Sonntag, 8. Dezember 2013

Nara II: Auf dem Weg zum Kasuga-Taisha

Da das prächtige Herbstlaub garantierte, dass Nara am Wochenende vollkommen überlaufen sein würde, beschloss ich unter der Woche einen Tag Sightseeing einzulegen. Morgens gegen 9.00 Uhr ist in Nara denn auch noch nicht viel los. Auf dem Bild sieht man die Einkaufsstraße, die vom Bahnhof direkt zum Schrein führt. Besonders entlang dieser Straße und der anliegenden Nara-machi (Nara-Altstadt) bemüht man sich darum, Gebäude im traditionellen Baustiel zu erhalten.

 
 Der erste feuerrote Ahorn hatte bereits seine Fotographen-Fans gefunden. Die sind gleich in ganzen Unterrichtskursen angerückt. 
 Das Torii kann natürlich nicht fehlen. Der Abstand des Torii zum Schrein zeigt, wie groß und wichtig ein jeweiliger Schrein ist: Von diesem Torii bis zum Hauptschrein sind es noch gut 15 Minuten Fußweg durch den Park.  In dem es nur so leuchtet.
 Allerdings ist es schwer, die Bäume würdig auf Foto zu bannen, weil ich ja so überhaupt keinen Sinn für Fotografie habe. Zum Glück gibt es da aber Hilfe: Die malenden Zen-Greise und die militanten-Foto-Opas. Erstere Gruppe zeigt eindeutig, welches Motiv sich lohnt, aufs Bild zu bannen. Zielsicher im Bild sitzend, markieren Erstere mit ihrer Anwesenheit immerhin die Highlights im Gelände. 
Aber dafür gibt es ja dann die militanten-Foto-Opas, sie mit Superstativ und Objektiven jeglicher Größe um die Zen-Greise drumherum fotografieren, was das Zeug hält. Da muss man sich nur anschleichen, und versuchen, so gut wie möglich zu imitieren. ;) So habe ich also auch ein paar brauchbare Fotos hinbekommen.

 

 Da habt ihr endlich euer Reh
Abgesehen von Malern und Fotographen gibt es dann noch Hochzeitsreisende (wie im Bild weiter oben) oder auch Gejagte (Bild oben) - sprich die, die so blöd waren, was Essenähnliches vor den Augen der Reh-Viecher auszupacken oder einfach nur vor der bloßen Anwesenheit dieser ungemein gefährlichen Biester das Weite suchten. Na, so kamen die fetten Viecher wenigstens zu etwas Bewegung.

 Der eigentliche Eingang zum Schreingelende wird mit diesen Steinlaternen markiert. Es sind wohl über 1000.

 Wie es sich gehört, sind am Eingang die Opfergaben, traditionell Sake-Fässer, aufgereiht. Bierbrauereiern dürfen wohl aber auch Bierkästen (also Kästen mit vollen Bierflaschen natürlich) abgeben. 



 Endlich ist der Schrein in Sicht! Zielsicher wählte ich die Abzweigung nach links, die natürlich nicht zum Eingang, sondern zum Hintereingang führte.
 Am Schrein wurden auch fleißig Kimono zur Schau getragen. Das "7-5-3"-Fest, bei dem Mädchen von 3 und 7 Jahren und Jungen mit 5 Jahren in Festkleidung zum Schrein gehen, ist eigentlich Anfang November. Aber da es sich dann immer so staut an den größten Schreinen, ziehen es Eltern heutzutage vor, später in November zu gehen, wo nicht mehr so viel los ist.
 Der Kasuga-Schrein, der für seinen Baustil mit Laternen bekannt ist.



 Der Schrein bildete ab dem 12. Jahrhundert eigentlich eine Einheit mit dem buddhistischen Tempel Koufukuji, den ich im vorletzten Eintrag erwähnt habe. Inzwischen ist das nicht mehr so.
 Leider wird das Hauptgebäude des Schreins gerade renoviert. Man hätte sich zwar anstellen können, um trotzdem einen Blick zu erhaschen, aber gerade in dem Moment waren die ersten Schulklassen aus Kyoto gelandet und ich hab's mir geschenkt.

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