Dienstag, 23. September 2008

Konzert, Namen, Wetter

Hallo, da bin ich wieder. Was ich am 18. und 19. September gemacht habe, weiß ich nicht mehr, also kann's so toll nicht gewesen sein. Fangen wir also gleich mit dem 20. September 2008 an. An jenem welchen sich der Großteil des Wohnheims auf Freds (Belgien) Geburtstagsparty bis spät in die Nacht..oder eher früh am Morgen besoffen hat. Ausgenommen Jun (Korea), Will (USA) und meine Wenigkeit, die sich zum Alternativprogramm, einem klassischen Konzert, begaben. Eine Freundin von Jun spielt nämlich Geige und hatte ihr erstes kleines öffentliches Konzert im Streicherquartett. Ich bin jedenfalls froh, dass ich im letzten Moment doch noch ein gutes Kleid mitgenommen habe, in dem man ein bisschen nach was aussieht, denn die Jungs kamen beide im Anzug.

Beide haben sich den Anzug erst 'nen Monat vor der Reise gekauft. Im Bild Jun ohne Krawatte, da vom Binden keine Ahnung; Will mit, hatte zwar ebenfalls keine Ahnung, war aber so schlau im Netz nach 'ner Anleitung zu suchen. ;)



Das Konzert war jedenfalls sehr schön. Es wurde jeweils ein Stück von Beethoven und Dvorak sowie eine Zugabe gespielt. Ich hatte nicht gedacht, dass es so lange gehen würde, aber sie haben 19.00 Uhr angefangen und bis 21.00 Uhr gespielt. O_o...


Jun hat 'ne coole Canon Spiegelreflexkamera..


Danach mussten wir uns 'was zu essen suchen. Ist das vielleicht zu glauben? Jun (wie oben zu sehen nur die Hälfte von Will) futtert tatsächlich 5 Mahlzeiten am Tag! Natürlich alles mit Reis, Fisch und Kimchi. Naja, da die Gegend, in der wir waren, wohl für Ramen bekannt sein soll, haben wir also Ramen gegessen. Dabei haben die Jungs ihre Nudel-Schlürffähigkeiten gezeigt, während ich versucht habe, es wenigstens normal irgendwie hinzukriegen. Ich hätte die Nudeln auch gar nicht schlürfen können, weil sie viiieeeel zu heiß waren, was die beiden aber nicht störte, so dass sie nach 10 Minuten fertig waren, während ich das Doppelte an Zeit brauchte.




Danach sind wir noch ins Book-off. Das ist auch schön: Es ist 22.30 Uhr und man kann einfach noch in den nächsten Buchladen spazieren. Wobei die Book-off Läden deswegen so toll sind, weil sie das Meiste für 105 Yen (0,70 € - Manga in DE kostet 5-8 €) bzw. 305 Yen verkaufen. Ja, jedenfalls haben wir mächtig zugeschlagen. ;) Ich hab mir auch gleich so eine Punktesammelkarte ausstellen lassen, wobei mir beim Formularausfüllen um die Uhrzeit kein einziges Kanji meiner Adresse eingefallen ist. T_T Jun hat geholfen.

Namen. Ich bin ja immer wieder fasziniert von den Namen um mich herum. Bei uns gibt es ja diese Vorstellung, Chinesen und Koreaner hätten nur 100 Nachnamen oder so. Das Lustige daran: Theoretisch sind es zwar mehr, nämlich in beiden Fällen ca. 300, praktisch sind es aber viel weniger. In China teilen sich die meisten Leute nämlich 20 Namen, während 45% aller Koreaner mit lediglich 3 auskommen: Kim, Li und Park. Kein Wunder also, dass die Hälfte unserer Koreaner (inkl. Jun) Kim heißen. Jun hat versucht mir zu erklären, woher diese Namen kommen, aber ich hab nur so viel verstanden, dass sie alle auf irgendwelche Ahnenkönige zurückgehen und normale Leute schon immer den Nachnamen ihrer Region hatten. (Im Gegensatz zu Japan, wo bis zur Meiji-Reform 1868 nur Samurai Nachnamen hatten und der Normalbürger sich plötzlich einen ausdenken musste.) Außerdem werden die Leute zur Unterscheidung meistens mit Kim+Region, aus der der Name ursprünglich kam, angesprochen. Bis vor ein paar Jahren (10 oder so), durften Leute aus derselben Familie auch nicht heiraten. Muss ja wirklich sehr lustig gewesen sein, wenn 10% des Landes zu deiner Familie gehört, vor allem, wenn in deiner Region viele alteingesessene wohnen. Ansonsten wird man immer mit vollständigen Namen angesprochen, was im koreanischen Fall Nachname+Generationsname+Eigenname ist. Zumindest in traditionelleren Familien, was anscheinend auf den Großteil Koreas zutrifft. Jun heißt eigentlich Kim Jong-yun, sein Bruder und Cousin heißen dementsprechend Kim Jong-irgendwas. Der Eigenname des Kindes ist absolut frei wählbar, aber es gibt viele Leute, die trotz dreier Namen am Ende denselben haben, weil die Namen in Kanji geschrieben auch Bedeutungen haben und gewisse Namen als besonders glücksbringend erachtet werden. In Juns Fall kann man den ganzen Namen als glitzernde Goldglocke oder so übersetzen (Kim=Gold, Jong=Glocke, Yun=glitzern). ^.^...

Ist übrigens praktisch, dass Asiaten sich mit ihrem Namen allgemein nicht so haben. Jong-yun heißt hier Jun, weil das der japanische Name ist, der seinem koreanischen am Nächsten kommt. Die Chinesen (vor allem die Hongkong-Chinesen) haben manchmal gleich drei Namen im Gepäck: den chinesischen (den wirklich kein Mensch aussprechen kann), die japanische Variante bzw. einen englischen Zusatznamen. Ich hab wirklich noch nicht rauskriegen können, woher dieser englische Name kommt, ob er offiziell ist oder 'ne Art Übersetzung. Aber die Hälfte der Chinesen hat einen und so haben wir hier Andrew, Andre, Fletscher, Irne usw. herumspringen. (Schade nur, dass ich mir jetzt zwar die Namen, nicht aber die Gesichter dazu merken kann...^^°°°)
Mein Name ist jedenfalls immer Anlass zur Freude: Die angestrengten Gesichter zu sehen, die versuchen, meinen Namen auf die Reihe zu kriegen, haben schon was...-_-° da hilft auch keine englische Variante oder was, selbst Europäer und Amis fragen immer noch zweimal nach, ob sie's richtig verstanden haben.

Das Wetter hier ist schön. Ich hab mir ja sagen lassen, dass in DE nachts bereits 0°C gemessen werden können. Hier ist es in der Nacht endlich mal kühl und zwar weil es die letzten drei Tage dauergeregnet hat, da die Taifunzeit angefangen hat. Ich hab mir sagen lassen, dass ich ein mordsmäßiges Gewitter verschlafen habe, aber ansonsten ist vom Taifun-Teil nichts zu spüren (da ist es in DE viel windiger), nur der Regenteil hat sich ausgiebig gezeigt. Nichtsdestotrotz ist es so warm, dass man im T-Shirt und Rock problemlos herumlaufen kann. Heute ist auch die Sonne wieder draußen und man kann schon sagen, dass noch Sommer ist.
Ich habe übrigens auch mein erstes Erdbeben verschlafen. Mist.

Am 21. September 2008 habe ich mich mit Nancy und Tina getroffen. Nancy war ja gerade erst angereist, so dass wir uns Einiges zu erzählen hatten. Am 23. September 2008 war ich dann ganztägig auf dem Campus unterwegs, weil es die letzten Orientations gab. Es scheint, dass meine Sorge wegen Level 8 unbegründet war, das Lehrbuch, dass wir erhalten haben, ist nicht sehr schwer. Ich glaube, 60% der Kanji kann ich und ich hatte auch schon viel von der Grammatik. Da überlege ich glatt, ob ich in Level 9 wechseln soll, weil dort dasselbe gemacht wird wie in Level 8, nur etwas schneller. Aber wir werden sehen...

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Oh, du hast dir ja mein Bild reinkopiert :D!
Die Kamera ist gut, was? Ich darf sie nur nicht immer vergessen...

KissMeGoodBuy hat gesagt…

hey :)
ich muss mir das bild auch mal
speichern ^^''
ja und danke für den namen der statue.
du weist ja sicher wo du die findest wenn du da auch mal hinwillst. :) ich muss da auch noch mal hin *mmh*