Sonntag, 20. Februar 2011

X_x The journey begins..

Nachdem es also in Japan "kalt" "laut" und "voll" war, durften wir uns diese Woche davon recht gut distanzieren, denn wir wurden kurzerhand im Unterrichtszimmer eingesperrt und kamen da erstmal nicht wieder raus. @_@

Aber von vorne:



Es war kalt wie SCHNEE. Warum bin ich eigentlich freudestrahlend aus Deutschland geflüchtet? -.- Aber sehen wir's positiv, wir hatten jedenfalls zumindest nicht mit dem nicht vorhandenen Tempreaturunterschied zu kämpfen wie befürchtet. Leider vergegenwärtigte mir das aber auch das ewige japanische (zweifache) Winter-Dilemma: Die als Heizung (nicht)funktionierende Klimaanlage. "Viel Wind für nix" ist da die passende Beschreibung. Zum zweiten kommt an dieser Stelle auch das "laut" ins Spiel, denn abgesehen davon, dass die verdammten Dinger natürlich an sich laut sind, ging mein Zimmer diesmal auf den Hof hinaus, wo sämtliche Klimaanlagen des gegenüberliegenden Flügels fröhlich summend mein Zimmer beschallten. Zusammen mit dem ebenfalls direkt vor meinem Zimmer befindlichen Heizanlagen des Gemeinschaftsbads der japanischen Wohnheimseite. 24 h am Tag. IMMER. Daher habe ich mich die von Freitag bis Samstag damit beschäftigt nicht zu schlafen und zu frieren, was beides nicht sehr erhebend war.

Lena & Judith aus meinem Kurs schmücken sich mit fremden Schneemännern. ;)

Dass mein Adapter für den Laptop diesmal nicht passte, trieb mich dann auch am Samstag, dem
12. Februar 2011 aus meinem Zimmer ins "volle" Yokohama. Ich hatte eigentlich gedacht, ich wüsste noch, wie's war, aber das wusste ich nicht: Die Menschenmassen wirkten erschlagend und der Lärm und das Gedränge des Elektonikmarkts taten ihr Übriges. Nach zwei Stunden Yokohama hab' ich dann jedenfalls gut geschlafen. ;)

Am Sonntag, dem
13. Februar 2011, war ein Treffen mit japanischen ehemaligen Austauschstudenten in Halle und einigen Hallenser Studenten geplant. Der Ort: Shibuya. Nancy (die in meinem Kurs ist und die ich schon lange kenne) und ich hatten in der Bahn noch verwundert festgestellt, dass gar nicht so viele nach Shibuya wollten Sonntag Abend. Einmal aus dem Bahnhof raus, wussten wir auch, warum: Sie waren ALLE schon da und gingen gerade über die Kreuzung. :D Im Izakaya (jap. Bar-Restaurant) verbrachten wir ein paar nette Stunden, in denen wir versuchten, uns die Müdigkeit nicht sooo sehr anmerken zu lassen, aber diesmal war der Jetlag irgendwie sehr extrem.

Erste Unterrichtswoche

Am Montag, dem 14. Februar, ging unser Unterricht los. Ja.. als nächstes kommt dann Freitag, nicht wahr. Wir hatten täglich 10:00 - 17:00/18:00 Uhr Unterricht, mit anschließenden Hausaufgaben und Vorbereitung auf den nächsten Tag. Das hat geschlaucht und deswegen hab' ich es gewagt, den Wunsch nach einer Zimmeränderung zu äußern, was sich dann sogar als machbar erwiesen hat. O_o ("Ich kann so nicht lernen!" erweist sich als echtes Totschlagargument.) Daher habe ich meine "freien" Nachtstunden dann noch mit Umzug verbracht.

l: japanische Schüler strömennach der Aufnahmeprüfung vom Hiyoshi-Campus
r: vorbildlich wie sie sind, die Japaner, weisen sie einem dem Weg direkt vom Bahnhof zum Campus. Hier der Wegweiser, der direkt am Tor zur Uni steht, für alle, denen das Tor zu groß sein sollte, um es als solches zu erkennen.

Die Erlösung

Damit sah irgendwie alles auch schon wieder anders aus: Meine Welt stand wieder auf der richtigen Seite. :D Das Zimmer, das ich zuerst bekommen hatte, ging auf den Hof hinaus und hatte Bad und Bett rechts. Jetzt geht mein Zimmer wieder zur Straße hinaus und Bad und Bett sind links. Abgesehen davon ist es ruhig. So hat alles wieder seine Ordnung, bis auf meine Einrichtung. ^^ Ich habe nämlich in den Küchen von Shimoda fleißig die zurückgelassenen Gegenstände der vorherigen Bewohner gehamstert und bin zehnmal besser eingedeckt als am Ende meines Aufenthaltes 2008/09. :) Leider musste ich das auch alles mit umziehen. X_x
An dieser Stelle wären sicherlich Fotos angebracht, aber da mein Zimmer gerade nicht fotogen daherkommt, lassen wir das lieber. :) In Nancys Blog (draufklicken!) könnt ihr es in etwa bewundern, nur das meins spiegelverkehrt angeordnet ist.

Shibuya by night + die Kreuzung, Lena im Softbankladen (leider ohne Erfolg - ohne Kreditkarte geht nix)

Und als wäre das noch nicht genug, haben unsere Lehrer ein Einsehen und für die nächsten zwei Wochen viel Unterrichtszeit in Heimarbeit umgewandelt, was das Haft-Gefühl dann doch erheblich auflockert und selbstständige Arbeit (darf ich daran erinnern, dass ich jetzt Master-Student bin??) ermöglicht. Mit solch risigen Aussichten gehörte der
Samstag ganz mir und meinem Handy. Das musste ja noch funktionstüchtig gemacht werden, sonst ist man in Tokyo der einsamste Mensch der Welt (obwohl 5 von 7 Kursteilnehmern mit mir im Shimoda wohnen und eine nur 10 Meter weg auf der gleichen Etage. Aber diese Mühe jedesmal! :P). Naja, diesmal wird es leider echt teuer, da man bei Softbank nur einmal im Leben den Studentenrabatt bekommt, so dass ich jetzt Grundgebühr und die Vertragsauflösungsgebühr zahlen muss. -.- Aber ich hatte keine Nerven mich noch mitPrepaid-Möglichkeit usw. rumzuschlagen und zahle nun halt leider ziemlich viel.

Was Lustiges zum Schluss: Die Weisheiten japanischer Terminplaner sind unübertroffen. Dieses (links) farbenfrohe Exemplar rühmt sich mit dem Spruch:
"Bürogehilfe (G). Zuerst musst du sich selbst beantragen, um die Welt zu bewegen."

Na, auf auf zum Amt, sag ich da nur!
Achja, bin jetzt im Übrigen bereits wieder registrierter Alien für ein Jahr. :) (Alien registration = Anmeldung aus Ausländer). Dann kann sich die Welt ja jetzt bewegen, was. :)

4 Kommentare:

Erik hat gesagt…

Das Zimmer zur Innenseite hatte ich meinen ersten Monat in Japan auch. Ich dachte, das würde ich keine Woche aushalten. Bin damals immer mit zugehaltenen Ohren eingeschlafen ó_ò

Der Wechsel war ne gute Idee. Und toll, dass man dich das machen lassen durfte :D

Liebe Grüße und dann lass mal (die Welt) rollen! ;)

Asia hat gesagt…

Na, zum Glück hast Du es geschafft schnell umzuziehen, sich so viele Monate mit der Geräuschkulisse zu quälen, könnte einen schlechten Einfluss auf Deine spannende Berichte aus Japan haben ;-)
Ich wünsche Dir ein lernreiches Jahr mit vielen spannenden Stunden und interessanten Leuten.

Powodzenia i dobrej zabawy!!!
Asia

Dirk hat gesagt…

Cooles Blog. Duerfen wir ab und an auch mal einen Beitrag auf der Startseite von studip (http://studip.uni-halle.de) verlinken?

xfranczeskax hat gesagt…

Huch, na wenn ich so interessant bin, sicher.^^