Montag, 29. August 2011

Atami & BBQ (Barbecue)

Am Dienstag, dem 24.8.2011, sollte endlich der Tag der Tage werden! Nach wochenlanger Hitze, die einen nachts nicht einmal schlafen lässt, ging es nach Atami an den Strand!

l: Absolut hässliche Gegend um den Bahnhof herum. Ich frag mich, wer jemals auf die Idee gekommen ist, bei den Häusern so viel Blech zu benutzen. r: Atami vom Hügel aus gesehen.

Atami liegt 1,5 h von Hiyoshi entfernt und ist damit weit genug weg, um richtig interessant zu sein, lohnt sich aber trotzdem als Tagesausflug. :D Der Plan war natürlich - selbstredend - ein wohlverdientes Bad im Meer! ... Naja, was soll man groß sagen: Nachdem die drei Tage zuvor so viel Wasser vom Himmel gekommen war, dass die Autos hier vor dem Wohnheim sich durch eine ganz andere Art von "Meer" pflügen mussten, hatten wir auch in Atami zwar genügend Wasser, leider aber von oben und nicht von unten. Vllt. hätten wir ein, zwei Stunden im Wasser plantschen können, wenn wir schnurstracks zum Strand spaziert wären, aber wie das bei ordentlichen Touristen so ist, stand vorher das Kulturprogramm auf dem Plan.

l: Sehtest für Papa (:P): Ihr müsst das Atami-Schloss entdecken! r: Der Eingang zum Kinomiya-Schrein.

Der Kinomiya-Schrein beherbergt nämlich einen angeblich 2000 Jahre alten Baum, und so was muss man schließlich gesehen haben.
l: Alte Bäume beherbergen selbstverständlich kami. Daher auch das Strohseil um den Baum und der Schrein darin. Besser kann man den Baum hier sehen: http://www.kinomiya.or.jp/ookusu.html

Danach sind wir die herrlich kleinen Sträßchen zurück zum Strand spaziert und kamen dabei an einem Tempel vorbei. Das war ein echter Glücksfall, denn kaum war ich in dem kleinen Toilettenhäusschen dort, rauschte plötzlich in einem dermaßen heftigen Wolkenbruch literweise Regen vom Himmel - alles andere als ein festes Dach hätte uns einfach nur nass bis auf den letzten Faden zurückgelassen. Nach längerer Wartezeit hier und da, haben wir uns dann in ein Onsen gerettet, in der Hoffnung, den Regen so abwarten zu können.

Kleinstadt-Architektur. :)

Regen-Tempel + wartende Nancy
l: noch mehr Regen am Tempel, r: Atamis kleine Zuläufe zum Meer.

Onsen sind heiße Quellen, von denen es in Atami genügend gibt. Es gibt Freiluft-Onsen und quasi Hotelbäder - bei dem Wetter entschieden wir und für die Indoor-Variante. Nach einer Stunde Wohlergehen fassten wir dann den Plan, uns weiter Sehenswürdigkeiten zur Gemüte zu führen, denn zufälligerweise hatten wir mal wieder den Tag eines Feuerwerks erwischt, das 20:30 los gehen sollte und als Durchhaltebelohnung winkte. Allerdings wurde unsere Wanderung zum Schloss von Atami durch eine weitere Badewannen-gieß-Kampagne vereitelt, wir konnten nur wie nasse Pudel unter einer Brücke warten und waren dann schon zu nah an den Schließzeiten. Als ging es stattdessen zum Kiun-kaku.

Der Kiun-kaku Garten und die Ansicht des europäischen Flügels. Den Mosaik-Fußboden sieht man nur, wenn man genau hinschaut. u: Ein hübsches Badezimmer hatten sie auch.

Das ist eine in der Taisho-zeit (1919) gebaute Villa, deren Flügel im Quadrat um einen sehr schönen japanischen Landschaftsgarten angeordnet sind. Das Besondere an der Villa ist zum einen die schiere Weitläufigkeit des Gebäudes, und zum anderen, dass sich traditionelle japanische Räume mit Räumen im europäischen Stil und den entsprechenden Möbeln abwechseln. Da hatte jemand ordentlich Geld. (Noch ein paar Bilder: HIER) Wir wurden sogar eingeladen, das Feuerwerk, das auch bei Regen stattfinden sollte, vom zweiten Stock der Villa aus anzusehen. Das versprach toll zu werden - super Aussicht aus einem eleganten Tatami-Raum im trockenen, das wär doch was! - dachten wir, aber als wir zum Zeitvertreib zurück zum Bahnhof gewandert waren, auf der Suche nach was Interessanten und/oder Essbaren, waren wir wieder nass bis auf die Knochen und höchst unmotiviert, noch länger dem Regen zu trotzen. Außerdem war das Feuerwerk ziemlich spät, was uns Probleme mit den Zügen zurück nach Hause gegeben hätte, also haben wir dann doch auf das Feuerwerk verzichtet und uns lieber getrollt. Die trübtassig-hässliche Weltuntergangs-Wetterlage haben wir uns dann doch lieber weiter aus dem Zugfenster angeschaut. :D

Hübsches Häuschen am Straßenrand.
u: Wir futtern Kakekoori, zerkrümelte Eisstückchen mit chemischer Geschmacks-Soße - Das Eis bei Sommerwetter in Japan

Am Samstag, dem 27. August 2011, ging es nach Sarushima (zu dt. Affeninsel). Diese liegt bei Yokosuka, einem Ort hinter Yokohama, die Küste entlang. Die Leute vom Deutsch-Gasshuku haben beschlossen, zu Grillen. Natürlich waren Nancy und ich wieder mit von der Partie! :D 10:00 Uhr Treffen in Yokosuka war für uns mit einer Stunde Fahrzeit noch mit am einfachsten. 10:30 Uhr fuhr dann das Fährschiff nach Sarushima, einer Insel, die ca. 10 Min. Schifffahrt von Yokosuka entfernt ist. Die Insel ist wirklich winzig, und berühmt für ihren Strand, an dem man eben Grillen darf. Wir waren auch bei weitem nicht die Einzigen - ist in Japan ja sowieso eher selten der Fall^^ - und so war der ganze Strand damit beschäftigt Zeltplanen aufzuspannen und Kohlen zu glühen, damit das große Fressen beginnen konnte. Zum Glück hat das Wetter diesmal gehalten - toll, haben wir uns gedacht. Diesmal hatten wir natürlich keine Badesachen dabei. Trotzdem war es wieder eine lustige Runde, die mit einem 15. minütigen Spaziergang um die ganze Insel herum beendet wurde.

l: Ein Kriegsschiff aus dem Russ.-Jap.-Krieg (1904/05) im Hafen von Yokosuka, direkt am Anlegeplatz der Fähre, r: Blick auf die Insel

Den Grill konnte man sich leihen. Natürlich wurde typ. japanisch gegrillt: Super-dünne Fleischstreifen, ein paar Würstchen, Fisch und Nudeln.

...
l: Waku und Mio, r: Atsushi, Ryota, Nancy, Ryosuke + Roby

Der Himmel über uns.^^ Eigentlich sah es links viel dunkler aus als auf dem Bild - rechts war die helle Seite.


Shuheis Bild verdeutlicht das vllt. etwas besser. :D

Ansonten ist es offiziell: Heute gehts los! :D Ich reise heute Abend noch nach Osaka ab und komme erst am 7. September wieder, nachdem ich Osaka, Nara, Himeji, Hiroshima, Miyajima, Kurashiki, Ise und Nagoya bereist haben werde!

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