Jetzt habe ich euch fast einen Monat warten lassen, das tut mir Leid. Aber so viel ist auch nicht passiert im Juni, denn - oh Schreck! - das Semester neigt sich dem Ende entgegen und irgendwie stehen die Endsemester Prüfungen nächst etlicher Referate vor der Tür.
Einen schönen Ausflug hatte ich jedoch mit meiner "Religion in Japan"-Klasse, die uns am 5. Juni 2013 (Mi) zum Gokoku-ji im Nord-Westen Tokyos führte. Er wurde von der Mutter des Shogun Tokugawa Tsunayoshi gegründet und sollte das Land beschützen (daher auch der Name Gokoku-ji - "Schutz des Landes-Tempel). Die Haupthalle des Gokoku-ji von 1697, als Wichtiges Kulturgut eingestuft, ist eins der wenigen alten Gebäude, die in Tokio den 2. Weltkrieg überstanden haben und daher auch ein Zeugnis der traditionsreichen Vermischung von schintoistischen und buddhistischen Elementen.
Das mächtige Haupttor soll wie immer Dämonen und Ähnliches draußen halten, wofür auch die Wächterfiguren rechts und links im Tor zu sorgen haben. Sie werden Nio genannt und waren Weggefährten und Beschützer von Buddha - und stehen unter anderem auch für die Rechtfertigung von Gewaltanwendung zur Bekämpfung des Bösen im Buddhismus.

Auch in diesem Tempel-Komplex darf das eigentlich shintoistische Reinigungsbecken nicht fehlen. Aber wer meinen Blog aufmerksam liest (oder runter schrollt, wo ein Bild von einem weiteren Wasserbecken zu sehen ist), wird wissen, dass solch ein Becken üblicherweise mit Bambus-Schöpfkellen ausgestattet ist und einen Drachen als Wasserspeier hat. Dieses Becken jedoch ist in Buddhistischer Tradition in Form einer Lotusblüte gehalten.



Da der Gokoku-ji im Endeffekt ein Tempel ist und kein Schrein,
war er auch nicht dem rituellen Neubau unterworfen. (Zumal das Geld
dafür sowieso fehlt und dieses Ritual im Prinzip vor allem auf die
schintoistischen Ise-Schreine zutrifft und sonst eher sparsam
durchgeführt wird). Aus diesem Grund kann man immer noch die im 17.Jh.
erbaute Haupthalle im Original bewundern.
Einen weiteren schönen Ausflug habe ich am 11. Juni unternommen: Es ging zum Hakusan-Schrein und zum Hortensien-Bewundern. Mit von der Partie war Steffi, die ich anno 2009 im Shimoda kennen gelernt hatte und die jetzt als Doktorandin zwei Monate in Tokyo ist. Viel gibt es nicht zu sagen, außer, dass der Schrein schnucklig und die Hortensien wunderschön waren. :) Aber überzeugt euch selbst:
Zur Feier des Tages gab es auch eine traditionelle Affen-Show zu sehen, bei der der Affe verschiedene Kunststückchen machen musste.
Ja, ich war auch da! - Und Harajuku hat jetzt Japan's erstes Desigual-Geschäft.


Langsam merkt man, dass die Regenzeit naht, auch wenn das Wetter zumeist immer noch wunderbar sonnig bzw zumindest ohne große Luftfeuchte daher kommt.
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