Mittwoch, 27. Mai 2009

NDL, Oktoberfestund Kabuki

Update-time! Wird ja auch mal wieder Zeit..

Nach dem Fest musste dann am Sonntag, dem 17. Mai 2009 und am Montag natürlich gebüffelt werden, damit man nicht ganz vergisst, wie das geht. Am Dienstag war nämlich Speech dran, Thema: Der 1. Mai in DE. Spannend, spannend. Naja, nu isses vorbei. Faul wie ich war hab' ich die zeit am Dienstag genutzt, um den von Elisabeth in ihrem Blog so angepriesenen Film "Stolz und Vorurteil" zu sehen und weil's so filmisch gemütlich war, hab ich gleich noch "Sukiyaki Western D Jango" hinterher geschoben. ^^° Jaaa... "Stolz und Vorurteil" hatte ich schon als Buch gelesen, hamm'se gut umgesetzt, ich hab' viel gelacht. Der Samurai-Western danach war aber wirklich...O_o..

Im wilden wilden Westen erhebt sich die in chinesischer Architektur gebaute Westernstadt aus dem Dunst der Steppe, in der sich die 'Weißen' ( oder auch Genji - berühmte Samuraifamilie) und die 'Roten' (auch Heike genannt - berühmte Samuraifamilie, natürlich Todfeinde der Genji) bekriegen. Die sehen alle aus wie ein Mix aus Cowboy, Samurai und Punkmusiker und werden natürlich von dem einsamen Helden in schwarz rundgemacht, der im letzten Duell gegen den Obersamurai mit Schwert antanzen darf und dessen Schwert er mit seiner Pistole blockt, um aus dem anderen Ärmel ein Minipistölchen herauszuholen und den Samurai heldenhaft zur Strecke zu bringen... ist jedenfalls hübscher Quatsch gewesen. ^^°

Ja, dann hatten wir auch schon Mittwoch, an dem ich (fast) völlig umsonst in die NDL (National Diet Library) - sprich Nationalbibliothek - getigert bin. Ich musste natürlich den einzigen verdammten Tag im Monat erwischen, an dem die Bibliothek außer der Reihe geschlossen hatte. Pfff, hab' ich mir halt den Hie-Schrein angeschaut, der dort in der Nähe war. (Diese Karten, die überall aufgestellt sind, sind echt praktisch. ;D) Naja, da ich Fotos nicht eingeplant hatte, gibt's hier nur Handy-Aufnahmen.

Allerdings habe ich es endlich geschafft, die heiligen Hallen der KSB (Keio Business School) zu betreten. Was'n Teather! Dort dürfen nämlich nur die KBS-Leute rein, nicht etwa Normalstudenten, neeiiiin. Was tut man also? Man geht ins Medienzentrum um die Ecke, sagt dem Zuständigen, was man braucht, der schreibt's auf 'nen Zettel mit 'ner Unterschrift (bzw. Stempel natürlich) und dann dackelt man damit wieder zurück und - schwups - es öffnen sich die Türen. Voll sinnvoll, aber egal, ich hab' endlich die Kopien für meinen Prof. und brauchte nun nur noch den restlichen Kram aus der NDl, die dann am Donnerstag, dem 21. Mai 2009 wieder auf dem Plan stand.

Das dumme Ding hat erst ein nerviges System!!! O_o..Ich will da nüsch mehr hin. Erst darf man seine vollständigen Informationen präsentieren um eine Visitorkarte ausgestellt zu bekommen, die natürlich bei jeglichen Vorgängen voll elektronisch erfasst wird, so dass sie immer alles über dich wissen! Dann geht man zum PC, um im Online-Katalog Bücher zu bestellen (die Karte muss vorher natürlich an so'n magnetisches Teil gepinnt werden, damit das System weiß, wer die Bücher bestellt) und dann wartet man, bis die Kartennummer auf einer elektrischen Tafel angezeigt wird, woraufhin man zum Counter latscht um sein Buch abzuholen. Dann wartet man aufs nächste usw. Wär ja nicht so schlimm, wenn man die Bücher einfach nur lesen wöllte, aber ich bin ja zum Kopieren angestellt. Das darf man nicht selbst machen. Also logt man sich wieder ins System, druckt sich einen Druckschein aus, gibt an welche Seiten (max. 100 , nur 2/3 des Buches) man haben will und stellt sich am Kopiercompunter an, woraufhin man wartet, das man drankommt. Dann gibt man sein Buch ab und - wartet natürlich, bis auf einer elektronischen Tafel deine Nummer erscheint, die verkündet, das fertig kopiert wurde. Da man an jedem Counter nur 100 Seiten auf einmal kopieren darf, muss man also immer warten bis die mit dem einen durch sind, um sich erst anzustellen, um das zu bezahlen (ca. 20 ct pro Seite!!!) und dann stellt man sich an, um das nächste Buch abzugeben. O_o....ich hab jedenfalls geschlagene 4 Stunden nur damit zugebracht, mich von einem beim nächsten anzustellen und auf irgendwas zu warten. Und die ganzen Bücher konnt' ich nicht kopieren, weil die das im PC merken...Mist.

Am Abend folgte dann der obligatorische Filmabend, an dem wir die Filme für das Film-Seminar sehen. Diesmal war es "Hara-Kiri" und wie die Filme vorher gefiel er mir.

Freitag mussten dann wieder mal Kanji gekritzelt werden um am Samstag Zeit zu haben, sich mit Shun zur Konversation zu treffen und sich anschließend ungeplant zum Hibiya-Park schleifen lassen - Stichpunkt: Oktoberfest. Tjaa, würdet ihr nicht glauben, was? Aber bei uns ist es ja auch nicht im Oktober, also wat soll's, hat man sich wahrscheinlich gedacht, und ein wanderndes Oktoberfest auf die Beine gestellt.

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Stefan und ich (Bild von Stefan geklaut^^°) und das Fest

Das zieht von einer jap. Stadt zur nächsten um dann im September in Yokohama das "richtige" zu feiern. Naja, nun waren sie also in Tokyo und alle wollten hin, also bin ich, gelockt von der Aussicht auf eine leckere echte Bratwurst, mit. Achja...deutsche Wies'n-Preise und jap. Größen lautete das Motto - die Wurst 5.50 €. O_o...Nöööö. Zumal die Japaner das System von Bratwurst nicht begreifen - angewärmt trifft eher. Lustig war's trotzdem, weil ich Stefan und Lars aus Halle über den Weg gelaufen bin und sich außer meinem Wohnheim auch die Hälfte der anderen Keio-Wohnheim angesammelt hat.

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War schon alles soweit da: Die Bierzelte, die Bänke und Tische, die Band *würgs*...und die Maus. Was auch immer die dort verloren hatte. ^^°

Letztendlich sind Shawn (Singapur), James (USA) , Tino (DE) und ich nach Shibuya gestiefelt, um uns bei einer Pizza-Tabehoudai die Bäuche vollzuschlagen, was wir dann auch gemacht haben. Voll bis oben hin (Spitzenreiter james: 21 Stpck Pizza + Salat + Kartoffeln) sind wir dann gemütlich nach Hause gekugelt...

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James (USA), Shawn (Singapur), Timo (DE), *-*

Beim Essen hab' ich ein bisschen mehr über "die Neuen" erfahren. Da gibt es James, der Amerikaner mit Indianern und Italienern als Vorfahren, Timo von der Uni Aachen, Ronald aus Halle, der als Carstens Nachfolger gekommen ist und noch ein paar mehr. Ist schon lustig: Wenn man sich ihre Gruppe so ansieht (zur Erklärung: einige der "Neuen" von der 2. Etage in Shimoda haben sich zu einer ziemlich festen Gruppe zusammengetan), würde man denken, dass Shawn der Jüngste und irgendwie "harmloseste" ist. Ich meine, er ist ein ziemlicher Clown und halt Asiate- die sehen ja alle aus wie 19. Und wenn man Ronald daneben stellt (26, 2 Meter, gut gebauter Deutscher halt), würde man ja im Traum nicht glauben, dass Shawn den einfach mal so in den Staub werfen kann. Der Gute ist nämlich nicht 19 sondern 24, macht seit 6 Jahren Karate und hat gerade 2,5 Jahre Wehrdienst in Singapur hinter sich, welcher simulierte Jungle-Kämpfe und Urban-Fighting (also in der Stadt) einschließt. O_o...tjaja, so kann man sich irren.

Am Sonntag, dem 24. Mai 2009 war ich dann wieder mal bei Fucchi zu Hause und wir haben Mitsuzawa erkundet. Jap. Häuser von innen sehen genauso aus, wie man sie sich vorstellt, wenn man sie sich von außen anschaut: rel. klein, ein Mix aus jap. und westl. Elementen und vollgestellt bis oben hin. ;)


Montag war dann Kabuki dran! Kabuki ist eine der jap. Theaterfomen. Da Japaner traditionell den ganzen tag unterhalten werden wollen, wenn sie denn nun schon ins Theater spazieren, gibt es für Kabuki-Geher Tageskarten. Entsprechend darf man dann aber auch Essen und trinken und leise Reden. Für alle, die aber nicht so viel Zeit haben oder es schlicht und ergreifend nicht so lange aushalten, gibt es auch Karten pro Akt, die sind dann ziemlich billig (500 Yen) und genau richtig für Ausländer. Also haben wir (Mariko, Yael, Fred, James und Shawn) uns abends versammelt um das Stück "Lovebirds" zu sehen. Es gibt darum, dass zwei Samurai um eine Frau kämpfen und das in einem Sumo-Wettkampf entscheiden. Das wird natürlich lang und breit besungen. Der, der Verliert, schmiedet danach einen Plan um den anderen in den Wahnsinn zu treiben. Da gerade ein Entenpaar über den See schwimmt, tötet er den Erpel um Sake mit dessen Blut zu vermischen. Nun kommt die Ente ins Spiel und lamentiert ebenfalls lang und breit darüber, dass sie ihren Ehemann verloren hat. Allerdings hat der Sake bewirkt, dass der Gewinner nun vom Erpel-Geist besessen ist und die beiden besingen lang und breit, dass sie so glücklich sind, doch wieder zusammen zu sein. Dann folgt der Kampf zwischen Enten und Verlierer, der eigentlich in dem Tod der Enten endet, in diesem 1-Akt-Kabuki Stück aber nicht.
Die Story hab' ich natürlich allein vom zuschauen nicht verstanden, ich hatte einen Audio-Guide. Der hat auch erklärt, dass der Chorleiter (das Stück wird natürlich von Musik und Chor begleitet) ein sog. "Living national treasure" (Lebender Nationalschatz) ist. War also richtig prominent. Die beste Szene war, als die Enten ihr Kostüm änderten: Mitten auf der Bühne kamen Helfer, die irgendwas an dem Gewand lösten und ganz plötzlich hatten beide etwas anderes an. Das war cool! Ansonsten muss man schon sagen: 1. Akt zu sehen ist eine schöne Erfahrung, aber danach reicht es doch. ;)

Gestern, am Dienstag dann, hab ich nach dem Unterricht noch Yuichiro, Konversationspartner Nr. 2 getroffen. Wir haben uns über vieles unterhalten und ich wurde von den ersten Mücken dieses Jahres gepiekst.

1 Kommentar:

kokke hat gesagt…

Hast du's gut jetzt erst gestochen zu werden. ~.~ Bei mir stechen die Mücken schon seit mindestens 2 Wochen und dem entsprechend seh ich auch aus, total zerstochen (ein Nadelkissen ist nichts gegen mich ^^).