Samstag, 27. Dezember 2008

Neues aus der Anstalt...äh, Partyhölle - die Erste

Update :)

Am Dienstag Dezember, hab ich ganz fein gelernt um dann am Mittwoch, dem 10. Dezember, Zeit für die erste Weihnachtsfeier zu haben. Ich bin mit Steffi hier aus dem Wohnheim also nach Aoyama-Itchome gefahren und hab' auf dem Web meine Pasmo-Karte verloren. ;_; Meine Pasmo-Karte ist nicht nur unglaublich praktisch, weil man sie einfach nur mit Geld aufladen muss und sie dann für alle Gates im Bahnhof benutzen kann, sondern weil auch mein sauteures Abo Hiyoshi-Mita drauf ist. Nun war sie also wech und ich konnte mir das japanische Lost&Found-sowie das normale Ticketsystem zu Gemüte führen.
Ersteres funktioniert ganz einfach: Man geht zum Fundsachenbüro und gibt an, dass die Karte wech ist und da das Abo drauf ist steht auf der Karte günstigerweise auch mein Name drauf. Dann wartet man 1 Tag und bekommt einen Anruf, dass ein freundlicher japanischer Mensch die Karte gefunden und abgegeben hat. Und man wird gefragt, an welchem Bahnhof man die Karte denn abholen möchte, woraufhin sie dorthin geschickt wird. Daher konnte ich das Ding dann am Montag endlich abholen und es war sogar noch genauso viel Geld drauf, wie vorher.
Dumm nur, dass ich gerade in diesen Tagen viel umhergefahren bin und das geht ja so ins Geld. O_o.....Zum Ticketsystem also: Zunächst ist zu sagen, dass vor allen Gates jede Bahnlinie ihre Automaten hat. Über dem Automaten ist eine Linienkarte, die einem verrät, wie viel es bis zu den einzelnen Bahnhöfen kostet. Dann kauft man also das Ticket, löst es ein und darf es nicht verlieren. Wenn der Zielbahnhof zu weit weg ist, dann kann man nicht das ganze Ticket kaufen, sondern nur eins bis zum Umsteigbahnhof. Dort muss man sein Ticket dann in den Fare Adjustment (Nachzahlungs)-Automaten stecken, wo man wiederum den Zielbahnhof auswählt und nachzahlt. Das ist jetzt nicht so schwer, dauert aber lange und geht einem mächtig auf die Nerven, wenn man sonst einfach nur die Pasmo-Karte auf das Lichtfeld am Gate klatschen musste. Haach...
zurück zur Weihnachstfeier. Es war ein Konzert mit zwei berühmten Menschen, ein Geiger und eine Pianistin und sie haben Mozart, Beethoven und Schubert gespielt. Es gab auch einen schön geschmückten Tannenbaum und nach dem Konzert ging es zum Stollen- und Weinbuffet. Ich hab' zum ersten Mal den blöden Stollen mit Rosinen gegessen! -_-°° Wir sind länger geblieben als wir wollten, weil wir am Ende doch mit Leuten ind Gespräch gekommen sind und konnten daher am Ende übriggebliebenen Stollen stibitzen, was wir auch ausgiebig getan haben. =) Die gute Steffi vertrug aber nicht so viel Wein und fing dann auf dem Weg nach Hause an zu singen, was auch recht lustig war, nur in der Bahn musste ich etwas drum kämpfen, dass sie endlich die Klappe hält.^^°

Am Donnerstag hab' ich wieder mal fleißig gelernt. Es ist aber wirklich schlimm, im Dezember scheinen die Lehrer alles am liebsten Verdoppeln zu wollen: die Tests, die Hausaufgaben, die Länge der Aufsätze, alles. -_-° Und das kurz vor Weihnachten.
Naja, aber am Freitag hab' ich den Unterricht erst mal ausfallen lassen, um mit Ayano (JP), Hyejin (Kor) und Ruby (Taiwan, alle aus'm Wohnheim) zum Ghibli-Museum zu fahren. *-* Für die 3-Campus-Leute, zu denen Hyejin gehört, war es ja schon die vorletzte Woche hier in Japan.

Das Museum: sieht aus, wi einem Ghibli-Film. *-*


Mittagessen, zur Stärkung; v.l.: Ayano, Ruby, *-*, Hyejin

l: Niedliche Wegweiser; r: Wir vor Totoro, bekannte Figur

Das musste doch sein. Ich war zwar im Februar schon einmal, aber das kann man sich auch zweimal anschauen. Ghibli ist ein japanisches Animationsstudio, das Jung und Alt seit Jahrzehnten begeistert und es sogar schon in deutsche Kinos geschafft hat. Markenzeichen ist, dass sich Filme viel von Natur und der jap. Geisterwelt handelt, dass zumeist Kinder die Haupthelden sind und dass natürlich alles gut ausgeht. So muss dat sein.
Im Museum selbst gibt es viele Spiele und Gerätschaften für optische Illusionen mit Figuren aus den Filmen. Außerdem gibt es quasi die alten Arbeitszimmer des Teams, über und über mit Skizzen, Folien, Büchern und allerlei Krams behängt und bestückt. Es ist wirklich sehr liebevoll gemacht, schon das Haus an sich sieht aus wie aus einem Ghibli-Film und hat viele liebevoll gestaltete Details, wie z.B. bunte Fenster mit den Filmfiguren drin.



Am Abend musste Hyejin zur 6. Stunde in der Uni antreten, während der Rest von uns im Sushi-Laden in Hiyoshi zum Abendessen eingekehrt ist. Lecker. Noch später am Abend ging es dann weiter zum All-Night-Karaoke in Shinagawa. Achja, Karaoke ist toll!

Aber da das das erste Mal war, dass es a) so lange ging und b) mitten in der Nacht war und ich c) wie immer zu wenig getrunken hab', war meine Stimme am Ende einfach nur noch bemitleidenswert schlecht...^^ Zum Glück ging es nicht nur mir so, so ziemlich alle Europäer/Australier hatten so ihre Probleme, nur die Koreanerinnen haben munter geträllert bis zum Ende. Wir habn wie üblich den ganzen Trash aus den 80er und 90er Jahren, viele Disney-Songs und sogar etliche japanische Songs gesungen.

Hier mal ein Video zum besseren Verständnis: Karaoke ist nun nicht der Gipfel der Gesangskünste. ;) Die Jungs mussten Backstreet Boys singen. ^-^Genial!



Der Samstag, der 13. Dezember 2008, fing daher auch erst gegen 14 Uhr an. Weihnachtschor war angesagt: Katrin ist ja dem Sophia-Chor "Amadeus" beigetreten und hatte Auftritt in Nerima, wo Nancy, Tina und ich auch brav hingedackelt sind. Universitätsclubs zählen hier wirklich etwas: In der Nerima-City-Hall gibt es einen großen Konzertsaal, der auch voll gefüllt war. Anscheinend hat das ganze Tradition, es war wohl das 28. Weihnachtskonzert oder so. Jeder Besucher bekam ein Programmheft (jap. Unis lieben das Drucken von Programmheften, es gibt für jeden Event eins - aus Hochglanzpapier) und dann ging es auch schon los, mit lateinischen, jap. und englischen Weihnachtsliedern und einem modernen Musical-Teil in der Mitte. Der Chor war wirklich gut. O_o.
In den Pausen versorgte uns Nancys Gastmutter, die auch mitgekommen war, mit Sandwiches und Trinken. *-* Das war echt lieb von ihr. Fies war nur, dass die Pausen immer sehr kurz waren: Kaum hat man das Sandwich gesehen, knurrte der Magen plötzlich vor Hunger, aber ich hatte kaum einen Bissen gegessen, da ging's schon wieder weiter. ;_;

Nach dem Konzert hab' ich mich beeilt, um schnell nach Hause zu kommen um die letzten Minuten der Shimoda-Weihnachtsparty noch zu erwischen.
Am Sonntag war ich dann mächtig schlafbedürftig und musste sowieso noch lernen..
Am Montag, dem 15. Dezember, gab's zum ersten Mal ein Problem auf meiner Bahnstrecke. Im hab' mich extra noch beeilt, um den Express nach Hiyoshi zu bekommen, aber nix rührt sich. Mariko, Will und ich haben über eine Stunde gewartet. Währenddessen kam ca. alle 5 Min. die Ansage, dass der Zug noch nicht fahren kann. O_o..Anstatt dass sie mal ansagen, was das Problem ist, damit man sich überlegen kann, ob sich das Warten lohnt! Nach der Wartezeit haben Mariko und ich jedenfalls beschlossen, dass es besser ist, mit 'ner anderen Linie nach Hiyoshi zu fahren (immerhin sind wir so glücklich und haben zwei Optionen). Will blieb sitzen und war damit besser dran, er meinte später die Bahn wär eine 10 Min. später gefahren. Na toll. Das Problem war anscheinend, dass der Lockfüher irgenwie seine Zigarette aus dem Fesnter geworfen hatte, die auf den Gleisen aber irgendwie etwas in Brand setzte, was dazu geführt hat, dass erstmal der ganze Bahnhof in Shirokane-Takanawa lahm gelegt wurde. ???? Wahrscheinlich dauerte das Löschen keine 5 Minuten, aber die anschließende Entschuldigungs-&-Verbeugungs-Orgie von Lokführer, Bahnpersonal, Bahnhofsaufeseher und Bahnchef (und was weiß ich von wem noch alles) hat dann wahrscheinlich den Rest der Zeit in Anspruch genommen, oder so....

Am Abend haben Steffi, Hanna und ich dann den zweitschlechtesten Film aller Zeiten gesehen: L Change the World. Das ist ein Zusatzfilm zu einer sehr erfolgreichen Mangaserie, zu der es schon zwei richtige Filme gibt, die ja so schlecht nicht waren. Aber Leute: Spart euch das Geld, der Film ist Schrott! Weiter ging es dann mit Mahjjong. Hier in Shimoda scheint es den Club der Mahjjong-Spielrer zu geben,die sich immer erst 24.00 Uhr oder später treffen um zu spielen. Naja, hab' ich mich also auch mal dran versucht. Fazit: Die Grundregeln erinnern an Rommee, den Rest begreif ' ich nicht. -_-° Naja, Übung macht ja bekanntlicherweise den Meister.

So, und hier ist vorerst Schluss, ich geh jetzt zum Shibuya-(Window)-Shopping....

Eine Geisha, die auch in Asakusa einkaufen war.

Am Dienstag war ich in Asakusa Weihnachtsgeschenke jagen und das hat den ganzen Tag in Anspruch genommen. Abends hat Ayano dann Oden gekocht. Also, ehrlich gesagt ist Oden gleich hinter Natto ganz am Ende meiner Speiseliste....^^° Ich hab' auch gleich gar keine Fotos.^^° Oden ist so ein typisch jap. Gericht, bei dem man eine Sauce aus Soja-Sauce, Zucker und noch irgendwiewas macht, in der dann verschiedener Kram gekocht wird. Also ist es genauso wie Nabe keine Suppe im eigentlichen Sinne, weil nur die Stückchen, die da reinkommen, gegessen werden , nicht aber die Suppe selbst. Das Problem ist, dass der Inhalt aus verschiedenen aus Fischmehl oder so gemachten Wasauchimmer besteht (sieht halt aus wie Gelatinestücke, nur dass es fischig schmeckt) und das ist ja nun gar nicht meins...


Die Ausstellung und Jun, mit seinem Schnipselmeisterwerk

Am Mittwoch is' nicht viel passiert, außer dass ich mit Steffi spontan beschlossen habe, zum Karaoke zu gehen. *-* Am Donnerstag, dem 18. Dezember 2008, war dafür wieder volles Programm. Wir hatten unsere letzte Kunststunde, in der wir unsere "Kunstwerke" ausgestellt und - natürlich - 'ne kleine Party veranstaltet haben. Das Beste Kunstwerk hat im Übrigen Sorane geschaffen. Wie beschreib' ich das mal am dümmsten? Es ist eine Box mit einem Loch vorne, durch das man logischerweise in die Box reinschauen kann. In der Box sieht man Shibuya. Aaalso, er hat viele Fotos von einer Straße in Shibuya gemacht, viele Elemente ausgeschnitten und die Teile der Straße hintereinander aufgeklebt, so dass es von vorn betrachtet in 3D erscheint. :)

Das Highlight des Abends: Ich habe endlich einen Konversationsparnter! Yay! Nachdem ich ja eigentlich eine Partnerin zugeteilt bekommen hatte und wir es tatsächlich geschafft haben, und genau 1 Mal zu treffen und sie danach nie wieder auf meine E-Mails antwortete, war das Ganze ja eigentlich gestorben. Was schade war, weil ich viel zu wenig Japanisch spreche. -_-° Aber im Kunstkurs sind ja auch Japaner mit dabei und während wir uns so unterhalten und auf die üblichen Themen zu sprechen kommen, nämlich dass Japanisch doch recht schwer ist und man viel zu wenig Übung hat, meint Masakazu plötzlich, er könne mein Konversationspartner sein, wenn ich wöllte. :D Da sag' ich ja nich' nein. Danach sind wir nach Hause und Jun und ich sind noch in 'nem Ramenrestaurant eingekehrt. Bei der Gelegenheit hab' ich erfahren, dass Jun auch zu denjenigen gehört, die von ihren Eltern als Auslandsmaßnahme einen englischen Namen verpasst bekommen haben. Nur leider hatten sie's nich' so mit der Rechtschreibung und haben statt Leon (was es wohl hatte werden sollen) Lion (engl. Löwe) geschrieben.^^ Als Konsequenz mag Jun seine 3 Namen alle nicht und wollte seinen koreanischen Namen ändern lassen, was in Korea wohl ohne Probleme machbar ist. O_o
Als wir nach Hause kamen, fand in der Lobby eine Blutgruppen-Diskussion statt. Eine japanische Freundin von Chris schreibt darüber eine Arbeit und hat uns zu unserer Meinung und so befragt. Von uns Amis/Europäern/Australiern wusste aber nur Ola ihre Blutgruppe, während tatsächlich alle Japaner und Koreaner glauben, jeder wüsste seine Blutgruppe. Anscheinend gehört das zum normalen Kennenlernprogramm: Name, Hobby, Blutgruppe. Lustigerweise unterscheiden sich aber die beigemessenen Bedeutungen in Japan und Korea.

Fraitag! Da hatte ich schon echt Ferienfeeling, auch wenn der letzte Unterricht am Montag stattfand. Ich bin mit Jolie (HK) nach Shibuya gefahren, um ein Weihnachtsgeschenk für die Shimoda.Weihnachtsfeier zu kaufen. Anschließend haben wir im Cafe einen Chai-Schoko getrunken.



Wir haben nicht wirklich herausbekommen, was das nun war: Irgendwie Tee mit Milch oder so? Hat aber gut geschmeckt. Jetzt weiß' ich auch, warum in Japan die Cafes immer mit allein sitzenden Menschen gefüllt sind: Sie warten. Es lohnt sich einfach nicht, nach Hause zu fahren, selbst wenn man 4 Stunden Zeit hat. Ging mir auch so, weil eigentlich 20 Uhr Pub angesagt war. Aber den Stress von Shibuya nach Hiyoshi mit der Bahn zu fahren und dann zurückzukommen lohnt sich einfach nicht. Also hab' ich mein Buch aufgepackt, nachdem Jolie gegangen war, und hab' die Zeit lesend 'rumgebracht.

Der Samstag, 20. Dezember 2008, stand ganz im Zeichen der ersten richtigen Weihnachtsfeier: Die Deutsch lernenden Japaner von Mita-Campus haben in einem Thai-Restaurant gefeiert. Es war eine gute Gelegeneheit mal zu sehen, welche Deutschen eigentlich so über den Campus-Stiefeln und ein paar neue Japaner kennen zu lernen. Außerdem gab's Plätzchen.^^ Da die Feier 16-18 Uhr stattfand folgte natürlich die obligatorische Izakaya-Runde, woraufhin ich dann doch etwas müde die Segel gestrichen hab'. Aber dann bin ich wieder am meinem Buch festgeklebt und hab' es endlich zu Ende gelesen! Da war es dann 3 Uhr in der Nacht und ich dachte, ich könnte dann ja mal Schlafen gehen, aber plötzlich schallte es laut von der Küche und schön saß ich inmitten der nächtlichen Shimoda-Party. Hatte ich eigentlich gar nicht vor, aber die Zusammenstellung der Leute war schon etwas kurios (also, es waren Leute da, die sonst nie da sind bzw. Leute, die noch nie zusammen da waren), also bin ich bis 5:00 Uhr geblieben. Jaja.

Es folgte ein sehr kurzer Sonntag, an dem die 3-Campus-Leute-Abschiedsparty stattfand. Es gab mal wieder viel zu viel zu essen. @_@ Christine hat koreanische Pfannkuchen gemacht (im großen ganzen wie unsere, nur dass sie ähnlich wie Berliner funktionieren: Zucker und Zimt kommen in die Pfannkuchen rein), Irene Thunfischsalat mit Pfirsisch sowie Mousse au Chocolat mit Sahne...und dann gab's noch koreanische Suppe und Reis und und und...ich weiß echt nicht, wie ich es geschafft habe, 4 Kilo abzunehmen! (Sorane hatte bei seinem Ausszug 'ne Wage, da hab' ich mich doch gleich mal draufgestellt...O_o)
Christine (KOR) macht Pfannkuchen..


Kana (JP) und Irene (KOR) beim Kochen....Jennifer (Neuseeland) und Grace (KAN) ebenfalls
Chris (USA) und Sung-Ho (KOR)

Die Herausforderung des Mannes im 21. Jahrhundert: Man(n) mache Schlagsahne, fragt sich bloß: Wie? Sung-Ho hat den Schneebesen am Anfang angeschaut wie 'n Osterhase, der zu Weihnachten Geschenke austragen soll. (Katrin, war das so richtig? ^.^)

Am Montag gab's den letzten Kanjitest des Jahres und am Abend hab ich mir mit den Leutchens Filme angeschaut: Team Amerika und Lost in Translation.

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