Samstag, 28. März 2015

Sakura im Shinuku-Gyoen und Mandarake in Nakano

Blog-Einträge aus Japan ab Mitte März ähneln sich wahrscheinlich alle ein bisschen: Sakura, Saura, mehr Sakura. Also stellt euch darauf ein, dass ihr demnächst die Arten der japanischen Kirschblüte in allen Varianten werdet bwundern können.  Die letzten zwei Tage war es nämlich verdächtig warum, weswegen ich glaube, dass der Frühling sich hier endlich durchgerungen hat.

links: Auch wenn das jetzt ein anderer Baum ist. Der blüht auch.

Im recht frisch-kühlen Vorfrühlings-Wetter verschönerte jedenfalls bereits die frühe Kirschblüte meine Jetlag-geplagten und irgendwie unlustigen Tage. 
Das sieht im Shinjuku-Gyoen, einem sehr gepflegten Park in der Mitte Shinjukus dann z.B. so aus:    



 Die letzten Kamelien

 Der Park selbst sieht sonst eher traditionell aus.
 
Außerdem habe ich mich aufraffen können, die Gegend zu erkunden in den Glauben, dass ich es die vollen 9 Monate hier in Nakano/ Nogata aushalten würde. (Ich bin definitiv zu alt für Guesthouses! Mehr dazu im nächsten Eintrag.)

Die Ladenstraße. Solche überdachten Areale sind eigentlich eher untypisch für Tokyo..

Der Stadtteil Nakano überrascht mit potthässlichen Wahrzeichen wie dem Nakano Sunshine. Daran strahlt jedenfalls nur der Name. Außerdem besitzt Nakano wohl die größte Verkaufsfläche für Fans der Manga-, Anime- und Spielekultur hinter dem eigentlichen Mekka, Akihabara. 


Bewusst wurde ich mir dieser Tatsache, als ich mich spontan Gusthouse-Mithäftling Kenny anschloss, der in Nakano Freunde treffen und dann in den Park in Ueno gehen wollte. Erster Freund 15 zu spät. Zweiter Freund 2 Stunden zu spät – da kommt Laune auf. Wir jedenfalls waren superpünktlich am Shop der Ladenkette Mandarake, die alles von Comics über Videos, Charakter-Figuren vom Schlüsselanhänger bis zu lebensgröße und viels Mehr an Fankultur-Artikeln verkauft.  Wo war dnn nun dieser Freund? Am Mandarake. Ja, aber da waren WIR doch schon?! Ein kurzer Blick auf das Layout des Kaufhauss verriet eindeutig, dass…es ca. 20 verschiedene Mandarake-Geschäfte in dem Ding gab, ein jedes spezialisiert auf diess oder jends Genre, An- und Verkauf, Raritäten, die 80er, 90er und Superhits von heute und ich habe kein Ahnung was sonst.

Ein Laden, der ausschließlich diese Spielzeug-Ball-Automaten hat. Da wirft man eine Münze rein und bekommt ein Überraschungsei, nur eben ohne Schokolade. So kann man sich dann Figurenserien zusammenkaufen. Da gibt es neben Sailor Moon und Matchboxautos auch so niedliche Sachen wie Gummi-Insekten und Plastikessen. Wollte ich schon immer mal haben.

 Der Hauptladen von Mandarake mit stylischem Shinto-Torii  und Elefantenfigur.

Jedenfalls dauerte es seine Zeit, bis man sich gefunden hatte und wir zur genaueren Erkundung dieses abstrusen Sammelsuriums aus Plastikpuppen und Sammelaufklebern kamen. Vorurteilsfrei kann behauptet werden, dass die Otaku (eingfleischte Fans) genauso aussahen, wie man sie sich vorstellt und aufgeregt nach Figur Serie x Baujahr y suchten, die dann auch schon mal bis zu 1000 € kosten kann. Man leistet sich ja sonst nichts. Auch Kenny kaufte sich irgendwelche Poster, die er eh nicht aufhängen und eine Figur, die er auf seinen 7 m2 auch nicht ausstellen kann. Da kann unsreins nur den Kopf schütteln und sich verabschieden, denn auf den Freund, der inzwischen 3 Stunden zu spät war, zu warten, hatte ich dann doch kein Geduld mehr.

 Japanische Buchweizennudeln, die man in die Suppe tunkt und dann genüsslich schlürft.

 Da es ja hier keine Straßennahmen gibt und das mit Hausnummern auch schwierig ist, haben Wohnkomplexe Namen. Das kann man dann in "Elegance" wohnen oder im "Crown Complex"... oder eben "An der Bahn" (An dea baan). Was in dem Fall auch stimmte.
 Blümschen!

Donnerstag, 19. März 2015

Japan zum 7. - DIJ, ich kommeeee!

Andauernd fragen einen die Leute: Und, wie oft warst du schon in Japan? Langsam kommt man damit ja etwas durcheinander. Aber ja, auch die Visa-Behörde will es nochmal ganz genau wissen, also zählt man fleißig vor - es ist das 7. Mal. Diesmal ist es für 9 Monate und nein, diesmal hat es mit der Keio Universität nichts zu tun. Diesmal nimmt mich das Deutsche Institut für Japanstudien ab 1. April auf.

Den Flug habe ich aber natürlich früher angetreten, schließlich muss man sich auf allerhand Neues einstellen. Bis zum Abschiedsanruf zu Oma wusste ich zum Glück auch nichts vom Pilotenstreik, so dass ich unbeschwert meinen Flug am 17.3. antreten konnte. (Der Streik begann zum Glück erst am 18.) Der Flug an sich verlief fast wie immer, wenn auch die Economy Plus-Klasse, mit der mir diesmal zu fliegen gnadenvoll zuteil geworden war, wie mir die Service-Tante bedeutungsschwer eröffnete, mich im Negativen erst unzählige Nerven kostete, weil ich nicht einchecken konnte, aber im Positiven mit mehr Beinfreiheit und mehr Platz allgemein aufwarten konnte. Wahrscheinlich war auch der TV größer und die Stewardessen haben extra nett glächelt oder so. Der Schlaf stellte sich trozdem nicht ein, denn meine Sitznachbarin beschloss die Vollbelechtung in Kombination aus Lampe und Laptop just in den Moment anzumachen, in dem normale Menschen Nachtruhe bschließen und überhaupt... Schlafen ist da irgendwie nicht. Also habe ich einen sogar recht guten Kung-Fu-Film und die Verfilmung von Les Misrables gesehen und bin müdiglich in einem sehr warmen Tokyo angekommen und bin dann auf die Suche nach meinem Guesthouse geschlichen.

Dank Profi-Erfahrung ging das alles auch unproblematisch bis Takadanobaba, wo ich mich in einem Wust verschiedener Ebenen und Gleise wiederfand und einer Vielzahl von Fahrstühlen ausgesetzt war, die irgendwie nie dorthin fuhren, wo ich nun gerade hin wollte. :( Aber auch das wurde gemeistert, um gegen 14.00 Uhr vor meinem Guesthous, Modern Living Nakano I und meinem Zimmerchen zu stehen. 


 Das Häuschen und die Aussicht aus der Tür. Im Pärkchen gibt's zwar keine Bänke, aber immerhin gibt es ein bisschen Grün gleich vor dem Haus. 

Würde ich es positiv sagen wollen, müsst ich wohl "süüüß, wie winzig!" schreien. Negativ ausgedrückt, ist es für Klaustrophobiker nicht direkt geeignet. Aber keine Angst, es gibt ein Fenster! Genauer gesagt gleich eine Tür, da ich im Erdgeschoss wohne. Tja, der frühe Vogel lässt grüßen. Leider hatte ich mir zu viel Zeit gelassen bei dr Reservierung, so dass irgendjamand mir das letzte Apartment, das ich eigentlich haben wollte, vor der Nase weggeschnappt hatte. Nun habe ich die Zusage, dass ich in ein größeres Zimmer wechseln kann, wenn eins frei wird bzw. dann spätestens im Juli in ein Apartment. Wobei das ja auch nur ein klines Zimmer mit Bad-Buchten und Kühen-Nische bedeuten würde, aber alles, was über 7 m2 hinausgeht, ist eben doch willkommen. Zumal im Erdgeschoss viel zu wenig von dem schönen strahlenden Sonnenlicht hereinkommt, da muss ich immer künstliches Licht anhaben.

Zimmer 106

Nun aber genug der Unkerei. Das Positive an Nogata, wo ich wohne, ist, dass es doch eine recht große Auswahl an Lebensmittelläden und Obstläden und kleinen Restaurants gibt. Zwei Cafés habe ich auch schon gefunden, das ist doch schon mal was. Und nach einer Dusche und der dringend benötigten Mütze Schlaf wirkt das Zimmer vielleicht auch größer, wer weiß?^^ Naja, sicherlich, wenn ich wenigstens den Koffer endlich aus dem Weg räume.

Außerdem gibt's einen sehr schönen Gemeinsamen Breich mit Sofa, Gmeinschafts-PC inkl. Scanner und Drucker, was unter Umständen auch ganz praktisch sein dürfte.
 
 Eingangsbereich. Schuhe ausziehen!
 Küche
 Kleine Nische mit Waschstand und Waschmaschine. Es gibt auf der Etage auch eine Duschkabine und zwei Klos.
 Gemeinschaftsraum durch die Theke gesehen.
 Immerhin ist es hier schön hell und recht gemütlich.
 Mein Flur. Mein Zimmer ist natürlich gleich as erste rechts, direkt am Gemeinschaftsraum.