Nachdem ich in der Nara-Bibliothek ein paar Bücher aufgesammelt hatte, die ich sogar ausleihen durfte, ging es am Mittwoch und Freitag (20. und 22. November) nach Tenri, dem eigentlichen Ziel der Reise. Da sich meine Forschung auch mit der sog. Neuen Religion Tenrikyo beschäftigt, sucht ich Quellen, und wo sollten diese zu finden sein, wenn nicht in Tenri.
16 Minuten Bahnfahrt von Nara entfernt ist also die Stadt, die aus einem Zusammenschluss von Dörfern 1954 auf den Namen Tenri getauft wurde, da sich dort der Sitz der Tenrikyo befindet, die das Stadtbild maßgeblich beeinflusst. Tenri besteht (das klingt jetzt vielleicht bekennt? :) aus einer überdachten Einkaufsstraße, die vom Bahnhof zum Haupttempel der Sekte führt. Außerdem grenzt dort das Schulgelände an, auf dem sich verteilt die Grundschule, Middle- und High-School sowie die Universität befinden. Außerdem das Tenri-Priester-Seminar (oder wie man das in diesem Falle nennt).
Das Bild oben ist die Einkaufsstraße am Morgen, wenn gegen 9.00 Uhr alle mit Tenri-Gesang beschallt werden. Das Bild unten ist dieselbe Straße gegen 17.00 Uhr. Genauso wie in Nara, schließt die Stadt mit den Kirchenpforten.
Tada! Die Kirche. Oder der Tempel. Oder Schrein? Das ist irgendwie kompliziert. De Tenrikyo selbst wurde von Nakayama Miki gegründet, einer Bauersfrau, die anno 1836 von Tenri- dem einzig wahren Gott erleuchtet und besessen wurde. Demnach unterstreicht die Religion gern, dass man weder Shinto noch Buddhismus sei, sondern eben Tenri. Zur Unterstreichung dieser Neuheit wohl, verwendet die Religion die Bezeichnung Kirche für ihre Gotteshäuser. Histooooorisch gesehen könnte man jetzt dagegen halten, dass die Tenrikyo sowohl als Schrein als auch als Tempel registriert gewesen ist, bevor sie zu einer nennenswerten Religion wurde, die dann in der Meiji-Zeit (19. Jh) auch gleich wieder zum Shinto gezählt wurde.
Gegenüber dem Schrein verläuft ein kleiner Fluss, der dieses malerische Bild lieferte. Die Berge im Hintergrund sind auf dem Foto leider kaum zu erkennen.
Hat man den Fluss passiert, erstrecken sich die Gebäude der Tenri-Univeristät, in einem recht eigentümlichen Baustiel. Leider habe ich davon kein gutes Foto. Sprich: Die Gebäude stehen natürlich gerade...
Unter gelben Ginko-Bäumen geht es zu einem lustigen Sammelsurium alter Häuser.
Dies hier ist die alte Bibliothek, in der ich mich dann also verschanzt habe.
Leider war's das auch schon an Fotos aus Tenri. Eigentlich wollte ich noch den Isonokami-Schrein besuchen, der sehr schön sein soll, und das Grab der Gründerin, aber ich bin entweder zu spät aus der Bibliothek gekommen oder es hat dermaßen gegossen, dass ich mich nur noch in ein Cafe (das einzig offene) verkochen habe, um bei heißer Schokolade meine Literatur zu lesen. Schade.
Am 26.eines Monats ist immer Großgebet angesagt. Aus gegebenen Anlass wird die Tenri-Flagge gehisst und die Stadt ist voller Leute mit schwarzen Tenrikyo-Jacken.
Den Tempel habe ich jedoch zwei Tage zuvor besucht: Und siehe da, es war voll. Das Gebet gegen 17.00 Uhr war dermaßen gut besucht, dass man nur staunen konnte. Jeder Priester würde bei uns vor Neid einen Schlaganfall kriegen. Man musste wie immer die Schuhe vor der Treppe ausziehen und der Tempel ist so gebaut, dass man auf einer Veranda draußen das ganze Gebäude einmal umrunden kann. Das hat mich 15 Minuten gekostet - das Gebäude ist riesig. Der Innenraum besteht aus einer riesigen Fläche mit Tatami, auf denen die Gläubigen kniend saßen und sangen. Man soll auch nicht glauben, dass da nur Rentner versammelt seien - gerade als ich so vor mich hin spazierte, flitzten Mittelschüler und Gymnasiasten in ihren schwarzen Jacken, um ja noch pünktlich zu kommen. Etliche Kleinkinder schrien, denn viele junge Familien waren angerückt. Insgesamt waren alle Altersklassen vertreten und es überwogen auch nicht die Frauen. Das Gebet wurde von einem Priester angefangen, der in der Mitte des Raumes saß. Dort ist ein quadratischer Bereich abgetrennt, in dem wohl ein Altar und die Priester sind, sowie eine große Trommel, die geschlagen wurde. So genau konnte ich das aber nicht sehen - die Halle war einfach zu groß. Danach fingen jedenfalls alle an zu singen, wobei sie nicht diesen stilisierten Leiergesang verwendeten, wie bei den Buddhisten etc. üblich, sondern sie sangen überaus verständlich. Der Gesang wurde von einer Folge Gesten begleitet, die wohl festgelegt sind. Diese Gottesdienste scheinen überaus wichtig genommen zu werden- Als ich an einem anderen Tag gegen Mittag an der Universität vorbeiging, stand da einer am Tor und sang und machte die Gesten einfach auf dem Fußweg. Der hatte es wohl nicht zum Tempel geschafft?
Am 26.eines Monats ist immer Großgebet angesagt. Aus gegebenen Anlass wird die Tenri-Flagge gehisst und die Stadt ist voller Leute mit schwarzen Tenrikyo-Jacken.
Den Tempel habe ich jedoch zwei Tage zuvor besucht: Und siehe da, es war voll. Das Gebet gegen 17.00 Uhr war dermaßen gut besucht, dass man nur staunen konnte. Jeder Priester würde bei uns vor Neid einen Schlaganfall kriegen. Man musste wie immer die Schuhe vor der Treppe ausziehen und der Tempel ist so gebaut, dass man auf einer Veranda draußen das ganze Gebäude einmal umrunden kann. Das hat mich 15 Minuten gekostet - das Gebäude ist riesig. Der Innenraum besteht aus einer riesigen Fläche mit Tatami, auf denen die Gläubigen kniend saßen und sangen. Man soll auch nicht glauben, dass da nur Rentner versammelt seien - gerade als ich so vor mich hin spazierte, flitzten Mittelschüler und Gymnasiasten in ihren schwarzen Jacken, um ja noch pünktlich zu kommen. Etliche Kleinkinder schrien, denn viele junge Familien waren angerückt. Insgesamt waren alle Altersklassen vertreten und es überwogen auch nicht die Frauen. Das Gebet wurde von einem Priester angefangen, der in der Mitte des Raumes saß. Dort ist ein quadratischer Bereich abgetrennt, in dem wohl ein Altar und die Priester sind, sowie eine große Trommel, die geschlagen wurde. So genau konnte ich das aber nicht sehen - die Halle war einfach zu groß. Danach fingen jedenfalls alle an zu singen, wobei sie nicht diesen stilisierten Leiergesang verwendeten, wie bei den Buddhisten etc. üblich, sondern sie sangen überaus verständlich. Der Gesang wurde von einer Folge Gesten begleitet, die wohl festgelegt sind. Diese Gottesdienste scheinen überaus wichtig genommen zu werden- Als ich an einem anderen Tag gegen Mittag an der Universität vorbeiging, stand da einer am Tor und sang und machte die Gesten einfach auf dem Fußweg. Der hatte es wohl nicht zum Tempel geschafft?
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