, bis sie das Erlebnis nach einem Strafspiel und der Umsetzung der Geschichte als Theaterstück endlich verarbeiten konnte. =)

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Man sieht, womit Nancy (hat die Fotos gemacht) sich die zeit vertrieben hat: Shu und *-*

Das Beste daran: Als Nancy sich mit Hiromi in Shinagawa getroffen hatte, rief ein sehr verschlafener Waku bei Hiromi an um zu vermelden, dass er den Zug nicht schafft, weil er gerade erst aufgewacht sei. Angesichts dieser Tatsache würde er den Shinkansen nehmen um nicht allzu sehr zu spät zu kommen. Dreimal drüft ihr raten, wer uns dann im Ryokan, dem Gasthaus, nach unserer Busirrfahrt begrüßt hat! Nachdem wir dann alle versammelt waren, gab es die Begrüßungsrede. Da wir im Ryokan waren, saßen alle Japaner automatsich brav im Seiza (auf den Knien), nur wir deutschen Banausen haben uns gleich im Schneidersitz niedergelassen. Als Tatsuya, unser Lehrer, sich dann aber auch locker hingesetzt hat, spürte man eine Welle der allgemeinen Entspannung durch die Runde gehen und plötzlich saß kaum einer mehr im Seiza. ^^°
Da wir zu spät waren, war der Stundenplan diesmal schon von den im Auto angereisten Leutchen gemacht worden und sah dann folgendermaßen aus:

Achja, das Kennenlernenspiel beschränke sich diesmal zum Glück darauf, lediglich unser Gedächtnis zu maltretieren (Wer mehr wissen will, soll den Eintrag vom letzten Jahr lesen..^^ Stichwort heißt: fu-fu -_-°°). Wir mussten alle die Namen der anderen widerholen, womit einige besser zurechtkamen als andere. ;) An dem Tag war dann auch gleich die erste Besprechung für das Theaterstück, welches die Hauptaufgabe des Gasshuku ist. Da diesmal gleich 6 Deutsche anwesen waren, gab es auch entsprechend viele Gruppen. Als Ryuichi dann seine Ideen zum Thema tsuujiru (grob übersetzt: übermitteln) ausbreitete, hab' ich zum ersten Mal richtig realisiert, dass ich mich seit dem letzten Jahr doch enorm verbessert habe: Ich hab' ihn fast problemlos verstanden und konnte auch noch mitreden! Halleluja! ^____^

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Abendbrot, im Bild: Waku; auf dem Tisch fehlt natürlich noch die Reischale und noch irgendwas...sieht grad so wenig aus...hm..

Tja, was ist an dem Abend noch passiert? Nicht viel, war ja schon gegen 15.00 Uhr, als wir ankamen. Natürlich gab' es am Abend das bekannte Sashimi-Abendbrot und die erste Party und alle quatschten und tratschten.. Aki und Ryu(ichi) hatten ihre Gitarren mitgebracht, also hat jeder versucht, den halben Song, den er noch irgendwo im Gedächtnis hatte, zu spielen und dann gab's das altbekannte Uno.. Ja, so endete der Tag ralativ früh gegen 3.00 Uhr, wenn ich mich recht entsinne.

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Nochmal Abendsessen mit versammelter Mannschaft und Kerzenausblasen aller Februar-Gebrutstagskinder. Shuhei und Tekkan, die jetzt schon keine Studenten mehr sind und sondern arbeiten, haben's spendiert.

Achja, zum Abendessen vielleicht noch: Unser Gasshuku war ja verglichen mit 'nem "echt-japanischen" wohl sehr locker organisiert, aber auch bei uns wurde das Essen mit einem allgmeienem "Itadakimasu" (guten Appetit) begonnen und mit "Gochisosama" (Danke für's Essen) beendet. Derjenige, der den Spruch sagte, wechselte zwar immermal, es war aber immer jemand von den "Urgesteinen". Beim Beenden des Essens wurde immer so was gesagt wie: "Alle, die noch essen wollen, können das in Ruhe tun, aber für alle, die schon fertig sind gochisosama, ihr könnt jetzt aufstehen."

Pünktlich 8.00 Uhr wurde dann zum Frühstück geblasen und der "Lerntag" brach an. Soll heißen, wir Deutschen sollten für unseren Rabatt was tun und spielenderweise Unterricht machen. Da haben wir die ganzen alten Spiele wieder rausgekramt: Wortkettenspiele, Topfschlagen, Leute in verschiedenen Gruppen abwechselnd einen Text oder ein Bild malen lassen und die nächste Gruppe muss dann weitermachen und man schaut, was am Ende rauskommt, Aussprachespiele (sehr beliebt, vor allem die "l" und "r"-Reihe ^^°) usw. usw. Hat Spaß gemacht. Vor allem Keishiro war arm dran, den Shu beständig mit der Dreifaltigkeit "Kirsche-Küche-Kirche" gejagt hat. :)

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Unterricht in der Mittel- und später Oberstufe: Wir haben "Wer bin ich?" gespielt. Für alle, die's nicht lesen können: v.l. Ryu hat den Tenno (jap. Kaiser), Tekkan Pikachu (queitschgelbes Anime-Viech) auf der Stirn. Komischerweise fanden alle den den Tenno total schwer und Ryu hat auch am längsten gebraucht um rauszufinden, wer er sein sollte (bis auf Nancy, die Anpan-man war, aber leider nicht wusste, wer das ist, von daher zählt das nicht...^^). Nancy und ich fanden das jedenfalls komisch, zumal Ryu selbst Hiromi die gute Angela Merkel verpasst hatte....

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Toi, der kleine Ort auf der Izu-Halbinsel. Yasu vorn, Kaisei hinten, am Strand

Danach ging es ans Meer! Im Licht der Abendsonne haben unsere Jungens sich die Zeit mit 'nem gefundenem Fußball vertrieben, es wurden Fotos gemacht und Aki hatte Seifenblasen-Krams mitgebracht! Die Japaner haben da ein gutes Wort für: natsukashii (bzw. natsukashiiiiiii, je mehr "i", desto natsukashii-er eben ;) und es bedeutet so was wie: Wie lange ist das her! Damals war's! Achja, früher...!

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v.l. Narumi, Linda, Aki; Keishiro und Shunsuke beim Fußball

Am Abend dann waren Spiele angesagt und das erste war batsu-gemu (= Straf-Spiel). Weil Hiromi mit dem Bus nicht aufgepasst hatte, musste sie auch gleich ran und uns ein Wort erklären, indem sie Buchstaben mit ihrem Po malte. Naja, wir haben ihr dann erlaubt, die Buchstaben mit dem ganzen Körper darzustellen.^^

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Wir beim Singen und Hiromi als Buchstabe

Anschließend wurde gesungen... Ich weiß nicht, wo Akira diese schrecklichen deutschen Volkslieder her hatte! Zum Glück sind die damals komplett an mir vorbei gegangen. Danach kam wie immer Stille Post und es war auch genauso lustig wie beim letzten Mal. :) Da wir in jeder Gruppe absolute Anfänger hatten, waren die Ergebnisse wunderbar, zumal Tatsuya sich einen Satz mit vielen "R"s ausgedacht hatte, da ist es bei Japanern ja bekanntlicherweise eh vorbei. XD

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Linda und Tekkan geben ihr Bestes; wir beim Spiel

Dieser Tag ging dann gegen 3.30 Uhr auch irgendwie zu Ende, wobei es sich immer in die Frühschläfer (gegen 24:00 Uhr wech) und eben die Gar-nicht-Schläfer aufteilt.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Bei einer deiner Bildunterschriften:
"Shuhei und Tennan"
Schäm dich, Fu-chan! Und jetzt husch, den RS-Fehler ausmerzen ;).

Aber es ist so geil, jetzt noch mal vom Gasshuku zu lesen. Man kann irgendwie gar nicht genug davon bekommen.

Btw. irgendwie kommen mir verdammt viele Fotos bekannt vor ;).