Donnerstag, 4. Dezember 2014

Shirakawa-Go, das Dorf in den Bergen

Freunde sind etwas Tolles! Nachdem ich endlich mitgeschnitten hatte, dass ja der Feiertag, der ja am n einem Sonntag war, sich urlaubstechnisch auf Montag auswirkt (praktisches System in Japan), haben meine Freunde spontan beschossen, dass wir nach Shirakawa-Go fahren könnten. Mit dem Gedanken hatte ich für den Rückweg zwar auch schon gespielt, aber da muss man erst mit der Bahn wohin, und dann mit Bussen und überhaupt... aber so saßen wir im "Nugget" (Katjas goldener Flitzer) und brausten die Autobahn Richtung Shirakawa-Go. 


 Shirakawa-gō gehört (zusammen mit Gokayama und einem weiteren Dorf) zum UNESCO Weltkulturerbe. Beide Dörfer sind für ihre Häuser bekannt, die in einem Architekturstil namens Gasshō-zukuri (合掌造り, „Stil der zum Gebet gefalteten Hände“) erbaut wurden. Der Stil wird so genannt, weil die Stroh gedeckten, bis zu 60° steilen Dächer, zum Gebet gefalteten Händen ähneln. Durch diese robuste Bauweise in Kombination mit den Eigenschaften der Strohabdeckung können die Häuser die schweren Schneefälle im Winter standhalten, weil sie den Schnee herabgleiten lassen.
Im Winter gibt es natürlich die richtig malerischen Bilder, wenn alles im Schnee versinkt und angeleuchtet wird. Im Hintergrund sieht man, dass die Berge auch schon ein bisschen weiß sind.

 Auch hier waren wir nicht die einzigen. :)
 Der Schrein war leider eingepackt, aber am Tor sieht man, dass auch diese au die lokale Bauweise angepasst wurden.

Für die Dörfer der Region erfolgte der vollständige Anschluss des Gebietes an die Außenwelt in die 1950er Jahren. Im 19. Jahrhundert gab es noch 94 Gasshō-Häuser unter den etwa 1800 Häusern der drei Dörfer insgesamt, aber ab den 50ern zogen viele der ehemaligen Dorfbewohner in die Städte, und Häuser wurden abgerissen, um Platz für moderne zu schaffen. Im Endeffekt konnten nur noch  148 zum Kulturgut erklärt werden. Das interessante an Shirakawa-Go ist jedenfalls, dass die Leute immer noch dort wohnen (trotz der vielen Souvenirläden und Gaststätten natürlich).
 
Wie in allen japanischen Dörfern steht mächtig viel Schrott davor - da ist nichts mit 5cm Rasen und Rosenbüschen.

 Blöde Touristen schießen natürlich gerne Fotos an den dafür vorgesehenen Stellen...

 Stylische Garage ;)
 Wie man vielleicht in der Luftaufnahme gesehen ist, verläuft eine lange Straße mitten durch das Dorf, wo sich dann auch die Souvernirshops tummeln.
 Kurz vor Einbruch der Dunkelheit waren wir dann schon mächtig allein.
 Sarububo ist das Maskottchen der Region. Im Prinzip soll Sarubobo ein rotes Affenbaby ohne Gesicht darstellen. Es soll u. a. Unglück fernhalten

 Gut ausgeruht und endlich richtig in Japan "angekommen" machte ich mich dann am Dienstag zurück nach Tokyo, um meine fleißigen Studien wieder aufzunehmen.

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