02. März 2014
Gleich zu Beginn unseres Bangkok-Aufenthaltes sollten zwei Höhepunkte
der Stadt besichtigt und bewundert werden. Der Wat Arun sollte dem Wat Pho
folgen, da die Express-Boote nur (mit wenigen Ausnahmen) die Anlegestellen
des rechten Flussufers anfahren. Nach der einen Tempelbesichtigung sollte es
mit der zweiten am linken Ufer des Chao-Phraya-Flusss weitergehen, der mit
Hilfe einer Fähre erreicht werden kann. Gesagt, getan. Also eigentlich erst gesagt,
Reiseführer und Internet nach allen möglichen Wegbeschreibungen ausgehorcht,
sich entschieden und dann erst getan – und flugs auch nicht so, wie wir es eigentlich
vorhatten. Und das kam so: Am Pier angekommen, steuert man irgendwie geradewegs
rechterhand an einen Ticketverkaufsstand zu. Zwar wunderte uns, dass die
meisten Leutchens nach links unterwegs waren, aber wieso eigentlich, steht doch „Tha
Thien“ (also Anlegestelle Wat Pho) dran? Der Preis war auch etwas teurer als
zuvor von Google vorhergesagt, aber egal, Preise steigen ständig und überall. Erst
als wir unser Boot sahen und mehr oder weniger elegant rein gesprungen sind und
der Motor angelassen wurde, dämmerte uns, dass wir wohl ein privates Speed-Boot
erwischt hatten, dass ohne zu zögern Fahrt aufnahmen. Ohne Zwischenstopps, also
schneller als die offiziellen Touristenschiffe, erreichten wir „Tha Thien“ und
kletterten wieder ans Festland. Unser erstes Thailand-Erlebnis hatten wir also
hinter uns gebracht.
Vom Pier zum Tempel schnasselten wir unser erstes
Fruchttütchen mit Erdbeeren, schnupperten allerlei Gerüche der vielen open-air-Garküchen
(Gemüse, Fleisch, Fisch und Undefinierbares) sowie der unterschiedlichsten Straßenvehikel
(eines ist sicher: Grüne Plaketten hätte keines bekommen) und schritten über
Wirrwarr von Zeugs (Tüten, Kabel, oh, was war das?) stetig voran. Natürlich
waren wir nicht alleine vor Ort und so mussten wir uns nur nach allen anderen
richten, die bereits als Besucherstrom den Weg vorgaben.
Der Wat Pho ist ein
buddhistischer Tempel und gilt als Geburtsort der traditionellen Thai-Massage. Sein
vollständiger Name lautet: Wat Phra Chettuphon Wimon Mangkhlaram
Ratcha-woramahawihan. Ich bleibe bei
der Abkürzung, die Gründe dafür dürften naheliegend sein. Noch heute fungiert
der Wat Pho als Ausbildungsstätte für Massagetechniken und Medizin. So verwundert
es nicht, wenn Skulpturen mit verzückten oder doch verzerrten (?!) Gesicht die
kleinen Grünanlagen bevölkern.
Auf Postkarten und in Reiseführern wird der Wat
allerdings als Heimstätte eines an die 43m langen liegenden Buddha angepriesen.
Jo, er ist imposant und einfach auf kein Foto zu bekommen. So ein
Weitwinkelobjektiv muss erst noch gebaut werden, oder die Halle drum herum
eingerissen – eines von beiden!
Natürlich stehen an allen anderen Ecken auch
noch andere vergoldete Buddha-Statuen herum, mal sitzend, mal stehend, mal
dick, mal dünn (fototauglich!). Nach dem wir uns unsere Gratis-Wasserflaschen
abgeholt hatten (unsere Vermutung: es sind schon so viele Touris umgekippt, so
dass die Thais beschlossen haben, dem vorzubeugen) und sogar so eine Art Coupon
für eine Stunde Gratis-Internet erworben haben, legten wir uns auf eine
nahegelegene Wiese und verspeisten einen Fleischspieß und eine weitere Tüte mit
Obst (hab‘ vergessen welches es dieses Mal war).
Anschließend begaben wir uns
wieder zur Anlegestelle, erwarben ein Fähr-Ticket für 3 Baht (ca. 7 Euro-Cent)
und setzten ans andere Flussufer über. Der Wat Arun Ratchawararam
Ratchawaramahawihan, kurz Wat Arun (Tempel der Morgenröte) steht
majestätisch da und wartet darauf, erklommen zu werden. Ja richtig, Bergsteigerjargon
ist durchaus angebracht. Warum? Seht
selbst!
Von da oben hat man
jedenfalls einen super Ausblick auf den Fluss, die Stadt und die Weite des
Himmels, wäre er nicht so hell gewesen. Ja, richtig gelesen HELL. Die Sonne ist wahnsinnig hell hier und steht auch immer im Zenit, kein schönes Licht zum Fotos machen... (Meckern auf hohem Niveau, ich weiß...)

Auf den letzten Drücker sprangen wir auf einen
Express-Liner und schipperten gemächlicher als am Morgen zurück zur
Anlegestelle „Central Pier“ zurück und fuhren mit dem BTS-Zügele zum Hostel
zurück.
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