Montag, 16. März 2009

Die Woche zwischen Anka und Gasshuku

Ja, wie der Titel schon sagt, gab's da ja noch ein paar Tage, die ich noch nicht beschrieben habe und da der Blog ja quasi mein Tagebuch ist, müssen die jetzt auch noch bequasselt werden.

Aaaam 26. Februar 2009 ist Anki morgens abgeflogen, weswegen es mir vergönnt war, Hiyoshi mal im Glanze der 5.30 Uhr-Sonne zu betrachten. Hübsch kalt, wenn ihr mich fragt. Der Tag versprach also, lang zu werden, was auch ganz gut war, da noch zwei Höhepunkte auf mich warteten: Treffen mit Herrn Oberländer und den Deutschen von meiner Uni, sowie die Abschiedsparty für Gijs (sprich: Kcheiss - mit russ. "ch").

Hab' ich von den Hallensern schon erzählt? Annika, Shu, Nami und Erik sind mit dem Kurzstipendium gekommen, welches ich letztes Jahr hatte und haben sich hier so durch Tokyo geschlichen, während ich mit Anki unterwegs war, weswegen wir uns nicht viel gesehen hatten. Nun aber, in einem hübschen italienischen Restaurant, dass ich erst nach der über's Telefon eingeholten Wegbeschreibung der Bedienung gefunden habe, wollte ich mal mit ihnen reden. Was nicht ging, weil ich anderen Ende des Tisches saß. Na ejal. Es gab' jedenfalls einen leckeren Salat, eine vieeel zu große Pizza und ein naturgemäß zu kleinen Nachtisch. (Wobei ich mich frage: Essen Italiener immer so ölhaltig? Hält man auf die Dauer ja nich' aus!) Dabei wurden jedenfalls die Neuigkeiten aus Halle usw. ausgetauscht. Für mich interessant: Herr Oberländer hat binnen 6 Wochen einen Masterstudiengang eingerichtet, der 1 Jahr Halle, 1 Jahr Keio vorsieht. Das kann man sich in Zukunft ja mal überlegen, nicht wahr? *-*



Danach teilten wir uns auf. Ja, das geht, wir waren schließlich als Deutsche in der Überzahl: Shu und Annika spazierten zum Yasukuni, Erik, Nami, Keishiro, Shunusuke, Toro und ich suchten derweil die Sophia Universität, an der Erik und Nami studieren werden. Leider war der eine Campus für Besucher geschlossen, weil gerade Aufnahmeprüfungen liefen. Unis in Tokyo haben generell einen Hauptcampus und dann Aussenstellen, weil es in der Stadt selbst einfach keinen Platz gibt, um einen Campus irgendwo hinzuklatschen. Die Sophia hat es dabei gut erwischt, beide Camp...Campi/us/usse sind nur 10 Min. voneinander entfernt.

Chris (DE), Jun (KOR), Gijs (Niederlande), Jana (D)

Danach hab' ich mich nach Shibuya verabschiedet, um zu Gijs Abschieds-nomikai (die altbekannte Trinkparty, was sonst?) zu gehen. Zur Feier des Tages hat Jun es sogar geschafft, für die paar Stunden sein Rechtswissenschaftsbuch aus der Hand zu legen und mitzukommen. Wir haben uns die Zeit damit vertrieben, das Essen zu bewerten und über Japans neue Absonderlichkeiten zu reden. Beispiel: Bekannte Staranwälte, die Werbung für Man-Bras (BH für Männer) machen. Ah ja.

Ansosnten fühl' ich mich langsam wie ein Hamstertierchen. *-* Weil gerade alle Leute, die aus dem Wohnheim ausziehen, ihren Kram in der Küche zur freien Bedienung abstellen, hab' ich mir auch das eine ohne andere geholt. Ich kann jetzt zum Beispiel meine Socken an so 'nem Klammerdings trocknen. Toll, was? :P

Am 27. Februar und 28. Februar 2009 hab' ich dann die gute Steffi tatkräftig beim Auszug unterstützt. Was die Frau alles mit nach Deutschland schleppen wollte, war ja aber auch s.a.g.e.n.h.a.f.t! Jedenfalls haben wir tonnenweise Kram aussortiert; hat 'ne Weile gedauert. Abends war ich mal wieder mit Yael und ihrer Freundin Miriam in der Sushi-Bar, weil für Miriam auch schon der Abflug näherte.
Yael and Larissa

Am Sonntag, dem 1. März hab' ich dann 10 Stunden lang gearbeitet, ich bin Stolz auf mich. Das hab' ich am 2. März fortgesetzt, allerding nicht so lange, weil ich mich mit Kaisei und den Hallensern getroffen habe, um unseren Unterrichtsbeitrag beim Gasshuku zu besprechen. Kaisei ist angehender Deutschlehrer und war auch schon letztes Jahr mit. Allerdings musste ich die Runde früh verlassen, weil Larissa Geburtstag hatte und auch etwas gefeiert hat.

Am Dienstag, dem. 3. März war dann Konzert angesagt. Es gab ein freies Live in Yoyogi und Hanna meinte, "Dragon Ash", die Band, sei gut. Also haben wir uns trotz Nieselregens dort eingefunden um zu schauen, wie denn Japaner so ein freiers Live veranstalten. War ganz nett, auch wenn von der Band nix zu sehen war. Danach sind wir noch durch Harajuku geschlichen, um einen dieser leckeren Crepes abzufassen.

Am 4. März hab' ich wieder mal isshokenmei (aus Leibeskräften oder so) gearbeitet, diesmal für meinen studentischen Nebenjob. Hab' eine Magistrantin geholfen, massenweise Bücher zu und Zeitschriftnartikel zu kopieren. Ehrlich, ein Hoch auf das digitale Zeitalter! Die qualität der Datenbankartikel war zwar nicht so toll, aber wenigstens muss man heutzutage nur das Stichwort eingeben, um alle Zeitungsartikel von Anno dazumal zum Thema XY angezeigt zu bekommen. Dann hab' ich mich mal an so einer Microfiche-Maschine ausprobiert. Geht ganz lustig, wenn man bis hin zur Seitenzeile angegeben hat, wo sich der fragliche Artikel versteckt hält.

Am 5. März 2009, welches ein Donnerstag war, haben wir Fukuzawa Yukichi besucht, den Gründer der Keio-Universität ("Der Typ auf dem 10.000 Yen-Schein!" - Wie man von allen Japanern zu hören bekommt, sobalt man die Keio auch nur erwähnt.) Jedenfalls hatte der Herr anlässlich des 150-sten Jubiläums der Uni eine Ausstellung, und die Keio hatte Freikarten. Also habe ich Nancy, Katrin und Yael eingesackt und wir sind nach Ueno getigert. Für Nicht-Japanisch-Leser leider etwas uninformativ, wie so ziemlich alle japanische Ausstellungen, konnte man dort auch frühere Bilder der Campi/en/pusse bewundern, das war schon interessant. Man stelle sich vor, so viel Platz in Tokyo nach dem Krieg. ;) Das Ganze wurde mit einem Mittagessen im Ticket-Restaurant abgerundet und zum ersten Mal in meinem Leben hab' ich Nancys Reste gefuttert und nicht umgekehrt! Jetlag muss schlimm sein. (Nancy war gerade erst aus Halle zurück gekehrt.)

..
Yael (Israel/Frankreich), die Nancy und die Katrin

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Erst mal:
>>issokenmei
Du meinst "isshôkenmei" (nach neuer Schreibung ist das zweite Kanji 生) oder isshokenmei (ursprünglich wurde es nämlich mit 所 geschrieben - warum auch immer...).

Schaaaaade, dass ich nicht da war, als Erik und Nami zur Sophia wollten. Die hätte ich ihnen natürlich prima zeigen können T____T. Wenn es vom Tag her gepasst hätte, versteht sich...
An welchem Campus wart ihr denn? Der, wo die zwei dann hinkommen werden, ist der Yotsuya.

Jetzt fehlt nur noch dein Gasshuku-Eintrag, was? Bin schon drauf gespannt =).