Dienstag, 14. Mai 2013

Taiwan I

Hallo, alle zusammen. Ich hatte ja großspurig angekündigt, dass der nächste Eintrag aus Taiwan kommen würde, aber leider war unsere Internetverbindung teilweise schlecht, und teiweise bin ich abends auch einfach nur müdliglich ins Bett gefallen - da war nichts mehr mit schreiben. Schließlich habe ich vorbildlich an den Inhalt des Bloggs gedacht und bin fleißig Taiwan abgekraxelt, damit es auch schöne Bilder gibt, über die zu sprechen es sich überhaupt lohnt. 

Mein Taiwanabendteuer entschied sich jedenfalls an einem Montagabend, um genau zu sein, eine Woche vor Abflug. Ja, der Jan und der Roman wollen nach Taiwan, ist so schön billig. Und in Japan ist ja sowieso Golden Week (eine Woche mit drei Feiertagen). Hast du schon was vor? Nein? Wie wär's? Ach ja.. ja! :D So einfach kann das gehen, wenn sich im Prinzip andere drum kümmern. ;) Wir hatten auch gut geplant: Sonntags (28. April 2013) ging es 4.40 Uhr (!!!) los, vorbei an heimkehrenden Nachtschwärmern (leicht am immer noch torkelnden Gang und dem Zombie-Blick zu erkennen) und zusammen mit erstaunlich viel anderen armen Socken (müssen die etwa alle zur Arbeit?) machten wir uns auf den Weg nach Haneda, Tokyos zweitem internationalen Flughafen. Dort war alles ruhig (könnte an der Uhrzeit gelegen haben -.-) und kaum war es 7.00 Uhr schnorchelten schon alle friedlich im überraschend bequemen Flugzeug. 10.00 Uhr morgens landeten wir dann auch schon mitten in Taipeis Schönefeld, das sich Shongshan nennt. Von da an wussten wir den Weg zu unserem Hotel zwar nicht, aber der geneigte Tourist nimmt einfach Taxi. 200 TaiwanDollar, süße 5 € für drei Leute und 40 Min., das kann man sich schon mal genehmigen. Zugegeben - die Metro wäre mit 30 Dollar pro Nase billiger gewesen...  

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Von unserem Hotel konnten wir auch gleich ein frohes kleines Fest beobachten, auf dem wir unser Mittagessen zu finden hofften, aber irgendwie musste man da mit Koupons bezahlen und.. Chinesisch gehörte nicht zu unserem Repertoire. Also nahmen wir den nächsten Strsaßenstand ins Visier und beäugten anstrengend die Karte. Anders als in Japan gibt es keine erklärenden Bilder, aber dank teilweise übereinstimmender Kanji konnten wir immerhin Fisch von Fleisch und Nudeln unterscheiden. 

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Schlau wie Studenten nun mal sind, fanden wir auch schnell das Verfahren heraus: Man nehme sich einen Zettel mit dem Menü und schreibe wahllos Zahlen in beliebige Spalten, womit man also ausdrückt, wie viel man von etwas haben will. Anschließend bleibt man ruhig sitzen, während die Köchin womöglich das Bestellte ausruft und lässt sich überraschen, was die Bedienung, die dann auch schnallt, dass die Ausländer ihr Essen nicht erkennen, einem bringt. Naja, zugegeben, wir haben uns zum Auftakt einen Teigtaschen-Stand ausgesucht, da konnte einen nur die Füllung überraschen. Ok, mit Curry und Kimchi hatten wir in der Tat nicht gerechnet. Aber es schmeckte alles sehr lecker - na bitte. Für 90 Dollar (2,40 €) kann man dann auch zu dritt das Lokal verlassen. 

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Gesättigt konnten wir uns dann voll auf Taipei konzentrieren. Taipei.. ist alt. Nicht schön und alt, sondern heruntergekommen und alt. Hm, wie soll man das beschreiben. Taipei sieht nicht dreckig oder unordentlich aus, aber... schon irgendwie wie die Vorstufe zu diesen apokalyptischen Filmen, in denen Stadtruinen langsam vom Moos zurückerobert werden. Im Prinzip ist Taipei in allem halb Japan, halb China. Wohnblocks beispielsweise haben diese typische japanische Bauart. Aber sie sehen alle aus wie aus den 60ern und als wären sie seitdem nicht renoviert worden. Die Luftfeuchte dürfte das ihrige dazu beitragen.


Dabei wird überall gebaut. Ich frage mich nur, was. Neue Gebäude entdeckt man nämlich straßenweise kaum. So gesehen hatte Taipei schon einen halb-morbiden Charme, auch wenn die ältesten vorhandenen Gebäude kaum so aussehen, als könnten sie vor dem 2. Weltkrieg erbaut worden sein. 

Natürlich gibt es auch andere Viertel: Das Regierungsviertel z.B. Dort gibt es ein paar Gebäte aus der japanischen Besatzungszeit zu bestaunen, die deshalb auch an Gebäude der Meiji- (1868-1911) und Taisho-Zeit (1912-1925) erinnern.

Das Gebäude wurde 1915 erbaut.

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Ansonsten ist nicht viel los in Taipei. Dafür, dass es eine Hauptstadt ist und überhaupt, sind die Hauptstraßen schmuck und breit, aber nicht übermäßig befahren, und die Stadt ragt auch nicht in den Himmel, was man ja eigentlich hätte vermuten können - schließlich war das Taipei 101 seit 2004 das höhste Gebäude der Welt, bis es 2010 vom  Burj Khalifa in Dubai übertrumpft wurde. Daher war Taipei sehr angenehm für uns Tokyoter, zumal recht wenig offensichtliche Ausländer herumspazierten. Ich wurde jedenfalls noch nie no sehr angestarrt wie in Taiwan.

Das Taipei 101 sieht man im Hintergrund.     

Den Taiwan-Blog gibt es jetzt in mehreren Kurzeinträgen. Bin nämlich müde, muss ins Bett. ^-^ Sechs Tage Urlaub haben den Hausaufgabenberg doc hetwas anwachsen lassen.

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