Sonntag, 31. März 2013

Japan, die wievielte? Jedenfalls: I'm back!

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Tadaaa! I'm back: Im Shimoda-Wohnheim, an der Keio, in Japan. Der geneigte Leser dieses Blogs wird sich vielleicht fragen, "Moment mal, ist das jetzt ein neuer Eintrag? Die Namen und Orte kommen mir so bekannt vor?" Und recht wird er haben, denn warum ändern, was sich bereits bewährt hat?

Aber von vorn: Ich bin jetzt Promotionsstudent im 2. Studienjahr und habe mich brav ein zweites Mal in meinem Leben im Japanese language programme der Keio-Universität eingeschrieben, um ein letztes (?) Mal umfangreich mein Japanisch zu polieren und nebenbei viele viele viele nützliche Quellen für meine Forschung auszugraben. Et voila - eine verschneide Taxifahrt zum Leipziger Flughafen (ihr seht, die Ansprüche an's Leben sind auch gestiegen^^), klassische Dudelmusik in der Maschine von Austrian Air und den Film "Slamdog Millionaire" später traf ich am 22.03.2012 ein mal mehr in Narita ein.


Die Schlafecken im Flughafen in Wien sind sehr zu empfehlen. Überhaupt war Wien sehr entspannend: Warum auch immer, ich musste im Flughafen nicht noch einmal durch die Sicherheitskontrolle. 

Mein Eifer, ausgelatschte Pfade zu umgehen, wurde sofort von einem lebensunwilligen Japaner vereitelt und anstatt die verspätete JR Sobu line nach Musashi-Kosugi zu nehmen, bin ich also wieder einmal 2 Stunden lang im Keisei Sky liner gen Mita gekutscht, umgestiegen, und müde in Hiyoshi aus dem Zug gekrabbelt. Dort wurde ich zum Glück von einem MA-Studenten aus Halle abgeholt und kam daher auch schneller als je zuvor mit Sack und Pack im Wohnheim an.


Am Tag darauf, dem 23. März, versuchte ich den Jetlag mit der Roppongi Art Night zu bekämpfen. Der späte Ausflug war zwar schön, die Kunst jedoch wie immer unverständlich modern und es half auch nix - der Jetlag plangte mich trotzdem eine geschlagene Woche lang. Die Tage darauf waren aber sowieso nicht sehr spannend, weil gefüllt mit den unumgänglichen Orientations, die ich mir so gern gespart hätte. Aber dumm sind die Japaner auch nicht - der ganze Formularkram, den man ausfüllen muss für dies und jenes, wurde immer erst zu diesen Erklärungsstunden ausgegeben, so dass man gezwungen war, anwesend zu sein. Nicht, dass sie was Neues zu erzählen gehabt hätten - das ganze Programm funktioniert schließlich, seit es anno letzter Einszeit aus der Taufe gehoben wurde, Jahr ums Jahr wie jedes Jahr. Sogar die Stundenpläne für die einzelnen Kurse etc. sind identisch mit denen von 2008, lediglich ein paar Lehrernamen haben sich geändert. 
Also, wem ich das Bild noch erklären muss. ;) Das Tor zur Alterwürdigen Keio-Universität

Nur eins hat sich geändert. Bei der Sitzung zum Wohnheim und zur Miete etc. saß neben mir ein junger Koreaner, der ebenfalls im Shimoda wohnt. Die Plätze waren zugeordnet nd Briefumschläge mit unseren Daten darauf lagen vor uns auf dem Tisch. Als Inho (Erstsemestler Jura, 18 Jahre) sich also meinen Briefumschlag ansah, um meinen Namen, dem ich ihn genannt hatte, richtig zu verstehen, fiel sein Blick auch auf mein Geburtsdatum und er sagte prompt: "Ah, Franceska onee-san desune".
Dazu folgende Anmerkung 1: Meinen Namen versteht kein Koraner richtig. Wenn ich "Franzi" sage, versteht die eine Hälfte gar nichts und die andere "France", also Frankreich. Es gibt aber - natürlich - eine uralte Fernsehserie, die irgendwie jeder kennt, mit dem Titel "Franceska". Komische Vampirgeschichte, übrigens. Wenn ich meinen Namen also so ausspreche, dann klappt es plötzlich. Anmerkung 2: "Onee-san" bedeutet so viel wie "ältere Schwester". Es ist in Korea wohl noch viel üblicher als in Japan alle (unbekannten) Leute entsprechend ihrem Alter im Verhältnis zur eigenen Person als "ältere(r) Schwester/Bruder" bzw. später "Tante/Onkel" einzuordnen. Japaner beschränken sich zumeist darauf, alle jüngeren mit "chan" zu versehen, was mir bisher auch ein paarmal passiert war. Anno 2008. Tja, und nun das. -.- Ich bin also nicht nur der "Dai Sempai" (in etwa "großer Senior") im Shimoda, wie alle betonen, wenn ich sage, dass ich das dritte Mal dort bin, nein, jetzt bin ich auch schon 'ne "ätere Schwester". Das angenehme an der Sache ist aber, dass ich jetzt wiederum alle jüngeren, auch Männer, mit "chan" betiteln darf, deswegen habe ich mich auch gleich gerächt und Inho zu Inho-chan degradiert. Ha! O_o''   

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Hier in Japan ist im übrigen Frühlingswetter angesagt. Auch wenn es gerade gestern und heute wieder etwas frischer geworden ist, kommt alles aus seinem Versteck - das gilt für Blumen wie auch die Shimoda-Stubenhocker, die bei der gestrigen (30.03.2013 Samtag) Welcome Party endlich die Gelegenheit hatten, sich davon zu überzeugen, dass die Bleichhäute nicht beißen. Ich hatte es kaum für möglich gehalten, aber wir haben es tatsächlich geschafft, uns danach innerhalb von einer Stunde noch in Gruppen zu organisieren und sind im Karaoke gelandet. :) Wenn also heute früh der Osterhase hier vorbeigehoppelt wäre, dann hätte ihn, glaube ich, eh keiner gesehen, denn die Aufstehzeit hatte sich dann doch etwas verzögert. Aber anstatt mit bunten Eiern kann ich euch mit schönen Blümchen- und Kirschblüten-Bildern neidisch werden lassen!

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Alles blüht prächtig vor sich hin. Am 28. März waren Roman, Jan (aus Halle) und ich an dem Tempel am Supermarkt in Hiyoshi spazieren und es hat sich gelohnt. 

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Und dieses Jahr habe ich es auch endich nach Meguro geschafft. Dieser schöne Anblick bietet sich einem nämlich jedes Mal, wenn von Hiyoshi nach Mita zum Campus fährt, ausgestiegen war ich aber noch nie.

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