Donnerstag, 4. Dezember 2008

Mita-sai

Der Chronologie halber kommt jetzt das Mita-sai (Fest)! Alle Keio-aner lieben dieses Fest: Man hat eine Woche frei und außerdem ist Mita-sai=Nampa-sai. Erklär ich später noch.^^

Aaaalso, das Mita-sai ist das größte Fest der Keio, da der Mita-Campus der Hauptcampus ist. Bereits am Mittwoch haben die Studenten in ihren Zirkeln oder Clubs fleißig Schilder gemalt und Buden aufgestellt und sonst alles vorbereitet. Das ganze funktioniert so: Die Buden stehen auf dem Campus und zu jedr Bude gehören Menschen mit Schildern, die pber den Campus laufen und dich dazu animieren wollen, genau an ihrem Stand was zu kaufen. Von diesen Menschen gibt es echt viele und sie sind alle voll bei der Sache: Ablehnen ist geradezu unmöglich. Es ist echt schön zu sehen, wie sich alle für ihren Stand anstrengen. Dasselbe gibt es für alle Veranstaltungen, die wahlweise in den Räumen der Uni oder auf den 2 aufgebauten Bühnen stattfanden. Leider hab' ich doch vergessen, ein Foto davon zu machen, aber die ganzen Wände der uni waren über und über mit Flyern der einzelnen Veranstaltungen beklebt, die Uni sah ganz anders aus als sonst.


Was haben wir also alles gesehen...ich war am Freitag Abend, am Samstag, Sonntag und Montag wahlweise mit Nancy, Tina und Katrin unterwegs und habe trotzdem noch so einiges verpasst. Z.B. den Ms. und Mr. Keio-Contest, etliche Cosplay-Cafes und die Okinawa-Tanzshow..-_-°

Aber da gab es die Standard-Tanzshow, bei der Walzer, Foxtrott, Chachacha und irgendwie Disco-Tänze (glaub' ich^^) vorgeführt wurden. O_o...Sah ziemlich genial aus! Leider durfte man nicht so richtig Fotos machen.
Dann gab's wohl parallel dazu die Tanzshow von Jade, einer Hip-Hop-wasauchimmer Gruppe, die wohl eine der Attraktionen des Festes waren. Das Ende der Schlange bis zur dritten Etage stand jedenfalls in der ersten und da haben wir beschlossen, uns Jade am Montag anzuschauen.^^

Weiterhin haben wir eine Rakugo- und eine Manzai-Vorstellung angeschaut. Beides ist eine Art Comedy, Rakugo ist die traditionelle Art, Manzai eine 2-Mann-Sketch-Show. Beim Rakugo war in der vorderen Hälfte des Raumes eine Bühne aufgestellt, auf der ein traditioneller jap. Wandschirm und noch so ein paar typische Dekorationen standen. In der Mitte auf Tatami-Matten sitzt der Erzähler traditionell im Kimono und erzählt. Ich hab' mir sagen lassen, dass Rakugo-Stücke dem Publikum so ziemlich bekannt sind, es geht um die Darbietung an sich. Der Erzähler fängt also in superhöflichem und altem Japanisch an zu erzählen. X_x...die erste Darbietung war recht einfach, bei der zweiten hab' ich kaum etwas verstanden. Es ging um einen Vater, der zu einem Priester geht um sich gute Namen für sein Kind geben zu lassen. Es geht dabei um die Kanji-Schreibweise, die ja irgendwie was Gutes verheißen soll. Jedenfalls erklärt der Priester/Mönch 'ne Menge Namen, die nat. alle irgendwie lustig sind und der Vater kann sich nicht entscheiden und nimmt schließlich alle. Und dann geht es darum, dass das Kind einmal ein Streitgespräch mit der Oma hat und dann kommt ein anderes Kind vorbei und beschwert sich, dass der Junge irgendwas getan hat und dann muss sich der Vater für seinen Sohn entschuldigen; naja, der Witz war, dass der superlange Name dann in verschiederner Weise vom Erzähler superschnell ausgesprochen wurde und die Oma am Ende die Geduld verliert und den Namen einfach abkürzt und alle vor Entsetzten ganz sprachlos sind. *-*
Den Inhalt der Manzai-Vorstellung hab' ich auch nicht so ganz mitgeschnitten, aber es war lusitg. :D

Ja..dann haben wir noch die Tanzshow der Gruppe SiG angeschaut. Carmen und ich wollen mutig sein und mal anfragen, ob man noch beitreten kann, weil die Gruppe keine Mitgliderbegrenzung hat...O_o..das wird noch lustig...
Dann gab es noch etliche Konzerte. Da waren eine Acapella Gruppe und verschiedene Rock- und Jazzbands.

Achja, dann gab's noch die Fotoausstellung des Fotoclubs. Die haben's auch wirklich drauf..und Katrin und ich haben noch irgendein Liebesquiz mitgemacht und am Montag haben wir dann Jade *gesehen*- in Sternchen deshalb, weil es natürlich ausgerechnet an diesem Montag gegossen hat wie aus Eimern. Wir waren extra früh gekommen, um Sitzplätze zu ergattern und dann fing es an zu schiffen und hörte nicht mehr auf. Ein nettes jap. Ehepaar hat uns dann seinen Schirm geliehen, weil (fast) alle Japaner höflich versucht haben, sich unter möglichst wenig Schirme zu quetschen, damit die hinteren Reihen noch was sehen konnten. Zum Glück ist der Standardschirm in Japan durchsichtig.^^ Aber trotzdem konnte man durch den Schirmwald nur bedingt gucken und nach einer Stunde Durchweichung und -kältung haben Katrin und ich dann das Handtuch geschmissen. Wobei die Gruppe toll war...O_o..achja..

Die Fotoausstellung


l: Verkäufer mit Hasenohren...es sin auch welche im Pikachu-Kostpüm, Maid-Outfit, Kimono und sonstwas durch die Gegend gelaufen.^^
r: Big-Band..äh, Teil davon

Ich muss noch natürlich noch die Hauptfunktion - Stichwort Nampa-sai - und die Hauptattraktion - Stichwort Keio-boy - des Festes erklären.

Der gemeine jap. Keio-boy ist zumeist aus einem Elternhaus gehobener Herkunft, höherer Verdienstklasse, mit besten Berufschancen. Sein Verbreitungsgebiet ist natürlich die Keio - je früher, desto besser. Seine Karriere fängt im günstigsten Fall im Keio-Kindergarten an und geht über Keio-Grund- und Mittelschule sowie Highschool bis zur Keio-Uni. Das bevorzugte Klima ist tropisch - viel Sonnenschein im Leben, Ausblick auf zukünftige Reisen nach Hawaii, Californien usw. als Geschäftsleiter der Firma XY o.Ä. Sein Image ist das des niemals Lernenden (braucht er nicht), coolen (er ist KEIO!), zukunftsorientierten (wird eh von selbst), in letzter zeit Haschisch rauchenden (das ist an der Waseda aber auch passiert!!!- musste unsere Lehrerin gleich dazu erklären) Individuums (insofern das auf Japaner zutrifft).
Das Resultat: Horden von Highschoolerinnen und Studentinnen anderer Unis, die das Mita-sai Bevölkern, auf der Suche nach dem Zukünftigem. Deswegen auch Nampa-sai genannt (Anmach-Fest). Es gibt sogar gewisse Regeln - setzt man sich mit Freundinnen auf die Treppe oder die Bänke vor der Bibliothek, signalisiert man quasi: Los jetzt, sprecht mich an! (So ähnlich wie die "Hug me"-Cosplayer an der Meiji-Brücke in Harajuku, nur ohne Schild.^^)
Es funktioniert auch, wir haben es gesehen.

An irgendeinem der darauf folgenden Tage war ich mal wiedr in dem kleinen Tierpark am Plume-IS, dem Wohnheim, in dem ich im Februar untergebracht war. Ich wollt roten Ahorm sehen, aber dort gab's keinen. Pech gehabt.
Dafür kriegt ihr das Bild von dem kleinen Äffchen und von der Allee zum Hiyoshi-Campus.


Achja, in echt sieht's noch gelber aus. ^-^

Was gab's noch...*in Erinnerung kram...und kram..und kram* Also wirklich, wenn ich keine Fotos habe, weiß ich nicht, was war..kann so doll nicht gewesen sein. Also, Donnerstag, der 27. Dezember 2008, ich hatte Kunstkurs. Diesmal haben wir richtig was gemacht.^^
Und zwar Kadomatsu. Kadomatsu ist "eine traditionelle Dekoration aus Kiefer und Bambus am Tor des Hauses" (Wikipedia).



Kadomatsu ist so etwas wie die japanische Version des Adventskranzes. Ein Kadomatsu darf entweder 3,5,7 oder 10 Bestandteile haben, weil das die jap. Glückszahlen sind. Typischerweise werden Strohseile, Kiefer, Bambus, Origami , aller Arten von Schnüren, Goldschnurgebinde, Kanji und getrockneter Seetang verwendet.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Momentchen, Hug me auf der Cosplaybrigde wollena ngesprochen werden? Smalltalk oder zum Daten? xDD

Ich hab diese Hug Mes auch gesehen, als ich in Japan war, und mich gefragt, ob die wirklich ne Umamrmung wollen oder dann doof schauen xD