Sonntag, 11. September 2011

Burg Nr. 2: Himeji

Übrigens: Ich bin vor ca. 3 Tagen wieder wohlbehalten daheim angekommen und schreibe die Blogeinträge von der Reise so nach und nach. *-*

Am Morgen des 1. Septembers 2011 war ich schon früh wach und spazierte deshalb durch die schlafende Shin-Sekai auf der Suche nach Frühstück. (Weswegen ich euch im vorherigen Post auch beschreiben konnte, wie die Shin-Sekai am Morgen aussieht.^^) In Osaka gibt es beachtlich viele westliche Cafés, die morgens auch auf haben und Zimt-Toast für 350 Yen bieten. Damit lässt sich leben.


Shin-Sekai - bunt und schillernd

Danach ging es weiter nach Himeji - eine Burg + (uninteressanter) Stadt. Wobei "eine" Burg natürlich fast einer Beleidigung gleichkommt, es ist "die" Burg Japans: Die größte, die schönste, die wertvollste, genannt Shirasagi- (白鷺城 dt. Weißer Reiher Burg). Zusammen mit dem Houryuuji aus Nara wurde sie 1993 in den Stand eines UNESCO-Weltkulturerbes erhoben.


Vom Bahnhof aus ist die Burg aus nicht zu verfehlen, die Straße führt schnurstracks auf die Burg zu. Und so präsentierte sie sich dann den Blicken der Touristen: Tadaaa!


T____________T Grandioser Anblick, wa. Was ich nämlich nicht wusste: Alle 60 Jahre wird die Burg planmäßig generalüberholt, wie sich das für alte Schätze gehört. (Hatte ich ja bei den Tempeln/Schreinen schon erwähnt.) Himeji ist seit 2009 im Bau und wird erst 2013 fertig sein. Jaja, typisch. -.- Die hübschere Ansicht gibt es hier : Himeji-jo bei Wikipedia.

Dafür gab es eine Ausstellung, die die Bauarbeiten detailliert beschrieb.
*-*. Die...äh..Schlusskacheln (oder wie heißen die Dinger?) an den Dächern zeigen die Wappen der den Tokugawa freundlich gesinnten Fürsten. Das coolste hatten die Ikeda - links im Bild zu bewundern ist das Agehachou-mon (Schwalbenschwanz-Wappen). :D

Ansonsten wird die Burg auf dieselbe Art & Weise restauriert, wie sie erbaut wurde - mit kleinen Verbesserungen. So hat man beispielsweise den Rundungsgrad der Ziegel erhöht, weil das wie Widerstandsfähigkeit erhöht. Außerdem ist die Materialmischung eine etwas andere, so dass insgesamt 50 t Dachgewicht reduziert werden können. O_ö Durch das Einziehen von Stahlschienen soll außerdem die Erdbebensicherheit erhöht werden, so dass die Burg zukünftig Erdbeben der Stärke 5-6 standhalten kann.

Ich weiß auch endlich, was die Fische auf den Dächern von Burgen, aber auch von Tempeln etc. zu suchen haben! Der Shachihoko, allerdings meist kurz "Shachi" genannt, ist ein Fabelwesen mit dem Kopf eines Tigers und dem Körper eines Fisches. Man nennt die Figur auch "Giebelkarpfen". Und da diese bekanntlicherweise Fischlis sind, sind die bestens geeignet, um als Talisman gegen Feuerschäden aller Art herzuhalten. Im übrigen gibt es auch in Bauernhäusern Ähnliches: Da gibt es an der Feuerstelle die Aufhängung für den Kessel. Die ist so gemacht, dass man die Höhe des Kessels verändern kann - und das Schlossdingens, an dem die Seile befestigt sind, ist oft ein gusseiserner Fisch.

...
Die Shachi-Karpfen aus der Meiji- (1868-1912), Showa- (1926-1989) und Heisei-Zeit (1989-).
Rechts sieht man das Dach ohne Ziegel.


So ein Schloss besteht natürlich nicht einfach nur aus dem Hauptturm, sondern eine Menge anderer Gebäude drumherum, in die man auch reingehen konnte. Die Bilder oben zeigen den langen Korridor-mäßig angelegten Flügel der Prinzessin. War bei der Hitze sehr angenehm. :D

Nachdem ich beim Katsudon-Essen (Schweinefleisch paniert auf Reis) noch den herrlichen Akzent der lokalen Bevölkerung genießen konnte (「で、さあ、呼ばれたにゃ。それでね、電話ににゃ」) ging es abends weiter nach Miyajima (in der Nähe von Hiroshima), wo ich für 3 Tage Quartier bezog.

1 Kommentar:

Ypsiloon hat gesagt…

Aha, da hab ich mal wieder was gelernt. Ich dachte die Tiger-Karpfen sind hässliche Delfine die Fruchbarkeit darstellen (also zumindestens damals in Rom^^)