Dienstag, 2. August 2011

Schlaflos in Hyoshi

Mittwoch, 3. August

Nach ca. 50 getunten Motorkrachmühlen und zwei Hubschraubern habe ich es aufgegeben, weiter schlafen zu wollen. Die Japaner, Claudia und Franz sind ziemlich resisitent gegen Krach, aber ich kann nicht schlafen. Mehr als 4-5 zusammengekleckerte Stunden waren es nie - das einzig Gute am zu Ende gehenden Urlaub ist mein Bett in LE in relativer Ruhe.

Wenn mal nix die Straße entlang fährt (viel mehr als vor zwei Jahren und größer, vor allem die Motorräder), keine Spätheimkehrer auf Hochhaxen den Gang entlang staksen oder Nachtköche irgendwelche Topfdeckel scheppernd auf den Boden fallen lassen, dann gibt es auch in der Großstadt immer noch NATUR! Und zwar in Form von Getier.
Da hätten wir zunächst eine stille Variante; eine Vertreterin hat uns gestern Morgen besucht:



Auf dem Bild sieht die Gottesanbeterin gar nicht so gefährlich aus, aber ich habe ihr Auge in Auge gegenübergestanden und tapfer die Decke gehalten, als Claudia sie fotografiert hat - glaubt mir, sie fletschte ihre Kauwerkzeuge! Sie hat sich wahrscheinlich über die Klimaanlage eingeschlichen und schon auf fette Beute gefreut.

Daneben lauern auch noch weitaus lautere Vertreter in den herumstehenden Bäumen,man nennt sie Zikaden. Wer hören will, welches Geräusch uns eigentlich bis auf wenige Minuten (dann fressen sie wahrscheinlich mal was) ständig begleitet, der kann das anklicken.



Kein schlechter Klangteppich für die Müllabfuhr und Autos, die mit irgendwelchen Durchsagen (z.B. dass man heute alte Fernseher an einer Ecke entsorgen kann) das Wohngebiet durchstreifen.

Meine besonderen Lieblinge sind aber eine verschärfte Form von Klangtieren, nach dem Geräusch habe ich sie "Miepse" getauft. Sie miepsen eben; wenn ihr unten klickt, könnt ihr die nervige Tonfolge deutlich ausmachen.

Miepse


Dabei kann man die Viecher nicht sehen, sie verbergen sich feige im Geäst. Wahrscheinlich wissen sie, dass sie nicht wohl gelitten sind und lachen mich auch noch aus.

Falls ich wieder einmal in laute Gegenden verreise, werde ich mich wohl mit dem Thema Ohrstöpsel befassen müssen, das wurde mir jedenfalls von der Hausärztin empfohlen, sie schläft damit prima und lange. Gegen Erdbeben helfen die auch nicht, aber es bebt ja nicht jede Nacht.

So, nun ist es fast Zehn, ich werde unser Trio zum Frühstück aktivieren, schließlich gibt's auch heute viel anzusehen, wir müssen uns ranhalten.

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