Montag, 1. Juni 2009

Maulwurfshügel, Symposien etc. und alles ohne Schirm

Scheiß-Mücken! ich zähle sage und schreibe 13 Stiche! Mistviecher.

Jaha, ihr wundert euch - was denn, schon wieder ein Update?! - geht halt nach Zeit und Lust/Laune, ne.^^°

Mittwoch habe ich mir mal gedacht, dass ich Toast und Yakisoba im Wechsel irgendwie satt hab' und hab mich an Tempura versucht. Tempura ist eigentlich nichts Anderes als frittiertes Gemüse (oder sonstwas, aber bei mir waren's Paprika, Möhrchen und Kürbis) und es sah recht einfach zu machen aus. Naja...


So könnte es aussehen, Bild aber aus Wikipedia, nicht meins. ;)

1. Frage: Gemüse vorher kochen oder nicht? Kürbis sah mir mächtig hart aus, aber naja.. Jetzt weiß ich's - Antwort ist: vorher kochen.
2. Frage: Wie kriegt man den Brei so, dass er am Gemüse kleben bleibt? Das hab ich nicht so richtig hingekriegt. Meine Mischung aus Semmelbröseln (stand dran, dass es für Tempura geeignet ist!), Wasser und Ei war nicht soo klebrig, wie ich's gern gehabt hätte, aber es ging.
3. Frage: Wie kommt man nahe genug ans Öl, um sich nicht zu verbrennen? O_o Spritzt und sprudelt ja nur so vor sich hin im Topf. Zum Glück hab' ich lange mit dem Gemüse gebraucht, so dass ich mitgekriegt hab', dass das Öl nach 'ner Weile aufhört zu sprudeln. Geht wohl nach Temperatur - acha.
Ja, der Rest war einfach, man taucht halt den Kram da rein und schon wandelt es sich in Sekunden in knusprige Tempura - dachte ich. So richtig knusprig war's nicht, da war irgendwas nicht richtig. Aber geschmeckt hat's trotzdem - zusammen mit 'ner Schale Mikrowellenreis. Ich wollte mir eigentlich so 'nen praktischen kleinen Plastetopf kaufen, an dem irgendwas Besonderes dran sein muss, weil man damit normalen Reis schnell in der Mikrowelle fabrizieren kann, aber die sind im Daiso schon ausverkauft. Muss ich mal noch woanders schauen.

Jaaa... Abends dann hab' ich mich zum Tanzen geschleppt und 3 Stunden schweißtreibenden Sport gemacht! *Stolz sei* Wir üben einen Tanz für einen Auftritt und ich fang' langsam an, die Schritte besser aufzunehmen, auch wenn ich immer noch hoffnungslos zu langsam bin. Auftreten werde ich aber nicht. In Japan zahlt man dafür nämlich ordentlich Geld : 100 € pro Person. O_o..Nein, danke.

Am Donnerstag war nicht viel los: ich hatte 'ne Unterrichtsstunde mit Kubota-san und dann musste der all-Donnerstägliche Filmabend ausfallen, weil keiner das TV-PC-Verbindungskabel hatte. Also hab' ich "The Face of Another" selbst geschaut - komisches Filmchen. Naja, ich werd' am Montag im Seminar vielleicht 'rauskriegen, worum es eigentlich ging. Also, den Film hab' ich schon verstanden, aber das komische Ende der Sidestory...nee. ^^°

Tja, und schon kam der arbeitsintensive Freitag, gefolgt vom Samstag, dem 30. Mai, der wie üblich mit Unterricht begann. Aber wir hatten nur eine Stunde. ^__^ Es stand nämlich wieder Keisousen auf dem Programm: Keio vs. Waseda Baseballspiel. Wir haben noch bis um 10 Uhr gezittert, ob das Spiel wirklich stattfinden würde, denn es sah sehr nass aus, aber sie haben gespielt. Achja, ich muss mal rausfinden, wie sie gestern und heute gespielt haben, wenn es nämlich 1:1 stünde, müssen sie am Montag nochmal spielen. Wär jetzt nicht soo schlecht. ;) Aber die Chancen stehen doch sehr auf der Waseda-Seite..^^° Naja, diesmal gehe ich jedenfalls nicht zum Spiel, Baseball ist nicht mein Fall, auch wenn es daaaaamals im November echt lustig war auf der Tribüne.

Also bin ich nach Hiyoshi, um Shun zu treffen, der sich zusammen mit seinen Freund Mutou-kun redlich bemüht hat, meiner Übersetzung des Nibelungenlied-Textteils zu folgen und zu verbessern. Was ist das denn aber auch?? "Mein Gebieter und Bruder" kann man nicht übersetzten, weil es in Japan solch eine Doppelanrede nicht gibt und jeder glauben würde, man spräche von zwei Personen, "reich dem edlen Siegfried die Hand" (in echt und um Auszurücken, dass man mit der Heirat einverstanden ist) geht in dieser Doppelbedeutung schon gar nicht und wie man "und wenn ich nicht die Augen selbst verlöre, so lägs allein an der Unmöglichkeit" übersetzen sollte, war vollkommen schleierhaft, weil die beiden die Bedeutung dieses wunderbaren Ausdruckes einfach nicht begreifen konnten. Und dann hatte ich endlich mal einen Satz, von dem ich dachte, dass er relativ einfach wäre und vielleicht, nur vielleicht, halbwegs richtig übersetzt gewesen sein KÖNNTE - da zeruppen die beiden sich plötzlich vor Lachen und fragen mich, wo ich denn das Wort ausgegraben habe, das Maulwurfshügel heißen sollte und meinten, das klänge wie was ganz anderes (was wohl lustig war) und sie hätten überhaupt keine Ahnung, was das wäre. Erklärung: Tokyoter Stadtjapaner haben keine Ahnung, was ein Maulwurfshügel ist - nie gesehen! Es gäb' hier keine. Naja, hier kann man wohl auch keine Gärtner ärgern. -_-°°

Achja, da fällt mir das Gespräch vom Freitag wieder ein: Wir haben gerade irgendwas von Sternen übersetzt und unser Lehrer fragte plötzlich, ob wir denn schon mal einen "echten" Sternenhimmel, also irgendwo auf dem Land, gesehen hätten, woraufhin etliche Minuten über die wundersame Tatsache diskutiert wurde, dass man dort echt vieeeele Sterne sehen kann - meine Güte, das wäre je echt beängstigend, wie viele Sterne da oben seien. O_o..Naja, wenn ich so aus dem Fenster schaue..sehe ich heute gar keinen. Tja.

Tjaja, danach habe ich mich brav meinen Bafög-Dokumenten für das kommende Semester gewidmet.

Update: Weiter geht's heute, konnte den Blog letztens nicht fertig schreiben, deswegen hab' ich ihn noch nicht hochgelanden.

Ja, am Sonntag, dem 31. Mai, bin ich zu Shizuka ("Schüler" Nr. 2) um bei/mit ihr Kekse backend Deutsch zu lernen. Ist doch auch mal eine Methode. ;) Wir haben so was wie Mürbeteigkekse gemacht und sie sind sehr lecker geworden.^^ Das war aber, nachdem ich eine Stunde damit zugebracht habe, ihr Haus zu suchen. O_o... Und das, obwohl an der Bushaltestelle sogar so ein hilfreicher Plan angebracht war, der anzeigt, welche Geschäfte an der Straße angesiedelt sind. Planlesen müsste man können. -_-° Ich frag' mich aber, wer die Pläne macht: Die an den Bahnhaltestellen sind ja wunderbar gedruckt und alles, aber Bushaltestellen scheinen irgendwie nicht zur Zuständigkeit der Stadt zu gehören. Es gibt dort jedenfalls generell keine Sitzgelegenheiten, weswegen man an den Bushaltestellen immer ein Sammelsurium alter Stühle bewundern kann, und diese Pläne sind auf Brettern per Hand aufgemalt.

Näja, danach ging es aber schnurstracks nach Shibuya - ein Konzert stand an! Hatte eigentlich gar nicht vorgehabt hinzugehen, aber Angie hat gefragt.. und schon ging es nach Shin-Kiba! Yay! D'espairsRay standen auf dem (teuren) Programm, eine meiner Lieblingsbands. Natürlich blieb der obligatorische Vergleich nicht aus - Fazit: Japanische Fans sind anders als Deutsche!

  1. Die ersten Verluste erleidet die Fangemeinde nicht schon vor der Halle. Der Grund: Während sich in DE diverse Verrückte u.a. bereits Tage vorher anstellen, um dann quetschend/schlagend/beißend ihren Platz - im Visier die erste Reihe dirket vor dem jeweiligen Liebling - zu verteidigen, haben jap. Fans dazu keinen Grund, weil es hier Nummern gibt. Und der Einlass erfolgt in grober Reihenfolge, also hat es keinen Sinn sich anzustellen.
  2. Auf jap. Konzerten sind Verluste allgemein eher die Ausnahme. Während die ersten Reihen in DE aufgrund oben genannter Widrigkeiten allzu bald unfreiwillig die Füße ihrer Lieblinge küssen und von der Security zu den netten Damen und Herren vom roten Kreuz getragen werden, hab' ich so was gar nicht gesehen. Könnte auch daran liegen, dass der Kauf min. eines Getränks häufig Pflicht ist.
  3. Ich habe weder Security noch das rote Kreuz gesehen.
  4. Es versteht sich von selbst, dass auch Japaner Anhänger des härteren Rock sind und zu ihren Vorbildern Pilgern, um diverse Ideale von Individualität, Freiheit und hemmungslosen Vergnügen auszuleben. Schade nur..
  5. O_o Schade nur, dass Zwillings- / bzw. Drillingslook äußerst "in" ist: Soll heißen, wer auf irgendeine (und das war sehr vielfältig) komisch/freakisch/außerirdisch/sonderbar/brutal daneben/lächerlich/mörderisch unbequem (kann alles kombiniert werden) gekleidet kommt, kommt NIEMALS allein. Neiiiiin, alles Anders sein muss natürlich in Gruppe praktiziert werden, damit es sich auch richtig lohnt. ;)
  6. O_o Schade nur, dass die Bewegungen in Konzerten geradezu choreographiert sind. Da fühlt man sich als unwissender Deutscher echt peinlich berührt, wenn du anfängst, zur falschen Zeit die falsche Bewewegung zu machen. Du bewegst die Arme z.B. auf und ab und nicht seitwärts, weil du das unausgesprochene/unsichtbare/nicht spürbare aber dennoch vorhandene Stichwort verpasst hast, dass dir hätte sagen sollen, was du zu tun hast, um den Fluss der Menge nicht zu stören. O_o
  7. Japanische Fans hören auf ihre Musiker. Während der Deutsche Rockfan seinen Spaß haben will und seine Musiker ununterbrochen immer und überall in den höchsten Tonlagen quasi vom Podest schreit/krietscht/kreischt, (vor allem, wenn der Sänger gerade um Ruhe bittet, weil's dann schließlich am besten wirkt), muss der jap. Sänger nur die Hand heben und man kann die Nadel auf den Boden fallen hören. Und dann sagt der Sänger so unerhörte Sachen wie: "Ich möchte, dass ihr euch den Song anhört" und die Leute stehen still da und hören zu und klatschen am Ende. :)
  8. Jap. Fans sind laut. Während schrilles Kreischen nicht üblich ist, ist lautes Rufen z.B. der Namen der Musiker ein fester Bestandteil der Fan-Teilnahme. Ihr müsst euch das jetzt mal vorstellen: Da steht so ein japanisches Mäuschen, so 1.60 und wahrscheinlich zw. 39-41 Kg schwer, angetan im feschen Lolita-oufit (Rüschenkleid in Rosa, mit viktorianischen Korkenzieherlocken und weißen Spitzensöckchen), himmelt ihren Star an , öffnet den Mund und brüllt plötzlich in bester Death-Voice-Manier (Brüllen, das so ganz tief aus der Kehle kommt und künstlich tief und rau klingt) den Namen heraus. O_o. Jetzt multipliziert das mal mit 500 oder so. Herrlich. Das ist so ulkig, dass sich der Bassist der Band in seiner Ansprache später drüber lustig gemacht hat. XD
Hab sonst so wenig Bilder. ^^° Was ihr hier theoretisch seht, ist die halle "Studio Coast"

Achja, es war jedenfalls toll, ich hatte viel Spaß mit Angie und Yoshi und am nächsten Morgen tat mir der hals weh. Jaja. XD Achja, besonders toll war auch die zweite Zugabe, bei der Drummer Tsukasa den Gesangpart übernahm und die Band ein "neues" Lied mit dem Titel Micky Maus stielte. Der äußerst einfallsreiche Text bestand aus eben jenem Wort, das Tsukasa in allen möglichen Variationen darbrachte. :D

Am Montag ging es mit Uni weiter und ich hab' "Double Suicide" gesehen, der nächte Film für den Unterricht.

...

Am Dienstag war Sea Paradise nach dem Unterricht dran. Das ist ein Freizeitpark + Aquarium irgendwo in Kanagawa. Das Wetter war zur Abwechslung auch mal richtig schön. Ich hab' Sesameis gegessen und die schlechte Idee gehabt, mich zum ersten Mal seit Jahren auf die Achterbahn zu begeben. Mann!
...
O_o Ich war ja im Leben zuvor nur einmal, und zwar auf diesem hölzernen Ding mit Mutti und Anka. Wo auch immer das war. Fand ich jedenfalls nicht so tragisch. Diese hier hatte jedenfalls ein bisschen eine andere Höhen- Schnelligkeits- und Neigungs-Qualität, möchte ich meinen. Fazit: Ich bin nicht dafür gemacht!


...

Hm, angeblich soll es in diesem Sea paradise diesen Riesntank geben, der quasi wie ein Durchgang aufgebaut ist sein, aber den konnte ich nicht entdecken. ;_; Ich bin nur in so einer Kleinversion davon gewesen, wo man eine Rolltreppe in einem Becken langfährt..also, man fährt durch den Fischtank durch. Ohne blitz sind die bilder leider nicht so toll geworden. Genial war jedenfalls dieser Schwarm Silberfische, wie man die in Filmen imer sieht: Die schimmerten und flimmerten und machten Muster.. :)

Nach diesen Strapazen "ruhte" ich mich dann am Mittwoch, de. 3. Juni wieder einmal in der NDL aus, wo ich mich wieder stundenlang vom Ausleihstand zum Kopierstand und zurück bewegte. Abends war Sport angesagt. Das war auch wieder eine Erfahrung in Japanertum.^^° Aus irgendwelchen Gründen waren plötzlich sehr viele Neue mit von der Partie. Aber da unser Zirkel sehr offen ist und es gut sein kann, dass man einige alte Mitglieder nur noch nicht gesehen hat, wusste niemand so richtig, wer nun neu und wer alt ist, und vor allem, wer zu welchem Jahrgang gehört. Da bei uns die Mitgliederaufnahme nicht regelmäßig erfolgt, können ältere Semester auch später anfangen etc. Naja, jedenfalls verunsicherte es die lieben Japaner mächtig und andauernd wurde getuschelt: "Weißt du, ob der da Sempai (Semester über dir) oder Kohai (logischerweise drunter) ist?", "Weißt du, wie alt er/sie ist?" XD Sie haben keine Ruhe gegeben, bis diese Statusfrage geklärt war, während sie sich gleichzeitg versicherten, dass sie er/sie/es Gegenüber es nicht so ernst zu nehmen braucht.

Ab Donnerstag fand dann das Symposium an, mit dem wohlkingenden Titel: Studienstiftung des deutschen Volkes. Deutschland in Asien. 10th. Asia-Symposium Tokyo, Japan. In co-operation with Keio University, the German embassy, Marthin-Luther- Universität Halle-Wittenberg. Jaja, da sieht man dann auch schon, warum Nancy und ich dort antanzen konnten, u.a. Herr Oberländer hat organisiert und geladen und so waren wir auch als Nicht-Studienstiftler dabei.

Am Do. war war Empfang und wir sind gleich Rio Yamamoto (alte Bekannte) sowie Kichiro und Jumpei über den Weg gelaufen, die nächstes Jahr in Halle studieren werden. Fein, fein. ;) Ansonsten kamen die Studis aus ganz Asien und es war interessant, sich mit ihnen allen zu unterhalten, wobei Nancy und ich natürlich etwas außen standen, weil wir nicht im Hotel übernachteten und auch noch nebenbei etwas zur Uni traben mussten. So hab' ich dann am Freitag zwar den Rundgang bei Sony mitmachen können, aber den Besuch des Parlaments musste ich leider auslassen, weil ich mein übersetztes Nibelungenlied zum Besten geben sollte. *Jammer, heul*

Links sah man das Vorgängermodell, welches wackelige Bilder bei ruckeliger Kameraführung produzierte, links das neue Modell, das das Wackeln wirklich enorm reduzierte!

Achja. Meinen Schirm hatte ich ja schon in der Bahn vergessen, weil ich unbeabsichtigt in der falschen saß und hochschreckte, als die Ansage verkündete, dass der Zug nicht in meine bevorzugte Richtung weiterfahren würde, und eben ohne Schirm aus der Bahn sprintete. Passiert. Vor allem mir, ist nix Neues, Schwamm drüber. Als ich aber, kaum dass ich aus Sony raus war, den Verlust meiner Schlüssel- und Bahnkarte bemerkte, war mir das dann nicht mehr so egal. Bin ich also rumgelaufen, hab' sie aber nicht gefunden und musste den Sony-Leuten meine Nummer da lassen. Danach bin ich zum Unterricht gehirscht, und weil's geregnet hat, musste ein neuer Schirm her. :( Nach dem Unterricht kam dann zum Glück der Anruf, dass ich wieder bei Sony antanzen kann, weil sie die Karten gefunden haben. *puh*

Unser perfekt Englisch sprechender Führer im Sony-Gebäude. Die kleine Ausstellung wa rgut besucht, v.a. von Ausländern.

...
Alle Japaner hatten sich vorgestellt: l.: Dai, r.: Jumpei, der sein Bier unter lauten "ikki" Zurufen (= in einem Zug) gleich leerte.


Inzwischen war die Zeit, die ich zum lernen geplant hatte natürlich weg und ich machte mich auf den Weg zum Izakaya, Symposiums-Abendessen. Das war wirklich witzig, vor allem, weil jap. Kneipen auch gut Gelegenheit bieten, sich umzusetzten, so dass man mit verschiedenen Leuten reden konnte. Anschließend ging es zum ersten Mal für mich in eine Karaoke-Bar (man muss vor allen singen), wo bereits eine Reihe angetütelter japaner Enka-Lieder (Schlager) zum besten gab. Wir wurden dann auch gleich zum Enka-Workshop rangeholt und mussten die typischen Bewegungen der Enka-Sänger nachmachen und weil alle so begeistert waren, schmissen die Japaner die guten allen Luftballons (Nena, wer sonst) in den Kasten, die wir dann singen mussten. ^.^

...
Die Damen und Herren beim Enka. ;)

Ich hab' mir sagen lassen, dass Nancy und ich u.a. das Singen der Keio-Hymne verpasst haben, weil wir dann doch mit dem letzten Zug nach Hause mussten. Die Zeit war schon knapp, als ich bemerkte, dass da etwas entscheidendes fehlte: Wo waren meine Karten? Ich fing ernsthaft an, an mir zu zweifeln und sauste zurück zum Restaurant, in dem die Besitzer zum Glück noch aufräumten, schnappte mir meine Karten und schaffte gerade noch den letzten Zug. Um 1.00 zu Hause angekommen musste ich dann noch lernen.

Weil am Samstag, dem 6. Juni 2009, Diskussion zum Dauerbrenner Bevölkerungsprobleme angesagt war. Spannende Sache das, die ich zum Glück in Gruppe 1 absolvieren konnte, so dass ich mich dann unter echt-japanischer Verbeugung und langatmiger Entschuldigungsbekundung (gefordert von Frau Lehrerin) aus dem Unterricht verabschieden durfte, um zum Workshop des Symposiums zu schleichen. halt: Fehlte das nicht etwas? ich fing an, das Wetter richtig zu hassen, schlich in die Klasse zurück, krallte mir den blöden Schirm und lief zum Symposium, das zum Glück auf dem Campus stattfand und verspätet anfing. Alles kein Problem. Wir debattierten, aßen Mittagessen und bekamen doch noch die Chance, mit zur Gesandtin zu fahren, weil zwei Studienstiftler absagten.

...

Vorher musste noch der Weg zum Treffpunkt recherchiert werden, weil Nancy und ich danach noch mehr geplant hatten. Was fehle auf dem Weg zurück? ich fing an, mich zu hassen, sammelte den blöden Schirm vom PC-Tisch ein und wir fuhren im Bus zur Botschaft. Dort angekommen gab es Kaffee und Kuchen und wir konnten mit der Gesandtin, ihrem Ehemann, den Kindern des Botschafters und noch anderen wichtigen Leuten und dies und jenes reden. Am Ende haben der Sohn der Gesandtin und ein offensichtlich musikalisch begabter Studienstiflter ein improvisiertes Kontert auf die Beine gestellt und Nancy hat die Aussicht auf ein Praktikum bekommen. Was fehlte auf dem Weg zum Bus? Macht es die Tatsache besser, dass Nancys Schirm diesmal auch fehlte? ;_;

Leider verging die Zeit wieder so schnell, dass wir den Moment zur Verabschiedung verpassten, weil wir vergessen hatten, dass wir am Sonntag die meisten gar nicht mehr sehen wurden, und machten und also unverabschiedeterweise auf den Weg nach Shibuya, um die Gasshuku-Leute zu treffen. Unterwegs schauten wir uns noch Ebisu an.

...
"Hana yori dango" (jap. TV-Serie) Drehort

Diesmal wurde spanisch gegessen und wie immer geredet und gelacht, Tekkan hat für Kousuke und Narumi Geburtstagsgeschenke besorgt, unsere Shakai-jin haben wieder das meiste bezahlt und natürlich sind wir noch zum Karaoke. ;)

...
Aki beim Krabbe-Häckseln, Nancy mit dem Dessert! *mhhm*

Danach wurde noch die Fluffigkeit von Nancys Haaren ausgiebig kommentiert.

Dann sind wir gegen 24.00 Uhr nach Hause, und Yasu erzählte mir im Zug, dass er wohl aufhören würde, zu arbeiten um noch einmal ein Architektur-Studium anzufangen und dann evtl. nach DE zu gehen. O_O. Große Pläne. Ich kam dann endlich an, draußen regnete es und...WO WAR DER VERDAMMTE SCHIRM? An der Stelle beschloss ich meinen Plan, mehr zu schlafen wieder aufzunehmen und schaffte es wie jeden Tag in letzter Zeit gegen 2.00 Uhr ins Bett. Eureka!

Am Sonntag ging es früh wieder los: Der letzte Symposiumstag, diesmal in Kleingruppe, und es ging zur No-Bühne, wo und die Besonderheiten der Bühne und der Bewegungen im No-Theater erläutert wurden. Also, wenn die Leute die ganzen 3 Stunden in dieser Haltung stehen: Hut ab!

....
Prada-Gebäude gegenüber dem Theater, die Bühne

Verdammt unbequem. Danach ging es noch in ein Cafe an der Omotesando-Straße, in dem gleich zwei Hochzeiten gefeiert wurden, weil sich dahinter so eine Hochzeitskapelle befand und dann verabschiedete ich mich um mir in Harajuku ein paar Sommerklamotten zu besorgen.

...
Wir übten die richtige Vorhang-Hebtechnik

Wählerisch wie ich bin dauerte das alles länger als geplant, so dass es dann auch schon Zeit war, den nächsten Programmpunkt in Angriff zu nehmen: modernes Theater. Mein Filmseminar- Professor Mr. Ainge hat das organisiert und so sahen wir das neuste Stück von Kara Juro (bekannt in der Szene) über etwas, das ich überhaupt nicht verstanden habe.

...
Der Schrein, an dem das Zelt stand, in dem die Aufführung war.

Takeshi (DE/J), Mr. Ainge (USA), Celine (F), Yael (Israel), James (USA), Ken (USA/J)

War ziemlich modern halt.^^° Der Abend endete spät im Izakaya, in dem wir über den Zweiten Weltkrieg, Bewältigungsprobleme in Japan, Identitätsprobleme von Halbjapanern, das Japanertum an sich u.Ä. geredet haben. O_O Warum auch immer. Außer uns war noch eine Gruppe jap. Jugendlicher da und ich hab' zum ersten Mal gesehen, wie ein "richtiges" jap. Nomikai abläuft: unter lauten Anfeuerungsrufen trinkt man sein Bier in einem Zug, dann der nächste, die Reihenfolge wird irgendwie durch Spiele entschieden und dann versucht man, den Eindruck erweckend man wolle sich nur die Hände waschen, auf Toilette zu gehen um sich zu ergeben. Dann geht's weiter. Sehr toll. O_o.

1 Kommentar:

kokke hat gesagt…

Erst mal muss ich mich entschuldigen, dass ich dich in meinem Blog so enttäuscht habe! Gomennasai! (*sich verbeug*)

Da du mit Mücken ein paar Probleme hast, muss ich dir sagen, mir gehts auch nicht besser, d.h. ich leide mit dir.

Kanst dur mir bitte diesen Satz " Links sah man das Vorgängermodell, welches wackelige Bilder bei ruckeliger Kameraführung produzierte, links das neue Modell, das das Wackeln wirklich enorm reduzierte!" erklären? Ich vertsehe nicht ganz, was du mit "links" meinst.

Du hast mal wieder sehr viel geschrieben - es war schön das zu lesen, denn du schreibst immer sehr lustig! :)

Du solltest an deinen Schirm vielleicht irgend eine Sicherung oder so was dran machen, dass der ein Signal von sich gibt, wenn du dich 5m von ihm entfernst.

Wenn ich noch was fragen/sagen wollte, dann habe ich das vergessen (scheint nicht so wichtig gewesen zu sein).
Viellecht können wir uns mal wiieder treffen, wenn du magst.

Lg