Montag, 21. März 2011

Desaster Desaster

Tja.. Ich habe nun seit zwei Wochen nix mehr geschrieben und so richtig Lust, etwas zu ergänzen habe ich auch nicht. Die Ereignisse der vorletzten Woche scheinen auch einfach nicht mehr wirklich wichtig zu sein: Worüber man sich so aufgeregt hat, worüber man noch gelacht hat, das erscheint einem ja doch irgendwie unwichtig.

Aber ich sollte noch einmal erzählen, was die meisten von euch wissen wollen, auch wenn inzwischen, glaub' ich, alle schon informiert sind:
Als am 11. März 2011 das Erdbeben in Japan passierte, war ich wohlbehalten und sicher in Halle, da ich an einem Symposium teilnehmen sollte. Dafür war ich bereits am 6. März nach Deutschland geflogen (die Pannengeschichte dazu folgt dann später -.-) und hab' eigentlich nur meinen Vortrag am Samstag im Kopf gehabt, der am besagten Freitag Abend noch nicht einmal fertig war. Da es meiner Mitstreiterin Nancy Jahn ebenso ging, hatte sie ihr Netbook in die Uni mitgebracht. Und während wir am Buffet standen und die Vorbereitungen für die Erfrischungen der Symposiumsgäste machten, haben wir die Nachrichten vom Erdbeben gelesen. Am Anfang hab' ich gar nicht begriffen, dass es schon wieder um ein neues Erdbeben ging, ich dachte, es seien noch die Neuigkeiten über das Beben davor. Wir haben ehrlich gesagt überhaupt nicht begriffen, was das Beben bedeutete. Wie auch. Das wurde dann ja aber immer deutlicher, je länger wir die Nachrichten verfolgten.

Aber wie gesagt, ich war nicht dabei und ich habe aufgrund meines Vortrags am Samstag und der Tatsache, dass ich wirklich früh (wegen des tollen Schienenersatzverkehrs Halle-Leipzig) bis Mitternacht unterwegs war, auch die vielen Anrufe von Verwandten und Bekannten und Freunden gar nicht entgegen nehmen können. Das hat Mutti zum Glück für mich getan, sie fühlte sich an diesem WE wohl wie meine Chefsekretärin höchstpersönlich. Auch wenn mir davon berichtet wurde, habe ich trotzdem noch nicht so richtig die Ausmaße der Sorgen meiner Lieben verstanden. Die waren mit dem Begreifen wohl alle schneller als ich.

Trotzdem haben wir den Flug umbuchen lassen, sonst wären Nancy und ich schon am 13.3 wieder zurückgeflogen. Aber dass wir den Flug nur um eine Woche verschoben haben, zeigt einmal mehr, dass wir's nicht so richtig begriffen hatten. Tja, so richtig ist mir die Schwere der Katastrophe dann auch erst gestern klar geworden, als meine Schwaster erzählte, Oma und Opa in Wismar hätten sich gar nicht beruhigen können, da sie von meinem verschobenen Flug noch nicht wussten. Und als Oma und Opa aus Freiberg mich gestern freudestrahlend emfpingen, als sei ich doch schon halb verschwunden gewesen.

Inzwischen haben wir den Flug noch einmal geändert, jetzt steht der 2. Mai als Termin, denn die japanische Universität setzt sowieso pro Forma alle Lehrveranstaltungen im April aus. Morgen erfahren wir dann den Plan für die nächsten Woche. Aber keine Sorge. Dass mir nicht langweilig werden wird, weiß ich jetzt schon. :(

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